Die Hilfe des Papstes für Benachteiligte, Obdachlose und Flüchtlinge beschränkt sich nicht nur auf jene in Rom. Im Auftrag von Franziskus hat sein Beauftragter für Nothilfe in Nord- und Süditalien neue Projekte gestartet. Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski war kürzlich deshalb viel unterwegs.
Zum Auftakt eines sechstägigen Staatsbesuchs in Deutschland hat der Großmeister des Malteserordens, Fra' Giacomo Dalla Torre, den Einsatz der Bundesrepublik in der Flüchtlingskrise gelobt. „Ich bin der Bundesregierung sehr dankbar für ihre Bemühungen um die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen“, sagte er am Dienstag in Köln. „Die Herausforderung der Migration kann nur auf internationaler Ebene bewältigt werden.“
Zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge hat Papst Franziskus zum Engagement für Benachteiligte aufgerufen. Es gehe nicht nur um Migranten, betonte der Papst am Sonntag mit Verweis auf das gleichlautende Motto des Aktionstags. Aufmerksamkeit bräuchten alle Menschen, „die zusammen mit den Migranten und Flüchtlingen Opfer der Wegwerfkultur sind“.
US-Katholiken haben bei einer Protestveranstaltung in Newark ein sofortiges Ende der Trennung illegal eingereister Migrantenfamilien gefordert. Newarks Erzbischof, Kardinal Joseph Tobin, sagte bei der Demonstration am Mittwoch (Ortszeit) vor mehreren Hundert Teilnehmern, er stehe in Solidarität zu den Familien und verurteile die Behandlung ihrer Kinder, die Traumatisches erlebt hätten.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat in der Debatte um die Seenotrettung im Mittelmeer vorausschauende Maßnahmen der EU für Afrika angemahnt. „Wenn Menschen sich schon auf marode Boote begeben, um auf See hinauszufahren, dann ist das alles schon viel zu spät. Das Problem muss sehr viel früher und sehr viel entschiedener angegangen werden“, sagte er dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de.
Die Kritik am sogenannten Geordnete-Rückkehr-Gesetz reißt nicht ab. Die Regelung zur Erleichterung von Abschiebungen tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Die Diakonie Deutschland beklagte am Dienstag vor allem, dass Flüchtlinge, die in einem anderen EU-Mitgliedsstaat Schutz gefunden haben, künftig keine Sozialleistungen in Deutschland mehr erhalten sollen. Kritik kam auch von Pro Asyl und der Linkspartei.
In der Nacht zu Freitag haben vier weitere Migranten an Bord der "Open Arms" das Schiff verlassen können. Wie die Besatzung per Twitter mitteilte, mussten drei Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Lampedusa an Land gebracht werden; ein Angehöriger durfte sie begleiten.
Im ersten Halbjahr 2019 sind 11.496 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (12.261), wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilt. Die wichtigsten Zielländer waren demnach Italien, Albanien, Serbien, Georgien und Frankreich. Besonders häufig waren Albaner, Serben, Russen, Georgier und Nigerianer betroffen.
Nach fünfwöchiger Sommerpause hat Papst Franziskus am Mittwoch seine wöchentlichen Generalaudienzen wieder aufgenommen. Dabei setzte er vor gut 6.000 Pilgern in der vatikanischen Audienzhalle seine Auslegung der Apostelgeschichte aus dem Neuen Testament fort. Die Art und Weise, wie die Apostel jenen Menschen begegnet seien, die damals missachtet und ausgeschlossen gewesen seien, müsse auch der Kirche heute als Vorbild dienen, so der Papst.
Das neue Rettungsschiff "Ocean Viking" der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee zur Seenotrettung Geflüchteter im Mittelmeer hat Kurs auf die libysche Küste genommen.
