Jean-Claude Hollerich (59), Erzbischof von Luxemburg, ist neuer Vorsitzender der EU-Bischofskommission Comece. Die Bischöfe wählten ihn am Donnerstag in Brüssel bei ihrer Frühjahrsvollversammlung für die kommenden fünf Jahre in das Amt, wie die Comece über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Hollerich folgt auf den Münchner Kardinal Reinhard Marx (64), der nach zwei Amtszeiten nicht mehr wiedergewählt werden konnte. Marx leitete die Comece seit 2012. Deutschland wird in der EU-Bischofskommission in Zukunft von Bischof Franz-Josef Overbeck vertreten.
Namibias Regierung will künftig härter gegen gewinnorientierte Kirchen vorgehen. "Solche Institutionen werden sich als Steuerzahler registrieren und jährlich eine Einkommenserklärung abgeben müssen", zitierte die Tageszeitung "New Era" am Donnerstag Namibias Finanzminister Calle Schlettwein. Der Schritt folgt auf jüngste Spendenaktionen umstrittener Freikirchen.
Südafrika hat ein Problem mit Sekten: Jüngst befreiten Polizisten rund 100 „Sex-Sklavinnen“ aus der Hand der Gurus. Gewalt und Gehirnwäsche sind weit verbreitet – und doch konnten sich die dubiosen Vereinigungen bislang auf die Religionsfreiheit berufen.
Die in westlichen Ländern geführte Debatte über den kirchlichen Umgang mit Homosexualität ist aus Sicht des nigerianischen Kardinals John Onaiyekan nicht nachvollziehbar. „Wir sind überrascht, dass das die Themen sind, über die man sich Sorgen macht“, sagte der Erzbischofs von Abuja am Wochenende in einem Interview des Österreichischen Rundfunks (ORF). Europa müsse sich angesichts seiner immer säkularer werdenden Bevölkerung eher um leere Kirchen und mangelnde Priesterberufungen Sorgen machen, so Onaiyekan. Der Geistliche war anlässlich eines Religionsgipfels im Dialogzentrum KAICIID nach Wien gekommen.
Am Montag beginnt vor einem Gericht im australischen Melbourne die mehrwöchige Anhörung im Missbrauchsverfahren gegen Kurienkardinal George Pell. An deren Ende wird über eine Anklageerhebung entschieden. Der heute 76-jährige Pell soll als Priester in Ballarat drei Jungen in einem Schwimmbad sexuell belästigt haben. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1978 und 2001 ereignet haben, als Pell Priester in seiner Heimatstadt Ballarat und für die Bildungseinrichtungen des Bistums zuständig war.
Eine objektivere Berichterstattung in westlichen Medien über den Krieg in Syrien hat der armenisch-apostolische Bischof von Damaskus, Armash Nalbandian, angemahnt. "Wir bedauern die leidende Zivilbevölkerung in Ost-Ghuta zutiefst, aber wir vermissen in der internationalen Berichterstattung Bilder von den Schäden, die der permanente Granatenbeschuss durch die islamistischen Milizen in der Altstadt von Damaskus anrichtet, wo die christlichen Kathedralen stehen", sagte der Geistliche am Donnerstag der österreichischen Stiftung Pro Oriente.
Der Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, Francesco Patton, hat im Streit zwischen den Kirchen und dem Staat Israel über Landbesitz- und Steuerfragen zum Dialog aufgerufen. Dieser müsse „mit dem klaren Willen“ geführt werden, die Probleme zu lösen, sagte der Italiener am Donnerstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er lobte die von Israel signalisierte Gesprächsbereitschaft als konstruktiven Schritt: „Die feindlichen Akte wurden gestoppt, das ist sehr wichtig.“
Bei einem Protest katholischer Ordensleute, Priester und Laien im US-Kongress in Washington für ein dauerhaftes Bleiberecht der 800.000 "Dreamer" sind am Dienstag (Ortszeit) mehr als 40 Personen festgenommen worden. Unter ihnen war Medienberichten zufolge auch der Wortführer der Demonstranten, der Jesuit Thomas Reese. Der Ordensmann hatte den Protest tags zuvor in einer Kolumne des "National Catholic Reporters" angekündigt.
