Frontex-Direktor Fabrice Leggeri hat dem Verwaltungsrat der EU-Grenzschutzagentur offenbar seinen Rücktritt angeboten. Das geht aus einem Brief Leggeris hervor, der dem "Spiegel" vorliegt, wie das Magazin am Freitag mitteilte. Hintergrund sind Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen gegenüber Migranten. In dem Schreiben bittet Leggeri um die Annahme seines Rücktrittsgesuchs und bedankt sich für seine "unschätzbare Erfahrung" bei Frontex.
REGENSBURG (ik/sm) – „Hoffnung und Mut tun uns allen gut“ lautete das Motto der diesjährigen Landesfrauentagung der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL), Landesgruppe Bayern. Stellvertretende Landesobfrau und -frauenreferentin Dr. Sigrid Ullwer-Paul hieß die Teilnehmer im Großen Saal des Regensburger Kolpinghauses willkommen.
Das Dominikus Ringeisen Werk in Ursberg hat am vergangenen Wochenende einem ganzen ukrainischen Waisenhaus samt Betreuern und Familienangehörigen ein neues Zuhause gegeben. In einer gemeinsamen Aktion mit dem Roten Kreuz und vielen freiwilligen Helfern ist es gelungen, die zum Teil schwerstbehinderten Waisen aus dem Südosten der Ukraine nach Deutschland auszufliegen.
Einige Menschen nehmen gerade Geflüchtete aus der Ukraine bei sich auf. Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg macht in diesen Tagen von sich reden, weil es sogar sehr viele Menschen zu sich genommen hat – nämlich eine ganze Einrichtung.
Papst Franziskus hat am Sonntagabend seine zweitägige Reise auf die Mittelmeerinsel Malta abgeschlossen. Das Kirchenoberhaupt äußerte sich im Zuge seines Besuchs eindringlich zu den Themen Migration und Korruption, aber auch zum Krieg in der Ukraine.
Viele Geflüchtete aus der Ukraine kommen gerade in großen Aufnahmeeinrichtungen unter. Einige haben aber auch das Glück, privat bei einer Familie oder auch in einem Pfarrhaus aufgenommen zu werden.
Im Haus des verstorbenen Bruders von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. wohnen jetzt acht Flüchtlinge aus der Ukraine. Das Anwesen in der Regensburger Luzengasse stand nach Georg Ratzingers Tod im Sommer 2020 leer. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer kam am Mittwoch zu einem Besuch vorbei und überreichte als Willkommensgeschenk Bier, Limonade und eine Marienikone an die neuen Bewohner.
Millionen Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht vor dem Krieg. Die Hilfs- und Aufnahmebereitschaft in Deutschland ist groß. Auch in der Pfarreiengemeinschaft Biberbach sind sie willkommen.
Bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine hält der Hamburger Erzbischof Stefan Heße vor allem ein möglichst reibungsloses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Akteuren für vordringlich. "Das sind wir den schutzsuchenden Menschen schuldig", sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, sieht eine große gesellschaftliche Hilfsbereitschaft für Frauen und Kinder aus der Ukraine, die sich in Deutschland vor dem Krieg in Sicherheit bringen wollen. "Es melden sich unheimlich viele Privatpersonen in ganz Deutschland, die anbieten, Menschen bei sich aufzunehmen. Das ist wirklich überwältigend", sagte Welskop-Deffaa der "Passauer Neuen Presse".
Das Motto des diesjährigen Weltflüchtlingstags der katholischen Kirche am 25. September lautet: "Mit Migranten und Flüchtlingen die Zukunft bauen". Wie der Vatikan weiter mitteilte, legt das Thema den Fokus auf den Beitrag von Migranten und Flüchtlingen zum gemeinschaftlichen Leben. Auch betone es die Pflicht jedes Einzelnen, alle Menschen zu integrieren.
Der Begriff "Pushback" ist zum Unwort des Jahres 2021 gekürt worden. Der aus dem Englischen stammende Ausdruck bedeute "zurückdrängen, zurückschieben" und bezeichne in der Migrationsdebatte die Praxis von Europas Grenztruppen, Flüchtende an der Grenze zurückzuweisen und am Grenzübertritt zu hindern, erklärte die Jury der "Sprachkritischen Aktion" am Mittwoch in Darmstadt. Mit der Verwendung des Ausdrucks werde "ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt, der den Menschen auf der Flucht die Möglichkeit nimmt, das Menschen- und Grundrecht auf Asyl wahrzunehmen".
Nach seiner Reise nach Zypern und Griechenland hat Papst Franziskus Europa erneut zur Aufnahme von Migranten aufgerufen. "Auf Zypern wie auf Lesbos konnte ich den Leidenden in die Augen sehen", sagte er am Mittwoch beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Gerade Christen sollten ihre Brüder und Schwestern willkommen heißen - "vor allem die Armen, Ausgegrenzten, Ausgewanderten".