Deutschland hat sich bereiterklärt, Migranten vom Schiff "Gregoretti" der italienischen Küstenwache aufzunehmen. Die Bundesregierung habe dies bereits am Freitag gegenüber der EU-Kommission erklärt, die die Gespräche dazu führe, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Das Schiff hatte am vergangenen Donnerstag rund 140 Menschen auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet. Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega hatte zunächst die Einfahrt verweigert.
Die EU-Kommission begrüßt Fortschritte bei den Gesprächen über einen provisorischen Verteilungsmechanismus für auf dem Mittelmeer Gerettete. "Die EU-Kommission stehe bereit, um die Mitgliedstaaten finanziell und operationell zu unterstützen", sagte Kommissionssprecherin Natasha Bertaud in Brüssel.
Der ehemalige Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) fordert einen Abschiebestopp für ehemalige Muslime, die zum Christentum konvertiert sind. "Wir wollen erreichen, dass ähnlich wie etwa im Hinblick auf Afghanistan und Syrien die Bewertung der Lage vor Ort korrigiert wird und konvertierte Christen bis auf Weiteres nicht mehr in den Iran zurückgeschickt werden", sagte er.
Die Kirche in Mexiko hat die US-Regierung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Migranten aus Mittelamerika aufgefordert. Mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Massenabschiebung von Einwanderern ohne gültige Aufenthaltspapiere mahnte der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Rogelio Cabrera Lopez aus Monterrey, alle Entscheidungen müsse mit Respekt vor der Würde einer jeden Person getroffen werden.
Papst Franziskus hat am Montag im Petersdom eine Messe mit ehemaligen Bootsflüchtlingen und mit Seenotrettern gefeiert. Dabei prangerte er die Verhältnisse in Auffanglagern an und betete für die Opfer von Schiffbrüchen im Mittelmeer. Zu der Messe waren nach Vatikanangaben nur 250 ausgewählte Personen eingeladen.
Flüchtlingsbischof Stefan Heße beklagt fremdenfeindliche Tendenzen innerhalb der Kirche. „Auch in unseren Gemeinden gibt es mancherorts Angst vor Überfremdung, die ja auch immer Angst vor Veränderung ist“, sagte der Hamburger Erzbischof am Donnerstag in Essen. Der Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus sei somit auch eine Herausforderung für die kirchliche Flüchtlingshilfe, erklärte Heße beim vierten katholischen Flüchtlingsgipfel der Deutschen Bischofskonferenz.
Hilfsorganisationen reagieren erleichtert auf die Aufhebung des Hausarrests für Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete. Dies sei „ein gutes Signal“, betonte die Caritas auf Twitter: „Bedrohten Menschen zu helfen muss weiter möglich sein.“ Auch Amnesty International begrüßte die Entscheidung, die „die Rechtmäßigkeit der Arbeit von Seenotrettern und die Bedeutung des Menschenrechtsschutzes“ unterstreiche.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke begeht heute seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass erklärte er in einem Interview, er sehe sich von der 68er-Zeit „schwer geprägt“. Auch bei ihm auf dem Gymnasium sei es damals „sehr lebhaft“ zugegangen, sagte Hanke dem „Eichstätter Kurier“.
Nach der Festnahme der Kapitänin des deutschen Seenotretters „Sea-Watch 3“ erhält Carola Rackete auch Rückendeckung von den katholischen Bischöfen in Deutschland. Das Verhalten der italienischen Regierung bezeichnete der Flüchtlingsbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße, als „unannehmbar“. Solange die europäischen Staaten sich einer konsequenten Seenotrettung verweigerten oder sie nicht leisten könnten, sei die privat organisierte Rettung aus Seenot legitim und notwendig.
Papst Franziskus hat Formen „neuer Sklaverei“, etwa mit Blick auf Migranten und Flüchtlinge, Obdachlose, Jugendarbeitslosigkeit und Prostitution verurteilt. Selbst die Wirtschaftskrise habe viele nicht daran gehindert, sich auf Kosten anderer zu bereichern, schreibt er in einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen „Welttag der Armen“. Dies erscheine besonders anomal, „je mehr wir auf den Straßen unserer Städte der großen Zahl armer Menschen gewahr werden, denen es am Lebensnotwendigen mangelt und die immer wieder schikaniert und ausgebeutet werden“.
