Verbände – Katholische Sonntagszeitung https://www.katholische-sonntagszeitung.de Wed, 12 Nov 2025 10:14:22 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Friedensgruppen werfen EKD „Kapitulation vor Aufrüstung“ vor https://www.katholische-sonntagszeitung.de/friedensgruppen-werfen-ekd-kapitulation-vor-aufruestung-vor-604384/ Wed, 12 Nov 2025 10:14:22 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=604384 70 Friedensorganisationen beklagen mit Blick auf eine aktuelle Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine „nukleare Zeitenwende“. Das Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ kritisierte am Dienstag das am Vortag vorgestellte Papier „Welt in Unordnung – Gerechter Frieden im Blick“ als „Kapitulation der christlichen Friedensethik vor der staatlichen Aufrüstungsraison“.

Dem Bündnis gehören auch viele kirchliche Gruppen an. Es bedauert den Rückfall der EKD in „längst überholt geglaubte Positionen für die Rechtfertigung nuklearer Abschreckung“. Dass nun öffentlich der Eindruck entstehe, der Besitz von Atomwaffen sei friedensethisch vertretbar, hält das Aktionsbündnis für verheerend und gefährlich.

„Die seit Jahrzehnten zugestandene Gewährung einer Noch-Frist für eine Akzeptanz von Atomwaffen durch die Kirchen ist längst abgelaufen. Das hat Papst Franziskus bereits 2019 in seiner Rede in Hiroshima festgestellt, als er den Besitz von Atomwaffen als unmoralisch geißelte“ betonte Martin Singe, Sprecher des Aktionsbündnisses.

Die Atomwaffenstaaten seien ihrer Verpflichtung zu nuklearer Abrüstung aus dem Nichtverbreitungsvertrag nicht einmal ansatzweise nachgekommen und hätten somit die ethische Duldungsfrist verwirkt. „Wir erwarten daher von der evangelischen Kirche keine Legitimation dieser Politik, sondern einen klaren, friedensethisch begründeten Ruf nach sichtbaren Schritten zu einer Welt ohne Atomwaffen.“ Das Aktionsbündnis hofft auf Widerspruch der evangelischen Kirchenbasis gegen das Papier.

Die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, hatte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland den Nutzen einer atomaren Abschreckung ausdrücklich anerkannt. Die Hamburger Bischöfin sagte: „Nachdem die Ukraine auf Nuklearwaffen verzichtet hat, ist sie Opfer russischer Aggression geworden.“

Der einseitige Verzicht auf Atomwaffen könne eine aggressive Diktatur ermutigen, ein anderes Land zu überfallen. Ethisch zu rechtfertigen seien Atomwaffen dennoch nicht: „Wir müssen uns daher unbedingt weiter für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen, das steht für mich außer Frage.“

Die rund 150 Seiten umfassende Denkschrift der EKD wurde seit 2023 erarbeitet. Sie versucht, die verschiedenen Strömungen innerhalb der Kirche abzubilden, die teils sehr unterschiedliche friedenspolitische Vorstellungen haben.

KNA

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Debatte über Streichung von Pflegegrad 1 – Kritik von Verbänden https://www.katholische-sonntagszeitung.de/debatte-ueber-streichung-von-pflegegrad-1-kritik-von-verbaenden-601468/ Tue, 30 Sep 2025 08:25:29 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=601468 Überlegungen der Bundesregierung, den Pflegegrad 1 abzuschaffen, haben eine neue Debatte über die Reform der Pflegeversicherung ausgelöst. Verbände warnen vor einer Schwächung der Versorgung in der häuslichen Umgebung. Doch es gibt auch Zuspruch und differenzierte Überlegungen zu einer möglichen Reform.

Der Deutsche Caritasverband mahnte ein grundsätzliches Nachdenken an. Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), die Pflegeversicherung müsse vor allem Maßnahmen stärken, die präventiv wirkten und damit einen längeren Verbleib in der häuslichen Umgebung ermöglichen. „Dazu trägt die frühzeitige Bezuschussung von notwendigen Umbaumaßnahmen genauso wie von haushaltsnahen Dienstleistungen bei.“

Laut Welskopp-Deffaa kommt der Versicherung eine zentrale Rolle für eine menschenfreundliche Gesellschaft zu. „Sie muss dafür sorgen, dass langandauernde schwere Pflegeverläufe nicht zu untragbaren Belastungen für die ganze Familie werden und dass gute Pflege unabhängig von Einkommen und Vermögen all denen zur Verfügung steht, die alt und gebrechlich sind.“

Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) forderte den Erhalt von Pflegegrad 1. Er biete wichtige Hilfen für Menschen mit beginnenden körperlichen oder demenziellen Einschränkungen. „Mit dieser Hilfe werden nachbarschaftliche Hilfestrukturen befördert und ein Verbleib in der Häuslichkeit unterstützt. Eine Streichung führt jegliche Bemühungen, Menschen in ambulanten Settings zu halten und zu unterstützen, ad absurdum.“

