Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser leitet ab heute übergangsweise das Erzbistum Köln. Der 69-Jährige erhalte alle Rechte und Pflichten zur Leitung von Deutschlands mitgliederstärkster Diözese, teilte das Erzbistum mit. Steinhäuser werde das Amt des Apostolischen Administrators bis zum Ende einer Auszeit von Kardinal Rainer Maria Woelki am 1. März übernehmen. Ein entsprechendes Dekret aus dem Vatikan wird heute veröffentlicht.
Bei der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Halle/Saale haben die Kirchen zur Wachsamkeit mit Blick auf Gefährdungen der Demokratie aufgerufen. In einem ökumenischen Gottesdienst sagte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, angesichts fremdenfeindlicher, rassistischer und antisemitischer Tendenzen seien "konsequentere politische Bemühungen und eine mutige Zivilgesellschaft" notwendig. Er plädierte für "eine Kultur der Wachsamkeit und des berechtigten Widerspruchs, damit unsere Gesellschaft nicht aus dem Lot gerät".
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird auf Einladung des israelischen Premierministers Naftali Bennett vom 9. bis 11. Oktober nach Israel reisen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin mit. Vorgesehen seien eine Unterredung mit Bennet sowie ein Treffen mit dem Kabinett der israelischen Regierung. Ferner wolle Merkel mit dem Präsidenten des Staates Israel, Isaac Herzog, zusammenkommen und die Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.
Die Verantwortlichen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg zeigen sich optimistisch, dass das Vorhaben vorangeht. Unmittelbar vor Beginn der dreitägigen Vollversammlung sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt, Corona habe den Prozess "ausgebremst, aber nicht gestoppt. Wir sind wieder da". Dass auch unter den Bischöfen über die Inhalte gestritten werde zeige, dass es "um etwas geht".
Volles Programm für Deutschlands katholische Bischöfe: Auf ihre Herbstvollversammlung folgt bald das Plenum des Synodalen Wegs. Jetzt entscheidet sich, welche Reformen in der Kirche möglich sind.
In zahlreichen Orten vom Norden Deutschlands bis weit in den europäischen Osten lassen sie noch nach Jahrhunderten ehrfürchtig staunen: mächtige gotische Backstein-Dome und Kirchen, uralte Mauern und Stadttore. Viele dieser beeindruckenden Bauten stammen aus den Zeiten der Hanse, jenem erfolgreichen mittelalterlichen Verbund von Kaufleuten und Städten.
Die katholischen Bischöfe haben zur Stimmabgabe bei der Bundestagswahl aufgerufen. "Der kommende Wahlsonntag ist ein sehr entscheidender Tag, es geht um die Zukunft unseres Landes", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Montag in Fulda. Er appellierte an die Christen, sie sollten bei ihrer Wahlentscheidung die Fragen von Lebensschutz und Ökologie berücksichtigen.
Bei seiner apostolischen Reise nach Deutschland im September 2011 hielt Papst Benedikt XVI. bei der Begegnung mit engagierten Christen in Kirche und Gesellschaft eine Ansprache. Er bedankte sich für das Eintreten für Glauben und Kirche und betonte, dass jeder Christ und die Gemeinschaft der Gläubigen zur stetigen Erneuerung der Kirche aufgerufen seien.
Der älteste Nachweis über 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist in Köln angekommen. Die Leihgabe aus dem Vatikan präsentierte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in Köln. Bei den beiden Blättern aus dem 6. Jahrhundert handelt es sich um die Abschrift eines nach Köln gesandten Edikts des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321. Es ließ Juden in den Stadträten zu. Das Dokument gilt als ältester schriftlicher Beleg für jüdisches Leben nördlich der Alpen und ist Ausgangspunkt für das laufende Festjahr "1.700 Jahre jüdisches Leben" in Deutschland.
Der Kartenvorverkauf für den 102. Deutschen Katholikentag im Mai 2022 startet in den kommenden Tagen. Zugleich haben kirchliche Gruppen und Interessierte noch bis Ende September Gelegenheit, ihre Ideen und Vorschläge für eine aktive Teilnahme an der Kirchenmeile und den Abend der Begegnung beim Katholikentag einzubringen.
