Papst Franziskus hat Medienspekulationen über einen möglicherweise bevorstehenden Rücktritt zurückgewiesen. Dies berichten übereinstimmend mehrere brasilianische Bischöfe, die in dieser Woche für eine rund zweistündige Unterredung bei Franziskus zu Gast waren. Auf die Frage nach seinem Gesundheitszustand habe der Papst geantwortet, dass ihm ein Rücktritt trotz einiger Probleme "nicht in den Sinn" komme. "Ich will meine Mission solange leben, wie Gott es zulässt", zitierte ihn Roque Paloschi, Erzbischof von Porto Velho.
Münsters Bischof Felix Genn hat persönliche Fehler im Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt eingeräumt. Vier Tage nach Vorstellung einer unabhängigen Missbrauchsstudie für seine Diözese sagte er am Freitag in Münster: "Ich selbst hätte in einigen Situationen anders handeln müssen." Zugleich wies der 72-Jährige darauf hin, dass er sexuellen Missbrauch weder vertuscht noch die Interessen der Institution über die Sorge um die Betroffenen gestellt habe. Daher wolle er nicht zurücktreten und stattdessen Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch ergreifen.
Mit festlichen Prozessionen und Gottesdiensten unter freiem Himmel haben die Katholiken in Deutschland am Donnerstag das Fronleichnamsfest gefeiert. Der mittelalterliche Name bedeutet so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi"; das Fest erinnert an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Erstmals seit drei Jahren konnten die Prozessionen wieder ohne große Corona-Einschränkungen stattfinden.
Ehemalige und heute aktive Bischöfe haben nach einer Studie im Bistum Münster große Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen begangen. Seit 1945 hätten sie beschuldigte und verurteilte Geistliche immer wieder in der Seelsorge eingesetzt und damit weitere Taten ermöglicht, heißt es in der von der Universität Münster vorgestellten Untersuchung.
Nach gut 20 Jahren geben die katholischen Karmelitinnen ihr Kloster in Hamburg-Finkenwerder auf. Bei einem Gottesdienst zur Verabschiedung dankte Erzbischof Stefan Heße den Ordensfrauen am Samstag für ihr Wirken. "Sie, liebe Schwestern, haben nicht nur Türen geöffnet und Räume zur Verfügung gestellt, sondern Sie haben Ihr Leben geöffnet", sagte Heße.
Der Leiter des Priesterseminars im Bistum Limburg, Christof May, ist am Donnerstag tot aufgefunden worden. Das teilte das Bistum am Freitag mit. May wurde 49 Jahre alt. Am Mittwoch sei er in einem persönlichen Gespräch "zu Vorwürfen übergriffigen Verhaltens" angehört worden, so wie es die kirchlichen Ordnungen vorsähen. Anschließend habe Bischof Georg Bätzing (im Bild) den seit 2018 amtierenden Regens von allen Ämtern freigestellt, "um die Vorwürfe prüfen und aufklären zu können".
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat aus Altersgründen Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. "Ich spüre, dass der Zeitpunkt einer verantwortungsvollen Übergabe meines Amtes gekommen ist", teilte Becker in einer heute bekannt gewordenen Erklärung mit. Er ist am Mittwoch 74 Jahre alt geworden. Katholische Bischöfe sind angehalten, in ihrem 75. Lebensjahr den Amtsverzicht anzubieten. Die Entscheidung liegt nun beim Papst.
Nach dem Anschlag auf eine Kirche im nigerianischen Owo am Pfingstsonntag mit mehreren Toten haben die deutschen Bischöfe zum Gebet für die Opfer aufgerufen. "Wo Gottes Heiliger Geist des Friedens gefeiert wurde, hat sich der Ungeist der Gewalt in Szene gesetzt. Ich bin entsetzt über diese schreckliche Bluttat, die das Zusammenleben zwischen den Religionen in Nigeria einmal mehr gefährdet", sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bertram Meier.
Papst Franziskus hat zum Pfingstfest in eindringlichen Worten zu einem Waffenstillstand in der Ukraine und einer friedlichen Lösung des Krieges aufgerufen. Beim Mittagsgebet am Pfingstsonntag sprach das Oberhaupt der katholischen Kirche von einem Alptraum, wenn Völker aufeinander losgingen und sich gegenseitig töteten. Bereits in einer am Samstagabend veröffentlichten Videobotschaft hatte Franziskus die "Invasion der Ukraine" zum Thema gemacht. Es herrsche Krieg - "Krieg zwischen Brüdern, Krieg unter Christen".