Nach der mehr als 60 Stunden andauernden Schließung hat die Grabeskirche in Jerusalem seit Mittwochmorgen wieder geöffnet. Das teilten die sich die Besitzrechte an der Heiligen Stätte teilenden Kirchen mit. In einer gemeinsamen Stellungnahme lobten sie die vorangegangene „konstruktive Intervention“ des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Streit zwischen den Kirchen und den israelischen Behörden. Nach der Öffnung der Tore um 4.00 Uhr beteten bereits wieder erste Pilger in der Kirche, die als das wichtigste christliche Heiligtum und Pilgermagnet gilt.
Viele Amerikaner sind so arm, dass ihnen das Nötigste zum Überleben fehlt. An eine medizinische Versorgung ist da kaum zu denken. „Obamacare“ sollte Abhilfe schaffen. Doch andere US-Bürger sehen sich dadurch in ihrer Freiheit eingeschränkt.
Im Bürgerkriegsland Zentralafrika hat sich die Lage nach Worten von Dieudonne Nzapalainga seit dem Papstbesuch Ende 2015 klar verbessert. Allerdings sei der Grundkonflikt weiter ungelöst, sagte der Erzbischof von Bangui im Interview der Presseagentur Kathpress (Dienstag) in Wien.
Aus Protest gegen die israelische Politik gegenüber den Kirchen haben örtliche Kirchenführer die Grabeskirche in Jerusalem bis auf weiteres geschlossen. Die „systematische und offensive Kampagne“ gegen Kirchen und Christen habe mit der Ankündigung der Verantwortlichen in Jerusalem, Kircheneigentum wegen angeblicher Steuerschulden zu beschlagnahmen, „ein ungekanntes Ausmaß“ erreicht, heißt es in einer am Sonntag vom griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. öffentlich verlesenen Erklärung. Zu den Unterzeichnern gehören neben Theophilos auch Franziskanerkustos Francesco Patton sowie der armenische Patriarch Nourhan Manougian.
Mindestens 14 000 Palästinenser schmuggelten sich nach Angaben der UN-Agentur OCHA zwischen Januar und März 2013 täglich vom Westjordanland nach Israel – ohne die erforderlichen Papiere. Die 2002 begonnene Barriere ist erst zu etwa 65 Prozent fertig und lässt viele Schlupflöcher für Palästinenser, denen kein Passierschein nach Israel gewährt wurde – oder für solche mit Schein, die sich die mitunter langen Wartezeiten an den neun bemannten Kontrollpunkten der israelischen Armee an der Grünen Linie ersparen wollen.
Im Jahre 2002 waren die Niederlande das weltweit erste Land, das die aktive Sterbehilfe legalisierte. Mittlerweile hat die Zahl der Sterbehilfe-Fälle dort einen neuen Höchststand erreicht. Dem „Euthanasie-Report“ zufolge starben 2016 in Holland 6091 Menschen durch Tötung auf Verlangen. Das sind 17 pro Tag und rund 2000 mehr als 2012. Und ein Ende des Trends ist nicht ansatzweise in Sicht.
Caritas-Präsident Peter Neher hat die internationale Staatengemeinschaft für mangelnde Hilfszahlungen gescholten. Es sei nicht damit getan, Geberkonferenz zu veranstalten mit großen Zusagen über Hilfen und diese dann nie zu leisten, sagte Neher am Donnerstag bei einer Veranstaltung zur Lage in der Ostukraine in Berlin. Dieses Verhalten der internationalen Gemeinschaft sei "skandalös", erklärte Neher. So sei der UN-Hilfsappell für die humanitäre Katastrophe in der Ostukraine nur zu 35 Prozent gedeckt.
In Nigeria wächst die Sorge um den Verbleib von fast 100 Schülerinnen. Sie sind seit einem mutmaßlich islamistischen Angriff auf die weiterführende Mädchenschule für Wissenschaft und Technik in Dapchi im Bundesstaat Yobe am Montagabend verschwunden. Das berichteten Eltern laut nigerianischen Medien. Der Polizeikommissar von Yobe bestätigte zwar den Überfall der Terroristen, die der Miliz Boko Haram zugerechnet werden. Dabei soll jedoch niemand entführt worden sein, schreibt die Nigerianische Nachrichtenagentur NAN.