Mit einem Gottesdienst im Osnabrücker Dom hat der dortige Bischof Franz-Josef Bode (70) am Sonntag den 30. Jahrestag seiner Bischofsweihe gefeiert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, beschrieb Bode in seiner Predigt als fleißig, menschenfreundlich und zupackend. "In den virulenten Fragestellungen um die Lebensform der Priester, eine Neubewertung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und die Frage des Zugangs von Frauen zu sakramentalen Ämtern weichst du nicht aus, du bringst dich mit offenem Visier und mit theologischen Argumenten in die Diskussionen ein und regst sie an", sagte Bätzing laut vorab verbreitetem Manuskript an Bode gerichtet, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist und als Befürworter von Reformen in der katholischen Kirche gilt.
Trotz gravierender gesundheitlicher Probleme sind Papst Franziskus bislang keinerlei Rücktrittsgedanken in den Sinn gekommen. Entsprechende Medienspekulationen wies er in einem Interview zurück: "Ich weiß nicht, wie sie auf die Idee gekommen sind." Wenn ein Papst krank sei, gebe es offenbar immer entsprechende Gerüchte.
Vertreter von Politik und Religion in Nordrhein-Westfalen haben den vermutlich antisemitischen Angriff auf einen 18-Jährigen vom Wochenende verurteilt. Die Synagogen-Gemeinde Köln zeigte sich "entsetzt", "traurig" und "wütend" über den Vorfall. Die Mitglieder fühlten "sich nicht mehr sicher in ihrer Stadt", erklärte Vorstandsmitglied Felix Schotland. Als "beschämend" bezeichnete der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki auf Facebook, "dass antisemitisches Gedankengut und Gewalt gegen unsere jüdischen Mitbürger noch immer an der Tagesordnung sind".
Sie ist charmant. Und immer noch sehr ursprünglich. Poel, die kleine und recht unbekannte Schwester der ostdeutschen Inseln Rügen und Usedom. Ihre 37 Quadratkilometer gelten als abgeschiedener Geheimtipp. Und das, obwohl die Hansestadt Wismar nur einen Katzensprung entfernt liegt. Poels überschaubare Anzahl an Ferienhäusern, Hotels und Pensionen, die wenigen Straßen, die ausgeprägten Pferdeweiden und gerade mal zwei Supermärkte versprechen Beschaulichkeit und Ruhe. Für die fast 3000 Insulaner gibt es nur eine Kirche.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat nach eigenen Angaben im vergangenen Winter darüber nachgedacht, sein Amt aufzugeben. "Als damals ein neuer Missbrauchsfall bekannt wurde, habe ich mir spontan gesagt, dass ich jetzt eigentlich nur noch meinen Rücktritt anbieten kann, um als derjenige, der gegenwärtig die Verantwortung für das Erzbistum trägt, auch die institutionelle Verantwortung für das Vergehen und das Versagen in den früheren Jahren zu übernehmen", sagte Woelki dem Bonner Generalanzeiger. "Aber ich nehme meine moralische Verantwortung eher wahr, indem ich mich der Aufarbeitung stelle und nicht meine Verantwortung an andere abgebe."
Ein Hilfsangebot will älteren Menschen im Kreis Ahrweiler nach der Flutkatastrophe unkompliziert Unterstützung zusichern. "Wer Hilfe und Unterstützung - egal welcher Art - benötigt, selbst jedoch nicht in der Lage ist danach zu fragen, muss nur ein weißes Blatt ins Fenster hängen und so auf sich aufmerksam machen", teilte Projektkoordinator Daniel Blumenberg von der Kreisverwaltung Ahrweiler mit. Das Deutsche Rote Kreuz, die Caritas und weitere Organisationen schicken demnach ab Montag Zweierteams zu den Seniorinnen und Senioren und vermitteln Hilfe.
100 Eigentümer von durch das Hochwasser teilweise schwer geschädigten Denkmalen haben bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Antrag auf Nothilfe gestellt. Auf die meist formlosen Anfragen seien umgehend die einfach auszufüllenden Antragsformulare zugestellt worden, in denen lediglich die Denkmaleigenschaft des Bauwerks von der Unteren Denkmalschutzbehörde bestätigt und eine sinnvolle Maßnahmen benannt werden müsse, teilte die Stiftung am Montag in Bonn mit. "Daraufhin können umgehend 2.500 Euro abgerufen werden. Erste Beträge werden jetzt ausgezahlt."
