Der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Karl Jüsten, hat eine Absprache zwischen Unions- und SPD-Fraktion zum Werbeverbot für Abtreibungen in Paragraf 219a des Strafgesetzbuchs scharf kritisiert. "Die zwischen der Spitze der Unions- und der SPD-Fraktion geschlossene Vereinbarung, die darauf hinausläuft, dass die SPD ihre Initiative zur Aufhebung des Werbeverbotes für Abtreibungen gemeinsam mit den Grünen und den Linken vorantreiben kann, ist ein herber Rückschlag für den Schutz des ungeborenen Lebens", sagte Jüsten am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
Der Aufruf des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf, für seinen schwerkranken Vorgänger, Kardinal Karl Lehmann, zu beten, stößt offenbar auf große Resonanz. Wie der SWR am Dienstag berichtete, kamen viele Menschen in den Mainzer Dom, um dort zu beten und eine Kerze anzuzünden.
Das Votum der SPD-Mitglieder für eine große Koalition stößt auf mehrheitlich positives Echo. So begrüßte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Entscheidung. „Es wird auch auf internationaler Ebene Zeit, dass Deutschland wieder mit einer handlungsfähigen und nicht nur einer geschäftsführenden Regierung auftreten kann“, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Der umstrittene Beschluss der Essener Tafel, an ihrem Aufnahmestopp für ausländische Neukunden festzuhalten, führt zu einer neuen Debatte über Armut in Deutschland.
Eine praxisnahe Broschüre zum Umgang mit Rechtspopulismus ist im Bistum Magdeburg erschienen. „Die Absage gegenüber jeder Art von Fremdenfeindlichkeit ist für Christinnen und Christen nicht verhandelbar. Wir haben den Auftrag, zusammen mit anderen nach menschenfreundlichen und konstruktiven Lösungen zu suchen“, schreibt Bischof Gerhard Feige im Vorwort zu der Publikation „Kultur der Aufmerksamkeit - für Weltoffenheit und Demokratie“. Das Heft ist unter www.bistum-magdeburg.de abrufbar.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über die Situation bei der Essener Tafel gezeigt. „Ich glaube, da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen“, sagte sie am Montag in einem Interview des Senders RTL. „Das ist nicht gut, aber es zeigt auch den Druck, den es gibt.“
Das Erzbistum München und Freising distanziert sich von angeblichen Marienerscheinungen in Walpertskirchen (Landkreis Erding) und Unterflossing (Landkreis Mühldorf). So hatte der sich selbst als Seher bezeichnende Sizilianer Salvatore Caputa behauptet, dass ihm dort die Gottesmutter erschienen sei beziehungsweise zu ihm vorab bekannten Terminen erscheine.
Der Eichstätter katholische Bischof Gregor Maria Hanke hat im Zuge der Finanzaffäre an Rücktritt gedacht. Der 63-Jährige sagte dem „Donaukurier“ in Ingolstadt, dass er bereits vor Monaten mit dem Gedanken an einen Amtsverzicht gespielt habe.
Als erstes von vier norddeutschen Bundesländern hat Schleswig-Holstein den Reformationstag am 31. Oktober zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Fast alle Fraktionen im Kieler Landtag sprachen sich für eine entsprechende Gesetzesänderung aus. Lediglich die Abgeordneten des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW) sowie ein einzelner SPD-Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Damit ist der Tag für die Schleswig-Holsteiner bereits in diesem Jahr arbeitsfrei.
Der neue Vorsitzende der Wissenschafts-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Rainer Maria Woelki, unterstützt die Forderung nach einem Ausbau der universitären Theologie in Berlin. Der frühere Berliner und heutige Kölner Erzbischof sagte am Mittwoch in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Ingolstadt, gerade in Berlin sei die Präsenz der Theologie an der Universität wichtig.
An der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell nicht nur studiert. Hier riefen die Mitglieder der Weißen Rose auch in Flugblättern zum Widerstand gegen das NS-Regime auf. Und hier wurden einige von ihnen am 18. Februar 1943 verhaftet. Vier Tage später wurden sie zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auch nach 75 Jahren sind sie Vorbilder im Kampf für die Freiheit.