Mit dem Hochzeitsfoto seiner aus Italien stammenden Eltern hat Papst Franziskus eine Collage zum Thema Migration vervollständigt. Bei einer Audienz für die Delegierten des Dachverbandes Caritas Internationalis am Montag im Vatikan fügte der Papst das Foto in eine Sammlung ein, die insgesamt das Porträt einer jungen Frau ergibt. Das Bildnis ist ein Element der kirchlichen Aktion „Share the Journey“, mit der auf das Schicksal und den oft beschwerlichen Weg von Flüchtlingen und Migranten aufmerksam gemacht werden soll. Vorfahren des Papstes waren nach Argentinien ausgewandert.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat zur Teilnahme am Projekt „Neustart im Team - NesT“ der Bundesregierung aufgerufen. Rund 500 schutzbedürftige Flüchtlinge könnten dabei zunächst eine sichere Einreisemöglichkeit nach Deutschland erhalten, sagte Woelki am Sonntag im kirchlichen Kölner Internetportal domradio. „Sie alle wissen, dass wir uns im Erzbistum Köln seit Jahren entschieden dafür einsetzen, dass das tausendfache Ertrinken von Flüchtenden im Mittelmeer vor unseren Augen endlich endet. Das Pilotprojekt 'NesT' ist ein Anfang“, erklärte der Kardinal.
Drei Jahre nach seinem Besuch in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos schickt Papst Franziskus seinen Beauftragten für Sozialarbeit, Kardinal Konrad Krajewski, dorthin. Er wolle den Flüchtlingen und Migranten dort „die Solidarität und die Gedanken des Papstes überbringen“, meldete das vatikanische Portal Vatican News. Begleitet wird "Almosenmeister" Krajewski von Mittwoch bis Freitag vom Vorsitzenden der EU-Bischofskommission, dem Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich.
AUGSBURG – „Dass ich einen Vetter habe, der ein Märtyrer ist, daran muss ich mich erst herantasten“, bekennt der Augsburger Michael Bernheim. Erst im „reifen Erwachsenenalter“ habe er überhaupt erfahren, dass es diesen Wolfgang Bernheim, den späteren Benediktinerbruder Paulus, überhaupt gegeben hat. Er ist von den Nazis in einem Arbeitslager umgebracht worden. Am 7. Mai vor 96 Jahren ist er in Augsburg geboren worden.
AUGSBURG – Sozialpolitik ist für Augsburgs Dritten Bürgermeister Stefan Kiefer (SPD) „ein Herzstück“ der Kommunalpolitik. Ob Kleinkinder, Obdachlose, Rentner, Behinderte oder Flüchtlinge: Der Sozialreferent hat mit Bürgern jeden Alters zu tun. Das berichtet er beim Redaktionsbesuch in der Katholischen SonntagsZeitung, bei dem er sich auch über ein „Erfolgsprojekt“ freut: die neue Unterkunft für obdachlose Frauen, die der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Partnerschaft mit der Stadt betreibt.
In der Debatte um die Bootsmigranten vor Lampedusa hat der Jesuiten-Flüchtlingsdienst eine schnelle Lösung gefordert. „Die inakzeptable Praxis, bedürftige Menschen auf dem Meer festzuhalten, um einen politischen Verhandlungspoker mit anderen EU-Staaten zu führen, darf sich nicht wiederholen“, erklärte das von dem katholischen Orden betriebene „Centro Astalli“ am Dienstag in Rom. Die 50 Geretteten müssten schnellstmöglich in Sicherheit gebracht werden. Libyen sei kein sicheres Land.
