Das katholische Hilfswerk missio Aachen warnt vor einem populistisch-nationalistischen Missbrauch von Religion. „Die Religionsfreiheit gerät weltweit mehr und mehr unter Druck. Dies wahrzunehmen und politisch darauf zu reagieren ist eine der wichtigsten Herausforderungen der künftigen Menschenrechtsarbeit“, sagte Präsident Klaus Krämer am Mittwoch in Aachen. Er äußerte sich zum 70. Jahrestag der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte am 10. Dezember.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den Bau einer Moschee in Erfurt-Marbach verteidigt. Zur Religionsfreiheit gehöre „unzweifelhaft auch das Recht der Muslime auf den Bau würdiger Moscheen“, sagte er am Donnerstagabend beim traditionellen Elisabeth-Empfang des Bistums Erfurt für Thüringer Politiker. Der Grundstein für den ersten Moschee-Neubau Ostdeutschlands außerhalb von Berlin wurde vergangene Woche gelegt. Das Bauvorhaben der Ahmadiyya-Gemeinde wird seit der Ankündigung vor zweieinhalb Jahren teils von massiven islamfeindlichen Protesten begleitet.
Die Bundesregierung hat der verfolgten Christin Asia Bibi offenbar eine Aufenthaltszusage erteilt. Das sagte der Vorsitzende des Stephanus-Kreises der Unionsfraktion, Heribert Hirte (CDU), am Mittwoch domradio.de. Die Entscheidung, ob sie mit ihrer engsten Familie nach Deutschland kommen wolle, liege nun bei Bibi. Zu prüfen sei, wie die fünffache Mutter Pakistan sicher verlassen könne. Drei weitere Länder haben Bibidemnach ähnliche Zusagen gegeben, nämlich Frankreich, Großbritannien und Kanada.
Verletzungen des Menschenrechts auf Religionsfreiheit haben nach Angaben des Beauftragten der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), in den vergangenen Jahren „massiv zugenommen“. Besonders betroffen seien als größte Gruppe die Christen, aber auch Angehörige anderer Überzeugungen litten unter Gewalt, Unterdrückung oder Diskriminierung, betonte Grübel am Dienstag in Berlin. Er äußerte sich bei der Vorstellung der Jahrbücher zur Christenverfolgung und zur Religionsfreiheit 2018 der Evangelischen Allianz und der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Die von Islamisten bedrohte pakistanische Christin Asia Bibi hat nach Angaben ihres Anwalts bisher noch von keinem westlichen Staat die nötigen Papiere für eine Ausreise erhalten. „Sie hat bisher kein Visum“, sagte Anwalt Saif-ul-Malook am Dienstag vor Journalisten in Frankfurt.
Immer mehr Stimmen fordern eine Aufnahme der pakistanischen Christin Asia Bibi in Deutschland. "Nach all dem Leid, das Asia Bibi und ihrer Familie zugestoßen ist, darf ihre Ausreise aus Pakistan nicht weiter in der Luft hängen, nur weil man sich nicht einigen kann, welches Land zu einer Aufnahme bereit ist", sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Sonntag. Die Bundesregierung müsse jetzt handeln. "Das wäre ein starkes Zeichen für die Religionsfreiheit und die Menschenrechte", so die Politikerin.
Pakistan hat Berichte über die Ausreise von Asia Bibi ins Exil dementiert. "Das sind Fake News", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Islamabad am Donnerstag gegenüber dem Sender DawnNewsTV. Informationsminister Fawad Chaudhry nannte auf Twitter Medienberichte über eine Flucht von Asia Bibi ins Ausland "verantwortungslos".
REGENSBURG (pdr/sm) – Im Rahmen des Pontifikalamtes zum Hochfest des heiligen Wolfgang hat Bischof Rudolf Voderholzer Stellung zur öffentliche Debatte um die MHG-Studie über den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen von Klerikern in der Kirche genommen, vor allem aber zu den Konsequenzen, die nach Meinung bestimmter Kommentatoren daraus gezogen werden sollten.
Das Schicksal der Christin Asia Bibi in Pakistan ruft Forderungen nach deutscher Unterstützung hervor. Mit einer E-Mail- und Briefaktion will das katholische Hilfswerk Missio Aachen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu bewegen, sich persönlich für die Freiheit, Sicherheit und Ausreisemöglichkeiten Bibis einzusetzen.
