Nach der Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel hat Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) Hoffnungen auf ein besseres Verhältnis zur Türkei gedämpft. „Wir denken nur an andere Inhaftierte, darunter auch Deutsche, die ebenfalls unter rechtsstaatlich fragwürdigen Bedingungen in den Gefängnissen sitzen“, sagte Kauder der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir betrachten die Lage der Menschenrechte und insbesondere der Religionsfreiheit in der Türkei auch weiter mit Sorge.“
Menschenhandel und moderne Sklaverei sind wesentlich weiter verbreitet als bisher angenommen, auch in wohlhabenden Ländern. Das ist eines der Ergebnisse beim fünften Treffen der "Santa-Marta-Group" am Donnerstag und Freitag in Rom. Weltweit seien rund 42 Millionen Menschen davon betroffen, so der Vorsitzende der Gruppe, Kardinal Vincent Nichols, am Freitag in Rom.
Wegen Mordes an einer zum Christentum konvertierten Landsfrau muss ein afghanischer Asylbewerber lebenslang in Haft. Das Landgericht Traunstein verurteilte den 30-Jährigen am Freitag und stellte eine besondere Schwere der Schuld fest.
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am Samstag haben deutsche Politiker und jüdische Vertreter vor wachsendem Antisemitismus gewarnt und zu Wachsamkeit aufgerufen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte die Ernennung eines Antisemitismus-Beauftragten in der kommenden Bundesregierung an. Sie plädiere dafür, einen „Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und gegen Antisemitismus“ einzusetzen, sagte sie in ihrem neuen Video-Podcast.
Der ehemalige UN-Botschafter Bill Richardson ist aus Protest gegen Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi aus einer Beratergruppe zur Rohingyakrise ausgetreten. Der Staatsrätin mangele es an "moralischer Führung" und der einzige Zweck des Beratergremiums sei die "Schönfärberei" der Rolle der Armee bei der Gewalt gegen die Rohingya im Bundesstaat Rakhine, gab Richardson laut örtlichen Medienberichten am Donnerstag als Grund an. Der US-Diplomat war unter Präsident Bill Clinton Energieminister und Botschafter bei den Vereinten Nationen. Der 70-Jährige galt bisher als ein Freund von Suu Kyi.
Der schwedische Textil-Großhändler H&M erhält nach dem jüngsten Werbeskandal und Rassismusvorwürfen kultursensiblen Unterricht in Südafrika. Neben anderen Maßnahmen zur Rassismusvorbeugung sollen lokale Bürgerrechtsaktivisten die Mitarbeiter in Workshops für die Belange der schwarzen Bevölkerung schulen, wie südafrikanische Medien (Montag) berichten. Der Modekonzern signalisierte seine Zustimmung.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die EU-Außenminister auf, bei ihrem Ratstreffen am Montag die geplante Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch in ihr Heimatland Myanmar zu verurteilen. „Die in den Medien groß angekündigte Repatriierung ist eine zynische Farce, weil damit fälschlich der Eindruck erweckt wird, eine nennenswerte Zahl von Flüchtlingen werde sicher zurückkehren“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. Doch solange es in Myanmar keine Sicherheit und Menschenrechte für Rohingya gebe, würden die meisten der 655.000 Flüchtlinge nicht freiwillig Bangladesch verlassen.
Die katholischen Bischöfe der USA haben sich gegen hohe Barrieren bei der Gesetzgebung für die als Kinder ins Land gekommenen Einwanderer ohne Papiere ausgesprochen. In einer Erklärung des für das Thema Einwanderung bei der US-Bischofskonferenz (USCCB) zuständigen Bischofs Joe S. Vasquez vom Mittwoch (Ortszeit) heißt es, die Familien der Betroffenen „verdienen Sicherheit, Mitgefühl, Großzügigkeit und Gerechtigkeit“.
Mindestens neun Gottesdienstbesucher tot, 16 weitere verletzt: Zwei islamistische Selbstmordattentäter stürmten eine methodistische Kirche in der Stadt Quetta in Pakistan. Nachrichten wie diese rufen schmerzlich in Erinnerung, dass es alles andere als selbstverständlich ist, den eigenen Glauben in Freiheit leben zu dürfen. Wie sehr Hass und Gewalt gegen Christen in Teilen der Welt bitterer Alltag ist, führt der neue „Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ vor Augen.
Das Forum Fairer Handel hat ein existenzsicherndes Einkommen für Kakaobauern gefordert. Viele der Bauern müssten mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit. Damit lebten sie unterhalb der international definierten Armutsgrenze. Wer täglich weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung hat, gilt laut Definition der Weltbank als extrem arm.