Der Umgang mit Flüchtlingen in Europa und der Dialog zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen prägen die Reise von Papst Franziskus nach Zypern und Griechenland. Am Sonntag besuchte Franziskus zusammen mit der griechischen Präsidentin Katerina Sakellaropoulou ein Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos. Das sichtlich bewegte Kirchenoberhaupt warf der Weltgemeinschaft vor, das Elend und die Hilflosigkeit von Migranten zu ignorieren. "Ich bitte euch, lasst uns diesen Schiffbruch der Zivilisation stoppen", appellierte der Papst.
Papst Franziskus bricht am Vormittag zu einer fünftägigen Reise nach Zypern und Griechenland auf. Bei dem Besuch stehen die Themen Ökumene und Migration im Vordergrund. So ist für Sonntag ein Besuch in einem Flüchtlingszentrum auf der griechischen Insel Lesbos geplant. Dort war Franziskus bereits im April 2016. Wie damals plant der 84-Jährige, einige Flüchtlinge mit zurück nach Italien zu nehmen, dieses Mal aus Zypern.
Der Papst hat den politischen Missbrauch von Migranten kritisiert und gleichzeitig mehr legale Einwanderungswege gefordert. Es sei zutiefst bedauerlich, "dass Migranten zunehmend als Druckmittel" und "Opfer politischer Rivalitäten" eingesetzt würden, erklärte das Kirchenoberhaupt in einer Grußbotschaft zum 70. Jahrestag der Internationalen Organisation für Migration (IOM).
Die Kirchen in Deutschland fordern einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen und Migranten. Es brauche einen "migrationsethischen Kompass", heißt es in einem Gemeinsamen Wort, das die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag vorstellten. Dauerhafte, einfache Lösungen könne es in diesem Bereich nicht geben.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) beklagt eine zunehmende Migration über Belarus (Weißrussland) nach Deutschland und will sich am heutigen Mittwoch im Kabinett für rasche Gegenmaßnahmen einsetzen. Unterdessen warnt der katholische Sozialverband Caritas vor einer "unmenschlichen Instrumentalisierung der Menschen" und sieht Polen in der Pflicht, Menschenrechte zu wahren. Auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisiert die Situation an der Grenze zwischen Polen und Belarus.
Der Patriarch der maronitischen Christen im Libanon, Kardinal Bechara Rai, zeigt sich besorgt über die Bevölkerungsentwicklung im Land. Neben anhaltender Abwanderung bereite ihm eine wachsende Zahl von palästinensischen und syrischen Flüchtlingen im Land Sorge, sagte er nach Angaben des Patriarchats bei einem Treffen mit Vertretern des Wirtschafts- und Sozialrats zum Thema "Soziale Gerechtigkeit - gesellschaftliche Realität und Abwanderungskrise".
Papst Franziskus hat am Mittwoch 14 aus Afghanistan geflohene Christen begrüßt. Drei afghanische Familien, darunter sieben Minderjährige, hätten ihn vor der Generalaudienz getroffen, teilte der Vatikan im Anschluss mit. Die Familien seien in den vergangenen Wochen im Zuge der Machtübernahme der Taliban aus Kabul geflüchtet.
In der Enzyklika Fratelli tutti hatte ich eine Sorge und einen Wunsch geäußert, die weiterhin einen wichtigen Platz in meinem Herzen einnehmen: »Ist die Gesundheitskrise einmal überstanden, wäre es die schlimmste Reaktion, noch mehr in einen fieberhaften Konsumismus und in neue Formen der egoistischen Selbsterhaltung zu verfallen. Gott gebe es, dass es am Ende nicht mehr „die Anderen“, sondern nur ein „Wir“ gibt« (Nr. 35).
So kam mir der Gedanke, die Botschaft zum 107. Welttag des Migranten und Flüchtlings unter das Motto „Auf dem Weg zu einem immer größeren Wir“ zu stellen, um auf diese Weise eine klare Perspektive für unseren gemeinsamen Weg in dieser Welt aufzuzeigen.
Angesichts der Eskalation der Gewalt in Afghanistan erwartet der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen (SPD), eine steigende Zahl an Geflüchteten aus der Region auch in Europa und Deutschland. "Es ist naiv zu glauben, dass der Vormarsch der Taliban und die Gewalt in der Kriegsregion keine migrationspolitischen Folgen hat", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). "Die Auswirkungen werden wir auch in Deutschland spüren, wenn auch noch nicht in den kommenden Wochen."
Der Vatikan hat ein Video zum bevorstehenden 107. Welttag des Migranten und Flüchtlings veröffentlicht. Darin ermutigt Papst Franziskus dazu, die Gesellschaft durch mehr Vielfalt und interkulturellen Austausch zu bereichern. "Dafür müssen wir lernen, in Frieden und Harmonie zusammenzuleben", erklärt das Kirchenoberhaupt in dem am Donnerstag veröffentlichten Clip.
Der Deutsche Caritasverband hat zusammen mit anderen Wohlfahrtsverbänden ein Ende der sogenannten Anker-Zentren für Flüchtlinge gefordert. Das Konzept sei gescheitert, erklärte Caritas-Präsident Peter Neher am Donnerstag in Berlin. "Die Erstaufnahme muss das Ankommen in den Mittelpunkt stellen und die Betroffenen bestmöglich auf das Asylverfahren und den Aufenthalt in Deutschland vorbereiten - und nicht sie irgendwo parken."
