Nach der Empörung auf den Philippinen über die „Gott ist dumm“-Aussage von Präsident Rodrigo Duterte hat Kardinal Luis Antonio Tagle die Christen zu Besonnenheit aufgerufen. Gott und seine Wege in Frage zu stellen, sei nichts Neues, schreibt Tagle in einem Brief an seine Erzdiözese Manila.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Urteil gegen einen Syrer wegen antisemitischer Gewalt begrüßt. „Noch sind uns die Details der Urteilsbegründung nicht bekannt, doch ganz offenbar ist das Gericht den absurden Ausflüchten und Rechtfertigungen der Verteidigung nicht gefolgt“, hieß es am Montagabend in einer Erklärung des Zentralrats in Berlin. Der Schuldspruch zeige aber auch, „dass wir mit dem Strafrecht alleine das Antisemitismus-Problem nicht in den Griff bekommen werden, sondern in der Schulbildung und bei der Integration der Migranten sehr viel Nachholbedarf besteht“.
Pilger sehen sie kaum. Sie hat viele Schattierungen. Und sie beeinträchtigt das Leben von 324 000 Palästinensern, was 37 Prozent der Einwohner entspricht: die dunkle Seite Jerusalems. Das römisch-katholische Menschenrechtszentrum „Gesellschaft von St. Yves“ leistet Christen wie Muslimen kostenlosen Rechtsbeistand, die unter dem täglichen Behörden-Dschungel leiden.
Nationalismus und ein intoleranter Islam gefährden nach Einschätzung des syrischstämmigen Politologen Joseph Yacoub die christliche Präsenz im Nahen Osten. „Wenn der orientalische Christ in seiner kulturellen und sprachlichen Identität anerkannt würde, würde ihn dies beruhigen und seine Integration in den regionalen Schmelztiegel erleichtern“, sagte er im Interview der libanesischen Tageszeitung „L'Orient le jour“ (Montag). In seinem jüngsten Buch „Bedrohte Minderheit“ nennt Yacoub den arabischen Nationalismus neben dem Islamismus eine der größten Herausforderungen für die Christen der Region.
Über 50 Jahre ist es her, dass Olivier Bancoult seine Heimat Chagos, eine Inselgruppe im Indischen Ozean, verlassen musste. Doch noch immer kämpft er unermüdlich um Gerechtigkeit. Ein Kampf wie jener von David gegen Goliath: Seine Gegner sind die USA und Großbritannien.
Härtere Wirtschaftsbedingungen am Arabischen Golf haben nach Ansicht des katholischen Bischofs für Nordarabien, Camillo Ballin, auch Auswirkungen auf das Christentum. Nach einem starken Wachstum gehe die Zahl der Christen auf der Arabischen Halbinsel wieder zurück. Als Gründe nannte der Bischof in der italienischen Zeitung „Avvenire“ anhaltenden Druck auf dem Ölmarkt, höhere Steuern und mehr Einschränkungen für Arbeitsmigranten, die praktisch alle Christen der Region stellen.
Die Umweltschäden durch Raubbau im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen stehen im Mittelpunkt einer von Papst Franziskus einberufenen Bischofssynode. Das geht aus dem am Freitag im Vatikan veröffentlichten Vorbereitungsdokument hervor. Weiter erörtern die Synodenteilnehmer eine Stärkung der indigenen Bevölkerung, Ämter für Frauen in der Kirche und neue Wege, um einen Zugang der Gläubigen zur Messfeier sicherzustellen. Eine Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt, wie sie im Vorfeld auch von einzelnen Bischöfen ins Spiel gebracht wurde, wird in dem Papier nicht erwähnt.
Schätzungen zufolge leiden rund 100 Millionen Christen weltweit unter Verfolgung, Diskriminierung und Unterdrückung. Darauf machte Berthold Pelster vom internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" am Montag in München aufmerksam. Eine genaue Statistik gebe es jedoch nicht. Auch müsse die Lage in als gefährlich eingestuften Ländern immer wieder differenziert betrachtet werden, sagte der Experte. So könnten Christenetwa im Süden Nigerias ohne Probleme leben; anders sehe es jedoch im Norden des Landes aus.
Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht in den Äußerungen von AfD-Chef Alexander Gauland zur NS-Zeit eine zerstörerische Form von Populismus. „Einerseits darf man die permanenten Tabubrüche und Provokationen der AfD nicht mit dem provozierten Widerspruch belohnen. Andererseits dürfen wehrhafte Demokraten nicht zulassen, dass die Grenzen des Sag- und Machbaren stetig verschoben werden“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag).
Der indische Kardinal Baselios Cleemis Thottunkal sieht die Gefahr einer internationalen Isolation seines Heimatlandes. Dazu könne es kommen, wenn die religiösen Minderheiten in dem Land zunehmend bedrängt würden, sagte das Oberhaupt der mit Rom unierten syro-malankarischen Kirche am Dienstag in Eichstätt. Die Regierung müsse jedem Inder unabhängig von seiner Religion einen Platz zum Leben in Indien garantieren. So stehe es auch in der Verfassung.
Der katholische Weltkirche-Bischof Ludwig Schick ruft zur Solidarität mit Christen in China auf. Die Katholiken in Deutschland mögen für einen guten Verlauf der Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Heiligen Stuhl beten, erklärte Schick am Dienstag in Bonn zum Gebetstag für die Kirche in China an diesem Donnerstag. Das geplante Abkommen solle den ohne staatliche Genehmigung ihren Glauben praktizierenden Christen einen legalen Status geben. Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, sieht die Situation der katholischen Kirche in China nach wie vor kritisch.
Unions-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder fordert mehr Einsatz für Jesiden und Christen im Nordirak. Die Bundesregierung müsse auch mit der Zentralregierung reden, „die tatsächlich - so ist auch mein Eindruck - nicht gerade besonders engagiert für solche Minderheiten ist“, sagte Kauder dem Kölner domradio am Donnerstag. Zudem sollten neben Bagdad auch die Regionalregierung in Erbil diejenigen verfolgen, die damals die Menschen attackiert hatten.
In Deutschland liegt der Frauenanteil in sozialen Berufen bei über 80 Prozent - ob in der Alten- und Krankenpflege, in erzieherischen Berufen, als Hebammen oder Sozialpädagogen.
Israels zentrale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat die Bemerkungen des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zur Schuld der Juden am Holocaust als antisemitische Verzerrung der Geschichte verurteilt. Abbas verwende die Schoah als Propagandainstrument und mache die Opfer für ihre Ermordung verantwortlich, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der Jerusalemer Gedenkstätte.
Neue diplomatische Initiativen zur Lösung der Krise um die muslimischen Rohingya gab es an diesem Wochenende beim ASEAN-Gipfel in Singapur sowie beim Besuch des Weltsicherheitsrates in Bangladesch und Myanmar. Indonesiens Präsident Joko Widodo unterstrich bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen aus Myanmar Win Myint am Rande des ASEAN-Gipfels seine Bereitschaft zur Vermittlung in der Rohingya-Krise, berichteten indonesische Medien.
Mehr als 2.000 Berliner haben nach Polizeiangaben am Mittwochabend in Berlin gegen Antisemitismus sowie für Toleranz und Zivilcourage demonstriert. Die Kundgebung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in Charlottenburg stand unter dem Motto "Berlin trägt Kippa". Auch viele nichtjüdische Teilnehmer setzten sich die traditionelle jüdische Kopfbedeckung auf. Ähnliche Veranstaltungen gab es auch in anderen deutschen Städten. Ein Anlass war der Angriff eines Arabisch sprechenden Mannes auf zwei Kippatragende Israelis in der vergangenen Woche in Berlin.
Friedliche Religion oder radikale politische Ordnung? Der Islam und die Auslegung des Korans sind umstritten. Scharfe Kritik am politischen Islam kommt ausgerechnet von einer gläubigen Muslima: Elham Manea, Politologin an der Uni Zürich, hält auch den gewaltlosen Islamismus für ein Problem, das unbedingt bekämpft werden muss. Unsere Zeitung möchte mit dem Exklusivinterview zur Antwort auf die Frage beitragen, inwieweit der Islam zu Deutschland gehört.