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, ist zu einem Solidaritätsbesuch in der Ukraine eingetroffen. "Ich bin hier, um den Christen und allen Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass die deutschen Bischöfe und die Gläubigen in unserem Land ihnen gerade in diesen Monaten von Krieg und Leid nahe sein wollen", erklärte der Augsburger Bischof am Donnerstag in Kiew.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland gegenüber dem Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, verteidigt. Die Katholiken in Deutschland gingen den durch den Missbrauchsskandal ausgelösten "Weg der Umkehr und der Erneuerung nicht leichtfertig und schon gar nicht außerhalb der Weltkirche", schreibt der Limburger Bischof in einem Brief an den Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki.
Debatten über Reformen in der Kirche haben die ersten beiden Tage des Katholikentags in Stuttgart geprägt. Akzente dabei setzte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Wie schon zum Auftakt am Mittwochabend warnte Steinmeier auch am Donnerstag vor einem Bedeutungsverlust von Kirche. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (im Bild), sagte, die nicht zuletzt durch den Missbrauchsskandal ausgelöste Krise treibe ihn um. "In der Situation, wo wir jetzt sind, betrügen wir viele Menschen um eine Brücke zu Gott."
Die Deutsche Bischofskonferenz hat ein für Juni geplantes Gespräch mit dem Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche abgesagt. Zur Begründung nannte ein Sprecher der Bischofskonferenz in Bonn auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) den "russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen wiederholte Legitimierung durch Patriarch Kyrill" (im Bild).
Am 24. Mai eines jeden Jahres ruft die katholische Kirche zum Gebet für die Christen in China auf. Der Gebetstag war im Jahr 2007 von Papst Benedikt XVI. am Fest „Maria, Hilfe der Christen“, der Muttergottes von Sheshan, begründet worden. Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, wendet sich mit diesem Gebetsanliegen an alle Gläubigen: „Setzen wir an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen weltkirchlicher Solidarität, indem wir in den Fürbitten unserer Schwestern und Brüder in China gedenken.“
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes haben die Handlungsunfähigkeit der Beteiligten im israelisch-palästinensischen Konflikt beklagt. "Die politischen Behörden, die über die Zukunft Israels und Palästinas entscheiden, wie auch die wichtigsten Teile der internationalen Gemeinschaft scheinen nicht bereit zu sein, wahrheitsgemäß und mutig darüber nachzudenken, was im Heiligen Land geschieht", erklärte die bischöfliche Kommission "Justitia & Pax" im Heiligen Land zur gegenwärtigen Welle der Gewalt.
Der künftige Erzbischof von Prag, Jan Graubner (73), wird am 2. Juli in sein neues Amt eingeführt. Ort der feierlichen Amtseinführung des 37. Prager Erzbischofs und 25. böhmischen Primas werde der Prager Veitsdom sein, teilte Graubner bei einer Pressekonferenz mit. Seine Ernennung durch Papst Franziskus wurde am Freitag vom Vatikan veröffentlicht. Er folgt auf Kardinal Dominik Duka (79), dessen Rücktritt der Papst am Freitag annahm.
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige sieht die Kirche in der gleichen Gefahr wie sozialistische Regime. Auch im Christentum könne es vorkommen, "dass - wie im Marxismus-Leninismus mit seinem absoluten Wahrheitsanspruch - die angeblich reine Lehre als geschlossenes System betrachtet wird, dem sich alle nur ein- oder unterzuordnen haben", sagte Feige am Donnerstagabend im Katholischen Forum im Land Thüringen, der Akademie des Bistums Erfurt.
Die katholischen Bischöfe zeigen sich besorgt über die derzeitige Situation von behinderten Menschen. Sie seien nach wie vor von den Auswirkungen der Corona-Pandemie stark betroffen, schreibt der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die Seelsorge für Menschen mit Behinderung, der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke, in einem am Donnerstag in Bonn vorgelegten Brief. Anlass war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am selben Tag.