Das Bistum Limburg muss zwei seiner Verwaltungsgebäude insgesamt mit einem zweistelligen Millionenaufwand sanieren. In einem der Gebäude - dem Katharina-Kasper-Haus - seien zudem Gefahrstoffe in Bauteilen gefunden worden, darunter Asbest, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. „Wir werden nun schnell auf die Suche nach einer Alternative für alle Arbeitsplätze der mehr als 100 Mitarbeiter des Katharina-Kasper-Hauses gehen“, erklärte der Finanzdezernent der Diözese, Gordon Sobbeck.
Beim Deutschen Katholikentag in Münster wird erstmals ein AfD-Politiker an einem Podium teilnehmen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bestätigte am Mittwoch auf Anfrage in Bonn, dass der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, Volker Münz, am 12. Mai an einer Debatte mit den kirchenpolitischen Sprechern der übrigen im Bundestag vertretenden Parteien teilnehmen werde. Das Thema der Veranstaltung lautet: „Nun sag', wie hältst Du's mit der Religion?“.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat, Thomas Nixdorf, sieht künftig eine wichtige Rolle der Diakone in deutschen Bistümern. "Ich glaube, dass die großzügige finanzielle Situation, die wir heute in den meisten Bistümern haben, in 10 bis 20 Jahren ganz anders als jetzt aussehen wird", sagte der 58-Jährige am Montag im Interview des Portals katholisch.de in Bonn. Daher werde gerade der Diakon, der seinen Dienst mit Zivilberuf und Familie ausübe, ein "ganz wichtiges Amt sein".
Am Abend des Fastnachtsdienstags, nicht selten auch erst im Verlauf des Aschermittwoch, macht sich bei den Narren Wehmut breit: Wieder einmal ist das närrische Treiben viel schneller vorbeigegangen, als manch einem lieb ist. Doch das Beste kommt zum Schluss und so wird das närrische Finale vielerorts mit einzigartigen Inszenierungen und Klamauk praktiziert. Dazu gehören schaurige „Trauerumzüge“ sowie das Verbrennen, Begraben oder Ersäufen der jeweiligen Symbolfigur für die Fastnacht.
Für Willibert Pauels (63), Diakon und Büttenclown, gehören Rausch und Karneval zusammen. „Die Psyche des Menschen braucht abgesprochene Zeiten, wo man aus sich heraus gehen kann - in eine kleine Mini-Extase“, sagte er dem Kölner domradio. „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“, zitierte er ein Lied der Toten Hosen. Allerdings wandte er sich gegen ein maßloses Betrinken. „Die, die sich so wegschießen und schon am Mittag als Alkoholleichen in den Gassen und Plätzen herumliegen, haben nichts begriffen“, sagte der katholische Geistliche.
ZDF-Nachrichtenmoderatorin Gundula Gause hält es für dringend geboten, dass sich die Kirchen in Deutschland weiter aktiv an politischen und gesellschaftlichen Debatten beteiligen. "Kirche darf sich nicht in den frommen Elfenbeinturm zurückziehen, sie muss sich einmischen", sagte die gläubige Protestantin und Botschafterin des katholischen Hilfswerks Missio am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Vorwürfe, die Kirchen seien zu politisch und sollten sich auf die Verkündigung und Weitergabe des Glaubens konzentrieren, könne sie nicht verstehen: "Für mich gehört das untrennbar zusammen."
