Die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche treibt die deutschen Bischöfe weiter um. In mehreren Weihnachtspredigten spielte das Thema eine Rolle. In den Tagen zuvor rief eine Aussage des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer Widerspruch hervor, wonach der Missbrauch von Macht „in der DNA der Kirche“ stecke.
Spitzenvertreter der katholischen und der evangelischen Kirche haben die Christen in Deutschland an Weihnachten zu Zuversicht und gesellschaftlichem Engagement aufgerufen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte, in der Geburt Jesu manifestiere sich „das große Ja-Wort Gottes zu meinem Leben und zum Leben aller Menschen“.
In seiner traditionellen TV-Weihnachtsansprache nimmt uns der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa in diesem Jahr mit auf eine Reise ins Heilige Land in die Ruinenstadt Megiddo.
Michael Gerber (48) wird am 31. März in sein Amt als Bischof von Fulda eingeführt. Das gab Diözesanadministrator Karlheinz Diez am Donnerstag in Fulda bekannt. An dem Tag besuchte Gerber erstmals nach seiner Ernennung seine künftige Bischofsstadt. Gerber, seit 2013 Weihbischof der Erzdiözese Freiburg, war vor einer Woche von Papst Franziskus zum Bischof von Fulda ernannt worden. Gerber wird dann der jüngste Bischof einer deutschen Diözese sein.
Gemeinsam mit wohnungslosen Frauen und Männern wollen der Münchner Kardinal Reinhard Marx und sein Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg an Heiligabend das Weihnachtsfest feiern. Das teilte die Pressestelle des Erzbistums München und Freising am Montag mit. Nach der Verkündigung des Weihnachtsevangeliums werde der Kardinal sich mit einer Ansprache an die Gäste wenden. Zu der Veranstaltung des Katholischen Männerfürsorgevereins München im Festsaal des Hofbräuhauses in München werden etwa 800 Gäste erwartet.
Wegen des Verdachts mehrfachen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen hat das Bistum Erfurt bei der Staatsanwaltschaft Mühlhausen Strafanzeige gegen einen seiner Priester erstattet. Die Taten sollen sich zwischen 1962 und 1965 im heutigen Kyffhäuserkreis ereignet haben, wie das Bistum am Mittwoch bekannt gab. Der Beschuldigte lebt seit Jahren im Ruhestand und ist nicht mehr im seelsorglichen Dienst. Er bestreitet die Vorwürfe.
Bevor die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen Ende Februar in Rom über die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche sprechen, soll sich jeder von ihnen mit einem Opfer sexueller Gewalt in der Kirche treffen. Über einen entsprechenden Aufruf informierte der Vatikan am Dienstag. „Der erst Schritt muss sein, als Wahrheit anzuerkennen, was geschehen ist“, heißt es in dem Brief. In einer solchen Begegnung solle jeder Vorsitzende einer Bischofskonferenz aus erster Hand erfahren, welches Leid diese Menschen ertragen müssten.
Mit Blick auf Missbrauch in der katholischen Kirche hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer von „fürchterlichen Dingen“ gesprochen. „Man kann sich dafür nur abgrundtief schämen“, sagte Voderholzer am Dienstag im Interview des österreichischen Internetportals kath.net: „Wir werden nicht verhindern können, dass es aktuell bleibt.“ Kindesmissbrauch sei ein gesamtgesellschaftliches Problem: Die Verbrechensstatistik in Deutschland werde auch für dieses Jahr wieder über bis zu 15.000 bekanntgewordene Fälle berichten.
Nach Missbrauchsvorwürfen hat der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode disziplinarrechtliche Schritte gegen einen 85-jährigen Ruhestandsgeistlichen ergriffen. Dieser habe in den 80er und 90er Jahren in der Kirchengemeinde von Merzen im Landkreis Osnabrück mehrere Kinder sexuell missbraucht, teilte das Bistum am Wochenende mit.