Die Lage in Damaskus ist nach Einschätzung des Hilfswerks Misereor die schlimmste seit dem Beginn des Krieges vor sieben Jahren. Der Großraum Damaskus stehe unter ständigem Bombardement, die Bevölkerung leide und fürchte eine weitere Eskalation, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Der venezolanische Kardinal Jorge Urosa Savino zieht die Rechtmäßigkeit der vorgezogenen Präsidentschaftswahlen in Zweifel. Der für 22. April geplante Urnengang sei irregulär, sagte der Erzbischof von Caracas dem kirchlichen Portal „Aleteia“ (Dienstag). Der Wahlbehörde warf Urosa vor, sich auf die Seite der Regierung gestellt zu haben.
In der russischen Kaukasus-Republik Dagestan sind am Montag in allen orthodoxen Kirchen Gedächtnisgottesdienste für die Opfer des Attentats auf Kirchgängerinnen abgehalten worden. In der Stadt Kisljar hatte ein 22-Jähriger am Sonntag fünf Frauen getötet, die nach einem Gottesdienst gerade die orthodoxe Georgskirche verließen. Polizisten erschossen den Attentäter. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekannte sich zu der Tat, ohne Belege dafür zu veröffentlichen. Zeitungen zitierten einen Priester, der gehört haben will, wie der Angreifer „Allahu Akbar“ rief.
Südafrikas katholische Bischöfe haben sich nach der Antrittsrede des neuen Staatspräsidenten Cyril Ramaphosa optimistisch über die Zukunft des Landes geäußert. „Es heißt, Nelson Mandela wünschte sich, dass Ramaphosa ihm als Präsident nachfolgt. Nach seiner Rede verstehen wir, weshalb“, heißt es in einer Aussendung des bischöfliche Parlamentsbüros (CPLO) vom Montag.
Nach der Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel hat Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) Hoffnungen auf ein besseres Verhältnis zur Türkei gedämpft. „Wir denken nur an andere Inhaftierte, darunter auch Deutsche, die ebenfalls unter rechtsstaatlich fragwürdigen Bedingungen in den Gefängnissen sitzen“, sagte Kauder der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir betrachten die Lage der Menschenrechte und insbesondere der Religionsfreiheit in der Türkei auch weiter mit Sorge.“
Mit einem Gottesdienst in der Münchner Liebfrauenkirche ist am Sonntag die Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor eröffnet worden. Sie steht unter dem Motto „Heute schon die Welt verändert?“ mit Indien als Beispielland. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, erinnerte in seiner Predigt daran, dass Gott nach der Sintflut den Menschen als Zeichen der Hoffnung und des neuen Bundes einen Regenbogen geschickt habe. Damit habe er eine zweite Chance ermöglicht und zugleich die Aufforderung verbunden, Einheit und Vielfalt der Schöpfung mit allen Kulturen und Traditionen zusammenzubringen.
Nach dem Sexskandal um Mitarbeiter von Oxfam hat Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu (86) seine Rolle als weltweiter Botschafter der Hilfsorganisation aufgegeben. „Der Erzbischof ist tief enttäuscht über Hinweise auf Unmoral und mögliche Kriminalität bei humanitären Helfern im Umfeld der Organisation“, heißt es in einer Erklärung seines Büros vom Donnerstag. Der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt folgt damit der britischen Schauspielerin Minnie Driver (48), die bereits am Vortag als Oxfam-Botschafterin zurückgetreten war.
Mehr internationales Engagement zur Lösung der Rohingya-Krise fordert Caritas Bangladesch. „Langfristig ist unser kleines Land mit einer Million aus Myanmar geflohenen Rohingya überfordert“, sagte der Leiter von Caritas Bangladesch, Francis Atul Sarker, am Donnerstag vor Journalisten in Freiburg. Das offizielle Rückführungsabkommen zwischen Bangladesch und Myanmar biete Menschen keine Perspektive. „Derzeit vertraut niemand darauf, sicher in der alten Heimat leben zu können.“ Bei einer Rückkehr warteten „gefängnisartige Camps“, die ehemaligen Siedlungen seien nach dem Abbrennen vielerorts mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht. Der Bangladescher Ortsbischof Gervas Rozario betonte, wegen des Ausmaßes der Krise gebe es im Moment keine Aussicht auf eine schnelle Lösung.
Die katholische Kirche hat eine 70. Heilung im Marienwallfahrtsort Lourdes als medizinisch unerklärlich und damit als "Wunder" eingestuft. Das Anerkennungsschreiben von Bischof Jacques Benoit-Gonnin von Beauvais trägt das Datum vom Sonntag. Es erklärt, dass die heute 79-jährige Ordensfrau Bernadette Moriau 2008 von einer langjährigen Lähmung geheilt worden sei; seit 1987 habe sie nicht mehr laufen können. Ärzte könnten den Heilungsprozess in der Folge einer Lourdes-Wallfahrt nicht medizinisch begründen.