In vielen Teilen Asiens fürchten sich Christen vor islamistischer Gewalt an den Weihnachtstagen. In Lahore in der pakistanischen Provinz Punjab erhielten 100 christliche Freiwillige von der Polizei ein Blitztraining für Schusswaffengebrauch und Kampftechniken zum Schutz der Weihnachtsgottesdienste, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Mittwoch) berichtete.
In der Weihnachtszeit blicken Milliarden Christen auf Bethlehem. Die kleine Stadt in Palästina ist jener Ort, an dem der Messias das Licht der Welt erblickte. Von hier geht alljährlich das Friedenslicht in alle Welt. Wie aber leben die Menschen am Geburtsort Jesu? Wie sieht der Alltag der Christen vor Ort aus angesichts der israelischen Besatzung und muslimischer Mehrheiten?
Der israelische Botschafter Jeremy Issacharoff fordert ein Verbot des Verbrennens von Flaggen. Es handle sich um einen „hoch symbolischen Akt, der verboten werden sollte“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Infolge der Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump war es zu Demonstrationen gekommen, bei denen antisemitische Hassparolen skandiert und Israel-Flaggen verbrannt wurden.
Der koptisch-orthodoxe Bischof für Deutschland, Anba Damian, hat die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump als „reine Provokation für die Palästinenser“ verurteilt. Statt sich mit Macht im Nahen Osten durchzusetzen, brauche es einen Dialog, sagte der Geistliche am Montagabend in Düsseldorf. „Das fehlt uns.“
In einer wachsenden Zahl von Staaten sieht der Trierer Bischof Stephan Ackermann die Menschenrechte in Gefahr. Autoritäre Tendenzen in Russland, der Türkei und China, aber auch in europäischen Ländern wie Ungarn und Polen seien eine Herausforderung, erklärte Ackermann am Freitag als Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden). Zum Tag der Menschenrechte am Sonntag betonte der Bischof: "Auch hierzulande haben Rechtspopulismus und Identitäre Bewegung die Geltungsansprüche der Menschenrechte geschwächt."
Das katholische Missionswerk missio München ruft zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) zur Unterstützung der Proteste gegen den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte auf. Dutertes Anti-Drogen-Krieg sei "zutiefst menschenverachtend und grausam", erklärte missio-Präsident Wolfgang Huber am Donnerstag. Immer mehr Frauen und Männer, auch viele der Projektpartner von missio, protestierten friedlich für Gerechtigkeit und gegen das Morden. "Gerade als Vertreter der Kirche müssen wir diesen mutigen Menschen beistehen."
Für einen handfesten Skandal hat die Kunstinstallation „Märtyrermuseum“ gesorgt. Die Ausstellung, die zunächst im Berliner Bezirk Kreuzberg zu sehen war und dieser Tage nach Hamburg umzieht, stellt echte Märtyrer und islamistische Attentäter in eine Reihe. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch erstattete Anzeige gegen die Macher.
Nach Einschätzung des UN-Menschenrechtshochkommissars Said Raad al-Hussein könnte das gewaltsame Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar ein Völkermord sein. Bei einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats am Dienstag in Genf verwies al-Hussein auf die jahrzehntelange Staatenlosigkeit der Rohingya, ihre Diskriminierung und brutale Vertreibung sowie die systematische Zerstörung von ganzen Dörfern.
Papst Franziskus ist nach seiner 21. Auslandsreise nach Myanmar und Bangladesch zurück in Rom. Die Reise in die beiden südostasiatischen Länder war stark bestimmt von der Krise um die muslimische Minderheit der Rohingya, von denen viele aus Myanmar vertrieben wurden und nach Bangladesch flohen.
Ein Besuch am Nationaldenkmal, das Treffen mit dem Präsidenten und ein politischer Appell standen am ersten Besuchstag von Papst Franziskus in Bangladesch auf dem Programm. In der Hauptstadt Dhaka rief er am Donnerstag zum Frieden zwischen den Religionen auf und forderte eine Lösung des Konflikts um die muslimischen Rohingya.
Papst Franziskus hat in Myanmar zur Achtung "jeder ethnischen Gruppe" gemahnt. Frieden und nationale Versöhnung seien nur durch Gerechtigkeit und Einhaltung der Menschenrechte möglich, sagte er am Dienstag in der Hauptstadt Naypyidaw. Es gelte, Konflikte durch Dialog zu lösen und nicht mit Gewalt.
Der Vatikan hat zur Eindämmung von Gewalt gegen Frauen bessere Gesetze gefordert. „Angesichts der traurigen Realität von Gewalt gegen Frauen sind Gesetze und konkretes Handeln nötig“, sagte Erzbischof Vincenzo Paglia am Donnerstagabend in Rom. Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben äußerte sich bei einer Diskussionsrunde zum Thema Frauen auf der Flucht vor Gewalt.