Schauspieler Samuel Koch (30) und seine Frau Sarah (32) werben für die Ehe als lebenslangen Bund. „Die Ehe wird für ein ganzes Leben geschlossen - das schafft Vertrauen und Freiheit“, erklärte das seit 2016 verheiratete Paar am Montag in Lüdenscheid. Für die von Mittwoch bis zum Valentinstag am 14. Februar stattfindende „MarriageWeek“ haben sie die Schirmherrschaft übernommen. „Wir unterstützen die MarriageWeek, weil dort die Ehe gefeiert wird und Paare wertvolle Impulse bekommen, damit der Bund fürs Leben hält.“
Das durch einen Finanzskandal erschütterte Bistum Eichstättbekommt einen neuen Finanzdirektor. Florian Bohn (39) übernimmt diese seit mehr als einem Jahr vakante Stelle, wie die Diözese bekanntgab. Neben der Personalie teilte das Bistum am Dienstag weitere Details zum Skandal um ungesicherte Darlehen in Millionenhöhe mit.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat gegen einen früheren Mitarbeiter der Finanzverwaltung des Bistums und eine weitere Person Strafanzeige erstattet. Es bestehe der Verdacht rechtswidriger Praktiken bei der Vermögensanlage, teilte das Bistum am Montag mit. Weitere Angaben zu den Personen wurden nicht gemacht. Nach Informationen der Zeitung "Donaukurier" soll es sich um einen früheren stellvertretenden Finanzdirektor und einen Geschäftspartner in den USA handeln.
Als "Wunder biblischen Ausmaßes" hat Dresdens katholischer Bischof Heinrich Timmerevers den Mauerfall bezeichnet. "Ich wünsche mir sehr, dass der Blick auf dieses Geschenk bei allen Schwierigkeiten und Konflikten auch in Zukunft das weitere Zusammenwachsen von Ost und West immer neu beflügelt", sagte Timmerevers am Montag in Dresden auf Anfrage. Der gebürtige Südoldenburger leitet das ostdeutsche Bistum seit August 2016.
Der Platz vor dem NS-Dokumentationszentrum in München trägt künftig den Namen des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer (1920-2016). Aus diesem Anlass findet am 6. Februar ein Festakt mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) statt. An diesem Tag wäre Mannheimer 98 Jahre alt geworden. An der Feier nehmen auch sein Sohn Ernst Mannheimer sowie Mannheimers langjährige Wegbegleiterin, Schwester Elija Boßler vom Karmel Heilig Blut Dachau, teil.
Caritas-Präsident Peter Neher sieht in den bei den Koalitionsverhandlungen genannten 8.000 zusätzlichen Stellen in der Pflege „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. Der Deutsche Caritasverband begrüße grundsätzlich die Einigung von Union und SPD bei dem Thema, sagte Neher der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag); gebraucht würden aber erheblich mehr Stellen. Zugleich forderte er Unterstützung für die sogenannte generalistische Pflegeausbildung.
Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, hat die deutsche Automobilindustrie wegen umstrittener Abgastests kritisiert. „Die Autoindustrie macht ein ums andere Mal Vertrauen kaputt“, sagte er am Dienstag in hr-Info. Die Aufregung um die Schadstoffstudie des Aachener Universitätsklinikums hängt laut Dabrock damit zusammen, „dass die Forschung ausgerechnet von jemandem gesponsert worden ist, der größter Profiteur dieser Forschung sein kann“. Das habe „ein Geschmäckle“.
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am Samstag haben deutsche Politiker und jüdische Vertreter vor wachsendem Antisemitismus gewarnt und zu Wachsamkeit aufgerufen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte die Ernennung eines Antisemitismus-Beauftragten in der kommenden Bundesregierung an. Sie plädiere dafür, einen „Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und gegen Antisemitismus“ einzusetzen, sagte sie in ihrem neuen Video-Podcast.
Die Deutsche Bischofskonferenz startet eine zweite Staffel des Internetprojekts „Gott im Abseits“. Mit der jetzt beginnenden Folge „Gott im Abseits - Gott im Rausch“ erzählt die Journalistin Christina Hertel von ihren Erfahrungen auf dem Hof der Hoffnung, wie die Bischofskonferenz am Mittwoch mitteilte. In dem Projekt treffen demnach junge, kirchenferne Journalisten auf Menschen, die ihre Berufung zu ihrem Lebensinhalt machen und das persönliche Leben am Glauben ausrichten. Dabei stehe das Engagement für Menschen im gesellschaftlichen Abseits im Fokus.
Die Stiftung der Sparkasse Münsterland-Ost hat weitere 200.000 Euro an Sponsorengeldern für den Katholikentag in Münster zugesagt. Damit sei das letzte Finanzloch für das Treffen vom 9. bis 13. Mai in Münster gestopft, berichtete das Internetportal „Kirche-und-Leben.de“ (Dienstag) aus Münster.