Auch der evangelische Wohlfahrtsverband Diakonie wandte sich gegen eine Abschaffung: „Pflegegrad 1 stärkt Selbstständigkeit und entlastet Angehörige“, erklärte Präsident Rüdiger Schuch.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe erklärte, es sei durchaus sinnvoll, die Wirkung von Pflegegrad 1 zu überprüfen und eine stärkere Ausrichtung auf Vorbeugung vorzunehmen. Zugleich warb Vize-Präsident Stefan Werner aber dafür, „versicherungsfremde Kosten endlich dorthin zu schieben, wo sie hingehören: in den Bundeshaushalt“.

Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, kritisierte im ZDF-Morgenmagazin: „Die Pflege wird von der Politik vor die Wand gefahren.“ Eine Abschaffung von Pflegegrad 1 würde insbesondere pflegende Angehörige treffen, die 86 Prozent aller Pflegebedürftigen versorgen.

Union und SPD überlegen laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“, den Pflegegrad 1 abzuschaffen. Grund dafür ist demnach eine für 2026 absehbare Finanzierungslücke in der Pflegeversicherung von rund zwei Milliarden Euro. Das Einsparvolumen bei einem Wegfall von Pflegegrad 1 wird auf circa 1,8 Milliarden Euro beziffert.

Ende 2024 waren den Angaben zufolge rund 863.000 Menschen im Pflegegrad 1 eingestuft. Sie haben Anspruch auf finanzielle Zuschüsse, wenn sie ihre Wohnung barrierefrei umbauen müssen. Darüber hinaus steht ihnen ein monatlicher Entlastungsbetrag von bis zu 131 Euro zu.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste bezeichnete die Überlegung indes als „genau richtig“. Es müsse darum gehen, Menschen mit „hohen Versorgungsbedarfen“ gezielt zu unterstützen, sagte Verbandschef Bernd Meurer der „Bild“.

Der Wirtschaftswissenschaftler Boris Augurzky erklärte ebenfalls, dass Kostenanstiege begrenzt werden müssten, wozu ein Ende der Pflegegrad1-Zahlungen beitragen könne. Allerdings könnten Betroffene „vermehrt in den Pflegegrad 2″ rutschen, wodurch wiederum höhere Kosten entstehen würden.

Auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) unterstützte Überlegungen, den Pflegegrad 1 zu kippen: „Die Pflegeversicherung muss sich auf große Risiken konzentrieren, die Betroffene nicht aus eigener Kraft bewältigen können“, sagte Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der „Rheinischen Post“.

Paula Konersmann und Christoph Arens (KNA)

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Ärzteblatt: Gesetz zur Suizidvorbeugung kommt 2026 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/aerzteblatt-gesetz-zur-suizidvorbeugung-kommt-2026-599917/ Wed, 10 Sep 2025 08:57:20 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=599917 Die Suizidprävention soll in Deutschland im nächsten Jahr gesetzlich verankert werden. Das berichtet das „Deutsche Ärzteblatt“ unter Berufung auf Koalitionskreise. Zuvor hatten mehrere Verbände an die Politik appelliert, so schnell wie möglich ein Schutzkonzept für Menschen mit Suizidgedanken zu entwickeln und umzusetzen.

Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag auf ein Suizidpräventionsgesetz verständigt. Ende 2024 hatte das Bundeskabinett der Ampel bereits einen Gesetzentwurf beschlossen, der aber wegen des Bruchs der Regierung nicht mehr umgesetzt wurde. Zuvor hatte der damalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine „Nationale Suizidpräventionsstrategie“ vorgelegt.

Nächstes Jahr werde das Bundesgesundheitsministerium einen Entwurf vorlegen, eine genaue Terminierung erfolge in Kürze, sagte die Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler (SPD) dem „Ärzteblatt“. „Dass sich so viele Menschen in Deutschland das Leben nehmen, ist ein unhaltbarer Zustand, dem wir alles in unserer Macht Stehende entgegensetzen müssen.“

Die CSU-Abgeordnete Emmi Zeulner sagte dem Fachblatt, sie sehe die Chance, eine von Forschung sowie Experten breit getragene Regelung zu schaffen – insbesondere mit Bezug zu psychischer Gesundheit und einer stärkeren Verzahnung mit der Hospiz- und Palliativversorgung. „Gerade nach den erlebten Krisen und angesichts der steigenden Einsamkeit ist es unsere Pflicht, als Gesellschaft für niedrigschwellige und flächendeckende Angebote und Strukturen zu sorgen und mehr über Suizidalität aufzuklären und zu informieren“, sagte Zeulner.