Priester als Musikstars, die ganze Konzerthallen füllen? In Mitteleuropa mag diese Vorstellung fremd erscheinen. Nicht so in Brasilien, dem Mutterland der singenden Padres. Eine Studie des Projekts „Amo Música Católica“ kommt zu dem Schluss, dass die singenden Geistlichen im vergangenen Jahr wieder gewaltig abgeräumt haben. In der speziellen Jahreshitparade nimmt Padre Fábio de Melo den ersten Platz ein. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich im Internet seinen Song „Paciência“ angehört.
Die Kritik an der deutschen Entwicklungshilfe wird seit Jahren lauter: Milliarden wurden aus dem reichen Norden in den armen Süden gepumpt – gebracht habe es so gut wie nichts. Entstanden sei vielmehr eine Art Hilfsindustrie, die sich selbst erhält. In den Entwicklungsländern komme dagegen kaum etwas beim Volk an, sondern versickere in den Händen einer kleinen korrupten Elite. Ist die Kritik berechtigt?
Die katholischen Diözesen in den USA reagieren mit ungewöhnlichen Vorsichtsmaßnahmen auf die landesweite Grippeepidemie. Die Bischofskonferenz riet am Wochenende unter anderem dazu, im Gottesdienst auf das Handreichen beim Friedensgruß zu verzichten. Damit will die Kirche einen Beitrag leisten, um die weitere Ausbreitung der schwersten Grippewelle seit einem Jahrzehnt nicht weiter zu beschleunigen. Viele US-Amerikaner sind mit dem Grippevirus H3N2 infiziert. Seit Oktober, dem Beginn der Grippesaison, wurden Zehntausende in Krankenhäuser eingeliefert.
Der Vatikan wird mit einer Delegation bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang vertreten sein. Die Vatikan-Abordnung ist laut einem Bericht der vatikanischen Zeitung "Osservatore Romano" (Freitag) sowohl zur Eröffnungsfeier kommenden Freitag als auch zur Generalversammlung des Olympischen Komitees von Montag bis Mittwoch eingeladen.
Aller Armut und Kriminalität zum Trotz ist Südafrika weltweit für medizinische Spitzenforschung bekannt. In der Kaprepublik fand die erste Herztransplantation statt. Auch die Computertomographie wurde hier erfunden. Zuletzt gaben Mediziner durch neue Entdeckungen auch Krebs-Patienten wieder Hoffnung – zumindest den Wohlhabenden unter ihnen. Alle anderen haben oft keinen Zugriff auf die teuren Medikamente.
Im Kongo bleibt die Lage angespannt. Neben der politischen Krise um Präsident Joseph Kabila verschärfen sich weitere Konflikte, wie der UN-Sender Radio Okapi berichtet. Demnach ist die Versorgung von 6,3 Millionen notleidenden Kindern in dem zweitgrößten Flächenstaat Afrikas gefährdet. Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef fehlen dazu für das laufende Jahr 268 Millionen US-Dollar. Es handele sich um den größten Finanzbedarf für Hilfe nach dem Jemen und dem Syrien-Krieg, hieß es.
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat das Vorgehen des Heiligen Stuhls in China verteidigt. Im Blick auf die Beziehungen zwischen Heiligem Stuhl und China müsse "angemessener zwischen der geistlich-seelsorglichen Dimension und der Politik unterschieden werden", erläuterte Parolin dem Internetportal "Vatican Insider" (Mittwoch) den grundsätzlichen Blickwinkel des Vatikan. Es sei nicht die Mission der Kirche in China, Strukturen oder Verwaltung der Volksrepublik zu ändern, sondern den Menschen das Wort Gottes zu verkünden, betonte er unter Berufung auf den Brief von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) an die chinesischen Katholiken aus dem Jahr 2007.