Die Kroatische Bischofskonferenz hofft darauf, die geplante Messe zum Gedenken an das Massaker im kärntnerischen Bleiburg von 1945 doch noch feiern zu können. Der Generalsekretär der Konferenz, Bischof Petar Palic, sagte dem Zagreber TV-Sender N1, er habe den Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, den Wiener Kardinal Christoph Schönborn, in einem Brief darum gebeten.
Gemeinsames Essen bringt Menschen einander näher und ist daher ein wichtiges Bindeglied in Familien oder im Freundeskreis. Sogar, wenn es um etwas so Großes wie Völkerverständigung oder Integration geht, gilt: Essen verbindet!
In Bangladesch wächst der Unmut über die hohe Zahl von Rohingya-Flüchtlingen. Tausende Menschen forderten bei einer Demonstration im Bezirk Cox's Bazar eine zügige Rückführung nach Rakhine in Myanmar, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews. Mehr als 5.000 Demonstranten blockierten demnach für mehrere Stunden die Zufahrtsstraße zu den großen Flüchtlingslagern.
Die katholischen Bischöfe in den USA haben den jüngsten Schritt von Präsident Donald Trump zum Bau einer Mauer an der Südgrenze des Landes verurteilt. In einer Erklärung äußerten sich die Bischöfe tief besorgt über die Tatsache, dass Trump am Freitag dazu den nationalen Notstand ausgerufen hatte. Dies laufe der klaren Absicht des Kongresses zuwider, die Mittel für den Ausbau der Grenzanlagen zwischen Mexiko und den USA zu beschränken.
Der deutsche Flüchtlingshilfeverein Sea-Eye hat sich für Zuwendungen aus dem Raum der Kirchen bedankt. Damit seien die nächsten Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer finanziell abgesichert. Ausdrücklich dankte die in Regensburg beheimatete Organisation am Donnerstag dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, der auf ein Hilfegesuch kurzfristig eine Spende seines Erzbistums in Höhe von 50.000 Euro veranlasst habe.
Die USA bilden in den Augen vieler Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala den einzigen Ausweg aus der Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut ihrer Heimatländer. Für etwas Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder schließen sie sich in großen Gruppen zusammen und nehmen zu Fuß gefährliche Strecken auf sich. Die kirchliche Institution „Casa del Migrante“ in Guatemala versucht, den Erschöpften zu helfen.
Die Bundesregierung drängt auf Neuwahlen in Venezuela. "Wir machen als Europäer deutlich: Die Venezolanerinnen und Venezolaner müssen frei über ihre Zukunft entscheiden können. Um Frieden und Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen, braucht es einen friedlichen und glaubwürdigen politischen Prozess im Einklang mit der venezolanischen Verfassung", sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Wochenende in Berlin.
Nach den jüngsten Tragödien auf dem Mittelmeer mit insgesamt rund 170 vermissten oder toten Migranten hat Papst Franziskus zum Gebet für die Opfer aufgerufen. Zugleich mahnte er am Sonntag, auch an diejenigen zu denken, "die Verantwortung tragen, an dem was geschehen ist".
Migrantinnen und geflüchtete Frauen bilden die größte Gruppe, die sich an die katholischen Schwangerenberatungsstellen in Deutschland wenden. Insgesamt kamen laut der jüngsten Jahresübersicht 2017 rund 116.500 Frauen in eine der bundesweit etwa 500 Beratungsstellen von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen (SkF).
Die italienischen Bischöfe gehen mit Innenminister Matteo Salvini hart ins Gericht. Sie kritisieren seine „populistische Gang-art gegen Flüchtlinge“. Salvini argumentiert hingegen, nicht die Bischöfe stünden für die katholische Kirche in Italien, sondern die Katholiken insgesamt. Und jene, meint Salvini, seien auf seiner Seite. Auch versucht er, Papst Franziskus politisch zu instrumentalisieren.