Der Straßburger Erzbischof Luc Ravel hat zum Schulterschluss gegen den Terror aufgerufen. „Alle Augen in Europa schauen nun nach Straßburg, um mit uns, unseren Toten, unseren Verwundeten und unseren Familien zu trauern“, sagte Ravel am Donnerstagabend im Straßburger Münster bei einem Gedenkgottesdienst. Der Angreifer habe auf Menschen gezielt, um Symbole des Geistes zu treffen.
Der Freiburger Weihbischof Michael Gerber (48) wird neuer Bischof von Fulda. Die Ernennung Gerbers durch Papst Franziskus wurde am Donnerstag zeitgleich in Rom, Fulda und Freiburg bekanntgegeben. Damit wird Gerber Nachfolger von Bischof Heinz Josef Algermissen (75), der nach 17 Amtsjahren im Juni in den Ruhestand getreten war. Gerber wird den Angaben zufolge damit der jüngste Bischof einer deutschen Diözese sein.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat sich bestürzt über den Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt gezeigt. „In Verbundenheit stehen wir an Ihrer Seite“, schreibt er am Mittwoch in einem Brief an den Erzbischof von Straßburg, Luc Ravel. „Es versagen die Worte angesichts der erneuten Gewalt, die mit dem Anschlag in Straßburg den ganzen europäischen Kontinent erschüttert.“
Zum katholischen Familiensonntag am 30. Dezember haben die deutschen Bischöfe eine Online-Arbeitshilfe für Gottesdienste, Gebetskreise und Gesprächsrunden veröffentlicht. Unter dem Motto „Für immer zusammen - Der Bund der Ehe in Treue, Liebe und Verantwortung“ rückt sie das Thema Ehebegleitung in den Mittelpunkt, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte.
Mit einem Festakt und einem feierlichen Gottesdienst im Rottenburger Dom hat Bischof Gebhard Fürst am Sonntag seinen 70. Geburtstag gefeiert. In der Festhalle der Stadt sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Fürst gehe es in Denken und Handeln um Zeitgenossenschaft: Denn die Kirche müsse wissen, was die Menschen umtreibe, und sie müsse vor Ort präsent sein. Zugleich würdigte Kretschmann, dass Fürst sich für die europäische Idee des Martinus-Pilgerwegs von Ungarn nach Frankreich engagiere.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Christen zum Engagement für „Klimagerechtigkeit“ aufgerufen. Sie müssten auf Politiker und Wirtschaftsmanager Druck ausüben, dass sie bei ihren Entscheidungen die Bewahrung der Schöpfung beachten, forderte Schick am Montag in Berlin. Der Vorsitzende der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz sprach in einem deutsch-polnischen Gottesdienst mit Teilnehmern des „Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit“ und Bischöfen verschiedener Konfessionen aus beiden Ländern.
Der frühere Trierer Weihbischof und Chef des Entwicklungshilfswerks Misereor, Leo Schwarz, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 87 Jahren in Trier, wie das Bistum mitteilte. Kirchenvertreter würdigten den Geistlichen als engagierten Kämpfer gegen Armut und Ausbeutung.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den Bau einer Moschee in Erfurt-Marbach verteidigt. Zur Religionsfreiheit gehöre „unzweifelhaft auch das Recht der Muslime auf den Bau würdiger Moscheen“, sagte er am Donnerstagabend beim traditionellen Elisabeth-Empfang des Bistums Erfurt für Thüringer Politiker. Der Grundstein für den ersten Moschee-Neubau Ostdeutschlands außerhalb von Berlin wurde vergangene Woche gelegt. Das Bauvorhaben der Ahmadiyya-Gemeinde wird seit der Ankündigung vor zweieinhalb Jahren teils von massiven islamfeindlichen Protesten begleitet.