Der ehemalige UN-Botschafter Bill Richardson ist aus Protest gegen Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi aus einer Beratergruppe zur Rohingyakrise ausgetreten. Der Staatsrätin mangele es an "moralischer Führung" und der einzige Zweck des Beratergremiums sei die "Schönfärberei" der Rolle der Armee bei der Gewalt gegen die Rohingya im Bundesstaat Rakhine, gab Richardson laut örtlichen Medienberichten am Donnerstag als Grund an. Der US-Diplomat war unter Präsident Bill Clinton Energieminister und Botschafter bei den Vereinten Nationen. Der 70-Jährige galt bisher als ein Freund von Suu Kyi.
Nach UN-Angaben sind 2017 mindestens 1,3 Millionen Menschen durch gewalttätige Auseinandersetzungen in der Demokratischen Republik Kongo vertrieben worden, darunter mehr als 800.000 Kinder. Grund seien ethnische Gewalt sowie Zusammenstöße zwischen der regulären Armee, Milizen und bewaffneten Gruppen in den Provinzen Tanganyika und Süd-Kivu im Osten des afrikanischen Landes, betonte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag in New York. Der Kongo sei heute "Schauplatz einer der größten Flüchtlingskrisen für Kinder weltweit".
Papst Franziskus hat den Opfern des Zugunglücks in Norditalien seinen geistlichen Beistand versichert. Er teile den Schmerz all derer, die von dem "dramatischen Ereignis" betroffen seien, hieß es in einem am Donnerstagabend vom Vatikan veröffentlichten Beileidsschreiben des Papstes an den Erzbischof von Mailand, Mario Delpini.
Laut einer neuen Untersuchung des Hilfswerks Care ist die Nahrungsknappheit in Nordkorea die Krise, die 2017 weltweit am wenigsten Beachtung fand. Zu den anderen Krisen, die selten Schlagzeilen machten, zählt Care die Vertreibungen um den Tschadsee, Flucht und Hunger in Mali, die Situation in Burundi, Eritrea und in der Demokratischen Republik Kongo sowie die Fluten in Peru. Am Dienstag legte die in Bonn ansässige Organisation in Berlin ihren Bericht „Suffering In Silence“ vor über zehn humanitäre Krisen, die 2017 keine oder kaum Schlagzeilen machten.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die EU-Außenminister auf, bei ihrem Ratstreffen am Montag die geplante Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch in ihr Heimatland Myanmar zu verurteilen. „Die in den Medien groß angekündigte Repatriierung ist eine zynische Farce, weil damit fälschlich der Eindruck erweckt wird, eine nennenswerte Zahl von Flüchtlingen werde sicher zurückkehren“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. Doch solange es in Myanmar keine Sicherheit und Menschenrechte für Rohingya gebe, würden die meisten der 655.000 Flüchtlinge nicht freiwillig Bangladesch verlassen.
Der Bischof von Honolulu, Larry Silva, hat während des falschen Raketenalarms auf Hawaii aus der Not eine Tugend gemacht. Wie die katholische Nachrichtenagentur CNS am Donnerstag (Orstzeit) berichtete, erteilte der Bischof 45 Gottesdienstbesuchern eine Gruppen-Absolution. Auslöser dafür war die Warnung am 13. Januar vor einem möglichen Raketenangriff Nordkoreas auf den US-Bundesstaat, die sich später als Fehlalarm herausstellte. Erst 38 Minuten nach der Atomwarnung wurde Entwarnung geben.
Der katholische Bischof von Limerick, Brendan Leahy, hat die am Montag plötzlich verstorbene Sängerin der Cranberries, Dolores O'Riordan, als eine „Frau der Seele und des Mutes“ beschrieben, die zudem von einer tiefen Spiritualität geprägt gewesen sei. Sie habe oft davon gesprochen, wie wichtig der katholische Glaube für ihre Musik gewesen sei, sagte der Bischof am Dienstagabend laut einem Bericht des katholischen Pressedienstes CNS: „Limerick und die Welt haben eine freundliche, sanftmütige, talentierte Seele verloren
Die Botschaft der USA in Israel soll nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu noch in diesem Jahr von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt werden. Dies basiere auf einer „soliden Beurteilung“, sagte er während seines Staatsbesuchs in Indien vor Journalisten, wie die Tageszeitung „Haaretz“ am Mittwoch berichtete.
Mit Besuchen von Bildungseinrichtungen haben die Teilnehmer des internationalen katholischen Bischofstreffens am Montag und Dienstag ihren Besuch im Heiligen Land fortgesetzt. Die Bischöfe aus Europa, den USA, Kanada und Südafrika besuchten zunächst katholische Schulen des Lateinischen Patriarchats in Beit Dschallah und Beit Sahour. Anschließend standen Treffen mit Jurastudenten der Hebräischen Universität Jerusalem sowie der Besuch einer jüdisch-israelischen Sekundarschule in Modi'in auf dem Programm.