Hunderte Angehörige des Kachin-Volkes in Myanmar sind vor einer Offensive von Regierungstruppen in katholische Kirchen geflüchtet. In dem mehrheitlich von Christen bewohnten Teilstaat an der Grenze zu China kämpft die Armee seit 2011 gegen die „Unabhängigkeitsarmee der Kachin“ (KIA). „Die Menschen können vorläufig nicht in ihre Dörfer zurück, weil sie dort nicht sicher sind“, sagte der Pfarrer der Saint Columban Kathedrale von Kachins Hauptstadt Myitkyina, Peter Hka Awng Tu, am Dienstag dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews. „Es können weitere Kämpfe ausbrechen. Kirchengruppen werden ihnen humanitäre Hilfe leisten.“
Im Berliner Szenebezirk Prenzlauer-Berg ist es am Dienstagabend zu einem antisemitischen Angriff gekommen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden zwei Kippa tragende junge Männer am Helmholtzplatz von drei Männern antisemitisch beleidigt und attackiert. Einer schlug demnach mit einem Gürtel auf einen der jüdischen Männer ein und verletzte ihn leicht. Der Staatsschutz ermittelt.
Medienberichten zufolge sollen die Behörden in zwei chinesischen Provinzen Kindern und Jugendlichen den Kirchenbesuch verboten haben. Von einem entsprechenden Erlass berichtet der vatikanische Pressedienst Asianews. Das Verbot, das seit einigen Tagen in Schulen und Kirchengemeinden per Rundschreiben und auf Schildern verbreitet werde, gelte für alle Chinesen unter 18 Jahren und für alle religiösen Veranstaltungen. Geistlichen, die sich nicht daran hielten, drohe die Suspendierung, heiße es in dem Schreiben.
Staatliche Gerichte müssen die Einstellungsbedingungen für Jobbewerber auch bei Kirchen prüfen dürfen. Dies gilt auch für die Bedingung der Religionszugehörigkeit, wie der der Europäische Gerichtshofs (EuGH) am Dienstag in Luxemburg entschied. Die Religionszugehörigkeit für einen Job bei einer Kirche müsse für diese berufliche Tätigkeit "notwendig", "objektiv" geboten und verhältnismäßig sein.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick hat die Verleihung des Musikpreises "Echo" an die Rapper Kollegah und Farid Bang als "Fehler" bezeichnet. "Antisemitismus darf auf keinen Fall und in keinem Bereich wieder hoffähig gemacht werden", schrieb der Weltkirche-Bischof am Montag auf Twitter. Der Holocaust müsse immer als Mahnung stehen und dürfe durch nichts verharmlost werden.
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Sänger der „Toten Hosen“, Campino (55), für „Mut und Verantwortungsbewusstsein“ beim Musikpreis „Echo“ gewürdigt. Er habe mit seinen Worten zur Auszeichnung der umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang dafür gesorgt, „dass nicht der Ruf der gesamten Branche ruiniert ist“, sagte Schuster am Freitag in Würzburg. „Er hat mit seiner Frage, wo die moralische Schmerzgrenze liegt, genau den wunden Punkt getroffen.“ Ansonsten sei die Bedeutung des Preises „höchst zweifelhaft geworden“. Die jüdische Gemeinschaft wisse den Mut von Campino „definitiv zu schätzen“.
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat zu einer Annahme von behinderten Kindern aufgerufen. „Nicht die Selektion des Kindes, sondern nur eine weitreichende Inklusion der Familien mit behinderten oder kranken Kindern wird eine menschenwürdige Gesellschaft herbeiführen“, erklärte er am Freitag in Paderborn zur bundesweiten ökumenischen „Woche für das Leben“. Diese setzt sich von Samstag bis zum 24. April unter dem Motto „Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!“ mit der Pränataldiagnostik auseinander.