Emma Wren Gibson ist nun rund zwei Monate alt. Ihre Geburt in den USA machte Schlagzeilen, weil sie als Embryo 24 Jahre lang in einer Kinderwunschklinik eingefroren – fachsprachlich „kryokonserviert“ – war. Ihre Mutter war selbst erst 25, als sie den Embryo adoptierte und austrug. Im Gespräch mit unserer Zeitung betont der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Mitglied in der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung, dass kryokonservierte Embryonen in jedem Fall als werdende Menschen betrachtet werden müssen.
1000 Jahre wird der Wormser Dom dieses Jahr alt. Ein romanisches Prunkstück und einer der sogenannten deutschen Kaiserdome. Auf alle Fälle ein mächtiger Bau mit großer Geschichte. Eine der beiden Papstwahlen auf deutschem Boden erlebte er, ebenso wie die prunkvolle Hochzeit Kaiser Friedrichs II. mit der Nichte von Richard Löwenherz. Vor allem aber war er Kulisse mehrerer Reichstage, deren spektakulärster 1521 stattfand. Damals wollte Kaiser Karl V. den Reformator Martin Luther dazu zwingen, seinen Thesen abzuschwören. Der feierliche Gottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf zur Eröffnung des Jubiläumsjahr am kommenden Sonntag, 28. Januar, wird ab 9.30 Uhr vom ZDF übertragen.
20 000 bis 60 000 Embryonen liegen in Deutschland auf Eis, sagt Weihbischof Anton Losinger im Interview. Städte in der Größenordnung von Lindau oder sogar Passau könnten mit ihnen bevölkert werden. Viele dieser ungeborenen Menschen werden wohl niemals das Licht der Welt erblicken. Sie sind Überreste künstlicher Befruchtung und werden großteils nicht mehr gebraucht. Ihre Eltern haben bekommen, was sie wollten. Oder sie haben ihren Kinderwunsch aus Frust, Geldmangel oder wegen gesundheitlicher Probleme aufgegeben. Und die überzähligen Embryonen? Die werden vernichtet.
Ein Drittel der Deutschen hat einer Umfrage zufolge schon einmal gefastet. Jeder Zehnte (11 Prozent) übte den Verzicht zur christlichen Fastenzeit vor Ostern, knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten fastete zu anderen Zeiten, wie aus der repräsentativen Umfrage des Bischöflichen Hilfswerks Misereor mit dem Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. Für knapp die Hälfte (45 Prozent) aller Deutschen kommt das Fasten „nicht infrage“, während sich knapp ein Viertel vorstellen könnte, auf etwas zu verzichten.
Nach den Sondierungsgesprächen haben sich Hilfswerke und Integrationsexperten kritisch zu Wort gemeldet. Das Sondierungspapier, auf das Union und SPD sich am Freitag geeinigt hatten, sei eine „vertane Chance“, sagte die Soziologin und Publizistin Necla Kelek der „Bild am Sonntag“. Die Flüchtlinge sollten „weiter verwaltet und betreut werden. Sie werden nicht als neue Bürgerinnen und Bürger gesehen“, kritisierte sie. So fehle ein eigenes Asylrecht für Frauen und Kinder; bislang seien alle Familienangehörigen an das Asylrecht des Mannes gebunden. Auch mangele es an konkreten Ideen dazu, „wie das Zusammenleben gestaltet werden soll, das Prinzip der Wertevermittlung“.
In München sind derzeit Trickbetrüger unterwegs, die sich als Kirchenmitarbeiter ausgeben. Laut Polizei kam es am 4. und 10. Januar zu entsprechenden Wohnungsdiebstählen im Stadtgebiet. Betroffen waren jeweils Rentnerinnen. Nach Angaben von Freitag besteht aufgrund ähnlicher Beschreibungen der Verdacht, dass es sich um dieselben Täter handelt.
Der katholische Medienbischof Gebhard Fürst will künftig twittern. Es gehe darum, über den Kurznachrichtendienst neue Personenkreise direkt zu erreichen, sagte ein Bistumssprecher zum Start der Twitteraktivität des Rottenburg-Stuttgarter Bischofs.