Donald Trump schockiert einmal mehr. Bei einem Treffen mit Kongressmitgliedern zu Einwanderungsthemen wetterte er gegen Migranten aus «Drecksloch»-Ländern und meinte damit karibische und afrikanische Staaten. Bis zum 9. September 2019 müssen rund 200.000 salvadorianische Einwanderer die USA verlassen.
Indigene in Peru haben Papst Franziskus vor dessen Besuch nächste Woche um Unterstützung gegen Bergbau- und Erdölkonzerne gebeten. Das Kirchenoberhaupt solle die Umweltsituation anprangern, die durch ein „konsumistisches Wirtschaftsmodell“ und Raubbau in den Lebensgebieten der indigenen Völker entstanden sei, heißt es in einem an Franziskus adressierten Schreiben zweier Netzwerke, aus dem der bischöfliche italienische Pressedienst SIR (Mittwoch) zitierte. Der Papst reist von Donnerstag bis Sonntag nächster Woche nach Peru. Auf dem Programm steht auch ein Besuch in der Amazonasregion.
Die katholischen Bischöfe der USA haben sich gegen hohe Barrieren bei der Gesetzgebung für die als Kinder ins Land gekommenen Einwanderer ohne Papiere ausgesprochen. In einer Erklärung des für das Thema Einwanderung bei der US-Bischofskonferenz (USCCB) zuständigen Bischofs Joe S. Vasquez vom Mittwoch (Ortszeit) heißt es, die Familien der Betroffenen „verdienen Sicherheit, Mitgefühl, Großzügigkeit und Gerechtigkeit“.
Mindestens 23 katholische Missionare und Kirchenmitarbeiter sind im vergangenen Jahr weltweit gewaltsam ums Leben gekommen. Das geht aus einem vom vatikanischen Missionspressedienst Fides veröffentlichten Bericht hervor. „Das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Fides-Journalist Gianni Valente im Gespräch mit unserer Zeitung.
Aus Sicht des Papstbotschafters in Syrien, Kardinal Mario Zenari, können örtliche Religionsführer zur Lösung des dortigen Konflikts beitragen. Sie müssten Architekten einer „Sanierung“ des Landes „gegen Hass und den Durst nach Rache“ sein, ermunterte sie der italienische Kardinal im Gespräch mit dem Portal Vatican News (Dienstag).
In Nordosten Nigerias sind einem Medienbericht zufolge mehr als 30 Waldarbeiter entführt worden. Sie hatten in der Nähe der Stadt Gamboru in einem Wald nach Feuerholz gesucht und sind seitdem verschwunden, wie die BBC am Donnerstagnachmittag berichtete. In der Marktstadt an der kamerunischen Grenze war es am Mittwochmorgen zu einem schweren Selbstmordanschlag in einer Moschee gekommen, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen.
Die für den 5. Januar geplante umstrittene Weihnachtsfeier in Indonesiens Hauptstadt Jakarta ist um eine Woche verschoben worden. Als Grund habe die Stadtregierung angegeben, dass viele Christen noch im Urlaub seien, berichtete die "Jakarta Post" am Donnerstag. Neuer Termin für die offizielle Weihnachtsfeier sei der 13. Januar.
An der römischen Piazza Navona sorgt Gaststättenbetrieb auf dem Kirchendach von Sant'Agnese für Unmut. Die Terrasse über der berühmten Fassade von Francesco Borromini (1599-1667) wurde bislang in den Sommermonaten von einem Hotelrestaurant im angrenzenden Palazzo Pamphilj genutzt. Nachdem dort jetzt über den Winter große Schirme und Heizpilze installiert wurden, finden Touristen und Anwohner den Anblick der Basilika beeinträchtigt.
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, reist an diesem Sonntag nach Kuba. Dort will er sich bis zum 11. Januar über die Situation der Kirche und das Leben der Katholiken in dem sozialistisch regierten und immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen in die Kritik geratenen karibischen Landes informieren, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn ankündigte.
