Seit September 2018 leben und beten Zisterziensermönche aus der niederösterreichischen Abtei Heiligenkreuz in Neuzelle. Das dortige Kloster ist nicht nur katholischer Wallfahrtsort, sondern auch ein kulturelles Zentrum Brandenburgs, das viele Touristen anzieht. Um abgeschiedener leben zu können, beschlossen die Ordensbrüder einen Neubau abseits der barocken Anlage, die ohnehin dem Staat gehört.
Immer deutlicher belegen Aktenfunde, wie skrupellos die DDR mit Oppositionellen umging. Selbst vor Attentaten und Mordversuchen schreckte das SED-Regime nicht zurück, zeigt ein neues Buch der einstigen Bürgerrechtlerin Freya Klier.
Die beliebtesten Vornamen in Deutschland sind im Jahr 2020 Emilia und Noah gewesen. Dies teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Montag in Wiesbaden mit. Auf den folgenden Plätzen der am häufigsten vergebenen Erstnamen landeten bei den Mädchen Hannah (Hanna), Emma und Sophia (Sofia) sowie Leon, Paul und Matteo bei den Jungen. Die "Überraschung" sei - in vier Schreibweisen - der Jungenname Matteo, der im Vergleich zum Vorjahr um neun Ränge von Platz 13 auf Platz 4 vorrückte. "Solche Sprünge sind in den letzten Jahren selten gewesen", hieß es.
War er Opfer, Nutznießer oder Mitläufer? Stefan Heym zählt zu den bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Rolle in der DDR ist bis heute umstritten, von der roten Diktatur hat er sich nach Ansicht von Kritikern nie eindeutig genug distanziert. In Chemnitz soll jetzt sein Werk aufgearbeitet werden.
Unter dem Motto "Wir miteinander" haben Spitzenvertreter aus Politik, Kirchen und Gesellschaft am Samstag in Potsdam 30 Jahre Deutsche Einheit gefeiert. Beim staatlichen Festakt in der Metropolis-Halle nannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den 3. Oktober einen Tag "der Freude, der Erinnerung und Ermutigung". Vor 230 Gästen betonte er: "Keine Pandemie kann uns daran hindern". Wegen der Corona-bedingten Abstandsregeln waren es erheblich weniger Teilnehmer als bei den früheren Feiern.
30 Jahre sind vergangen, seit die DDR mit dem 3. Oktober 1990 aufhörte zu existieren. Johannes Magiera war 15 Jahre lang – von 1983 bis 1998 – Pfarrer im Wallfahrtsort Neuzelle und hat als solcher auf dem ehemaligen Klostergelände die letzten Jahre der DDR und die turbulente Zeit nach der Wende miterlebt.
Die Kirchen haben zum Tag der Deutschen Einheit am Samstag vor spaltenden Kräften in der Gesellschaft gewarnt. "Wachsende Abstände beobachten wir heute nicht nur veranlasst durch die Corona-Pandemie, sondern auch durch sich verschärfende soziale Ungleichheiten und durch einen sich polarisierenden öffentlichen Diskurs", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Ökumenischen Wort der Kirchen zu 30 Jahren Deutscher Einheit.
Noch immer ist er spürbar. Der Geist von 1989, als sich in Leipzig die Welt veränderte. Seit 1986 steht am Eingang der Nikolaikirche das metallene Schild mit der Aufschrift „Offen für alle“. So wie es der frühere Pfarrer Christian Führer immer gewollt hat. Am Ende, im Herbst 1989, stand die Entwaffnung der SED und ihrer Organe, das Ende der roten Diktatur.
Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl hielt am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit über Rundfunk und Fernsehen am 2. Oktober 1990 folgende Ansprache:
Für ein Forschungsprojekt zu Bildungsbiografien von Christen in der DDR ruft die Universität Erfurt zur Mithilfe auf. In Ostdeutschland geborene Menschen sollen dafür ihre Erinnerungen und Erfahrungen niederschreiben und den Wissenschaftlern zur Verfügung stellen. Es gehe um Erfahrungen bei Aus- und Weiterbildung, Schul- und Studienerlebnisse, Erinnerungen an Bildungsübergänge und alternative, nicht-staatliche Bildungsmöglichkeiten.
Als im November 1989 in Berlin die Mauer fiel, bereitete sich Matthias Wanitschke in Erfurt auf seine Weihe vor. Priester wollte er werden. Daraus wurde nichts. Heute arbeitet der Diplom-Theologe bei der thüringischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des früheren DDR-Staatssicherheitsdiensts und gilt als Experte für das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und SED.
Mit spartanisch eingerichteten Supermärkten und billigsten Preisen versucht eine russische Unternehmerfamilie, im Osten Deutschlands wirtschaftlich Fuß zu fassen. Vertreter der katholischen Kirche kritisieren das Gebaren des Discounters als „Geschäft mit den Armen“.
Dresdens Altbischof Joachim Reinelt hat die Aufarbeitung der Stasi-Verbrechen kritisiert. „Hier ist viel Unrecht geschehen, das nach 1990 nicht oder nur unzureichend aufgearbeitet und wiedergutgemacht worden ist“, sagte der katholische Geistliche in einem Interview. Das gelte auch für die Aufarbeitung der Geschichte der Staatssicherheit insgesamt.
Hochrangige Vertreter aus Politik und Kirche haben am Montag den verstorbenen früheren Brandenburger Ministerpräsidenten und SPD-Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe gewürdigt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnete ihn als "Vater des modernen Brandenburgs" und "Sachwalter ostdeutscher Interessen". Erzbischof Heiner Koch nannte Stolpe eine "prägende Gestalt des jungen Bundeslandes Brandenburg und überzeugten Christen". Stolpe war nach langer Krankheit in der Nacht zum Sonntag im Alter von 83 Jahren verstorben.
Den Widerstand der „Weißen Rose“ gegen die Nazis kennt fast jeder. Auch in der DDR gab es eine Art „Weiße Rose“. Sie richtete sich gegen den Stalinismus und die rote Diktatur auf deutschem Boden: Schüler im thüringischen Altenburg bastelten einen Störsender, mit dem sie zu Stalins Geburtstag auf Sendung gingen.
30 Jahre liegt der Mauerfall mittlerweile zurück, der Anfang vom Ende des „real-existierenden Sozialismus“ im Osten Deutschlands. Lange her also. So lange, dass manch einer schon wieder beginnt, die SED-Diktatur zu verklären. Kein Unrechtsstaat sei die DDR gewesen, hört man von Linken und Grünen. Alles also gar nicht so schlimm? Bürgerrechtler wie Freya Klier widersprechen.