Drohende Kirchenspaltung in der Orthodoxie: Im Streit um die orthodoxe Kirche in der Ukraine hat die russisch-orthodoxe Kirche scharfe Schritte gegen das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel beschlossen. Russisch-orthodoxe Geistliche sollten vorerst keine gemeinsamen Gottesdienste mehr mit Priestern des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel feiern.
Russlands Regierung kritisiert die Initiative des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., für eine eigenständige orthodoxe Landeskirche in der Ukraine. Moskau wolle die „Einheit der orthodoxen Welt“ erhalten, so ein Sprecher von Staatspräsident Putin.
Motorradfahrer sind am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, zu einem ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom eingeladen. Die Feier anlässlich der Motorradmesse "Intermot" vom 3. bis 7. Oktober beginnt um 12.00 Uhr, wie Pastor Lars Lemke von der Bikerseelsorge der evangelischen Nordkirche am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Er wird mit dem Kölner Domdechanten Robert Kleine den Gottesdienst gestalten.
Die orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel und Moskau haben am Freitag keine Einigung über die Zukunft der orthodoxen Kirche in der Ukraine erzielt. Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, halte an seinem Plan fest, die ukrainische Kirche als autokephal (eigenständig) anzuerkennen, sagte der zuständige Metropolit Emmanuel nach dem Patriarchentreffen in Istanbul.
In der kontroversen Debatte über den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner hofft der Passauer Bischof Stefan Oster nach eigenem Bekunden auf eine einheitliche Lösung. Er sagte im Interview der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag) zudem, er sei dankbar, „dass wir in der Konferenz eine sachliche Debatte über das Thema hinbekommen“. Er habe den Eindruck, „dass in den Medien - das liegt in deren Natur und in deren Geschwindigkeit - das Thema Emotionalisierung und Polarisierung viel stärker ist, als es dann de facto in der Bischofskonferenz stattfindet“.
Die von Rom getrennten traditionalistischen Piusbrüder haben am Mittwoch einen neuen Generaloberen gewählt. Das Generalkapitel im schweizerischen Econe wählte den 47-jährigen Italiener Davide Pagliarani für eine Amtszeit von zwölf Jahren. Er folgt auf Bernard Fellay (60), der die Bruderschaft seit fast einem Vierteljahrhundert im Bischofsrang leitete.
Der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige sieht die Kirche in der Frage, ob in Einzelfällen auch nichtkatholische Ehepartner zur Kommunion zugelassen werden können, auf einem gutem Weg. Einen Flickenteppich aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den verschiedenen Bistümern befürchte er nicht, sagte Feige am Dienstag im Deutschlandfunk. Zugleich räumte er ein, dass unterschiedliche Entscheidungen „nicht sehr glücklich“ wären.
Nach zweitägigen Beratungen in Berlin ringen die deutschen Bischöfe weiter um eine gemeinsame Lösung beim Thema Kommunion. Eine im Februar mehrheitlich verabschiedete Handreichung, wonach evangelische Ehepartner im Einzelfall die Kommunion empfangen können, wird „nicht als Dokument der Bischofskonferenz“ erscheinen. Sie wurde jedoch am Mittwoch erstmals als „Orientierungshilfe“ veröffentlicht.
Papst Franziskus und Vertreter des Weltkirchenrats haben am Donnerstag in Genf zum gemeinsamen Einsatz aller Christen für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt aufgerufen. Zugleich betonten sie die Fortschritte in der Zusammenarbeit der Kirchen in den vergangenen 70 Jahren.
Aus Sicht von Papst Franziskus ist der Brief der Glaubenskongregation an die deutschen Bischöfe "keine ökumenische Bremse". Die geplante und durch den Brief gestoppte Handreichung zum Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner sei sogar restriktiver gewesen, als es das Kirchenrecht vorsehe, sagte der Papst am Donnerstag auf dem Rückflug von seinem Besuch beim Weltkirchenrat in Genf. Keinesfalls hätten die Bischöfe die Kommunion für alle öffnen wollen.
ROM/GENF – Die 23. Auslandsreise von Papst Franziskus führt ihn nach Genf. Die eintägige Visite steht im Zeichen der Ökumene. Noch bis in den 1980er Jahren waren katholische Kirchenvertreter in dem Ursprungsort des Calvinismus unerwünscht. Der Papst „vom anderen Ende der Welt“ will mit dem Besuch in der Schweiz auch aufzeigen, dass die früheren Konfessionskriege nur noch Beschreibungen in den Geschichtsbüchern sind.