Für Aufklärung und Forschungsförderung seien für 2026 im Haushalt des Gesundheitsministeriums entsprechende Mittel eingestellt, erklärte Stadler. Insgesamt beliefen sich die Gelder für Aufklärung, Forschung und Mittel für Selbsthilfeverbände auf ungefähr 2,3 Millionen Euro. Zudem seien auch in anderen Einzelplänen Mittel dafür zu finden.

Zuvor hatten mit Blick auf jährlich 10.000 Selbsttötungen mehrere Verbände ein schnelles Gesetz zur Vorbeugung von Suiziden gefordert. „Wir brauchen unter anderem eine zentrale Rufnummer für suizidale Menschen“, forderte die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, Ute Lewitzka. Überdies bedürfe es einer besseren Finanzierung von vorbeugenden Angeboten für gefährdete Personen und Angehörige.

Menschen mit Todeswunsch wollten oftmals nicht sterben, sondern nicht mehr so weiterleben, wie es für sie Alltag sei, sagte die Expertin. Daher gelte es, den Zugang zu Suizidmethoden zu verringern. Vergiftungen ließen sich durch kleinere Medizinpackungen, Suizide auf Bahngleisen und Stürze in die Tiefe durch geänderte Bauvorgaben erschweren.

„Bei jeder Autobahnbrücke oder jedem öffentlichen Gebäude lässt sich das Risiko beim Bau direkt mitplanen“, verdeutlichte Lewitzka. „Der Staat hat hier eine Schutzpflicht.“ Die Bundesärztekammer forderte, die Suizidprävention bei den Haushaltsberatungen für 2026 ausreichend zu berücksichtigen. „Aus der ärztlichen Praxis wissen wir, wie wichtig menschliche Zuwendung in diesen Fällen ist: Das Wissen, ernst genommen zu werden, kann dazu beitragen, von Suizidplänen abzulassen“, sagte Kammerpräsident Klaus Reinhardt.

Der Berufsverband Deutscher Psychologen sprach sich unter anderem für die Einrichtung einer bundesweiten Informations-, Beratungs- und Koordinationsstelle sowie ein Verzeichnis aller Hilfsangebote aus. Auch müsse es einen rechtlichen Anspruch auf kostenfreie Beratung, die Förderung der Forschung und Verankerung in der Aus- und Fortbildung geben.

Auch die Malteser erklärten, es brauche dringend ein Gesetz zur Suizidprävention. Unter Jugendlichen sei ein Suizid mit 18 Prozent die häufigste Todesursache. Mehr als die Hälfte aller Suizide erfolge durch Menschen über 65 Jahre. „Wir sollten als Gesellschaft den Anspruch haben, diese verheerenden Zahlen deutlich zu verringern“, forderte der Vorstandsvorsitzende der Malteser Deutschland, Elmar Pankau.

Christoph Arens (KNA)

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Verbände und Organisationen dringen auf mehr Hilfen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/verbaende-und-organisationen-dringen-auf-mehr-hilfen-589321/ Fri, 16 May 2025 08:01:21 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=589321 Familie als stabiler und wichtiger Anker – in diesem Tenor haben sich zahlreiche Organisationen zum Tag der Familie am Donnerstag an die Politik gewandt. Darin kritisieren sie die geplante Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete mit subsidiärem Schutz. Ebenso appellieren sie an die Bundesregierung, Bildung weiter zu fördern und Kinder mit Behinderung stärker zu unterstützen.

„Als evangelische Kirche sagen wir klar und unmissverständlich: Eltern und Kinder gehören zusammen. Geschwister gehören zusammen. Familien gehören zusammen“, betonte der Flüchtlingsbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Christian Stäblein. Es sei ein Gebot der Nächstenliebe, dass alle Menschen, gerade auch Geflüchtete und subsidiär Schutzberechtigte, nicht über Jahre hinweg von ihren engsten Angehörigen getrennt blieben.

Pro Asyl beklagte, dass bereits jetzt Tausende Frauen, Männer und Kinder in Deutschland unter zerrissenen Familienstrukturen litten: „Statt Menschen das Recht auf Familie zu rauben, braucht es dringend Maßnahmen, um die zu langen Wartezeiten für Familiennachzugsverfahren an den deutschen Botschaften zu verkürzen.“

Der Deutsche Caritasverband drängt indes auf einen Ausbau der Kinderbetreuung, um familiäre Belastungen zu verringern. Weitere Folgen von fehlenden Kitaplätzen seien, dass Mütter mit Migrationshintergrund keine Sprachkurse besuchen könnten und Integration und gesellschaftliche Teilhabe erheblich erschwert würden.

In diesem Zusammenhang hob Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hervor, es sei ein positives Zeichen, dass die Bundesregierung die Sprachkitas fortsetzen wolle: „Gleiche Teilhabechancen für alle von Anfang an können nur dann gelingen, wenn familiäre Erziehung und formale Bildung gemeinsam gestärkt werden.“ Dafür legten verlässliche Betreuungsangebote im Kleinkind- und Grundschulalter den Grundstein für eine Kultur guten Aufwachsens.