Die Familie der pakistanischen Christin Asia Bibi bittet Italiens Regierung um Hilfe für eine Ausreise und um Asyl. Das teilte das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ in Rom am Dienstag unter Berufung auf ein Telefonat mit Bibis Ehemann Ashiq Masih mit. Die Aufhebung des Todesurteils gegen die Christin durch Pakistans Obersten Gerichtshof hatte zu massiven Protesten radikaler Muslime geführt. Aus Angst um ihr Leben halte sich die Familie versteckt, sagte Masih laut „Kirche in Not“.
In China sind vier katholische Priester laut Medienberichten in Polizeigewahrsam genommen worden. Die der Untergrundkirche zugerechneten Geistlichen hätten ihre Registrierung bei der regierungsnahen „Patriotischen Vereinigung“ verweigert, berichtet der Pressedienst „Asianews“ (Montag). Einer der Priester sei per behördlichem Hausarrest isoliert worden.
Großes Zeichen der Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen: Hilfsorganisationen haben am Samstag vor dem Petersdom in Rom eine 270 Meter lange Tafel aufgebaut. An dem Tisch auf der Via della Conciliazione, die direkt zum Petersplatz führt, bekamen 650 Bedürftige ein kostenloses Essen. Die Initiative „Tavolata romana senza muri“ (Römische Tafel ohne Mauern) wolle „angesichts des epochalen Dramas der Migration“ zeigen, dass Rom „keine Angst vor religiösen und kulturellen Unterschieden hat, sondern sie als Reichtum begreift“, sagte die Leiterin des römischen Stadtbezirks 1, Sabrina Alfonsi, dem Nachrichtenportal Vatican News.
Das katholische Hilfswerk missio Aachen ruft die Christen in Deutschland zum Gebet für die zum Tode verurteilte Katholikin Asia Bibi in Pakistan auf. Hierzulande sollten Christen in ihren Gottesdiensten für einen guten Ausgang der Berufungsverhandlung gegen das Urteil gegen Asia Bibi wegen Blasphemie beten, erklärte missio am Mittwoch in Aachen. Das Hilfswerk bietet ein „Solidaritätskissen“ an, mit dem im Gottesdienst ein Platz für die Verurteilte symbolisch frei gehalten werden kann.
Vor dem bevorstehenden Regierungswechsel in Brasilien sorgt sich die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) um die Zukunft der rund 300 indigenen Völker des Landes. Der aussichtsreichste Anwärter auf
die Präsidentschaft, der Rechtspopulist Jair Bolsonaro, schüre mit rassistischen Angriffen auf Minderheiten eine Ausgrenzung der armen und indigenen Bevölkerung, kritisierte GfbV-Referentin Yvonne Bangert am Donnerstag in Göttingen.
AUGSBURG – Die Heimkehr der Christen in die Ninive-Ebene stand im Mittelpunkt des Tags der Solidarität für verfolgte Christen, der zum zehnten Mal stattfand. Die Diözese Augsburg und die deutsche Zweigstelle des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ hatten zu der Veranstaltung und einem anschließenden Kreuzweg im Hohen Dom eingeladen.
Der Europäische Gerichtshof hat das kirchliche Arbeitsrecht in einem wichtigen Punkt eingeschränkt. Die Kündigung eines Chefarztes durch ein katholisches Krankenhaus wegen Wiederheirat nach einer Scheidung könne eine "verbotene Diskriminierung" darstellen, so die Richter in einem am Dienstag in Luxemburg veröffentlichten Urteil. Die Anforderung, dass ein katholischer Chefarzt den "heiligen und unauflöslichen Charakter" der Ehe nach dem Verständnis der katholischen Kirche beachte, erscheine nicht als "wesentliche, rechtmäßige und gerechtfertigte berufliche Anforderung", heißt es im Urteilstext. Die abschließende Entscheidung obliegt nun dem Bundesarbeitsgericht.