Nach sechs Tagen haben die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD am Freitagmorgen ein 28-seitiges Sondierungspapier vorgelegt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chef Martin Schulz und CSU-Chef Horst Seehofer zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Vor dem Verwaltungsgericht Mainz hat am Donnerstag ein Verfahren zwischen der Jugendorganisation einer Freikirche und dem Bistum Mainz begonnen. Die Jugendorganisation der südkoreanischen Freikirche «Good News Mission» hatte eine Unterlassungsklage gegen das katholische Bistum eingereicht.
„Wollen Sie das Ihrem Kind und sich selbst wirklich antun?“ Diese Frage stellt ein Pränatalmediziner im Juni 2001 einem jungen Paar, das im achten Schwangerschaftsmonat zu einer Ultraschalluntersuchung in seine Praxis gekommen ist. Er sagt schwerste Behinderungen bei dem Kind voraus und rät zur Abtreibung. Die Eltern sind schockiert und verunsichert. Dennoch wissen sie: „Wir wollen unser Kind – genau so wie es ist.“
Seit Montagmittag wurde der „Immerather Dom“ abgerissen, am Dienstagnachmittag war der Abriss bereits abgeschlossen, früher als angekündigt. Jetzt werde nur noch nach Holz, Metallen und anderen Materialien getrennt, sagte RWE-Sprecher Guido Steffen. Etwa zwei Wochen dauere der Prozess, bis am Standort der Kirche „nur noch Wiese ist“. Das nordrhein-westfälische Erkenz-Immerath muss dem Braunkohletagebau Garzweiler II weichen und wird seit 2006 umgesiedelt. Die Kirche war eines der letzten Überbleibsel des Dorfes.
Trotz Protesten von Umwelt-Aktivisten hat der Abriss des „Immerather Doms“ begonnen. Am Montag starteten zwei Bagger die Rückbauarbeiten am Chor des Kirchenschiffs. Trotz Verzögerung soll der geplante Zeitrahmen von zwei Wochen nach Angaben des Energieunternehmens RWE Power eingehalten werden.
Aktivisten von Greenpeace verzögern den Abriss des "Immerather Doms". Mindestens sechs Personen haben sich am Montagmorgen an die Fassade der Kirche Sankt Lambertus und einen Bagger gekettet. Laut Polizei ist unklar, wann mit dem tatsächlichen Abriss der Kirche begonnen werden kann.
Weil die Bagger des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler immer näher rücken, hat für den weit über die Grenzen des Rheinlands bekannten „Immerather Dom“ bald das letzte Stündlein geschlagen. Am Montag beginnt der mehrere Tage dauernde Abriss der zwischen 1888 und 1891 errichteten neoromanischen Basilika Sankt Lambertus. Das rund 20 Kilometer südlich von Mönchengladbach stehende Gotteshaus mit der einst ortsbildprägenden Doppelturmfassade ist eines der letzten Überbleibsel von Erkelenz-Immerath, einem bereits weitgehend abgerissenen Ort im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.
Caritas-Präsident Peter Neher hat mit Blick auf die Studie zu Kriminalität bei jungen Flüchtlingen vor pauschalen Urteilen gewarnt. „Mir scheint, dass in der öffentlichen Diskussion häufig einseitige Schlussfolgerungen gezogen werden, entweder Verharmlosung und Realitätsverweigerung oder Fremdenhass und maßlose Übertreibung“, sagte Neher am Donnerstag auf Anfrage in Berlin. „Damit kommen wir nicht weiter.“
Der Trierer katholische Bischof Stephan Ackermann hat das Engagement des Weiße-Rose-Mitglieds Willi Graf gegen die NS-Diktatur gewürdigt. „Was mich an Willi Graf und seinen Mitstreitern besonders beeindruckt, ist die Hellsichtigkeit und Entschiedenheit, mit der diese jungen Leute die Verlogenheit der Nazi-Machthaber entlarvt und sich dagegengestellt haben“, sagte Ackermann am Dienstagabend bei einem Gedenkgottesdienst zum 100. Geburtstag Grafs in der Saarbrücker Basilika Sankt Johann.