Die Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt, Kathrin Sonnenholzner, erklärte: „Bildung ist so viel mehr als die Fähigkeit, bestimmte Leistungen zu erbringen, sie darf sich nicht an kurzfristigen Erfordernissen der Wirtschaft orientieren.“ Ein wichtiger Baustein liege dabei in der frühkindlichen Bildung: „Noch immer hängen Bildungschancen stark vom sozioökonomischen Status der Familien und dem Bildungshintergrund der Eltern ab. Das ist nicht nur ungerecht, es ist auch gesellschaftspolitisch unklug.“

Der Sozialverband VdK forderte mehr Hilfe für Familien mit Kindern mit Behinderungen. Sie müssten von der überbordenden Bürokratie entlastet werden. So sollte etwa die Eingliederungshilfe unter dem Dach der Kinder- und Jugendhilfe zusammengeführt oder das Kindergeld für erwachsene Kinder mit Behinderungen unkompliziert gewährt werden. Zudem brauche es mehr Unterstützung bei der Pflege und Betreuung.

Anna Mertens (KNA)

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Zehntausende Teilnehmer bei bundesweiter 72-Stunden-Aktion https://www.katholische-sonntagszeitung.de/zehntausende-teilnehmer-bei-bundesweiter-72-stunden-aktion-montag-22-april-2024-10-10-00-40287/ Mon, 22 Apr 2024 06:10:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/zehntausende-teilnehmer-bei-bundesweiter-72-stunden-aktion-montag-22-april-2024-10-10-00-40287/ An der großen Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben sich nach Veranstalterangaben bundesweit rund 80.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt. In 2.720 Gruppen hätten sie sich bei der mittlerweile dritten 72-Stunden-Aktion für soziale, politische und ökologische Projekte engagiert - "und die Welt so ein Stück besser gemacht", erklärte der BDKJ am Sonntag in Düsseldorf.

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An der großen Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben sich nach Veranstalterangaben bundesweit rund 80.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt. In 2.720 Gruppen hätten sie sich bei der mittlerweile dritten 72-Stunden-Aktion für soziale, politische und ökologische Projekte engagiert – "und die Welt so ein Stück besser gemacht", erklärte der BDKJ am Sonntag in Düsseldorf. Rechne man Unterstützer vor Ort sowie Teilnehmer etwa an Workshops, Begegnungsfesten, Spielenachmittagen und Singkreisen hinzu, seien sogar rund 170.000 Menschen aller Generationen gezählt worden.

Die 72-Stunden-Aktion fand von Donnerstag bis Sonntag statt. Auch international waren den Angaben zufolge 40 Gruppen aktiv: in Amerika, Asien, Afrika und im europäischen Ausland. Die 72-Stunden-Aktion fand 2013 erstmals bundesweit statt. Ortsgruppen des BDKJ und seiner Mitgliedsverbände beteiligen sich dabei in drei Tagen an sozialen, politischen oder ökologischen Projekten. Die Unterstützung erstreckt sich von der Versorgung von Wohnungslosen bis hin zur Errichtung von Insektenhotels.

"Wir haben in drei Tagen gesehen, was junge Menschen erreichen können, wenn sie den Raum dazu bekommen. Sie setzten sich für andere ein, wollen und können ihr soziales Umfeld aktiv mitgestalten und sind so allen Menschen ein Vorbild", erklärte Lena Bloemacher, Bundesvorsitzende des BDKJ. Der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun zeigte sich beeindruckt von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen: "Selbst bei strömendem Regen oder im Schnee haben sie sich nicht davon abhalten lassen, ihre Projekte für den guten Zweck freudestrahlend und voller Energie umzusetzen."

KNA

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Katholischer Frauenverband verliert ein Viertel der Mitglieder https://www.katholische-sonntagszeitung.de/katholischer-frauenverband-verliert-ein-viertel-der-mitglieder-dienstag-16-januar-2024-09-43-00-20595/ Tue, 16 Jan 2024 07:43:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/katholischer-frauenverband-verliert-ein-viertel-der-mitglieder-dienstag-16-januar-2024-09-43-00-20595/ Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren rund 94.500 Mitglieder verloren. Der Vertrauensverlust in die Kirche sei groß, begründete die kfd die Austritte in Düsseldorf. Der größte katholische Frauenverband Deutschlands verlor demnach mehr als ein Viertel seiner Mitglieder und schrumpfte auf 265.000 Personen.