Die Christen müssen sich nach Auffassung von Dresdens Altbischof Joachim Reinelt eindeutig vom Extremismus distanzieren. Sie müssten sich entscheiden, "auf welche Seite sie sich stellen", sagte Reinelt am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zu den Vorfällen von Chemnitz. Reinelt leitete von 1988 bis 2012 das Bistum Dresden-Meißen.
Aus Anlass der Afrika-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ruft die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zu mehr Einsatz für den Schutz von Christen auf. Merkel solle mit Nigerias Staatspräsident Muhammadu Buhari auch über die Übergriffe muslimischer Fulani-Nomaden sprechen, sagte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. Seit Januar seien bei den Übergriffen mindestens 1.357 Menschen getötet worden, die meisten seien Christen gewesen.
Dresdens Bischof Heinrich Timmerevers hat die gewaltsamen Ausschreitungen in Chemnitz scharf verurteilt. „Eine Straftat darf nicht dazu instrumentalisiert werden, gegen ganze Volksgruppen Wut zu schüren - das gilt erst recht, wenn diese Straftat noch nicht vollständig aufgeklärt ist“, sagte Timmerevers am Dienstag auf Anfrage. Die Messerstecherei, bei der am Sonntag ein 35-jähriger Mann starb, müsse mit rechtsstaatlichen Mitteln geahndet werden. „Sie kann aber niemals rechtfertigen, dass sich Bürger zu fremdenfeindlichen, menschenverachtenden und volksverhetzenden Demonstrationen zusammenrotten.“
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Kirche und Gesellschaft aufgerufen, die Gleichberechtigung von Mann und Frau engagierter zu verwirklichen. Trotz ihrer Verschiedenheit stünden für die Kirche die gleiche Würde und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen außer Frage, sagte Schick am Sonntag in seiner Predigt im oberfränkischen Reundorf. Dabei räumte er ein, dass die Kirche dies „leider Gottes“ nicht immer verwirkliche, „und auch jetzt sind wir in der Realität hinter dieser Forderung zurück“.
UN-Menschenrechtsexperten warnen vor einer Ausbeutung von Arbeitskräften bei den Reinigungsarbeiten rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi. Japan müsse dringend handeln, um Zehntausende Arbeiter zu schützen, die Berichten zufolge ausgebeutet und mit giftiger radioaktiver Strahlung belastet werden, um das im März 2011 schwer beschädigte Kernkraftwerk Fukushima zu säubern, heißt es in einer Genfer UN-Erklärung vom Donnerstag. Zu den Beschäftigten, die Fukushima dekontaminieren sollen, gehören demnach auch Migranten, Asylbewerber und Obdachlose.
Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat in der aktuellen Debatte um die Zahlung von Auslandskindergeld einen Generalverdacht gegen Osteuropäer zurückgewiesen. "Missstände müssen abgestellt werden, aber Verallgemeinerungen und Unterstellungen helfen hier nicht weiter. Dadurch werden die sozialen und psychischen Folgen der Arbeitsmigration für die zurückgebliebenen Familien ausgeblendet", erklärte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Christian Hartl am Freitag in Freising. Die EU müsse einheitliche soziale Vergleichsstandards schaffen, "die letztlich mehr Transparenz ermöglichen und den Zusammenhalt Europas stärken".
Kaum ein Christ kennt den Islam so gut wie der ägyptische Jesuitenpater Samir Khalil Samir. "Religiöse Diskriminierung ist Teil des islamischen Konzepts", sagt der renommierte Islamwissenschaftler im Exklusiv-Interview mit der Neuen Bildpost und der Katholischen SonntagsZeitung.
Junge Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak wollen gemeinsam mit jungen Juden vom 6. bis zum 10. August nach Polen reisen. Auf dem Programm der 25-köpfigen Gruppe aus Thüringen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen stehen Krakau und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Union progressiver Juden in Deutschland und des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Angekündigt haben sich auch Politiker: die Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), und Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), sowie die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU).
Papst Franziskus hat mehr Engagement im Kampf gegen den Menschenhandel gefordert. „Es liegt in der Verantwortung aller, Ungerechtigkeiten anzuzeigen und entschieden gegen dieses schmähliche Verbrechen vorzugehen“, sagte Franziskus am Sonntag mit Blick auf den Welttag gegen Menschenhandel am Montag.