AUGSBURG/NEU-ULM/LANDSBERG – Die Pränataldiagnostik steht im Fokus der diesjährigen Woche für das Leben, die vom 14. bis 21. April bundesweit stattfindet. Das Thema der Woche lautet: „Kinderwunsch – Wunschkind – Unser Kind!“ Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) im Bistum Augsburg präsentiert dazu die Bühnenschau „Touchdown mini“.
In der Debatte um religiös motiviertes Mobbing unter Schülern fordert der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge neue Initiativen zur Förderung von Toleranz. Eine davon werde die geplante Drei-Religionen-Kita in Berlin sein, schreibt Dröge in einem Gastbeitrag für die "B.Z." (Donnerstag).
Er wollte die Stimme derer sein, die keine Stimme haben: Martin Luther King, der wortgewaltige Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA, wurde vor 50 Jahren erschossen. Bis heute sind die genauen Umstände der Tat unaufgeklärt. Doch fest steht: Vielen Mächtigen war der charismatische Baptistenpfarrer ein Dorn im Auge.
In Sri Lanka ist in dieser Woche die Gewalt militanter Buddhisten gegen Muslime eskaliert. Nach wiederholten Ausschreitungen verhängte Präsident Maithripala Sirisena den Ausnahmezustand und ließ die sozialen Netzwerke blockieren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte daraufhin seine für Ende März geplante Reise nach Sri Lanka ab.
Bei einem Protest katholischer Ordensleute, Priester und Laien im US-Kongress in Washington für ein dauerhaftes Bleiberecht der 800.000 "Dreamer" sind am Dienstag (Ortszeit) mehr als 40 Personen festgenommen worden. Unter ihnen war Medienberichten zufolge auch der Wortführer der Demonstranten, der Jesuit Thomas Reese. Der Ordensmann hatte den Protest tags zuvor in einer Kolumne des "National Catholic Reporters" angekündigt.
Eine praxisnahe Broschüre zum Umgang mit Rechtspopulismus ist im Bistum Magdeburg erschienen. „Die Absage gegenüber jeder Art von Fremdenfeindlichkeit ist für Christinnen und Christen nicht verhandelbar. Wir haben den Auftrag, zusammen mit anderen nach menschenfreundlichen und konstruktiven Lösungen zu suchen“, schreibt Bischof Gerhard Feige im Vorwort zu der Publikation „Kultur der Aufmerksamkeit - für Weltoffenheit und Demokratie“. Das Heft ist unter www.bistum-magdeburg.de abrufbar.
Nach der Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel hat Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) Hoffnungen auf ein besseres Verhältnis zur Türkei gedämpft. „Wir denken nur an andere Inhaftierte, darunter auch Deutsche, die ebenfalls unter rechtsstaatlich fragwürdigen Bedingungen in den Gefängnissen sitzen“, sagte Kauder der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir betrachten die Lage der Menschenrechte und insbesondere der Religionsfreiheit in der Türkei auch weiter mit Sorge.“
Menschenhandel und moderne Sklaverei sind wesentlich weiter verbreitet als bisher angenommen, auch in wohlhabenden Ländern. Das ist eines der Ergebnisse beim fünften Treffen der "Santa-Marta-Group" am Donnerstag und Freitag in Rom. Weltweit seien rund 42 Millionen Menschen davon betroffen, so der Vorsitzende der Gruppe, Kardinal Vincent Nichols, am Freitag in Rom.
Wegen Mordes an einer zum Christentum konvertierten Landsfrau muss ein afghanischer Asylbewerber lebenslang in Haft. Das Landgericht Traunstein verurteilte den 30-Jährigen am Freitag und stellte eine besondere Schwere der Schuld fest.
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am Samstag haben deutsche Politiker und jüdische Vertreter vor wachsendem Antisemitismus gewarnt und zu Wachsamkeit aufgerufen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte die Ernennung eines Antisemitismus-Beauftragten in der kommenden Bundesregierung an. Sie plädiere dafür, einen „Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und gegen Antisemitismus“ einzusetzen, sagte sie in ihrem neuen Video-Podcast.