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Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren rund 94.500 Mitglieder verloren. Der Vertrauensverlust in die Kirche sei groß, begründete die kfd die Austritte in Düsseldorf. Der größte katholische Frauenverband Deutschlands verlor demnach mehr als ein Viertel seiner Mitglieder und schrumpfte auf 265.000 Personen. Allein im vergangenen Jahr sank die Mitgliederzahl eigenen Angaben zufolge um rund 61.000.

Aber nicht nur der Vertrauensverlust in die katholische Kirche, sondern auch die erste Beitragserhöhung des Bundesverbands nach 14 Jahren sei ein Grund für die Austritte, hieß es. Hinzu kämen viele verstorbene Mitglieder.

Bereits 2019 hatte die kfd angekündigt, den Mitgliedsbeitrag für den Bundesverband von 10 auf 22 Euro zu erhöhen. Aufgrund der Coronapandemie trat die Erhöhung aber erst dieses Jahr in Kraft. Bereits im Vorfeld hatten daher Mitglieder und Ortsgruppen erklärt, die kfd verlassen zu wollen.

KNA

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Katholische Jugend-Vorsitzende kritisiert Mittelkürzung https://www.katholische-sonntagszeitung.de/katholische-jugend-vorsitzende-kritisiert-mittelkuerzung-mittwoch-08-november-2023-11-03-00-20862/ Wed, 08 Nov 2023 09:03:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/katholische-jugend-vorsitzende-kritisiert-mittelkuerzung-mittwoch-08-november-2023-11-03-00-20862/ Die Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lena Bloemacher, kritisiert die Kürzung von Haushaltsmitteln für die Jugendarbeit durch die Ampelregierung als Gefahr für die Demokratie.

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Die Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lena Bloemacher, kritisiert die Kürzung von Haushaltsmitteln für die Jugendarbeit durch die Ampelregierung als Gefahr für die Demokratie. "Unsere Demokratie steht unter Druck. Rechte und (damit) rassistische und antifeministische Bewegungen erstarken, demokratiegefährdende Einstellungen nehmen zu, Diskurse und Sagbarkeitsfelder verschieben sich in Richtung rechtsextremer und antisemitischer Entgleisungen", schreibt Bloemacher in einem Beitrag für das Portal "Kirche und Leben".

Vor diesem Hintergrund dort zu sparen, wo junge Menschen sich organisierten und Werkstätten der Demokratie bauten, sei ein alarmierendes Signal. "Es ist ein deutliches Signal, das die Wichtigkeit der Lebensphase Jugend verkennt. Ein Signal, das junge Menschen vor allem auf ihre Rolle in Bildungs- und Erwerbssystem reduziert und alle anderen Erfahrungsräume ausblendet", betont Bloemacher. "In diesen Zeiten braucht es ein klares Bekenntnis zur konsequenten Stärkung der Demokratie."

Politische Bildung, etwa in verbandlicher Jugendarbeit, sei dafür unabdingbar. "Sie kann zum aktiven Schutzschild für unsere Demokratie werden; zu einem Instrument, das die demokratische Kultur stärkt und zukunftsfähig macht." Demokratisches Engagement müsse sich aber in den Ressourcen widerspiegeln, die Politik und Kirche dafür bereitstellen. Dies ist laut Bloemacher eine Investition in Gegenwart und Zukunft. "Es gilt, Demokratie-Werkstätten zu stärken – gerade jetzt!"

KNA

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In Chören Kirche anders erleben https://www.katholische-sonntagszeitung.de/in-choeren-kirche-anders-erleben-mittwoch-22-februar-2023-09-47-00-22536/ Wed, 22 Feb 2023 07:47:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/in-choeren-kirche-anders-erleben-mittwoch-22-februar-2023-09-47-00-22536/

„Wir haben über 300 000 Mitglieder – doch die wenigsten wissen davon“, sagt Joachim Werz, der Generalsekretär des Allgemeinen Cäcilienverbands (ACV). Seit November, als das Amt neu eingeführt wurde, leitet der 32-Jährige mit der neuen ACV-Präsidentin Judith Kunz die Geschicke des kirchenmusikalischen Verbands.

Als der Cäcilienverband 1868 gegründet wurde, fühlte er sich zuständig für die gesamte kirchenmusikalische Landschaft im deutschsprachigen Raum. Bis heute versteht sich der ACV als Dachverband für alle katholischen Chöre in Deutschland und kommt somit auf sage und schreibe 320 000 Mitglieder – so viele Sänger engagieren sich laut Statistik in katholischen Chören. Dass viele von ihnen noch nie etwas von dem Verband gehört haben, wollen Kunz und Werz ändern.  

Auf der Mitgliederversammlung vergangenen Herbst wurde die 41-jährige Limburger Domchor­direktorin zur Präsidentin des Cäcilienverbands gewählt – als erste Frau auf diesem Posten. Ihre Vorgänger waren mit Wolfgang Bretschneider ein Kölner Diözesanpriester (ACV-Präsident von 1991 bis 2018)  und mit Marius Schwemmer (2018 bis 2022) ein Ständiger Diakon. Somit kehrt mit Kunz merklich frischer Wind ein, bestätigt Joachim Werz, der schon vor seiner Zeit als Generalsekretär im Vorstand und der Geschäftsstelle des Verbands in Regensburg aktiv war.