Im Kommunionstreit der katholischen deutschen Bischöfe sendet der Passauer Bischof Stefan Oster versöhnliche Signale an die Mehrheit. Aus seiner Sicht gibt es "keine Gewinner und Verlierer". In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur wagte Osteram Wochenende einen Ausblick, wie es jetzt weitergehen könnte. So sollten die Bischöfe sich "miteinander ehrlich fragen, was in den vergangenen Wochen gut und was weniger gut gelaufen ist".
Der Passauer Bischof Stefan Oster sieht das jüngste Schreiben aus dem Vatikan zum Kommunionempfang für nicht-katholische Ehepartner als eine Aufforderung, „weiterhin gemeinsam und möglichst einmütig nach Wegen zu suchen, wie wir in der Ökumene vorankommen“. Denn das sei „allen ja ein bleibendes Anliegen und Verpflichtung“, sagte er am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für ihn sei der Brief klärend vor allem im Blick auf die weltkirchliche Relevanz des Themas.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen er in der Debatte um den Zugang zur Kommunion für nichtkatholische Ehepartner hinter dem Rücken der Deutschen Bischofskonferenz agiert habe. Er habe bereits am 16. März einen Brief an den Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, geschrieben, sagte Woelki am Freitag dem Kölner domradio. „Ich habe ihm darin meine Sorge mitgeteilt und ihm schriftlich meine persönliche Position dargelegt.“
Der Katholikentag soll sich nach Meinung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer mit Forderungen zu Glaubensfragen zurückhalten. „Es wäre ein seltsames, ja ein falsches Signal, wenn vom Katholikentag aus nur oder vor allem die altbekannten kirchenpolitischen Forderungen in die Öffentlichkeit getragen würden“, sagte Voderholzer in seiner Predigt bei der Regensburger Bittprozession am Mittwochabend. „Insbesondere warne ich davor, jetzt aus aktuellem Anlass Druck aufzubauen in der Debatte um den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner in konfessionsverschiedenen Ehen.“
REGENSBURG (pdr/sm) – In der Diskussion um das Kreuz im öffentlichen Raum haben sich der Regionalbischof im evangelischen Kirchenkreis Regensburg Hans-Martin Weiss und der katholische Bischof von Regensburg Rudolf Voderholzer entschlossen, mit einer gemeinsamen Erklärung Stellung zu beziehen. Nachstehend dokumentieren wir die ökumenische Stellungnahme:
In der Diskussion um eine Handreichung der deutschen katholischen Bischöfe zum Kommunionempfang für evangelische Ehepartner schlägt Papst Franziskus ein Gespräch in Rom vor. Diesen Wunsch des Papstes begrüße der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ausdrücklich, erklärte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Donnerstag in Bonn. Im Vatikan war zu hören, neben Marx solle vermutlich auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an dem Gespräch teilnehmen.
Koptenpapst Tawadros II. hat Papst Franziskus in einer Videonachricht Ostergrüße und Glückwünsche zum fünfjährigen Amtsjubiläum übermittelt. „Christus ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Ich wünsche Ihnen Frohe Osten“, heiße es laut dem Portal „Vatican News“ (Samstag) in der Videobotschaft, die Tawadros II. an seinem Sitz in Kairo aufgezeichnet hatte. „Jesus hat den Tod besiegt und die Menschheit gerettet“. Die orientalischen und orthodoxen Kirchen, so auch die koptische, feiern Ostern erst eine Woche nach den Westchristen, am 8. April. Die Kopten richten sich nach dem Julianischen Kalender.
Papst Franziskus hat der jüdischen Gemeinde in Rom zum bevorstehenden Pessach-Fest gratuliert. In einem am Donnerstag von der Synagoge verbreiteten Brief an Oberrabbiner Riccardo Di Segni übermittelte das Kirchenoberhaupt seinen „herzlichsten und brüderlichsten Glückwunsch“. Weiter schrieb der Papst, Gott möge das „geliebte jüdische Volk“ begleiten. Christen und Juden sollten in der Freundschaft wachsen und „gemeinsam Zeugen des Friedens und der Eintracht sein“. Zugleich bat der Papst, für ihn zu beten. Franziskus beendete das Schreiben mit dem hebräischen Gruß „Chag sameach“ (Frohes Fest).
St. Anna ist eine der berühmtesten Kirchen in Augsburg.