Papst Franziskus hat am Montag Passaus Bischof Stefan Oster in Privataudienz empfangen. Das teilte der Vatikan ohne weitere Angaben zu Details mit. Oster war zuletzt Anfang Juni 2021 bei Franziskus. Ob er dem früheren Papst Benedikt XVI. einen nachträglichen Besuch zu seinem 95. Geburtstag am 16. April abstattet, war bisher nicht zu erfahren. Bereits am Sonntag hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) den emeritierten Papst in dessen Residenz im Vatikan besucht.
Mit einem Festjahr erinnert das Bistum Hildesheim an die Weihe seines früheren Bischofs Godehard (1022-1038) vor 1000 Jahren. Das Godehardjahr wird vom 5. bis 8. Mai mit mehreren Gottesdiensten eröffnet. In Hildesheim feiert Bischof Heiner Wilmer am 5. Mai um 18 Uhr dem Todestag Godehards, eine Messe im Mariendom.
Vor dem Welttag des Buches am Samstag ruft der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker Kinder zum Lesen und Erwachsene zur Leseförderung auf. Er selbst habe als Junge unter der Bettdecke mit der Taschenlampe oft bis weit in die Nacht hinein gelesen, erklärte der Schulbischof am Donnerstag in Paderborn. "Wer liest, lernt selber zu denken, lernt die Welt und die Menschen besser kennen, kann Erfahrungen machen, die helfen, besser zu leben, zu glauben, zu lieben und zu hoffen."
Der Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er sei seit dem 11. April in Isolation, bestätigte der 65-Jährige am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am Ostersonntag sei ein Nachfolgetest noch positiv gewesen, ein weiterer Test war für Mittwochabend vorgesehen. Alle weiteren Bewohner im Kloster Mater Ecclesiae, darunter der emeritierte Papst, seien negativ getestet, fügte Gänswein hinzu.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße bietet künftig digitale Sprechstunden an. Erste Termine für Gespräche per Video stehen am 9., 18. und 24. Mai zur Verfügung, wie das Erzbistum Hamburg am Mittwoch mitteilte. Interessierte könnten sich über eine Internetseite für die jeweils 15-minütigen Sitzungen anmelden. Das Terminangebot werde laufend erweitert.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die bevorstehende tiefgreifende Pfarreienreform im Bistum Mainz gerechtfertigt. Die nach Ostern beginnende Errichtung von 46 Pastoralräumen sei notwendig, "weil wir das in dieser Kleinteiligkeit, wie das Bistum Mainz derzeit unterwegs ist, auf Dauer nicht hätten bewältigen können", sagte Kohlgraf im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Mainz.
Das Erzbistum Hamburg warnt in seinem jüngsten Amtsblatt vor Ralph Napierski und der Gruppierung "Maria 3.0". Napierski beruft sich auf eine als gültig behauptete Weihe zum katholischen Bischof, gehört aber nicht der Deutschen Bischofskonferenz oder irgendeiner anderen katholischen Bischofskonferenz an. Auch ist er nicht im Päpstlichen Jahrbuch verzeichnet, in dem alle amtierenden und emeritierten Bischöfe der katholischen Weltkirche aufgeführt sind.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den Reformprozess der katholischen Kirche gegenüber den Bischöfen der skandinavischen Länder verteidigt. Nach dem Missbrauchsskandal würde ein einfaches "Weiter so" die katholische Kirche zerstören, schreibt Bätzing in einem auf der Homepage der Bischofskonferenz veröffentlichten Antwortbrief auf das Schreiben der Nordischen Bischofskonferenz von Anfang März.
Bayerns katholische Bischöfe sehen durch den letztinstanzlichen Freispruch des Münsterschwarzacher Benediktiners Abraham Sauer ihre Linie beim Kirchenasyl"ganz klar" bestätigt. das Urteil des Bayerischen Obersten Landesgerichts (BayOLG) zeige, dass es richtig gewesen sei, sich an die Absprachen zwischen Kirchen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) gehalten zu haben, sagte der Münchner Kardinal Reinhard Marx zum Abschluss des Frühjahrstreffens der Bischöfe in Regensburg.
Die katholische Kirche in Deutschland sucht nach neuen Wegen zum Umgang mit ausgetretenen Mitgliedern. Die Arbeiten an einem neuen Konzept liefen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Bode, am Donnerstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Pastoralkommission der Bischofskonferenz sei mit dem Thema betraut und wolle unter anderem den Gemeindepfarrern Hilfestellungen für Gespräche mit den Ausgetretenen an die Hand geben.