Der ehemalige UN-Botschafter Bill Richardson ist aus Protest gegen Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi aus einer Beratergruppe zur Rohingyakrise ausgetreten. Der Staatsrätin mangele es an "moralischer Führung" und der einzige Zweck des Beratergremiums sei die "Schönfärberei" der Rolle der Armee bei der Gewalt gegen die Rohingya im Bundesstaat Rakhine, gab Richardson laut örtlichen Medienberichten am Donnerstag als Grund an. Der US-Diplomat war unter Präsident Bill Clinton Energieminister und Botschafter bei den Vereinten Nationen. Der 70-Jährige galt bisher als ein Freund von Suu Kyi.
Der schwedische Textil-Großhändler H&M erhält nach dem jüngsten Werbeskandal und Rassismusvorwürfen kultursensiblen Unterricht in Südafrika. Neben anderen Maßnahmen zur Rassismusvorbeugung sollen lokale Bürgerrechtsaktivisten die Mitarbeiter in Workshops für die Belange der schwarzen Bevölkerung schulen, wie südafrikanische Medien (Montag) berichten. Der Modekonzern signalisierte seine Zustimmung.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die EU-Außenminister auf, bei ihrem Ratstreffen am Montag die geplante Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch in ihr Heimatland Myanmar zu verurteilen. „Die in den Medien groß angekündigte Repatriierung ist eine zynische Farce, weil damit fälschlich der Eindruck erweckt wird, eine nennenswerte Zahl von Flüchtlingen werde sicher zurückkehren“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. Doch solange es in Myanmar keine Sicherheit und Menschenrechte für Rohingya gebe, würden die meisten der 655.000 Flüchtlinge nicht freiwillig Bangladesch verlassen.
Die katholischen Bischöfe der USA haben sich gegen hohe Barrieren bei der Gesetzgebung für die als Kinder ins Land gekommenen Einwanderer ohne Papiere ausgesprochen. In einer Erklärung des für das Thema Einwanderung bei der US-Bischofskonferenz (USCCB) zuständigen Bischofs Joe S. Vasquez vom Mittwoch (Ortszeit) heißt es, die Familien der Betroffenen „verdienen Sicherheit, Mitgefühl, Großzügigkeit und Gerechtigkeit“.
Mindestens neun Gottesdienstbesucher tot, 16 weitere verletzt: Zwei islamistische Selbstmordattentäter stürmten eine methodistische Kirche in der Stadt Quetta in Pakistan. Nachrichten wie diese rufen schmerzlich in Erinnerung, dass es alles andere als selbstverständlich ist, den eigenen Glauben in Freiheit leben zu dürfen. Wie sehr Hass und Gewalt gegen Christen in Teilen der Welt bitterer Alltag ist, führt der neue „Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ vor Augen.
Das Forum Fairer Handel hat ein existenzsicherndes Einkommen für Kakaobauern gefordert. Viele der Bauern müssten mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit. Damit lebten sie unterhalb der international definierten Armutsgrenze. Wer täglich weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung hat, gilt laut Definition der Weltbank als extrem arm.
In vielen Teilen Asiens fürchten sich Christen vor islamistischer Gewalt an den Weihnachtstagen. In Lahore in der pakistanischen Provinz Punjab erhielten 100 christliche Freiwillige von der Polizei ein Blitztraining für Schusswaffengebrauch und Kampftechniken zum Schutz der Weihnachtsgottesdienste, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Mittwoch) berichtete.
In der Weihnachtszeit blicken Milliarden Christen auf Bethlehem. Die kleine Stadt in Palästina ist jener Ort, an dem der Messias das Licht der Welt erblickte. Von hier geht alljährlich das Friedenslicht in alle Welt. Wie aber leben die Menschen am Geburtsort Jesu? Wie sieht der Alltag der Christen vor Ort aus angesichts der israelischen Besatzung und muslimischer Mehrheiten?