Die katholische Kirche in Deutschland verteidigt den geplanten UN-Migrationspakt gegen zunehmende Kritik. Der globale Pakt biete einen Rahmen für sichere, geordnete und legale Migration, betonte Hamburgs Erzbischof Stefan Heße am Donnerstag. „Migrationsbewegungen lassen sich heute nicht allein national regeln und steuern“, sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Obwohl der Pakt rechtlich nicht bindend sei, schreibe er relevante Standards fest, an denen Staaten sich künftig messen lassen müssten.
Der frühere Freiburger Erzbischof und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, räumt Fehler im Umgang mit Missbrauchstaten katholischer Priester ein. Aus heutiger Sicht hätte er die Pflicht gehabt, „entsprechende Täter“ anzuzeigen, sagte Zollitsch in einem am Montag veröffentlichten Video-Interview mit dem Hamburger Journalistenbüro Crimespot.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat seine Position zum Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner bekräftigt. Der Schmerz von konfessionsverbindenden Ehepaaren sei „eine bittere Konsequenz aus der unseligen Spaltung, welche die Christenheit bis heute trifft“, sagte Woelki vor dem Diözesanpastoralrat, wie das Erzbistum am Samstag mitteilte. „Würde man trotzdem gemeinsam kommunizieren, würde man die noch nicht bestehende Kirchengemeinschaft lediglich liturgisch simulieren. Das wäre wohl kaum redlich“, so der Kardinal.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger verlangt eine „signifikant bessere Startgerechtigkeit“ in der Gesellschaft. „Warum kann es beispielsweise sein, dass in einem Krankenhaus, wo zwei Schwangere auf der gleichen Station liegen und entbinden, das eine Kind in absehbarer Zeit mehrfacher Millionär sein wird und das andere in Hartz-IV-Verhältnisse hineingeboren wird?“, fragte Losinger im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Es brauche daher etwa eine Umgestaltung von Erb- und Steuerrecht. Ein langfristig signifikantes Vermögens- und Einkommensgefälle gefährde demokratische Legitimation, Stabilität und sozialen Frieden.
Die US-amerikanische Bischofskonferenz hat in einem Brief an Papst Franziskus Entschlossenheit im Kampf gegen sexuellen Missbrauch bekundet. Zugleich bekannten sie Versagen in eigenen Reihen. „Mit Scham müssen wir eingestehen, dass dies auch Verbrechen einiger unserer Mitbrüder im Bischofsamt einschließt“, heißt es in dem Grußwort an den Papst, das der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, während der in Baltimore tagenden Vollversammlung am Dienstag verlas. Das Internetportal Vatican News veröffentlichte am Mittwoch eine Mitschrift des Textes.
Zum katholischen "Welttag der Armen" an diesem Sonntag rufen deutsche Bischöfe zu Solidarität und Begegnungen mit armen Menschen auf. "Nicht immer ist Armut auf den ersten Blick sichtbar. Wir alle sind aufgerufen, aufmerksam zu leben und dort unsere Hilfe anzubieten, wo wir Nöte wahrnehmen", heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn.
Ein Jahrhundert nach Ende des Ersten Weltkriegs mahnt der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck zum verstärkten Engagement für den Frieden. Dieser sei in vielem „heute neu bedroht“, schreibt der Essener Bischof in einem Beitrag für die Zeitschrift „Kompass“ der katholischen Militärseelsorge (November).