Auch in diesem Jahr bitten die deutschen Bischöfe zum Palmsonntag (10. April) um Spenden für die Christen im Heiligen Land. Viele Pilger hätten auf ihren Reisen dort Bildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen sowie gemeinnützige Projekte kennen gelernt, erklärten die Bischöfe. Durch die Corona-Pandemie seien diese Begegnungen und entsprechend Spenden jedoch nun schon fast zwei Jahre lang fast vollständig ausgeblieben. Die Kirche im Heiligen Land sei "mehr denn je auf unsere Verbundenheit und Hilfe angewiesen", um ihre sozialen, karitativen und interreligiösen Angebote aufrechterhalten zu können.
Der Münsteraner Bischof Felix Genn warnt die Kirche davor, bei Reformen der Gefahr eines Aktivismus zu erliegen. Ziel der Bemühungen um Erneuerung müsse es nicht sein, möglichst viel von der heutigen Kirche zu retten oder verwaltungstechnisch neue Einheiten zu schaffen, sagte Genn am Mittwochabend bei einem Vortrag im Dom von Münster. Der Aufbruch der Kirche zeige sich vielmehr dort, wo sie den Ärmsten der Armen einen echten Liebesdienst erweise. Darin müsse der Weg der Kirche von Münster und der Kirche von Deutschland bestehen.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat einen fundamentalen Satz zum bayerischen Selbstverständnis aufs Korn genommen. "'Mia san mia' mag bayerisch sein, aber nicht christlich", sagte er am Montagabend in Bamberg. "Wo sich Populismus breitmacht, hat man Jesus Christus und seine Botschaft vertrieben. Wo es eng wird in Denken und Handeln, ist Jesus Christus nicht mehr anwesend."
Bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine hält der Hamburger Erzbischof Stefan Heße vor allem ein möglichst reibungsloses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Akteuren für vordringlich. "Das sind wir den schutzsuchenden Menschen schuldig", sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat Mehrausgaben für Rüstungsprojekte der Bundeswehr vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs verteidigt. In der veränderten sicherheitspolitischen Situation sei es geboten, "die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Bundeswehr für ihren verantwortungsvollen Dienst bestmöglich auszustatten", sagte der Essener Bischof der "Kölnischen Rundschau" (Freitag).
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat deutliche Kritik am russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. und dessen Unterstützung für den russischen Angriff auf die Ukraine geübt. Es befremde ihn, dass Kyrill nicht einmal das Wort "Krieg" in den Mund nehme, sagte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz dem Deutschlandfunk.
Die Ukraine durchlebt dramatische Tage: Tage des Krieges, Tage des menschlichen Leids. Soldaten auf beiden Seiten der Front werden getötet und verwundet. Auch viele Zivilisten sind unter den Opfern, weil Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser von Bomben und Raketen getroffen werden. Allen Regeln der Einhegung von Kriegshandlungen zum Trotz werden die zivilen Opfer in Kauf genommen, sehr wahrscheinlich sogar zur Einschüchterung und Demoralisierung der Bevölkerung bewusst herbeigeführt. Bereits in den wenigen Tagen, die dieser Krieg andauert, sind Tausende Menschen gestorben. Unzählige mehr haben den Tod von Angehörigen zu beklagen, ihr Hab und Gut verloren und wurden ihrer Lebenschancen beraubt. Viele haben Traumata erlitten, von denen sie sich erst nach sehr langer Zeit werden erholen können. Wahrscheinlich sind schon mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht ins Ausland. Die Schneise der Verwüstung, die der Krieg in kürzester Zeit geschlagen hat, ist riesig.
Die Themen sind bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Oberfranken nicht ausgegangen!
Der Krieg in der Ukraine hat auch die am Donnerstag beendete Vollversammlung der katholischen Bischöfe Deutschlands überschattet. In einer zum Abschluss des Treffens im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen vorgestellten Erklärung fordern die Bischöfe ein sofortiges Ende der Kämpfe und die Aufnahme von Friedensverhandlungen.
Zwischen Ukraine-Krieg und Reformdebatten – die Themen der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen (Bistum Bamberg) könnten nicht brisanter sein. Die Weltordnung ist aus den Fugen geraten und auch die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland ist alles andere als gewiss.