Keine „Quotenfrau“

„Ich weiß nicht, ob es sich dabei um allgemein weibliche Eigenschaften oder schlichtweg Judith Kunz’ Charisma handelt: Aber sie ist sensibel für bestimmte Befindlichkeiten, nimmt wahr, dass es verschiedene Sichtweisen gibt, und es fällt ihr leicht, ihre eigene Position mal kritisch zu hinterfragen“, beschreibt Werz seine neue Chefin.

Eine „Quotenfrau“ sei die neue Präsidentin aber sicherlich nicht: „Judith Kunz ist eine hervorragende Kirchenmusikerin, die von ihren Kolleginnen und Kollegen wertgeschätzt wird und zugleich Spaß daran hat, eine Zukunftsvision von diesem Verband zu entwickeln“, erklärt der Generalsekretär. Dass der ACV nun die „feine Handschrift einer Frau“ trage, sei in dem vor ihm liegenden Transformationsprozess aber durchaus von Vorteil.

Ein eingespieltes Team: Judith Kunz und Joachim Werz führen den Allgemeinen Cäcilienverband als Präsidentin und Generalsekretär in die Zukunft. (Foto: Kröling)
Ein eingespieltes Team: Judith Kunz und Joachim Werz führen den Allgemeinen Cäcilienverband als Präsidentin und Generalsekretär in die Zukunft. (Foto: Kröling)

Der neue Vorstand hat viel vor mit dem Cäcilienverband. Bis heute gelte das Motto seines Gründers Franz Xaver Witt: „Wir wollen nichts anderes, als die praktische Durchführung dessen befördern, was die Kirche über die Musik angeordnet hat.“ Während Witt, ganz im Geiste des Konzils von Trient (1545 bis 1563), die Kirchenmusik wieder stärker an die Liturgie binden wollte und dabei den Gregorianischen Choral als Ideal proklamierte, hat der ACV inzwischen seinen Fokus erweitert.

Werz erklärt: „Der Grundauftrag, für die Pflege der Kirchenmusik zu sorgen, ist erhalten geblieben. Aber der Cäcilienverband konzentriert sich dabei nicht auf ein Genre, sondern ist sich der Vielfalt der kirchenmusikalischen Spielarten bewusst und versucht, diese abzubilden und zu fördern.“

Um den ACV als echten „Bundesverband für Kirchenmusik“ zu etablieren – so die Vision der neuen Verbandsspitze –, müssten alle, die im Bereich der Kirchenmusik aktiv sind, mit eingebunden werden. „Angesichts gesellschaftlicher und kirchlicher Veränderungen ist es jetzt die Zeit, eine starke Stimme für die Kirchenmusik zu haben“, sagt ACV-Präsidentin Kunz. Kirchenmusik solle „als ein wichtiger Player in der Kulturszene unserer Bundesrepublik“ wahrgenommen werden. Woche für Woche würde in den Pfarreien in Kinder-, Jugend- und Kirchenchören, aber auch in Instrumentalgruppen Kultur- und Bildungsarbeit geleistet – und das in der Regel unentgeltlich.

Kultur und Religion

Generalsekretär Werz fügt hinzu: „Kirchenmusik hat gesellschaftlichen Mehrwert. Ich erfahre Gemeinschaft, ich erfahre, was es heißt, an etwas gemeinsam zu arbeiten und als Teil von vielen zum Gelingen beizutragen.“ Dieses kulturelle Kapital und Potenzial müsse auch gegenüber der Kirche verdeutlicht werden, fordert Werz: „Die Kirchenmusik ist ein ganz zentraler pastoraler Spieler in den Gemeinden. Sie ist oftmals die einzige Organisationsform, wo kulturelle, also musische Bildung und religiöse Bildung Hand in Hand gehen.“

Die Kirche, die derzeit stark unter Imageproblemen leide, könne auch, was die öffentliche Wahrnehmung betrifft, von der Kirchenmusik profitieren. Judith Kunz erklärt anhand ihrer Arbeit als Domchordirektorin: „Eine der ersten Fragen, die bei Aufnahmegesprächen immer öfters gestellt wird, ist: Kommt mein Kind mit einem Priester in Kontakt? Das treibt die Menschen um.“

Kunz und Werz sehen hier viel Potenzial: „Bei uns in den Chören kann man Kirche nochmal ganz anders erleben.“ Denn obwohl die Kirchenmusik in kirchliche Strukturen eingebettet sei, sei sie „in gewisser Weise frei vom Klerikalen, von den kirchlichen Hierarchien“.