Kolumbiens katholische Bischöfe haben den Gläubigen des lateinamerikanischen Landes im November „fünf Tipps gegen Traurigkeit“ mit auf den Weg gegeben. In einem am Mittwoch veröffentlichten Twitter-Beitrag empfehlen die Geistlichen etwa, sich etwas Genussvolles zu gönnen - allerdings „ohne Ausschweifung“. Neben diesem Vorschlag ist ein Schoko-Donut abgebildet.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht bei seinem Amtsvorgänger Robert Zollitsch Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauchstaten durch Priester. Burger verwies auf den Fall Oberharmersbach im Ortenaukreis, wo ein Gemeindepfarrer zwischen 1968 und 1991 zahlreiche Jugendliche missbraucht haben soll. Vor einer Aufarbeitung nahm sich der Pfarrer das Leben.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat den Zölibat als Lebensform für katholische Priester verteidigt. "Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ist die Lebensform Jesu und der Apostel", betonte Voderholzer am Mittwochabend beim Gottesdienst zum Hochfest des Bistumspatrons Wolfgang in Regensburg. Sie habe von Anfang an wegen ihres Zeugnischarakters in hohem Ansehen gestanden. Vom Mönchtum, aber auch von Bischöfen und Priestern sei diese gelebt worden, lange bevor sie für den Bereich der Westkirche im Mittelalter verbindlich vorgeschrieben worden sei.
Ludwig Schick (69), Bamberger Erzbischof mit sportlichen Ambitionen, hat zum 23. Mal das Goldene Sportabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes erhalten. Die Prüfer bezeichneten Schicks Leistungen bei der Übergabe der Urkunde im Bamberger Bischofshaus laut Mitteilung vom Montag als „wie immer hervorragend“. Der Kirchenmann äußerte sich selbstkritischer und sprach lediglich von „passablen“ Ergebnissen. Allerdings sei es noch nie so heiß gewesen. Schick hatte die Prüfungen bereits Ende Juli auf einem Sportplatz in Walsdorf bei Bamberg absolviert.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland richten einen eigenen Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs ein. Sie wollten damit eine Anregung von Papst Franziskus aufgreifen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mit.
Am 1. November 1993 trat der Vertrag von Maastricht nach jahrelangen Verhandlungen in Kraft. Er besiegelte etwas, das das Leben von Millionen Europäern veränderte: den Euro. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeckund Vizepräsident der EU-Bischofskommission COMECE hat mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) über die Bedeutung des Vertrags für die Kirche gesprochen.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke fühlt sich im Bemühen um die Aufarbeitung des Finanzskandals in seinem Bistum alleingelassen. Er sei bei der Bewältigung "weitestgehend" auf sich allein gestellt, beklagte der Bischof gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). "Die persönliche und strukturelle Solidarität ist sehr überschaubar." Er könne auch nur "wenig Selbstreflexion bei denen erkennen, die in Verantwortung standen".
Bei einer Wallfahrt ins spanische Santiago de Compostela hat Essens Bischof Franz-Josef Overbeck seinen Koffer verloren. Das Gepäckstück sei beim Flug zur ersten Pilgeretappe nicht mitgekommen, teilte das Bistum Essen auf seiner Internetseite mit. Overbeck habe auf eine geliehene, eng anliegende Jeans und einen roten Pullover zurückgreifen müssen, teilte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage mit. Inzwischen sei der Koffer wieder aufgetaucht.
Kardinal Henryk Roman Gulbinowicz, Alterzbischof von Breslau (Wroclaw), wird am Mittwoch 95 Jahre alt. Während des von 1981 bis 1983 von den kommunistischen Machthabern über Polen verhängten Kriegsrechts zählte er zu den Verteidigern der Freiheits- und Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“. Er bot in seiner Bischofsresidenz Dissidenten Unterschlupf und versteckte 90 Millionen polnische Zloty vor dem Staatsapparat. Das Geld hatte die „Solidarnosc“ vor der drohenden Beschlagnahmung durch den Geheimdienst von ihrem Bankkonto abgehoben.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger hat auf die Gefahr von Unmenschlichkeit im Zuge der Digitalisierung hingewiesen. „Die Inhumanität beginnt dort, wo der Mensch letztlich nur noch instrumentalisiert wird, wo er, wie Immanuel Kant es ausdrücken würde, nicht mehr als Mittel, sondern nur noch als Zweck gesehen wird“, sagte Losinger der Mediengruppe „Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung“. Er ergänzte, Digitalisierung biete „eine ganze Reihe von dramatischen Möglichkeiten“, die für alle Gesellschaftsbereiche bereichernd seien. Sie berge aber eben auch Risiken.