Roms Weihbischof Paolo Lojudice hat der Stadtregierung Planlosigkeit im Umgang mit der Minderheit der Roma vorgeworfen. „Gewaltaktionen“ wie die Räumung von Camps führten zu nichts, sagte der für Sozialfragen zuständige Geistliche dem bischöflichen italienischen Pressedienst SIR (Mittwoch). Anfang Juli hatte die Stadt Rom von ihr selbst bereitgestellte Wohncontainer für rund 450 Menschen teilweise zerstören lassen. Der europäische Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg hatte Dienstag die Räumung untersagt und die italienischen Behörden aufgefordert, zuerst die Frage der Unterbringung zu klären.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht in den Kinderhandel-Vorwürfen gegen den Mutter-Teresa-Orden ein „abgekartetes Spiel“ der indischen Regierung. Dieser gehe es seit der Machtübernahme 2014 nur darum, aus Indien wieder einen rein hinduistischen Staat zu machen, sagte der Kölner Erzbischof am Montag dem bistumseigenen Internetportal domradio.de. Die Vorwürfe gegen die christliche Minderheit seien ein beliebtes Mittel, um Stimmung zu machen. Der Erzbischof besucht derzeit Indien.
Vom Staatsfeind zum Präsidenten aller Südafrikaner: Zu seinem 100. Geburtstag erinnern sich Zeitzeugen an Nelson Mandela und seinen langen Kampf gegen die Apartheid.
Die Lebenshilfe und die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) haben vor der Zulassung eines Bluttests für Schwangere als Kassenleistung gewarnt. Der sogenannte Pränatest sei unzuverlässig und führe zudem dazu, dass ein Leben mit Down-Syndrom als nicht lebenswert eingestuft werde, erklärten beide Organisationen.
Auf den jüngsten bekannt gewordenen antisemitischen Übergriff an einer Berliner Schule haben Vertreter von Politik und Judentum mit Bestürzung reagiert. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sagte am Mittwoch der „Welt“ (online), der Fall an der John-F.-Kennedy-Schule habe ihn schockiert. Dies zeige: „Antisemitismus ist oft auch da, wo man ihn überhaupt nicht vermutet.“
Nach der Empörung auf den Philippinen über die „Gott ist dumm“-Aussage von Präsident Rodrigo Duterte hat Kardinal Luis Antonio Tagle die Christen zu Besonnenheit aufgerufen. Gott und seine Wege in Frage zu stellen, sei nichts Neues, schreibt Tagle in einem Brief an seine Erzdiözese Manila.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Urteil gegen einen Syrer wegen antisemitischer Gewalt begrüßt. „Noch sind uns die Details der Urteilsbegründung nicht bekannt, doch ganz offenbar ist das Gericht den absurden Ausflüchten und Rechtfertigungen der Verteidigung nicht gefolgt“, hieß es am Montagabend in einer Erklärung des Zentralrats in Berlin. Der Schuldspruch zeige aber auch, „dass wir mit dem Strafrecht alleine das Antisemitismus-Problem nicht in den Griff bekommen werden, sondern in der Schulbildung und bei der Integration der Migranten sehr viel Nachholbedarf besteht“.
Pilger sehen sie kaum. Sie hat viele Schattierungen. Und sie beeinträchtigt das Leben von 324 000 Palästinensern, was 37 Prozent der Einwohner entspricht: die dunkle Seite Jerusalems. Das römisch-katholische Menschenrechtszentrum „Gesellschaft von St. Yves“ leistet Christen wie Muslimen kostenlosen Rechtsbeistand, die unter dem täglichen Behörden-Dschungel leiden.
Nationalismus und ein intoleranter Islam gefährden nach Einschätzung des syrischstämmigen Politologen Joseph Yacoub die christliche Präsenz im Nahen Osten. „Wenn der orientalische Christ in seiner kulturellen und sprachlichen Identität anerkannt würde, würde ihn dies beruhigen und seine Integration in den regionalen Schmelztiegel erleichtern“, sagte er im Interview der libanesischen Tageszeitung „L'Orient le jour“ (Montag). In seinem jüngsten Buch „Bedrohte Minderheit“ nennt Yacoub den arabischen Nationalismus neben dem Islamismus eine der größten Herausforderungen für die Christen der Region.