LEIPHEIM – „Bei den Schwaben angekommen sah man uns recht finster an, wollt uns niemand eine Wohnung geben und da ging der Krach gleich an.“ So beschreibt Helene Hirschbrich, die aus dem Sudetenland vertrieben wurde, in einem Gedicht die Situation der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg. Diesen widmet sich die aktuelle Sonderausstellung „Heimat? Neubeginn in Leipheim nach 1945“ im Leipheimer Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente.
Washington – Mit Blick auf den Besuch von Donald Trump in Südtexas hat die prominente Ordensfrau Norma Pimentel dem US-Präsidenten einen Offenen Brief zur Lage der Flüchtlinge und Einwanderer geschrieben. Darin schildert die Direktorin der Katholischen Wohlfahrtsverbände für das Rio Grande Valley die Belastungen der aus Mexiko ankommenden Familien, die inhaftiert und anschließend mit elektronischen Fußfesseln entlassen würden.
Die Migranten von zwei Rettungsschiffen der deutschen Hilfsorganisationen Sea-Watch und Sea-Eye dürfen über Malta in die Europäische Union einreisen. Das gab Premierminister Joseph Muscat am Mittwoch bekannt. Die insgesamt 49 Migranten auf der "Sea-Watch 3" und der "Professor Albrecht Penck" hatten teils seit dem 22. Dezember auf dem Mittelmeer ausgeharrt. Kirchenvertreter zeigten sich erleichtert und dankten den Helfern. Zudem wurden erneut Forderungen nach einer gemeinsamen europäischen Lösung laut.
In der Debatte um die vor Malta blockierten Rettungsschiffe hat sich Chietis Erzbischof Bruno Forte gegen Italiens Innenminister Matteo Salvini gestellt. Menschen unter solchen Bedingungen zu helfen, sei ein „moralischer Imperativ“, sagte Forte, der auch Mitglied der Päpstlichen Akademie für Theologie ist, der Zeitung „Corriere della Sera“ (Montag). Wenn man die vorrangige Forderung nach Solidarität mit den Schwächsten vergesse, werde „jede Barbarei möglich“.
2018 sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR deutlich weniger Migranten im Mittelmeer ums Leben gekommen als in den Jahren zuvor. Die Zahl der Toten und Vermissten liege geschätzt bei 2.262, hieß es am Donnerstag auf der Website der UN-Organisation. Im Jahr zuvor seien es 3.139 gewesen, 2016 mehr als 5.000.
Im nordmexikanischen Tijuana werden die Migranten aus dem provisorischen Aufnahmelager an der Grenze zu den USA in ein Veranstaltungszentrum im Osten der Stadt verlegt. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden am Donnerstagabend (Ortszeit) die ersten 315 mittelamerikanischen Migranten in das neue Lager „El Barretal“ gebracht. Der neue Standort verfüge über bessere Bedingungen, teilte die Stadt mit. Der Transport der Personen wurde von der Bundespolizei und vom Nationalen Amt für Migration begleitet und organisiert.
Angesichts der rund 6.000 in Tijuana eingetroffenen mittelamerikanischen Migranten hat Erzbischof Francisco Moreno Barron die USA und Mexiko zu gemeinsamen Anstrengungen zum Wohle der Herkunftsländer aufgerufen. Man müsse dort investieren, damit die Menschen nicht länger gezwungen seien, ihre Heimatländer wegen Armut und Perspektivlosigkeit zu verlassen.
Nach einem Massaker an christlichen Flüchtlingen in der Zentralafrikanischen Republik fordert der katholische Erzbischof von Bangui mehr internationale Beachtung für die anhaltende Gewalt in dem Land. „Wir können nicht schweigen“, sagte Kardinal Dieudonne Nzapalainga laut einem Bericht des Portals Vatican News (Dienstag).