Zum Mauerbau-Gedenken hat sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, dankbar über mehr als 30 Jahre deutscher Einheit geäußert. "Der 13. August 1961 war ein schwarzer Tag. Es war ein Sonntag, der von Stacheldraht ziehenden Streitkräften der DDR entheiligt wurde", sagte Sternberg am Freitag in Bonn. "Freundschaften und verwandtschaftliche Beziehungen wurden durchschnitten. Aus den Straßensperren in Berlin wurde eine Mauer, die für die Ewigkeit gemacht schien. Dass es 1989 anders kam, macht mich heute noch glücklich."
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Modellprojekte des Malteser Hilfsdienstes gegen Einsamkeit gewürdigt. "Gezielte Angebote können wieder mehr Kontakte und soziales Leben ermöglichen", sagte Lambrecht laut einer Mitteilung der Malteser vom Freitag nach einem Ortsbesuch.
Nach der Debatte um einen umstrittenen SPD-Videoclip, der antikatholische Polemik enthielt, fordert der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, eine Entschuldigung. "Was die SPD sich im Fall Liminski geleistet hat, erfordert am Ende eines: eine Entschuldigung des Kanzlerkandidaten Olaf Scholz", zitierte das ZdK Sternberg am Mittwochabend auf Twitter.
Aussichtslos. Unmöglich. Wer Martin Luther in Eisleben aus dem Weg gehen will, wandelt auf verlorenen Pfaden. Der Reformator ist in dem kleinen Städtchen in Sachsen-Anhalt buchstäblich allgegenwärtig. Hier wurde er geboren, hier starb er. „Lutherstadt“ nennt sich Eisleben stolz seit 75 Jahren. Selbst zu DDR-Zeiten war der Kult um jenen Mann ungebrochen, dessen Wirken zur Kirchenspaltung wesentlich beitrug.
Das Printenmädchen vor dem Kaffeehaus Van den Daele erinnert an das Aachener Traditionsgebäck. Im ältesten Kaffeehaus von Aachen wussten bereits die ersten Besitzer, wie gut Printen und Spekulatius zu einer Tasse Kaffee schmecken. Zu Ehren der „Öcher Printe“ ließ Leo van den Daele 1985 daher das Printenmädchen vom Bildhauer Hubert Löneke anfertigen. 36 Jahre später steht das mit geografisch geschützter Angabe zertifizierte Produkt im Mittelpunkt der Ausstellung „Nicht nur zur Weihnachtszeit! – Aachen und die Printe“. Noch bis 29. August dreht sich im Couven-Museum mitten in der Altstadt alles rund um diese ganz spezielle Sorte brauner Lebkuchen.
Arztpraxis nun im Pfarrhaus: Wasser und Schlamm drangen Mitte Juli auch in die Hausarztpraxis von Christoph Goldbecker im Trierer Stadtteil Ehrang ein und machte sie für Wochen unbrauchbar. Kurzerhand nahm der Mediziner das Angebot der katholischen Kirche im Ort an und eröffnete eine provisorische Praxis in den Räumen des Pfarrhauses. Der Allgemeinmediziner und seine Mitarbeiterinnen bieten nun für ein paar Wochen in den Räumen der Pfarrei Sankt Peter eine grundlegende medizinische Versorgung an.
Der Deutsche Caritasverband hat zusammen mit anderen Wohlfahrtsverbänden ein Ende der sogenannten Anker-Zentren für Flüchtlinge gefordert. Das Konzept sei gescheitert, erklärte Caritas-Präsident Peter Neher am Donnerstag in Berlin. "Die Erstaufnahme muss das Ankommen in den Mittelpunkt stellen und die Betroffenen bestmöglich auf das Asylverfahren und den Aufenthalt in Deutschland vorbereiten - und nicht sie irgendwo parken."