Vorbilder des Glaubens

Werz verdeutlicht: „Da stehen ganz normale Menschen vorne – wie Sie und ich –, die nicht aufgrund einer Priester- oder Diakonenweihe ein besonderes Amt innehaben.“ Und doch hätten sich diese Menschen in der Regel ganz bewusst dafür entschieden, ein kirchliches Ensemble zu leiten statt ein weltliches, und seien von dem berührt, was sie singen. Der Generalsekretär betont: „Kirchenmusiker sind lebendige Vorbilder des Glaubens, die zu besonderen Boten der Verkündigung werden.“

Neben dieser permanenten Lobby-Arbeit, um die Kirchenmusik in Gesellschaft und Kirche stärker zu positionieren, hat die neue Verbandsspitze auch konkrete Pläne. „Wir wollen für unsere Mitglieder Angebote schaffen, die ihnen einen Mehrwert bieten“, betont Werz und verweist auf die bereits bestehende Verbandszeitschrift „Musica sacra“. Als mögliche Neuerungen nennt er eine Rechtsberatung, etwa für Fragen des Urheberrechts, oder gemeinschaftsstiftende Angebote wie eine überdiö­zesane Chorreise. „Generell wollen wir das Ehrenamt stärker wertschätzen und das Engagement der Hunderttausenden, die sich Jahr für Jahr mit ihrer Stimme und ihrer Kraft in unseren Kirchenchören einbringen, würdigen“, sagt Werz.

„Hier klingt’s mir gut“

Ein großes Herzensprojekt haben Kunz und Werz bereits erfolgreich auf den Weg gebracht: Bei „Hier klingt’s mir gut“ dreht sich alles um „musikalische Teilhabe“. Werz erklärt: „Unser Fokus liegt auf allen Menschen, die teilhabebedürftig sind. Insbesondere denken wir an Menschen mit Behinderung und mit Migrationshintergrund.“ Das Projekt, das von der Bundesregierung gefördert wird und unter der Schirmherrschaft von Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa und Alt-Bundespräsident Christian Wulff steht, wolle helfen, diese Menschen in die Chöre zu integrieren.

Im Rahmen des Projekts sollen Coachings für Chorleiter angeboten werden, um ihnen bewusst zu machen, wie sie ihre Chöre auch für Menschen mit Behinderung oder beispielsweise Fluchterfahrung öffnen können. Auch ganz praktische Fragestellungen sollen dabei eine Rolle spielen, etwa die behindertengerechte Einrichtung von Probenräumen und Kirchen sowie deren Finanzierung. Kunz und Werz betonen: „Wir wollen über unsere konfessionellen Grenzen hi­naus einen Beitrag leisten und aufzeigen, dass Chormusik ein Geschenk für unsere Gesellschaft ist.“

Romana Kröling

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Alois Zeller: „Gewiss nicht in Ruhestand“ https://www.katholische-sonntagszeitung.de/alois-zeller-legt-amt-als-kolping-dioezesanpraeses-nieder-freitag-10-mai-2019-11-00-00-19728/ Fri, 10 May 2019 07:00:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/alois-zeller-legt-amt-als-kolping-dioezesanpraeses-nieder-freitag-10-mai-2019-11-00-00-19728/ AUGSBURG – Beim Diözesanverband des Kolpingwerks steht ein großer Umbruch bevor: Diesen Samstag bestimmen die Delegierten nicht nur die Nachfolge von Diözesanvorsitzender Sonja Tomaschek, die nach acht erfolgreichen Jahren nicht mehr kandidiert. Auch ein neuer Diözesanpräses soll gewählt werden – vorgeschlagen ist der Leiter der Pfarreiengemeinschaft Neusäß, Stadtpfarrer Wolfgang Kretschmer. Was wird aus Domvikar Alois Zeller?

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AUGSBURG (jm) – Beim Diözesanverband des Kolpingwerks steht ein großer Umbruch bevor: Diesen Samstag bestimmen die Delegierten nicht nur die Nachfolge von Diözesanvorsitzender Sonja Tomaschek, die nach acht erfolgreichen Jahren nicht mehr kandidiert. Auch ein neuer Diözesanpräses soll gewählt werden – vorgeschlagen ist der Leiter der Pfarreiengemeinschaft Neusäß, Stadtpfarrer Wolfgang Kretschmer. Was wird aus Domvikar Alois Zeller?

Herr Domvikar, Sie waren 15 Jahre Präses und ein Stück weit das personalisierte Kolpingwerk. Möchten Sie sich mit ihren 69 Jahren in den Ruhestand zurückziehen?