Im mexikanischen Grenzort Tijuana spitzt sich die Lage zu. Laut offiziellen Angaben der Stadtverwaltung befinden sich derzeit Tausende Migranten in Tijuana. Sie gehören zu den Flüchtlingen, die sich in den vergangenen Wochen in Karawanen zusammenschlossen, um aus Mittelamerika Richtung USA zu ziehen. Das Auffanglager "Benito Juarez" in Tijuanasei inzwischen überfüllt, hieß es. Weitere eintreffende Migranten sollen in zusätzliche Lager gebracht werden.
Die katholische Kirche in Deutschland verteidigt den geplanten UN-Migrationspakt gegen zunehmende Kritik. Der globale Pakt biete einen Rahmen für sichere, geordnete und legale Migration, betonte Hamburgs Erzbischof Stefan Heße am Donnerstag. „Migrationsbewegungen lassen sich heute nicht allein national regeln und steuern“, sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Obwohl der Pakt rechtlich nicht bindend sei, schreibe er relevante Standards fest, an denen Staaten sich künftig messen lassen müssten.
Hilfsorganisationen lehnen eine Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch nach Myanmar zum jetzigen Zeitpunkt ab. Eine Rückkehr sei für die muslimische Volksgruppe „zu gefährlich“, heißt es in einer Erklärung von 42 Organisationen, aus der bangladeschische Medien am Freitag zitierten. Zunächst müsse Myanmar den Geflüchteten die Staatsbürgerschaft sowie Reisefreiheit und Sicherheit für Leib und Leben garantieren, so die Unterzeichner, darunter Organisationen wie Save the Children, Oxfam und World Vision.
Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar, hat seine Landsleute zur Unterstützung der Migranten aufgerufen, die das Land auf dem Weg in Richtung USA durchqueren. "Das sind Leute, die ihr zu Hause, ihr Land, ihre Kultur, ihre Familien aus einer Notlage heraus verlassen haben", sagte Aguiar in einem am Dienstag (Ortszeit) über die Sozialen Netzwerke verbreiteten Video. Laut lokalen Medienberichten sind mehr als 2.000 Migranten in einem improvisierten Flüchtlingsheim nahe der Basilika von Guadelupe untergebracht. Viele Mitglieder der Karawane sollen demnach um Asyl in Mexiko gebeten haben.
Mit weltweiten Solidaritäts-Pilgermärschen will der Vatikan ein Zeichen setzen gegen Fremdenhass gegenüber Migranten und Flüchtlingen. In Zeiten „starker Spaltungen“ müssten der Rhetorik von Hass, Angst und Gewalt „Zeichen von Liebe, Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft“ entgegengesetzt werden, sagte der Präsident von Caritas Internationalis, Manilas Kardinal Luis Antonio Tagle, vor dem Start der Aktion am Sonntag. Dann wird er einen Solidaritäts-Pilgermarsch vom römischen Viertel Trastevere zum Petersplatz anführen, wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Arbeit von Seenotrettern gewürdigt. Er habe "Hochachtung" vor den Menschen, die damit die Schwächsten unterstützten, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Gastbeitrag für die "Bild"- Zeitung am Donnerstag. Zugleich betonte er, dass die Seenotrettung "natürlich keine politische Lösung für die Herausforderung der Migration" sei. Dazu brauche es andere Wege.
Marokkos Außenminister Nasser Bourita hat Asylzentren auf dem Gebiet seines Landes abgelehnt. "Marokko ist generell gegen alle Arten von Zentren. Das ist Bestandteil unserer Migrationspolitik und eine nationale souveräne Position", sagte Bourita der "Welt" am vergangenen Donnerstag. Zentren seien kontraproduktiv, auch Geldzahlungen änderten an dieser Haltung nichts. Es sei "zu einfach, zu sagen, das ist eine marokkanische Angelegenheit".
Es waren viele Menschen, die vor allem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland geflüchtet sind: Und von Anfang an hat es hier im Bistum eine Kultur des Willkommens gegeben – heute sind die ganz großen Flüchtlingsströme versiegt, aber die Menschen sind immer noch da, und brauchen immer noch Hilfe: Es geht jetzt nicht mehr darum, Essen und Kleidung bereitzustellen, jetzt geht es um Integration.