Seit Montag müssen Gottesdienstbesucher wieder überall in Nordrhein-Westfalen ihre Kontaktdaten angeben. Die weiteren Corona-Regeln für religiöse Zusammenkünfte richten sich nach der Inzidenz auf Stadt- oder Kreisebene, sagte der Leiter des Katholischen Büros NRW, Antonius Hamers. Er vertritt die fünf NRW-Bistümer Aachen, Essen, Münster, Köln und Paderborn bei der Landesregierung in Düsseldorf.
Der frühere Papst Benedikt XVI. meldet sich erneut zu Wort und kritisiert Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland. "Solange bei kirchenamtlichen Texten nur das Amt, aber nicht das Herz und der Geist sprechen, so lange wird der Auszug aus der Welt des Glaubens anhalten", schreibt er auf Fragen der Zeitschrift "Herder Korrespondenz". Der 94-Jährige lebt seit seinem Rücktritt 2013 weitgehend zurückgezogen in einem ehemaligen Kloster im Vatikan.
Mehrere Stätten stehen neu auf der Liste des Weltkulturerbes - darunter gleich mehrere aus Deutschland. Die Mathildenhöhe Darmstadt wurde am Wochenende ebenso aufgenommen wie elf europäische Kurstädte, darunter Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen. Deutschland verzeichnet damit nun 48 Welterbestätten, wie die Deutsche Unesco-Kommission (DUK) mitteilte. Das Welterbekomitee tagt noch bis 31. Juli online. In den kommenden Tagen wird die Entscheidung über die jüdischen SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sowie über die römischen Grenzabschnitte Donau-Limes und Niedergermanischer Limes erwartet.
Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben Kirchenvertreter auch am Wochenende Trost gespendet. In Gottesdiensten, bei Besuchen in überschwemmten und zerstörten Gebieten sowie als Notfallseelsorger bekundeten sie den Menschen Solidarität und leisteten Unterstützung, auch finanzieller Art. Die Zahl der Todesopfer wird mittlerweile mit insgesamt mindestens 156 angegeben. Noch immer werden Menschen vermisst. Auch in Teilen Bayerns sind Menschen von Hochwasser betroffen.
Drei der zehn Bronzeglocken des Doms in Münster müssen derzeit schweigen. Bei der fünf Tonnen schweren "Bernardus" sei schon im November der stählerne Klöppel beim Läuten abgebrochen, berichtet das Münsteraner Portal kirche-und-leben.de. Bei der ohnehin selten geläuteten Glocke "Ludgerus" sei ein Haar-Riss gefunden worden. Und die darunter hängende und mit 7,6 Tonnen größte Glocke "Kardinal" läute derzeit vorsorglich nicht.
Nach den Starkregenfällen kämpfen die Menschen im Westen des Landes gegen die Wassermassen. Die Lage in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war am Donnerstagmittag laut Medienberichten weiter angespannt. Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom, teilweise ohne Wasser. Papst Franziskus betet für die Opfer und übermittelte den Angehörigen der Toten seine Anteilnahme.
Thomas Gottschalk (71) gratuliert seinem Freund und Moderatoren-Kollegen Günther Jauch zum 65. Geburtstag und betont ihren gemeinsamen christlichen Wertehorizont. Gottschalk erklärt in einem Glückwunsch-Schreiben in der "Bild"-Zeitung (Dienstag), dass das katholische Weltbild ihnen beiden nicht fremd sei, "aber bei Günther kam noch eine geradezu protestantische Ernsthaftigkeit dazu, die mir fremd ist." Zudem attestierte der Ex-"Wetten, dass...?"-Moderator dem "Wer wird Millionär"-Gastgeber, immer unterhaltsamer gewesen zu sein, als Jauch selbst gedacht habe. "Er wollte das gar nicht."
Ein Großteil der katholischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen kann ab Freitag Gottesdienste wieder weitgehend ohne Corona-Einschränkungen feiern. In der neu eingeführten Inzidenzstufe 0 gelten für Gottesdienste kein Mindestabstand, keine Maskenpflicht und keine Rückverfolgbarkeit mehr, wie der Leiter des Katholischen Büros NRW, Antonius Hamers, in Düsseldorf erklärte.