Mit einem eindringlichen Appell für Frieden und einer scharfen Verurteilung des russischen Angriffskriegs hat am Montag die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe in Deutschland begonnen. Deren Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, sagte beim Eröffnungsgottesdienst in Vierzehnheiligen, "die russische Aggression kennt offenbar keinen Halt". Die Lage in dem osteuropäischen Land ist ein Schwerpunkt des viertägigen Treffens. Gemeinsam mit Experten wollen die Bischöfe darüber beraten. Dabei geht es vor allem um Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine.
Die Vertretung der katholischen Bischöfe bei der EU wirbt für einen europaweiten Wochenruhetag. Angesichts von Pandemie, verschwimmender Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben sowie einer Kultur, die ständige Bereitschaft erwarte, sei ein klar definierter gemeinsamer Ruhetag wichtiger denn je, erklärte der Generalsekretär der EU-Bischofskommission COMECE, Manuel Barrios, am Donnerstag in Brüssel. Ein solcher einheitlicher Tag ermögliche Zeit mit Familie und Freunden.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz will sich kommende Woche bei ihrer Frühjahrsvollversammlung intensiv mit dem Krieg in der Ukraine und den humanitären Folgen befassen. Konferenz-Pressesprecher Matthias Kopp sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag, die seit langem geplante Tagesordnung müsse wegen des Kriegs geändert werden. Neben der innerkirchlichen Reformdebatte solle die Lage in der Ukraine im Fokus der Versammlung stehen.
Bischof Dr. Bertram Meier zeigt sich schockiert und erschüttert über die Nachrichten aus der Ukraine und hat alle Gläubigen des Bistums zum „inständigen Gebet“ aufgerufen. Besonders schließt sich Bischof Bertram dem Aufruf des Papstes an, den Aschermittwoch als einen Tag des Gebets und des Fastens für Frieden in der Ukraine zu begehen.
Russlands katholische Bischöfe fordern einen Stopp des Krieges mit der Ukraine. "Wir rufen alle Politiker, von denen diese Entscheidung abhängt, dazu auf, diesen Konflikt zu beenden", schreiben sie in einer am Donnerstagabend in Moskau veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Allerdings erwähnen sie weder Kreml-Chef Wladimir Putin noch, dass Russland die Ukraine militärisch angegriffen hat.
Papst Franziskus hat am Donnerstag den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode empfangen. Dabei sei es um den Synodalen Weg in Deutschland wie auch die Weltsynode gegangen, sagte Bode anschließend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hielt er sich von Montag bis Donnerstag zu Gesprächen in Rom auf.
Die Corona-Pandemie hat nach Auffassung des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige mit Blick auf die Gottesdienste auch positive Effekte. "Die Zeit der leeren Kirchen war auch eine Zeit der kreativen Neugestaltung des kirchlichen Lebens", erklärte Feige bei einer Online-Veranstaltung des Bistums. Er bezog sich unter anderem auf die Übertragung von Gottesdiensten im Internet.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat seine Solidarität mit der Ukraine bekundet. "Die Menschen in der Ukraine sollen in dieser Stunde wissen, dass alle, denen Frieden und Freiheit am Herzen liegen, an ihrer Seite stehen", heißt es in einer in Bonn veröffentlichten Pressemitteilung. Darin rief der Limburger Bischof alle Christen zum Gebet für den Frieden auf und "für alle, die die Folgen der Aggression zu erleiden haben".
Mehrere deutsche Bistümer und Landeskirchen haben zu einem Friedensgebet für die Menschen in der Ukraine aufgerufen. "Lassen Sie uns gemeinsam für eine gewaltfreie Lösung des Konfliktes und für einen dauerhaften Frieden in der Region beten. Unser Glaube bleibt im Gebet die Wurzel unserer Solidarität", erklärte der Limburger Bischof und Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Die massive Aufrüstung russischer Truppen sei mit großer Sorge beobachtet worden.
Nach dem Abschluss der dritten Vollversammlung des Synodalen Wegs treten die Bischöfe auf die Euphoriebremse. So würdigte der Augsburger Bischof Bertram Meier am Montag eine freundliche und weitgehend respektvolle Gesprächsatmosphäre bei dem Dialog zur Zukunft der Kirche in Deutschland. Doch bei näherem Hinsehen zeige sich, dass in der Vollversammlung "unterschiedliche Kirchenwelten" aufeinanderprallten.