Der Vorsitzende der Ungarischen Bischofskonferenz hat die umstrittene Haltung der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban in Sachen Migrationspolitik verteidigt. "Es mag einige fragwürdige Punkte geben, aber die Regierung versucht, Europa und das Land selbst zu verteidigen", wird Bischof Andras Veres von Györ vom Pressedienst der italienischen Bischöfe SIR (Montag) zitiert.
Vertreter von Hilfsorganisationen und Kirchen in Österreich kritisieren die Asylpolitik Europas und ihres Landes. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) legte am Donnerstag ein Positionspapier vor, das aktuelle Reformvorschläge etwa der EU-Kommission für das "Gemeinsame Europäische Asylsystem" (GEAS) kritisch beleuchtet. Auch die Ordensgemeinschaften in Österreich übten am Donnerstag Kritik an der Asylpolitik der ÖVP-FPÖ-geführten Regierung. Diese hat derzeit auch die EU-Ratspräsidentschaft inne.
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hat den langsamen Start beim Familiennachzug für enge Angehörige von Flüchtlingen mit beschränktem Schutzstatus scharf kritisiert. „Nur 65 genehmigte Anträge im ersten Monat der Neuregelung sind das Ergebnis unverantwortlich restriktiver gesetzlicher Regelungen“, sagte Neher am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. „Sie sind humanitär und integrationspolitisch fatal.“
Der persönliche Beauftragte des Papstes für Sozialhilfe, Kardinal Konrad Krajewski, hat am Mittwoch Flüchtlinge der „Diciotti“ besucht. Wie der Vatikan mitteilte, traf Krajewski mit den Migranten in ihrem Aufnahmezentrum in Rocca di Papa nahe Rom zusammen und überbrachte ihnen Grüße und Segenswünsche von Franziskus. Nach tagelangem Streit um die Geretteten auf dem Schiff „Diciotti“ der italienischen Küstenwache hatte die katholische Kirche 100 der ursprünglich 177 Personen aufgenommen.
Ein Jahr nach der Flucht der Rohingya aus Myanmar beklagen mehrere Hilfsorganisationen eine miserable Situation im Flüchtlingslager in Bangladesch. Die Organisationen sprechenübereinstimmend von fast einer Million Menschen, die mittlerweile im Lager in Cox's Bazar lebten. Laut „Ärzte ohne Grenzen“ sei es das inzwischen größte Flüchtlingslager der Welt.
Nach Einschätzung der katholischen Kirche missachtet rund die Hälfte der beim Kirchenasyl aktiven Gemeinden die zwischen den Kirchen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vereinbarte Regel zur Übermittlung eines Fall-Dossiers. Das berichtet die "Welt" (Dienstag). "Aus Gesprächen mit dem Bamf wissen wir, dass 2017 bedauerlicherweise nur in etwa der Hälfte aller Kirchenasylfälle ein Dossier eingereicht wurde", sagte der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Karl Jüsten.
Libanon will syrischen Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Heimat erleichtern. Der libanesische Geheimdienst "General Security" kündigte die Schaffung entsprechender Registrierungszentren an, wie die Zeitung "Daily Star" (Dienstag) berichtet. Die Behörde veröffentlichte demnach eine neue Richtlinien für die Ausreise von Syrern, die "Aufenthaltsrechte" im Libanon "verletzt" haben.
Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat vor einem bürokratischen und intransparenten Verfahren beim Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus gewarnt. Die Organisation befürchte, dass sich die Verwaltungsverfahren lange hinzögen, sagte der deutsche Vertreter der UNHCR, Dominik Bartsch, am Dienstag in Berlin. Die Auswahlkriterien seien komplex und ihre Gewichtung nicht ausreichend transparent.