Der Würzburger Bischof Franz Jung hat Kritik an der Wahlkampfstrategie der CSU geübt. Es stelle sich die Frage, ob es der richtige Weg gewesen sei, die AfD rechts überholen zu wollen, sagte Jung am Montag dem Bayerischen Rundfunk (BR). Es seien Wähler aus der gesellschaftlichen Mitte zu anderen Parteien abgewandert.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Arbeit von Seenotrettern gewürdigt. Er habe "Hochachtung" vor den Menschen, die damit die Schwächsten unterstützten, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Gastbeitrag für die "Bild"- Zeitung am Donnerstag. Zugleich betonte er, dass die Seenotrettung "natürlich keine politische Lösung für die Herausforderung der Migration" sei. Dazu brauche es andere Wege.
Zur Frankfurter Buchmesse erscheint das erste inklusive Kinder-Gebetbuch. Die beiden Seelsorger Christoph Beuers und Jochen Straub haben das Buch "Dir kann ich alles sagen" zusammengestellt, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte.
Der Umgang mit sexuellem Missbrauch ist aus Sicht deutscher Teilnehmer ein wichtiges Thema bei der gerade im Vatikan begonnenen Weltbischofssynode zur Jugend. Andererseits dürfe es bei dem Treffen auch nicht allein darum gehen, sagte Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, am Donnerstag in Rom. Marx räumte bei einer Pressekonferenz zur Bischofssynode erneut Versäumnisse der Kirche bei der Missbrauchsprävention ein.
Eine TV-Dokumentation aus dem syrischen Bürgerkrieg und eine Magazin-Reportage über den Lebensweg verhaltensauffälliger Kinder: Die Filmemacher Feras Fayyad und Gudrun Hanke-El Ghomri sowie der Magazinjournalist Johannes Böhme haben den mit je 5.000 Euro dotierten Katholischen Medienpreis 2018 in den Kategorien Elektronische Medien und Print erhalten.
Mit einer Festwoche vom 5. bis zum 14. Oktober schließt der Veranstaltungsreigen zum 750. Gründungsjubiläum des Klosters Neuzelle bei Frankfurt/Oder. Zum Auftakt beginnt am Freitag ein zweitägiges Symposium zum Thema "Religion ausstellen", bei dem die Nutzung und Umnutzung von religiösem Erbe in Deutschland diskutiert wird. Am 12. Oktober, dem Jahrestag der Klostergründung, ist ein ökumenischer Festgottesdienst mit den Bischöfen Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) und Markus Dröge (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) geplant.
Papst Franziskus hat zur Eröffnung der Welt-Bischofssynode zum Thema Jugend zu konstruktiver Kritik und aufrichtigem Dialog aufgerufen. "Aufrichtige und klare Kritik" helfe, wohingegen "überflüssiges Geschwätz" und Vorurteile hinderlich seien, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwochnachmittag in der vatikanischen Synodenaula.
REGENSBURG (pdr/sm) – Durch Handauflegung und Gebet hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Samstag im bis zum letzten Platz gefüllten Hohen Dom St. Peter in Regensburg Thomas Bauer, Jürgen Donhauser, Karlheinz Renner und Ovidiu Weiman-Chirilov zu Ständigen Diakonen geweiht.