Der israelische Botschafter Jeremy Issacharoff fordert ein Verbot des Verbrennens von Flaggen. Es handle sich um einen „hoch symbolischen Akt, der verboten werden sollte“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Infolge der Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump war es zu Demonstrationen gekommen, bei denen antisemitische Hassparolen skandiert und Israel-Flaggen verbrannt wurden.
Der koptisch-orthodoxe Bischof für Deutschland, Anba Damian, hat die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump als „reine Provokation für die Palästinenser“ verurteilt. Statt sich mit Macht im Nahen Osten durchzusetzen, brauche es einen Dialog, sagte der Geistliche am Montagabend in Düsseldorf. „Das fehlt uns.“
In einer wachsenden Zahl von Staaten sieht der Trierer Bischof Stephan Ackermann die Menschenrechte in Gefahr. Autoritäre Tendenzen in Russland, der Türkei und China, aber auch in europäischen Ländern wie Ungarn und Polen seien eine Herausforderung, erklärte Ackermann am Freitag als Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden). Zum Tag der Menschenrechte am Sonntag betonte der Bischof: "Auch hierzulande haben Rechtspopulismus und Identitäre Bewegung die Geltungsansprüche der Menschenrechte geschwächt."
Das katholische Missionswerk missio München ruft zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) zur Unterstützung der Proteste gegen den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte auf. Dutertes Anti-Drogen-Krieg sei "zutiefst menschenverachtend und grausam", erklärte missio-Präsident Wolfgang Huber am Donnerstag. Immer mehr Frauen und Männer, auch viele der Projektpartner von missio, protestierten friedlich für Gerechtigkeit und gegen das Morden. "Gerade als Vertreter der Kirche müssen wir diesen mutigen Menschen beistehen."
Für einen handfesten Skandal hat die Kunstinstallation „Märtyrermuseum“ gesorgt. Die Ausstellung, die zunächst im Berliner Bezirk Kreuzberg zu sehen war und dieser Tage nach Hamburg umzieht, stellt echte Märtyrer und islamistische Attentäter in eine Reihe. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch erstattete Anzeige gegen die Macher.
Nach Einschätzung des UN-Menschenrechtshochkommissars Said Raad al-Hussein könnte das gewaltsame Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar ein Völkermord sein. Bei einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats am Dienstag in Genf verwies al-Hussein auf die jahrzehntelange Staatenlosigkeit der Rohingya, ihre Diskriminierung und brutale Vertreibung sowie die systematische Zerstörung von ganzen Dörfern.
Papst Franziskus ist nach seiner 21. Auslandsreise nach Myanmar und Bangladesch zurück in Rom. Die Reise in die beiden südostasiatischen Länder war stark bestimmt von der Krise um die muslimische Minderheit der Rohingya, von denen viele aus Myanmar vertrieben wurden und nach Bangladesch flohen.
Ein Besuch am Nationaldenkmal, das Treffen mit dem Präsidenten und ein politischer Appell standen am ersten Besuchstag von Papst Franziskus in Bangladesch auf dem Programm. In der Hauptstadt Dhaka rief er am Donnerstag zum Frieden zwischen den Religionen auf und forderte eine Lösung des Konflikts um die muslimischen Rohingya.
Papst Franziskus hat in Myanmar zur Achtung "jeder ethnischen Gruppe" gemahnt. Frieden und nationale Versöhnung seien nur durch Gerechtigkeit und Einhaltung der Menschenrechte möglich, sagte er am Dienstag in der Hauptstadt Naypyidaw. Es gelte, Konflikte durch Dialog zu lösen und nicht mit Gewalt.
Der Vatikan hat zur Eindämmung von Gewalt gegen Frauen bessere Gesetze gefordert. „Angesichts der traurigen Realität von Gewalt gegen Frauen sind Gesetze und konkretes Handeln nötig“, sagte Erzbischof Vincenzo Paglia am Donnerstagabend in Rom. Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben äußerte sich bei einer Diskussionsrunde zum Thema Frauen auf der Flucht vor Gewalt.
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