Schon lange ist es kein Einzelfall mehr, dass Christen ihre Heimat verlassen müssen, um Krieg, Hass, Verfolgung und dem sicheren Tod zu entkommen. Besonders gefährlich leben Christen im Irak. Die Irakerin Katreen Marzena hat genau das erfahren müssen und jetzt den Schülerinnen bei Maria Ward in Augsburg von ihren Erlebnissen berichtet.
Auch wenn das Thema „Flüchtlinge“ nicht mehr ganz so präsent ist wie noch in den beiden vergangenen Jahren, ist es dennoch hoch aktuell. Jeden Tag aufs Neue müssen Menschen weltweit ihre Heimat verlassen - weg von Krieg, Verfolgung oder Hass.
Das katholische Hilfswerk Misereor macht auf die dramatische Lage im marokkanischen Grenzgebiet zur spanischen Exklave Melilla aufmerksam. In den Gourougou-Bergen oberhalb der Stadt Nador lebten zwischen 4.000 und 5.000 Menschen unter unvorstellbaren Bedingungen in provisorischen Lagern. „Ihnen fehlt es buchstäblich an allem“, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag nach einem Besuch vor Ort. „Weil sie illegal sind, erhalten sie keinerlei Versorgung durch Hilfsorganisationen.“
Wo vor dem Krieg Pilgerströme die engen Gassen füllten, sind heute weder Pilger noch Touristen zu sehen. Vor sieben Jahren hat die Syrienkrise begonnen. Sie hat vor allem den Norden des Landes schwer getroffen. Der Ostteil von Aleppo ist völlig zerstört, ebenso Homs. 13 Millionen Syrer sind auf der Flucht, die meisten innerhalb der Landesgrenzen. Viele sind aber auch in das Nachbarland Libanon geflohen, wo sie in Zeltstädten leben. Pfarrer Ulrich Lindl, Leiter der Hauptabteilung „Kirchliches Leben“ im Bistum Augsburg, hat sich kürzlich ein eigenes Bild von der Situation gemacht.
Nach den Sondierungsgesprächen haben sich Hilfswerke und Integrationsexperten kritisch zu Wort gemeldet. Das Sondierungspapier, auf das Union und SPD sich am Freitag geeinigt hatten, sei eine „vertane Chance“, sagte die Soziologin und Publizistin Necla Kelek der „Bild am Sonntag“. Die Flüchtlinge sollten „weiter verwaltet und betreut werden. Sie werden nicht als neue Bürgerinnen und Bürger gesehen“, kritisierte sie. So fehle ein eigenes Asylrecht für Frauen und Kinder; bislang seien alle Familienangehörigen an das Asylrecht des Mannes gebunden. Auch mangele es an konkreten Ideen dazu, „wie das Zusammenleben gestaltet werden soll, das Prinzip der Wertevermittlung“.
Nach dem jüngsten Flüchtlingsdrama im Mittelmeer verlangt der Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Italien unverzügliche humanitäre Maßnahmen von den europäischen Regierungen. Es brauche einen sicheren Zugang zu europäischen Häfen und einen Kanal zur Evakuierung von Migranten, die in Libyen ohne zureichende Sicherheit und Schutz ihrer Rechte festgehalten würden, erklärte die katholische Hilfsorganisation am Mittwoch in Rom. Am Samstag war vor der libyschen Küste ein Schlauchboot mit Migranten gekentert; nach Befürchtungen von Hilfsorganisationen ertranken mehr als 60 Menschen.
Caritas-Präsident Peter Neher hat mit Blick auf die Studie zu Kriminalität bei jungen Flüchtlingen vor pauschalen Urteilen gewarnt. „Mir scheint, dass in der öffentlichen Diskussion häufig einseitige Schlussfolgerungen gezogen werden, entweder Verharmlosung und Realitätsverweigerung oder Fremdenhass und maßlose Übertreibung“, sagte Neher am Donnerstag auf Anfrage in Berlin. „Damit kommen wir nicht weiter.“
Von Skepsis bis hin zu großer Enttäuschung: Zum Abschluss des EU-Afrika-Gipfels in Abidjan fallen die Reaktionen von Entwicklungshilfe-Experten gedämpft aus. Als „konkrete“ Maßnahme gilt lediglich der für Libyen gefundene „Flüchtlingsdeal“.
Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Regierungsarmee, Schiiten gegen Sunniten, Saudi-Arabien gegen den Iran. Von einer friedlichen Lösung sind die Parteien im Jemen weit entfernt – und die Lage in der arabischen Welt wird immer desolater.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reist heute zum EU-Afrika-Gipfel. Zentrale Themen des zweitägigen Treffens in Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, sollen Investitionen für bessere Perspektiven junger Menschen, Frieden und Stabilität sowie die Migration sein. Am Wochenende hatte Merkel betont, die Verbesserung der Bildungschancen junger Menschen in Afrika sei Teil der Entwicklungszusammenarbeit, um Fluchtursachen zu bekämpfen.
Die Polizei von Papua-Neuguinea hat das offiziell seit Ende Oktober geschlossene australische Flüchtlingslager auf Manus gestürmt. Sie will es räumen und die verbliebenen 400 Flüchtlinge in alternative Lager umsiedeln. „Drei Minibusse mit Flüchtlingen sind soeben aus dem Lager gefahren. Berichten zufolge wurden 50 Männer verhaftet“, twitterte am Donnerstag Tim Costello, Chef der Organisation World Vision Australia.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beklagt in einem aktuellen Bericht eine systematische Diskriminierung und Ausgrenzung der Rohingya in Myanmar seit Jahrzehnten. Repressionen gegen die Bevölkerungsgruppe hätten seit 2012 drastisch zugenommen, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Die meiste Rohingya seien staatenlos. Das führe dazu, dass sie zahlreiche Grundrechte gar nicht oder nur zum Teil wahrnehmen könnten.
Nach Ansicht der deutschen Vatikanbotschafterin Annette Schavan überfordert der Papst mit seinen Appellen zur Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen die Menschen nicht, sondern ermutigt sie. In einem Interview sagte sie am Dienstag: „Der Papst ist kein Fantast, er macht sich keine Illusionen. Er weiß, wie anspruchsvoll Integration in jeder Gesellschaft ist.“
Das Erzbistum Köln zieht eine positive Bilanz seiner Flüchtlingsboot-Aktion. Das sieben Meter lange und 800 Kilo schwere Boot war ein Jahr lang durch verschiedene Gemeinden des Bistums gereist und warb unter dem Motto „Alle in einem Boot“ für Solidarität mit Flüchtlingen.