Kardinal Reinhard Marx sieht in den Schriften des Religionsphilosophen Romano Guardini (1885-1968) aktuelle Bezüge zur Missbrauchsdebatte. Sie dokumentierten auch ein „Leiden an der Kirche, an Klerikalismus und Selbstherrlichkeit“, sagte Marx am Montagabend in einem Gottesdienst zum 50. Todestag Guardinis in München. Es bestünde immer die „Gefahr, dass Kirche den Weg nicht öffnet, den Blick nicht weitet, sondern zur Mauer wird, zu einer Verhinderung des Glaubens, nicht zu einer Hinführung“. Die Kirche müsse sich dem Ziel unterwerfen, dem Evangelium Raum zu geben. „Was dabei Hindernis ist, muss weggeräumt werden.“
Zwei Monate vor dem UN-Weltklimagipfel im polnischen Kattowitz (Katowice) rufen die katholischen Bischöfe des Landes zum Schutz der Umwelt auf. In einem am Montag in Warschau veröffentlichten Hirtenbrief warnen sie: „Smog tötet.“ In Polen stürben Schätzungen zufolge jährlich fast 40.000 Menschen aufgrund der Luftverschmutzung, schreiben die Bischöfe.
Die deutschen Bischöfe haben konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauchs in der katholischen Kirche beschlossen. In einer am Donnerstag in Fulda verbreiteten Erklärung kündigen sie unter anderem einen "transparenten Gesprächsprozess" mit Experten über den Zölibat und die Sexualmoral der Kirche an. Auch sollen die Zahlungen von Anerkennungsleistungen an Opfer überprüft werden. Zusätzlich wollen die Bischöfe externe und unabhängige Anlaufstellen zu Fragen sexuellen Missbrauchs einrichten.
Mit einer ungewöhnlichen Geste hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an die Opfer des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche erinnert und die Kirche zu Umkehr, Reue und Buße aufgerufen. „Damit wir nicht immer nur reden, werde ich die restlichen fünf Minuten meiner Predigt schweigen“, sagte er am Mittwochmorgen in einem Gottesdienst in Fulda. Anschließend wurde in mehreren Fürbitten für die Missbrauchsopfer und deren Angehörige gebetet und an das Versagen der Kirche erinnert.
Nach der Vorstellung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda haben sich auch mehrere katholische Bistümern zu regionalen Ergebnissen und möglichen Konsequenzen geäußert. Bischöfe und Generalvikare bekundeten am Dienstag Betroffenheit und Scham und baten die Opfer um Vergebung.
Der katholische Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Landesbischof Markus Dröge begrüßen das neue Brandenburger Bestattungsgesetz nur in Teilen. In einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung bedauern sie, dass sich keine Mehrheit fand für die Einführung einer Bestattungspflicht für Tot- und Fehlgeborene, unabhängig von ihrem Gewicht. Positiv bewerten sie dagegen, dass die Abgeordneten mehrheitlich gegen die Möglichkeit votierten, Teile der Totenasche zu entnehmen, um daraus einen Diamanten pressen zu lassen.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser kritisiert die Aktionen der Umweltaktivisten im Hambacher Forst - bekundet aber zugleich Verständnis für ihr Anliegen. „Der Kampf gegen die Rodung des Hambacher Forsts ist symbolisch hoch aufgeladen“, erklärte der Bischof am Montag in Aachen. „Alle langfristigen politischen und ökonomischen Fragestellungen um eine ökologisch verträgliche und nachhaltige Energiewirtschaft und die Bewahrung der Artenvielfalt, den Klimaschutz und die soziale Verträglichkeit aller Maßnahmen des Umweltschutzes werden von vielen in diesen Kampf hineinprojiziert.“ Diese seien aber durch symbolische Kämpfe nicht lösbar.
Der langjährige Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen (75) ist am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet worden. Er stand fast 17 Jahre lang an der Spitze des traditionsreichen Bistums in der Mitte Deutschlands. Bei einem festlichen Gottesdienst im Fuldaer Dom würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, seinen Mitbruder als einen theologisch tief gebildeten und wachen Zeitgenossen.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich hinter den "Marsch für das Leben" am Samstag in Berlin gestellt. Der Konferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, dankte den Teilnehmern in einem Mittwoch veröffentlichten Grußwort für ihr "nicht nachlassendes Engagement" zum Schutz des menschlichen Lebens.