Weil er seinen Ordensnamen auf einem Bahnticket eintrug, hat ein Klosterbruder Probleme bei der Fahrkartenkontrolle bekommen. Erst nach Einschalten von Behörden erkannte die Nordwestbahn (NWB) nachträglich die Gültigkeit des Tickets an, wie Bruder Franziskus aus Wilhelmshaven der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete. Der Verkehrsbetrieb mit Sitz in Osnabrück bedauert laut einem Sprecher den Vorfall.
Pirmin Spiegel ist neuer Sprecher der Leitungskonferenz der sechs katholischen weltkirchlichen Werke Misereor, Adveniat, Renovabis, missio Aachen und München, Caritas International und Kindermissionswerk "Die Sternsinger" (MARMICK). Spiegel ist seit März 2012 Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von Misereor. Weitere Mitglieder der Sprechergruppe sind Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident von missio, und Anne Wunden, Geschäftsführerin der "Sternsinger", wie Misereor am Donnerstag in Aachen mitteilte.
Sigmar Gabriel war von 2009 bis 2017 Bundesvorsitzender der SPD. Vor seinem Rückzug aus der aktiven Politik 2018 war er zuletzt Bundesaußenminister und Vizekanzler. Im Exklusiv-Interview spricht er über seinen Glauben, gelebte Ökumene, Streitkultur, gute und schlechte Entscheidungen und das soziale Gewissen.
Mehr als 300 Menschen haben am Samstagnachmittag in Köln gegen den Umgang des Erzbistums mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen protestiert. "Unser Plädoyer ist: Die Kirchen müssen die Aufklärung und die Aufarbeitung nach draußen geben", sagte die Sprecherin der Reforminitiative Maria 2.0 Rheinland, Maria Mesrian.
Bei den rund 1.600 alten Dorfkirchen in Brandenburg wird zunehmend die Frage einer Nachnutzung virulent: Rückläufige Kirchenmitgliederzahlen sorgen mittelfristig dafür, dass rund 30 Prozent der Gotteshäuser nicht mehr benötigt würden, erklärte der Leiter des kirchlichen Bauamts der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Frank Röger, am Mittwoch im Kultur-Ausschuss des Landtags in Potsdam. Die Kirche alleine könne die Erhaltung der Gebäude nicht mehr sicherstellen. Allerdings werde die Gebäudebedarfsplanung nicht von der Landeskirche, sondern von den Kirchenkreisen gemacht.
"Heiliger Vater,
ohne Zweifel geht die Kirche in Deutschland durch krisenhafte Zeiten. Natürlich gibt es dafür - auch über Deutschland hinaus weltweit - viele Gründe, die ich hier nicht im Einzelnen ausführen muss. Aber die Krise ist auch verursacht durch unser eigenes Versagen, durch unsere Schuld. Das wird mir immer klarer im Blick auf die katholische Kirche insgesamt, nicht nur heute, sondern auch in den vergangenen Jahrzehnten. Wir sind - so mein Eindruck - an einem gewissen 'toten Punkt', der aber auch, das ist meine österliche Hoffnung, zu einem 'Wendepunkt' werden kann. Der 'österliche Glaube' gilt doch auch für uns Bischöfe in unserer Hirtensorge: Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer es verliert, wird es gewinnen!
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den angebotenen Amtsverzicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx mit großem Respekt und Bedauern aufgenommen und das Wirken seines Amtsvorgängers gewürdigt. Marx habe ihn zuvor über den Schritt informiert, erklärte Bätzing. "Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat Kardinal Marx Wegweisendes für die Kirche in Deutschland und weltweit geleistet. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er eine der tragenden Säulen." Marx werde auch weiterhin gebraucht.
Der Kölner Dom ist die wichtigste Kirche der Stadt. Wer wollte da widersprechen? 25 Jahre ist es her, dass der Dom den Titel eines Weltkulturerbes erhalten hat, den er zwischenzeitlich gegen Hochhauspläne verteidigen musste. Nach Meinung nicht weniger Kunst- und Kulturfreunde sind jedoch die romanischen Gotteshäuser der viel größere Schatz der Domstadt.
Die beiden großen Kirchen haben die Ergebnisse des Kolonialdialogs zwischen Deutschland und Namibia gewürdigt. Die Einigung stelle einen wichtigen Fortschritt dar, erklärte der katholische Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer. Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax fügte hinzu, nun sei es an den gesellschaftlichen Akteuren in Deutschland und Namibia, das Abkommen mit Leben zu füllen.