Oh nein! Ich werde mich gewiss nicht in den Ruhestand zurückziehen. Voraussichtlich werde ich ja für sieben Monate noch als Diözesanpräses wirken. Des Weiteren hat die Bistumsleitung den Wunsch an mich herangetragen, als Domvikar an der Kathedrale und in der Dompfarrei mitzuhelfen. Das mache ich auch jetzt schon und will es gerne noch verstärkt tun. Deshalb werde ich wohl in Augsburg bleiben. 

Wie wird Ihre Nachfolge bei Kolping geregelt?

Zunächst bin ich sehr froh, dass unsere Bistumsleitung wiederum einen Priester für diese Aufgabe freistellt. So kann ich meinen Dienst beruhigt und gelassen in neue Hände übergeben. Allerdings wird mein Nachfolger seinen Dienst erst im Dezember antreten. Deshalb war es Wunsch sowohl der Bistumsleitung als auch des Verbandes, dass ich bis dahin noch das Amt des Diö­zesanpräses mit allen Rechten und Pflichten wahrnehme. Dazu bedarf es bei der Diözesanversammlung allerdings eines die Satzung durchbrechenden Beschlusses.

Wenn Sie an eineinhalb Jahrzehnte Kolping zurückdenken: Was waren die Meilensteine?

Ich möchte gerne unsere regelmäßige religiöse Begleitung der Kolpingsfamilien und unserer vielen Einrichtungen und Häuser nennen. Als Präses bin ich ja zuerst einmal Priester und dieser Dienst war mir neben all den vielen organisatorischen Aufgaben und Verpflichtungen immer das Wichtigste. Dann sehe ich auch das stete Wachsen unserer internationalen partnerschaftlichen Beziehungen zu anderen Kolpingwerken, beispielsweise in Indien, Ungarn und Südafrika. 

Der Diözesanpräses ist auch Vorsitzender der Kolping Stiftung Augsburg. Ein Meilenstein, der gerade auf der Zielgeraden liegt, ist unser großes Sanierungsprojekt Jugend-Wohnen in unserem Augsburger Kolpinghaus. Wir verstehen dies als einen wahrhaft karitativen Dienst der Kirche an den jungen Menschen. 

Eine Art Meilensteine waren immer auch die großen Gemeinschaftserlebnisse wie der Bayerische Kolpingtag „Zündstoff Leben“ 2008 in Augsburg oder der gesamtdeutsche Kolpingtag  „Mut tut gut“ 2015 in Köln. Die Erfahrung der Zusammengehörigkeit, die Freude am Kolpingsein und die Gemeinschaft in gelebtem Glauben sind immer wieder Highlights, die bestärken und weiterbringen. 

Und was werden die größten Herausforderungen der Zukunft?

Bei Kolping Deutschland läuft seit 2018 der große Zukunftsprozess „upgrade“. Das Kolpingwerk in unserem Land will sich für seine Zukunft rüsten und dazu sein Profil schärfen. Ein Beispiel sei genannt: Antwort zu finden auf die Fragestellung „Wir sind Kirche und wir sind Teil der Kirche“. Das wird eine intensive Beschäftigung und Profilklärung anstoßen.

Bei uns in der Diözese ist Kolping als katholischer Sozialverband ein großer kirchlicher „Player“ mit vielen Einrichtungen wie zum Beispiel dem Bildungswerk, der Stiftung Kolpinghaus und natürlich dem Verband mit seinen Kolpingsfamilien. Es läuft zur Zeit ein Prozess mit dem Ziel, dass die einzelnen Glieder noch viel sichtbarer und erfahrbarer werden als „ein“ Kolping.

„Auf dem Glauben ruht das Leben“, sagte Adolph Kolping. Bei dem starken Gegenwind, den Kirche und christlicher Glaube zur Zeit erfahren, wird es darauf ankommen, dass wir unsere christliche Wertebasis und unseren Glauben leben und so auch Zeugnis geben für unsere persönliche Überzeugung.

Wir haben in unserem Diözesanverband eine große und starke Kolpingjugend. Eine außerordentlich engagierte Jugendleitung kümmert sich um sie. Unsere Jugend zu halten, sie noch mehr auszubauen und überhaupt den Draht zu den jungen Menschen zu haben, um sie für die Idee Adolph Kolpings zu gewinnen, bleibt auch in Zukunft eine große Herausforderung.

Wird man Sie künftig vor allem in den Bergen antreffen oder lockt mehr der Bau der Eisenbahn?

Ich hoffe, dass ich noch sehr lange rüstig bleibe und in meine geliebten Berge gehen kann, auch wenn ich inzwischen nicht mehr klettere. Ich freue mich aber auch darauf, dass ich für mein Hobby, die große Modell­eisenbahn, endlich mehr Zeit haben werde. Am liebsten wäre es mir aber, mich bei der Leitung und Führung von gläubigen Pilgerfahrten und christlichen Bildungsreisen anzutreffen. Das habe ich schon seit meiner Studentenzeit immer gerne getan.

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