Ökumene-Bischof Gerhard Feige lobt den aktuellen Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz zum Kommunionempfang von konfessionsverschiedenen Ehepartnern als „glücklichen Moment für die Ökumene“. Er sei „nach dem Reformationsgedenkjahr ein eminent wichtiger Schritt und ein erfreuliches Zeichen dafür, dass wir in der Ökumene weiterkommen“, sagte der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Bischofskonferenz am Wochenende in Bückeburg.
Die katholischen Bischöfe wollen konfessionsverschiedenen Ehepartnern im Einzelfall eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie ermöglichen. Dies erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung in Ingolstadt.
AUGSBURG – Die christlichen Kirchen in der Karibik haben in diesem Jahr die Texte zur Gebetswoche für die Einheit der Christen und das Motto „Deine rechte Hand, Herr, ist herrlich an Stärke“ aus dem Buch Exodus 15,1 bis 21 ausgewählt. Sie standen auch im Mittelpunkt des Gottesdienstes der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am Sonntag in der evangelischen Kirche St. Anna. Mit ihm wurde die Gebetswoche deutschlandweit eröffnet.
Papst Franziskus hat die Teilnehmer des 40. Europäischen Jugendtreffens der christlichen Gemeinschaft von Taize zum ökumenischen Miteinander ermutigt. Der Heilige Geist sollen den jungen protestantischen, katholischen und orthodoxen Christen helfen, sich gegenseitig an der Vielfalt ihrer geistlichen Gaben zu erfreuen, heißt es im Grußwort des Papstes, das der Vatikan am Donnerstag vor Beginn des Treffens veröffentlichte. Sie sollten zeigen, „dass das Evangelium uns vereint“ jenseits der „Verletzung unserer Spaltungen“.
Das Oberhaupt der Weltorthodoxie, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat zum vertieften Dialog der Religionen und einer Kultur der Solidarität aufgerufen. Interreligiöser Dialog könne „Vorurteile abschaffen und zu gegenseitigem Verständnis sowie friedlicher Konfliktlösung beitragen“, sagte der 77-jährige Theologe bei der Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem am Mittwoch.
Die Gemeinsame Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland wollen mit einer neuen Broschüre die „geschwisterliche Verbundenheit im Glauben“ vertiefen. In dem am Donnerstag veröffentlichten Dokument „Christus feiern mit der Gottesmutter und allen Heiligen“ werden nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz Feste vorgestellt, die in beiden Traditionen verankert sind und häufig am selben Tag gefeiert werden.
In der Ukraine ist ab sofort neben dem orthodoxen Weihnachtstag (7. Januar) auch der westliche Weihnachtstag arbeitsfrei. Das ukrainische Parlament erhob den 25. Dezember, an dem römisch-katholische und protestantische Christen Weihnachten feiern, am Donnerstag mit klarer Mehrheit zum gesetzlichen Feiertag. Zugleich stimmten die Abgeordneten mit deutlicher Mehrheit für die Abschaffung des bisherigen Feiertags am 2. Mai.
Im Reformationsjahr 2017 hat sich aus Sicht des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, ökumenisch „unglaublich viel getan“. Die Wirkung dieses Jahres sei in der „säkularen Bedeutung der Ökumene“ nicht zu unterschätzen, sagte Sternberg am Sonntag bei der in Bonn tagenden Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Noch keine zwei Monate ist es her, dass das neue „kirchlich-soziale Zentrum Christi Himmelfahrt“ in Kempten eingeweiht wurde. Dort hat unter anderem auch die Jugendkirche "opensky" ihre Heimat gefunden. Es ist die erste Jugendkirche in der Diözese Augsburg; am vergangenen Sonntag fand der jährliche ökumenische Jugendgottesdienst aller christlichen Gemeinden rund um Kempten statt.
Am Reformationstag ging für evangelische Christen das Gedenkjahr „500 Jahre Reformation“ offiziell zu Ende. Eine Stadt, die in besonderer Weise betroffen war von den Glaubens- und Machtkämpfen im Zuge der Reformation und Gegenreformation, ist Donauwörth. Mehr noch – die Donauwörther haben sogar am Rad der Geschichte mitgedreht. Warum das so war und wie das Zusammenleben der Konfessionen und Religionen in Donauwörth heute funktioniert, davon haben die Menschen bei einem großen gemeinsamen Friedensfest am Dienstag ein auffallendes Zeugnis abgegeben.
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