Pater Alberich Maria Fritsche ist einer von sechs Zisterziensermönchen im wieder mit geistlichem Leben erfüllten brandenburgischen Kloster Neuzelle. Vorigen Samstag weihte ihn der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt – die erste Priesterweihe in Neuzelle seit 1967. Ein Zisterzienser wurde in Neuzelle sogar zuletzt vor mehr als 250 Jahren zum Priester geweiht. Im Interview spricht der 29-jährige Neu-Pater über seinen Weg zum Glauben und sein Wirken im Kloster.
Der aus Deutschland stammende Ordensgründer Franziskus Jordan (1848-1918) ist am Samstag in Rom seliggesprochen worden. Für Jordan, der 1881 in Rom die Gemeinschaft der Salvatorianer ins Leben rief, seien religiöse Unterweisung und Bildung besonders wichtig gewesen, sagte Kardinal Angelo De Donatis, der im Auftrag von Papst Franziskus die Feier in der Lateranbasilika leitete. Das Engagement des Völkerapostels Paulus sei für den Geistlichen ein Vorbild gewesen.
Die beliebtesten Vornamen in Deutschland sind im Jahr 2020 Emilia und Noah gewesen. Dies teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Montag in Wiesbaden mit. Auf den folgenden Plätzen der am häufigsten vergebenen Erstnamen landeten bei den Mädchen Hannah (Hanna), Emma und Sophia (Sofia) sowie Leon, Paul und Matteo bei den Jungen. Die "Überraschung" sei - in vier Schreibweisen - der Jungenname Matteo, der im Vergleich zum Vorjahr um neun Ränge von Platz 13 auf Platz 4 vorrückte. "Solche Sprünge sind in den letzten Jahren selten gewesen", hieß es.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) muss sich einen neuen Präsidenten suchen. Der amtierende Präsident Thomas Sternberg (69) kündigte am Freitag vor der Frühjahrsvollversammlung des ZdK an, er werde im November nicht erneut für dieses Amt kandidieren.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat den Limburger Bischof Georg Bätzing anlässlich seines 60. Geburtstags am 13. April gewürdigt. "Weil er Loyalität vor allem als Ehrlichkeit begreift, erleben die Gläubigen Bischof Bätzing als einen Hirten, auf den sie sich verlassen können und der ihre Anliegen auch klar gegenüber der Römischen Kurie vertritt", sagte Dreyer am Montag in Mainz. Glückwünsche zum 60. Geburtstag des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz kommen auch von seinem Stellvertreter. "Dein runder Geburtstag ist ein guter Anlass, um Dir im Namen der Bischofskonferenz aufrichtig zu danken für Deinen Dienst in unserer Gemeinschaft", heißt es in einem Brief des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode an seinen Limburger Amtsbruder.
Eine Ernährungswende in Deutschland mit deutlich weniger Fleischkonsum fordert die Umweltschutzorganisation WWF. Durch eine Halbierung des Fleischkonsums würden die ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen sowie der Flächenverbrauch massiv sinken, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie. Die Deutschen hatten im vergangenen Jahr so wenig Fleisch gegessen wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung: Der Pro-Kopf-Konsum betrug 57,3 Kilogramm.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland bekräftigen erneut ihre ablehnende Haltung gegenüber jeder Form der Suizidbeihilfe. "Wir können uns nicht damit abfinden, dass dies ein Angebot in unserer Gesellschaft wird", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe am Donnerstag in Bonn. Die Beihilfe zum Suizid sei keine zustimmungsfähige Handlungsmöglichkeit.
Zum Jahrestag des Attentats von Hanau mit neun Toten am heutigen Freitag haben Religionsvertreter und Politiker an die Opfer und deren Angehörige erinnert. Zugleich warnten sie vor einer Spaltung der Gesellschaft durch Hass und Hetze.
Die strafrechtliche Verurteilung der Gießener Ärztin Kristina Hänel wegen Werbung für Abtreibungen ist rechtskräftig. Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main verwarf Hänels Revision gegen ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Gießen, wie das OLG am Dienstag mitteilte.