Nach den jüngsten Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Kongo wächst der Druck auf die Regierung von Präsident Joseph Kabila. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) erinnerte am Mittwoch in Berlin an den vor einem Jahr ausgehandelten Silvesterkompromiss. Wesentliche Forderungen wie Wahlen bis Ende 2017 oder eine Freilassung von politischen Gefangenen seien nicht umgesetzt worden, erklärte Gabriel. Der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, kritisierte das Verhalten der Regierung.
Bei einem Anschlag auf eine koptische Kirche nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Freitag laut Behördenangaben mindestens neun Menschen getötet worden. Zwei bislang unbekannte Angreifer hatten örtlichen Medienberichten zufolge mit Waffengewalt versucht, in das Gotteshaus im Ort Helwan einzudringen. Einer der Täter wurde demnach von Sicherheitskräften erschossen. Der andere sei auf der Flucht gefasst worden.
Mindestens neun Gottesdienstbesucher tot, 16 weitere verletzt: Zwei islamistische Selbstmordattentäter stürmten eine methodistische Kirche in der Stadt Quetta in Pakistan. Nachrichten wie diese rufen schmerzlich in Erinnerung, dass es alles andere als selbstverständlich ist, den eigenen Glauben in Freiheit leben zu dürfen. Wie sehr Hass und Gewalt gegen Christen in Teilen der Welt bitterer Alltag ist, führt der neue „Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ vor Augen.
Mit einer Messe in der Bethlehemer Katharinenkirche haben die katholischen Christen der Geburt Christi vor über 2.000 Jahren gedacht. In seiner Predigt forderte der Leiter des Jerusalemer Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, die Politik zu mehr Mut auf. Trotz vieler Enttäuschungen und Rückschläge sollten sie nicht auf eigene Visionen verzichten.
Weihnachten an der Atlantikküste im nordöstlichen Zipfel Brasiliens: Frieren braucht hier niemand. An Heiligabend wird das Thermometer in der Weihnachtsstadt Natal bei einer sanften Brise vom Meer wohl wieder um die 26 Grad Celsius anzeigen – wie an jedem anderen Abend in dieser Jahreszeit.
Das Forum Fairer Handel hat ein existenzsicherndes Einkommen für Kakaobauern gefordert. Viele der Bauern müssten mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit. Damit lebten sie unterhalb der international definierten Armutsgrenze. Wer täglich weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung hat, gilt laut Definition der Weltbank als extrem arm.
Das internationale katholische Missionswerk Missio München unterstützt zusammen mit der Erzdiözese München und Freising die Gründung eines ersten Benediktinerklosters in Ägypten. Dafür werden 30.000 Euro zur Verfügung gestellt, wie die Hilfsorganisation am Donnerstag in München mitteilte. Die koptischen Katholiken werden das Kloster 2018 einweihen. Angestoßen wurde das Projekt von den Missionsbenediktinern aus dem oberbayerischen Sankt Ottilien.
In vielen Teilen Asiens fürchten sich Christen vor islamistischer Gewalt an den Weihnachtstagen. In Lahore in der pakistanischen Provinz Punjab erhielten 100 christliche Freiwillige von der Polizei ein Blitztraining für Schusswaffengebrauch und Kampftechniken zum Schutz der Weihnachtsgottesdienste, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Mittwoch) berichtete.
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako sieht im Sieg über die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) ein mögliches Sprungbrett für mehr nationale Einheit. Alle Iraker müssten als gleichberechtigte Bürger unter einem Dach leben, ungeachtet ihrer sonstigen Zugehörigkeiten nach Religion oder Kultur, betonte der Patriarch in seiner Weihnachtsbotschaft, wie das in Linz ansässige Hilfswerk „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) am Mittwoch berichtete. Als große Herausforderungen nennt der Patriarch etwa die Lösung der Kurdistan-Frage auf friedlichem Weg sowie den Kampf gegen Korruption und religiöse Diskriminierung.
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat entgegen einer früheren Ankündigung jetzt doch einen Weihnachts-Waffenstillstand mit der kommunistischen Rebellenmiliz „Neue Volksarmee“ (NPA) erklärt. Die jetzige Kehrtwende Dutertes erklärte Präsidentensprecher Harry Roque am Mittwoch mit dem Wunsch vieler Filippiner nach einem konfliktfreien Weihnachten. „Weihnachten hat einen besonderen Platz im Herzen unserer Landsleute“, sagte Roque laut der regierungsamtlichen Nachrichtenagentur PNA.