Der SV Werder Bremen ist amtierender Deutscher Fußballmeister - zumindest in Sachen soziales Engagement. Eine neue Studie der Hochschule Heilbronn listet die Erstligisten der Saison 2015/16 nach „Maßnahmen der Unternehmerischen Sozialverantwortung“ auf, wie der Betriebswirt Sebastian Kaiser-Jovy dem Kölner domradio sagte.
Das Erzbistum Hamburg will laut einem Zeitungsbericht bis Ende Januar die Öffentlichkeit über mögliche Schließungen und Weiterführungen seiner 21 katholischen Schulen informieren. Bis dahin solle zumindest Entwarnung für die Standorte gegeben werden, die auf jeden Fall bleiben werden, sagte der Sprecher der Abteilung Schule und Hochschule, Christoph Schommer, dem „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch). Ziel sei es, spätestens zur dann zu Ende gehenden Anmelderunde für das neue Schuljahr Klarheit zu haben, welche Perspektive die jeweilige Schule in etwa habe.
Immer mehr Rentner stehen bei den Tafeln für kostenlose Lebensmittel an. Laut Bundesverband der Tafeln in Deutschland hat sich die Zahl der bedürftigen Senioren binnen zehn Jahren verdoppelt. Der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag): „Fast jeder vierte Tafelkunde ist mittlerweile Rentner. Das sind in etwa 350.000 Menschen.“ 2007 seien noch gut 12 Prozent der Bedürftigen Senioren gewesen. Laut Angaben des Dachverbandes gibt es hierzulande mehr als 900 Tafeln, die regelmäßig bis zu 1,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgen.
Mitten im Grauen des Zweiten Weltkriegs schrieb der junge Soldat Heinrich Böll in einem Feldpostbrief an seine Frau: „Ich werde dich wiedersehen und arbeiten für die Wirklichkeit und Wahrheit des Christentums … Das wird eine große Aufgabe sein nach dem Krieg.“ Tatsächlich begriff Böll seine schriftstellerische Tätigkeit als göttlichen Auftrag, nach 1945 die Erfahrungen von Krieg, Leid und Diktatur niemals in Vergessenheit geraten zu lassen.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Geburtsstadt. „Spätestens wenn ich aus der Ferne auf Köln zufahre und dann die beiden Türme unseres Kölner Doms sehen kann, fühle ich mich daheim“, sagte er am Dienstag in einem auf Twitter verbreiteten Video. Heimat sei aber „nicht nur ein Ort, sondern immer auch Begegnung“. Dazu gehöre auch die Offenheit für neue Menschen. „Ganz gleich, ob man hierzulande aufgewachsen ist oder sich erst einfügen möchte: Wie wir miteinander umgehen, ist entscheidend, nicht wo wir herkommen“, so der Erzbischof. Auch dafür stehe der Dom als Zeichen weit über Köln hinaus.
„Panikrocker“ Udo Lindenberg und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken spenden 24.000 Euro für ein Frauenhaus in Hamburg. Das Geld stammt aus dem Erlös der Kunstausstellung „Udos 10 Gebote“, die im Juli während des traditionellen Liborifestes in Paderborn gezeigt wurde. In nur neun Tagen waren 47.000 Besucher in die Ausstellung gekommen, teilte das Bonifatiuswerk mit. Das Wohnhaus „Johanna“ wird vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Hamburg getragen und bietet Frauen Zuflucht, die psychisch und physisch Gewalt erfahren haben.
Wer im Bistum Essen katholisch heiraten will, kann sich dort ab sofort an Hochzeitsplaner wenden. Ein neues Trauteam mache das kirchliche Heiraten einfacher, teilte das Bistum Essen am Donnerstag mit. Es helfe bei der Suche nach der Traumkirche, dem passenden Seelsorger und dem richtigen Kirchenmusiker - wenn das Brautpaar nicht schon selbst eine Verbindung zu einem Lieblingspriester oder einer Gemeinde hat.