Die Malteser haben am Montagmorgen in Berlin ihr deutschlandweit größtes Impfzentrum eröffnet. Für die Bundeshauptstadt ist das Zentrum in den Berliner Messehallen bereits die dritte von insgesamt sechs geplanten zentralen Impfeinrichtungen und die erste in der Westhälfte der Stadt.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat klare Erwartungen an den neuen CDU-Chef formuliert. Armin Laschet müsse etwa besonders intensiv dafür arbeiten, dass es zu einer deutlich besseren europäischen Lösung in der Flüchtlingsfrage komme, sagte Sternberg, der selbst auch CDU-Mitglied ist, dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. Laschet solle bei dem Thema auch seine europapolitischen Kontakte und Prinzipien ins Spiel bringen.
Ludwig Schick (71), Bamberger Erzbischof, ist ein begeisterter Leser der Werke von Friedrich Dürrenmatt (1921-1990). Zu dessen 100. Geburtstag am 5. Januar schreibt der Kirchenmann in den Sozialen Medien: "Er war mein Wahlschriftsteller im Abitur 1968/69."
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hat von den Kommunen mehr Unterstützung für Obdachlose gefordert, um Nachteile der Lockdown-Regelungen auszugleichen. "Wir befürchten, dass für wohnungslose Menschen der Corona-Winter noch gefährlicher wird", sagte Geschäftsführerin Werena Rosenke der "Rheinischen Post".
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, kritisiert den Umgang des Vatikan mit der Kirche in Deutschland. Insbesondere bemängelt er in einem Interview mit der "Herder-Korrespondenz" (Januar) das Vorgehen zu einem von Bätzing mit unterzeichneten Papier zur Ökumene: "Ich war Ende Juni zu meinen Antrittsbesuchen in Rom und habe mit drei involvierten Kardinälen gesprochen. Keiner von ihnen hat gesagt, dass gerade eine Prüfung des Vorgangs läuft und sie gerne mit mir darüber reden wollen."
Rund ein Jahr nach dem Start des Synodalen Wegs zieht das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eine gemischte Zwischenbilanz. Es gebe im höchsten Gremium der katholischen Laien in Deutschland nach wie vor eine große Unterstützung für den Dialog zur Zukunft kirchlichen Lebens, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Zugleich mehrten sich aber auch kritische Anfragen, die eine breitere öffentliche Debatte sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche vermissten.
Der Deutsche Bundestag hat sich gegen die Schaffung eines Bundesbeauftragten gegen Christenfeindlichkeit in Deutschland ausgesprochen. Die Regierungsfraktionen CDU/CSU sowie die Opposition aus Grünen, der FDP und der Linken stimmten am Donnerstag gegen den von der AfD eingebrachten Antrag.
Nach einem ersten Gespräch zwischen dem Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz über das vielkritisierte römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarreien zeigen sich die katholischen Laien zuversichtlich. Die Ankündigung eines gemeinsamen Gesprächs unter Einbeziehung von Laienvertretern habe ihn gefreut, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, am Freitag in einer digitalen Pressekonferenz.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der frühere Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz planen an Heiligabend in München einen ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel. "Wir wollen damit eine Gelegenheit bieten, die wunderbare Weihnachtsbotschaft mit einer größeren Anzahl Menschen zu feiern, als die Corona-Schutzmaßnahmen in einer Kirche erlauben würden", sagte Kardinal Reinhard Marx in einem Doppelinterview des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zusammen mit EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm. "Wir hoffen, damit einen Raum bieten zu können, dass die Menschen die wichtige Botschaft der Engel wirklich vernehmen können: Fürchtet euch nicht!"
Immer mehr Menschen in Deutschland sehen ihr Leben von Umweltverschmutzung beeinträchtigt. Waren es 2010 noch 21,1 Prozent der Bevölkerung, so gaben im vergangenen Jahr 25,2 Prozent an, umweltbedingten Belastungen wie Smog, unangenehmen Gerüchen und verschmutztem Wasser ausgesetzt zu sein. Das geht aus Daten des Europäischen Statistikamts Eurostat aus der Erhebung EU-SILC hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag) berichtet. Sie wurden von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ausgewertet.