Über 50 Jahre ist es her, dass Olivier Bancoult seine Heimat Chagos, eine Inselgruppe im Indischen Ozean, verlassen musste. Doch noch immer kämpft er unermüdlich um Gerechtigkeit. Ein Kampf wie jener von David gegen Goliath: Seine Gegner sind die USA und Großbritannien.
Härtere Wirtschaftsbedingungen am Arabischen Golf haben nach Ansicht des katholischen Bischofs für Nordarabien, Camillo Ballin, auch Auswirkungen auf das Christentum. Nach einem starken Wachstum gehe die Zahl der Christen auf der Arabischen Halbinsel wieder zurück. Als Gründe nannte der Bischof in der italienischen Zeitung „Avvenire“ anhaltenden Druck auf dem Ölmarkt, höhere Steuern und mehr Einschränkungen für Arbeitsmigranten, die praktisch alle Christen der Region stellen.
Die Umweltschäden durch Raubbau im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen stehen im Mittelpunkt einer von Papst Franziskus einberufenen Bischofssynode. Das geht aus dem am Freitag im Vatikan veröffentlichten Vorbereitungsdokument hervor. Weiter erörtern die Synodenteilnehmer eine Stärkung der indigenen Bevölkerung, Ämter für Frauen in der Kirche und neue Wege, um einen Zugang der Gläubigen zur Messfeier sicherzustellen. Eine Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt, wie sie im Vorfeld auch von einzelnen Bischöfen ins Spiel gebracht wurde, wird in dem Papier nicht erwähnt.
Schätzungen zufolge leiden rund 100 Millionen Christen weltweit unter Verfolgung, Diskriminierung und Unterdrückung. Darauf machte Berthold Pelster vom internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" am Montag in München aufmerksam. Eine genaue Statistik gebe es jedoch nicht. Auch müsse die Lage in als gefährlich eingestuften Ländern immer wieder differenziert betrachtet werden, sagte der Experte. So könnten Christenetwa im Süden Nigerias ohne Probleme leben; anders sehe es jedoch im Norden des Landes aus.
Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht in den Äußerungen von AfD-Chef Alexander Gauland zur NS-Zeit eine zerstörerische Form von Populismus. „Einerseits darf man die permanenten Tabubrüche und Provokationen der AfD nicht mit dem provozierten Widerspruch belohnen. Andererseits dürfen wehrhafte Demokraten nicht zulassen, dass die Grenzen des Sag- und Machbaren stetig verschoben werden“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag).
Der indische Kardinal Baselios Cleemis Thottunkal sieht die Gefahr einer internationalen Isolation seines Heimatlandes. Dazu könne es kommen, wenn die religiösen Minderheiten in dem Land zunehmend bedrängt würden, sagte das Oberhaupt der mit Rom unierten syro-malankarischen Kirche am Dienstag in Eichstätt. Die Regierung müsse jedem Inder unabhängig von seiner Religion einen Platz zum Leben in Indien garantieren. So stehe es auch in der Verfassung.
Der katholische Weltkirche-Bischof Ludwig Schick ruft zur Solidarität mit Christen in China auf. Die Katholiken in Deutschland mögen für einen guten Verlauf der Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Heiligen Stuhl beten, erklärte Schick am Dienstag in Bonn zum Gebetstag für die Kirche in China an diesem Donnerstag. Das geplante Abkommen solle den ohne staatliche Genehmigung ihren Glauben praktizierenden Christen einen legalen Status geben. Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, sieht die Situation der katholischen Kirche in China nach wie vor kritisch.
Unions-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder fordert mehr Einsatz für Jesiden und Christen im Nordirak. Die Bundesregierung müsse auch mit der Zentralregierung reden, „die tatsächlich - so ist auch mein Eindruck - nicht gerade besonders engagiert für solche Minderheiten ist“, sagte Kauder dem Kölner domradio am Donnerstag. Zudem sollten neben Bagdad auch die Regionalregierung in Erbil diejenigen verfolgen, die damals die Menschen attackiert hatten.