TEPL (pdr/sm) – Mit einem Pontifikalgottesdienst, vielen Angeboten und Ständen sowie einer diözesanen Preisverleihung im Blauen Saal hat das Bistum Pilsen in der Klosterkirche Tepl und auf dem Gelände rund um das Gotteshaus sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Die diözesane Wallfahrt des Bistums Pilsen nach Tepl hat in der Diözese eine lange Tradition. Dazu kamen aber nicht nur Wallfahrer aus allen Regionen des Bistums Pilsen, sondern auch Pilger aus dem Nachbar- und Partnerbistum Regensburg sowie aus weiteren Regionen Bayerns und zum Teil darüber hinaus.
Papst Franziskus will die Mitwirkung von Gläubigen bei der Leitung der Weltkirche stärken. Dazu hat er eine neue Ordnung für Bischofssynoden erlassen, die am Dienstag im Vatikan vorgestellt wurde. Solche mehrwöchigen Versammlungen beruft der Papst ein, um mit den Bischöfen über bestimmte Themen zu beraten. Anfang Oktober etwa beginnt im Vatikan eine dreiwöchige Synode zum Thema Jugend.
Der Vorsitzende der Ungarischen Bischofskonferenz hat die umstrittene Haltung der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban in Sachen Migrationspolitik verteidigt. "Es mag einige fragwürdige Punkte geben, aber die Regierung versucht, Europa und das Land selbst zu verteidigen", wird Bischof Andras Veres von Györ vom Pressedienst der italienischen Bischöfe SIR (Montag) zitiert.
Zum 150-jährigen Bestehen des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland (ZdK) hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick daran erinnert, dass alle Getauften die Kirche bilden. Bei der Gründung sei es ebenso eine Tatsache gewesen wie zuvor und auch heute, dass die Kirche in Deutschland keine Klerikerkirche sei, sagte Schick am Donnerstagabend in einem Festgottesdienst im Bamberger Dom. Das ZdK sei vor 150 Jahren in Bamberg ins Leben gerufen worden, nicht um das Wirken der deutschen Katholiken zu initiieren, sondern um es zu bündeln und effektiver zu machen.
Papst Franziskus will sich im Februar mit den Chefs der weltweiten katholischen Bischofskonferenzen im Vatikan über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche beraten. Das Treffen "zum Thema Kinderschutz" finde vom 21. bis 24. Februar im Vatikan statt, sagte die vatikanische Vizesprecherin Paloma Garcia Ovejero am Mittwoch.
Eigentlich wollten die Bischöfe die Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche am 25. September vorstellen. Einige Medien berichten nun vorab über erste Ergebnisse. Ein Blick auf die Studie und ihre Geschichte.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat den aktuellen Konflikt in der katholischen Kirche als "besonders schmerzhaft" bezeichnet. Man könne fast von einem "Krieg in der Kirche" sprechen, wenn Bischöfe und Kardinäle gegen und für den Papst Position bezögen, "und dahinter das erschütternde Drama über Missbrauch in der Kirche", sagte er am Sonntagnachmittag im Wiener Stephansdom.
Der Bischof von 's-Hertogenbosch, Gerard de Korte, hat die Mitglieder seines Bistums aufgerufen, der katholischen Kirche trotz Missbrauchsskandalen treu zu bleiben. "In diesen Tagen der Krise wird unsere Solidarität mit der Kirche auf die Probe gestellt", schreibt der Bischof in einem Brief, den er an die Pfarreien verschickte. Er soll am Wochenende in der Messe verlesen werden.
Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat sich in der aktuellen Debatte um die Organspende zu Wort gemeldet. „Wir brauchen mehr Organspender“, schreibt Fürst auf Twitter. Er sei jedoch gegen die Widerspruchsregel, so der Bischof, der auch Vorsitzender der Bioethik-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, unter Verweis auf eine entsprechende Handreichung der Bischöfe. „Organspende ist eine besondere Form der Nächstenliebe und muss frei bleiben von jedem sozialen Druck“, betont Fürst.