Hunderttausende Sternsinger werden Anfang Januar durch die Straßen ziehen und auf ausbeuterische Kinderarbeit hinweisen. Das kündigten die Organisatoren am Donnerstag in Trier an, wo die bundesweite 60. Aktion Dreikönigssingen am 29. Dezember eröffnet wird. Das Motto lautet „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit!“
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Opfer des Attentats auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, Kurt Beck, stellt an diesem Mittwoch seinen Abschlussbericht vor. Zugleich will er Vorschläge unterbreiten, wie Deutschland besser auf solche Ereignisse reagieren kann, wie sein Büro mitteilte.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, kritisiert scharf eine Werbeaktion mit einem ans Kreuz gefesselten Model. "Das ist nicht einmal Kunst. Nur geschmacklos und dumm", sagte Sternberg der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Es sei erbärmlich, dass ein Unternehmen glaube, nur durch Verletzung religiöser Gefühle werben zu können. Ein Online-Lotterie-Anbieter wirbt demnach mit dem Slogan "Weihnachten wird jetzt noch schöner" neben der österlichen Kreuzigungsszene mit dem leichtbekleideten Model Sophia Thomalla (28).
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich gegen eine Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen ausgesprochen. „Der Schwangerschaftsabbruch ist außer bei medizinischen oder kriminologischen Indikationen rechtswidrig und nur unter klar gefassten Bedingungen in den ersten drei Monaten straffrei“ erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Dienstag in Bonn. „Es ist folgerichtig, dass in Paragraf 219a auch die Werbung für den Schwangerschaftsabbruch verboten wird, denn wenn etwas der Rechtsordnung widerspricht, kann es keine normale ärztliche Leistung sein.“
Zum ersten Advent startet die neue Bibel-App des katholischen Bibelwerks. Über die App-Stores für Android und Apple ist der Volltext der sogenannten Einheitsübersetzung kostenlos abrufbar. Der mehr als eine Million Wörter umfassende Text ist anhand der verschiedenen Bücher des Alten und Neuen Testaments gegliedert und auch per Volltextsuche erschlossen.
Die Kirchen starten die bundesweite Kampagne „Hörst du nicht die Glocken“, um auf den religiösen und kulturellen Wert von Kirchenglocken hinzuweisen. Den Auftakt macht ein öffentlicher Glockenguss am 1. Dezember in Karlsruhe. Vor dem Karlsruher Schloss soll eine Bronzeglocke für eine gemeinsam von evangelischen und katholischen Christen genutzte Kirche in Mannheim gegossen werden.
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat eine positive Bilanz seiner Facebook-Kampagne zu Persönlichkeitsrechten von Kindern im digitalen Raum gezogen. Mit den Postings auf der sozialen Plattform habe man in den drei Wochen der Kampagne über vier Millionen Menschen erreicht, teilte die Organisation am Donnerstag in Berlin mit. Ziel der Aktion „ErstDenkenDannPosten“ war es, besonders Eltern für die Persönlichkeitsrechte von Kindern in Sozialen Medien zu sensibilisieren.
Die bundesweite Kirchenaktion „Weihnachten weltweit“ ist am Dienstag in Essen eröffnet worden. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, bastelten auf dem Essener Weihnachtsmarkt mit Kindern Christbaumschmuck aus fair gehandelten Materialien. Die ökumenische Aktion soll Kinder mit der Lebenswelt von Gleichaltrigen in Ländern des Südens vertraut machen.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat sich entsetzt über den Messerangriff auf den Altenaer Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) gezeigt. "Eine solche Tat ist verabscheuungswürdig", erklärte Overbeck am Dienstag in Essen. "Umso mehr bin ich froh und erleichtert, dass Bürgermeister Hollstein inzwischen das Krankenhaus verlassen konnte und wieder bei seiner Familie sein kann." Der Bischof wünschte Hollstein gute Genesung und viel Kraft, den Angriff gut zu verarbeiten.
Die Aachener müssen am Montag kommender Woche auf das gewohnte Domgeläut verzichten. Allerdings werden die acht Glocken des Unesco-Welterbes an diesem Tag zu ungewöhnlichen Zeiten mal allein, mal in verschiedenen Kombinationen zu hören sein, kündigte das Aachener Domkapitel am Montag an.