In Deutschland liegt der Frauenanteil in sozialen Berufen bei über 80 Prozent - ob in der Alten- und Krankenpflege, in erzieherischen Berufen, als Hebammen oder Sozialpädagogen.
Israels zentrale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat die Bemerkungen des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zur Schuld der Juden am Holocaust als antisemitische Verzerrung der Geschichte verurteilt. Abbas verwende die Schoah als Propagandainstrument und mache die Opfer für ihre Ermordung verantwortlich, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der Jerusalemer Gedenkstätte.
Neue diplomatische Initiativen zur Lösung der Krise um die muslimischen Rohingya gab es an diesem Wochenende beim ASEAN-Gipfel in Singapur sowie beim Besuch des Weltsicherheitsrates in Bangladesch und Myanmar. Indonesiens Präsident Joko Widodo unterstrich bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen aus Myanmar Win Myint am Rande des ASEAN-Gipfels seine Bereitschaft zur Vermittlung in der Rohingya-Krise, berichteten indonesische Medien.
Mehr als 2.000 Berliner haben nach Polizeiangaben am Mittwochabend in Berlin gegen Antisemitismus sowie für Toleranz und Zivilcourage demonstriert. Die Kundgebung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in Charlottenburg stand unter dem Motto "Berlin trägt Kippa". Auch viele nichtjüdische Teilnehmer setzten sich die traditionelle jüdische Kopfbedeckung auf. Ähnliche Veranstaltungen gab es auch in anderen deutschen Städten. Ein Anlass war der Angriff eines Arabisch sprechenden Mannes auf zwei Kippatragende Israelis in der vergangenen Woche in Berlin.
Friedliche Religion oder radikale politische Ordnung? Der Islam und die Auslegung des Korans sind umstritten. Scharfe Kritik am politischen Islam kommt ausgerechnet von einer gläubigen Muslima: Elham Manea, Politologin an der Uni Zürich, hält auch den gewaltlosen Islamismus für ein Problem, das unbedingt bekämpft werden muss. Unsere Zeitung möchte mit dem Exklusivinterview zur Antwort auf die Frage beitragen, inwieweit der Islam zu Deutschland gehört.
Hunderte Angehörige des Kachin-Volkes in Myanmar sind vor einer Offensive von Regierungstruppen in katholische Kirchen geflüchtet. In dem mehrheitlich von Christen bewohnten Teilstaat an der Grenze zu China kämpft die Armee seit 2011 gegen die „Unabhängigkeitsarmee der Kachin“ (KIA). „Die Menschen können vorläufig nicht in ihre Dörfer zurück, weil sie dort nicht sicher sind“, sagte der Pfarrer der Saint Columban Kathedrale von Kachins Hauptstadt Myitkyina, Peter Hka Awng Tu, am Dienstag dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews. „Es können weitere Kämpfe ausbrechen. Kirchengruppen werden ihnen humanitäre Hilfe leisten.“
Im Berliner Szenebezirk Prenzlauer-Berg ist es am Dienstagabend zu einem antisemitischen Angriff gekommen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden zwei Kippa tragende junge Männer am Helmholtzplatz von drei Männern antisemitisch beleidigt und attackiert. Einer schlug demnach mit einem Gürtel auf einen der jüdischen Männer ein und verletzte ihn leicht. Der Staatsschutz ermittelt.
Medienberichten zufolge sollen die Behörden in zwei chinesischen Provinzen Kindern und Jugendlichen den Kirchenbesuch verboten haben. Von einem entsprechenden Erlass berichtet der vatikanische Pressedienst Asianews. Das Verbot, das seit einigen Tagen in Schulen und Kirchengemeinden per Rundschreiben und auf Schildern verbreitet werde, gelte für alle Chinesen unter 18 Jahren und für alle religiösen Veranstaltungen. Geistlichen, die sich nicht daran hielten, drohe die Suspendierung, heiße es in dem Schreiben.