Im Erzbistum Köln gibt es weiterhin erheblichen Unmut vor der geplanten Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki aus seiner Auszeit. Die Krise sei durch die fünfmonatige Unterbrechung "nicht gelöst" worden, sagte der oberste Vertreter der Laien, Tim Kurzbach, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag): "Es sind derzeit nicht die geringsten Anzeichen erkennbar, dass nach dem 2. März etwas anders wird. Im Gegenteil", fügte der Vorsitzende des Diözesanrats hinzu. Woelki will am Aschermittwoch seinen Dienst wieder aufnehmen.
Der Synodale Weg zur Zukunft der katholischen Kirche hat sich für weitreichende Reformschritte ausgesprochen. Breiten Raum bei der am Samstag beendeten Synodalversammlung in Frankfurt nahm zudem die Debatte über das Münchner Missbrauchsgutachten und die Aufarbeitung von Missbrauch ein.
Die Sinologin Katharina Wenzel-Teuber sieht Chinas Katholiken trotz des Abkommens zwischen Vatikan und Peking unter starkem Druck. Insbesondere gebe es "Zwangsmaßnahmen" gegen Priester, Ordensschwestern und Gemeinden in der nicht von Peking anerkannten "Untergrundkirche", sagte die Chefredakteurin der Zeitschrift "China heute" der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) im Interview.
Wird der Synodale Weg erstmals konkrete Beschlüsse zu Reformen in der katholischen Kirche fassen? Die Frage steht vor der dritten Vollversammlung der Initiative ab dem heutigen Donnerstag in Frankfurt im Raum. Während Befürworter von einem Schlüsselmoment bei dem seit zwei Jahren laufenden Dialog zwischen Bischöfen und Laien sprechen, warnen Kritiker vor überzogenen Erwartungen.
Sehen Sie hier das Hirtenwort des Augsburger Bischofs zum Sonntag des Wort Gottes.
Birgit Geiß von katholisch1.tv hat mit dem Augsburger Bischof Bertram Meier über sein Hirtenwort zum Sonntag des Wortes Gottes gesprochen.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht in der Corona-Pandemie eine große Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. "Wir müssen aufpassen, dass wir in den aktuellen Polarisierungen nicht den Zusammenhalt verspielen oder das zerstören, was wir in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben", sagte Burger.
Sehen Sie hier das Hirtenwort des Augsburger Bischofs zum Sonntag des Wort Gottes.
Eine Änderung der Grundordnung des kirchlichen Arbeitsrechts mit Blick auf queere Mitarbeiter wird es nach Ansicht des Würzburger Bischofs Franz Jung nicht kurzfristig geben. "Ob sich das in diesem Jahr ändert, das weiß ich nicht", sagte Jung dem Radiosender Bayern 2 in München. In diesem Zusammenhang seien "unendlich komplizierte Diskussionen" zu erwarten. Queer ist ein Oberbegriff für Menschen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität nicht klar festgelegt ist.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat für seine Äußerungen zum Missbrauchsgutachten Lob und Kritik erhalten. Der Limburger Bischof Georg Bätzing bezeichnete die Stellungnahme als "stark und authentisch". Marx habe sich klar zu seiner Verantwortung und zu seinen Fehlern bekannt und Veränderungen versprochen. Zugleich appellierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz an den emeritierten Papst Benedikt XVI., sich noch einmal zu seiner Stellungnahme im Missbrauchsgutachten zu äußern, Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten.
Der als Amazonas-Bischof bekannte Erwin Kräutler (82) ist nach einer Lungenembolie auf dem Weg der Besserung. Kräutler sei bereits Ende vergangener Woche aus dem Landeskrankenhaus Hohenems entlassen worden, berichtete die Presseagentur Kathpress unter Berufung auf die Diözese Feldkirch.
Mit dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße (55) hat am Dienstag erstmals in Deutschland ein katholischer Bischof in einem Missbrauchsprozess vor Gericht ausgesagt. Heße räumte in der Verhandlung vor dem Landgericht Köln ein, als früherer Personalchef im Erzbistum Köln Fehler im Umgang mit dem Fall des angeklagten Priesters U. gemacht zu haben. Die 2010 bekannt gewordenen Vorwürfe gegen den Geistlichen hätten an den Vatikan gemeldet werden müssen, sagte der Erzbischof, der in dem Prozess als Zeuge geladen war.