Staatliche Gerichte müssen die Einstellungsbedingungen für Jobbewerber auch bei Kirchen prüfen dürfen. Dies gilt auch für die Bedingung der Religionszugehörigkeit, wie der der Europäische Gerichtshofs (EuGH) am Dienstag in Luxemburg entschied. Die Religionszugehörigkeit für einen Job bei einer Kirche müsse für diese berufliche Tätigkeit "notwendig", "objektiv" geboten und verhältnismäßig sein.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick hat die Verleihung des Musikpreises "Echo" an die Rapper Kollegah und Farid Bang als "Fehler" bezeichnet. "Antisemitismus darf auf keinen Fall und in keinem Bereich wieder hoffähig gemacht werden", schrieb der Weltkirche-Bischof am Montag auf Twitter. Der Holocaust müsse immer als Mahnung stehen und dürfe durch nichts verharmlost werden.
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Sänger der „Toten Hosen“, Campino (55), für „Mut und Verantwortungsbewusstsein“ beim Musikpreis „Echo“ gewürdigt. Er habe mit seinen Worten zur Auszeichnung der umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang dafür gesorgt, „dass nicht der Ruf der gesamten Branche ruiniert ist“, sagte Schuster am Freitag in Würzburg. „Er hat mit seiner Frage, wo die moralische Schmerzgrenze liegt, genau den wunden Punkt getroffen.“ Ansonsten sei die Bedeutung des Preises „höchst zweifelhaft geworden“. Die jüdische Gemeinschaft wisse den Mut von Campino „definitiv zu schätzen“.
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat zu einer Annahme von behinderten Kindern aufgerufen. „Nicht die Selektion des Kindes, sondern nur eine weitreichende Inklusion der Familien mit behinderten oder kranken Kindern wird eine menschenwürdige Gesellschaft herbeiführen“, erklärte er am Freitag in Paderborn zur bundesweiten ökumenischen „Woche für das Leben“. Diese setzt sich von Samstag bis zum 24. April unter dem Motto „Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!“ mit der Pränataldiagnostik auseinander.
AUGSBURG/NEU-ULM/LANDSBERG – Die Pränataldiagnostik steht im Fokus der diesjährigen Woche für das Leben, die vom 14. bis 21. April bundesweit stattfindet. Das Thema der Woche lautet: „Kinderwunsch – Wunschkind – Unser Kind!“ Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) im Bistum Augsburg präsentiert dazu die Bühnenschau „Touchdown mini“.
In der Debatte um religiös motiviertes Mobbing unter Schülern fordert der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge neue Initiativen zur Förderung von Toleranz. Eine davon werde die geplante Drei-Religionen-Kita in Berlin sein, schreibt Dröge in einem Gastbeitrag für die "B.Z." (Donnerstag).
Er wollte die Stimme derer sein, die keine Stimme haben: Martin Luther King, der wortgewaltige Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA, wurde vor 50 Jahren erschossen. Bis heute sind die genauen Umstände der Tat unaufgeklärt. Doch fest steht: Vielen Mächtigen war der charismatische Baptistenpfarrer ein Dorn im Auge.
In Sri Lanka ist in dieser Woche die Gewalt militanter Buddhisten gegen Muslime eskaliert. Nach wiederholten Ausschreitungen verhängte Präsident Maithripala Sirisena den Ausnahmezustand und ließ die sozialen Netzwerke blockieren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte daraufhin seine für Ende März geplante Reise nach Sri Lanka ab.
Bei einem Protest katholischer Ordensleute, Priester und Laien im US-Kongress in Washington für ein dauerhaftes Bleiberecht der 800.000 "Dreamer" sind am Dienstag (Ortszeit) mehr als 40 Personen festgenommen worden. Unter ihnen war Medienberichten zufolge auch der Wortführer der Demonstranten, der Jesuit Thomas Reese. Der Ordensmann hatte den Protest tags zuvor in einer Kolumne des "National Catholic Reporters" angekündigt.
Eine praxisnahe Broschüre zum Umgang mit Rechtspopulismus ist im Bistum Magdeburg erschienen. „Die Absage gegenüber jeder Art von Fremdenfeindlichkeit ist für Christinnen und Christen nicht verhandelbar. Wir haben den Auftrag, zusammen mit anderen nach menschenfreundlichen und konstruktiven Lösungen zu suchen“, schreibt Bischof Gerhard Feige im Vorwort zu der Publikation „Kultur der Aufmerksamkeit - für Weltoffenheit und Demokratie“. Das Heft ist unter www.bistum-magdeburg.de abrufbar.
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