Luca Lucchesis „A Black Jesus“ ist nicht der einzige derzeit aktuelle Film, der die Konfrontation zwischen einem überzeugt christlichen Europa und dem Schicksal afrikanischer Migranten an seinen Außengrenzen sucht. Sein Schauplatz ist die kleine sizilianische Stadt Siculiana. Ihren Einwohnern und einigen hier untergebrachten Flüchtlingen bei ihren ernsthaften Bemühungen um Integration zuzusehen, macht Freude und regt zur Nachahmung an.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat seinen Umgang mit offenen Kirchenasylen korrigiert. Das bestätigte ein Behördensprecher am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Demnach gilt für Flüchtlinge im Kirchenasyl im sogenannten Dublin-Verfahren künftig wieder eine reguläre Frist von sechs Monaten für eine Überstellung. 2018 hatte die Innenministerkonferenz den Zeitraum auf 18 Monate verlängert.
Die Initiative Christen für Europa fordert ein neues europäisches Asylsystem mit den Eckpfeilern Menschenwürde und Solidarität. Die EU müsse zu einer an der Rechtsstaatlichkeit orientierten Asyl- und Migrationspolitik zurückkehren, forderte die Initiative in Bonn. Mitgliedsstaaten, insbesondere an den EU-Außengrenzen, beachteten oft die Mindestanforderungen der Verfahren nicht.
Die deutschen Bischöfe verstärken das Engagement zur Integration von Migranten, die katholischen Ostkirchen angehören. Dabei sollen die Geflüchteten ihre eigene Identität nicht verlieren, wie die Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mitteilte. Anlass ist die Veröffentlichung einer Handreichung zum seelsorglichen Umgang mit Angehörigen der katholischen Ostkirchen.
Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat Papst Franziskus "eine humane und würdige Aufnahme von Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden" gefordert. Er sei den Opfern dieser Katastrophe nahe, sagte das Kirchenoberhaupt in seiner Ansprache nach dem Mittagsgebet am Sonntag im Vatikan. Dabei erinnerte er an seinen Besuch auf Lesbos im Jahr 2016.
Hilfsorganisationen fordern von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sofortige Hilfe und Evakuierung der Flüchtlinge von der griechischen Insel Lesbos. Es brauche einen konzertierten europäischen Rettungsplan, heißt es in einem Offenen Brief von neun Organisationen. Die Brandkatastrophe im Lager Moria und die "beschämende Lage" dort seien "direktes Ergebnis einer verfehlten europäischen Flüchtlingspolitik".
Der Papst hat mit Blick auf die weltweiten Migrationen einen "neuen Humanismus" gefordert. Dieser solle nicht nur für eine Lebensphilosophie, sondern für ein bestimmtes Verhalten stehen, sagte Franziskus am Donnerstag im Vatikan. Um die aktuellen Probleme zu lösen, seien "konkrete Solidarität und eine ungeteilte Verantwortung" auf nationaler wie internationaler Ebene nötig.
Nach dem Brand im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos fordern Kirchenvertreter rasche Hilfe für die Flüchtlinge. Zugleich übten sie am Mittwoch Kritik an der europäischen Flüchtlingspolitik. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sprach von einer "Katastrophe mit Ansage". Die mit Lagern wie Moria verfolgte "Politik der Abschreckung" gehe auf Kosten der Menschlichkeit, kritisierte der Flüchtlingsbischof der Deutschen Bischofskonferenz.
Die süditalienische Insel Lampedusa soll bei der Aufnahme illegal eingewanderter Bootsmigranten entlastet werden. Dies wurde laut Medienberichten bei einem Krisentreffen in Rom vereinbart. Demnach sollen rund 1.200 Personen aus einem überfüllten Auffanglager auf Schiffe verlegt werden. An Bord ist zunächst eine zweiwöchige Corona-Quarantäne vorgesehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Entscheidungen aus dem Flüchtlingsjahr 2015 erneut verteidigt. "Ich würde die wesentlichen Entscheidungen wieder so fällen", sagte sie am Freitag in Berlin. Damals hatte Merkel entschieden, die Grenzen Deutschlands nicht zu schließen und Hunderttausende Flüchtlinge ins Land kommen zu lassen.
Wegen anhaltender Gewalt im westafrikanischen Burkina Faso sind dort mittlerweile mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Genf mitteilte. Damals wurden 453.000 laut nationalen Behörden Binnenflüchtlinge gezählt.
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums sind seit Jahresbeginn gut 14.800 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Das seien über 10.000 mehr als im Vorjahr (4.117), aber gut 3.000 weniger als 2018 (19.058). Anders als in früheren Jahren kommen mit 41 Prozent die meisten aus Tunesien. Weitere Herkunftsländer sind Bangladesch (15 Prozent), Elfenbeinküste (6 Prozent), Algerien (5 Prozent) sowie Sudan, Pakistan und Marokko mit jeweils 3 Prozent.
Die Corona-Pandemie hat Bangladesch schwer zugesetzt. Nach strikten Ausgangsbeschränkungen droht vielen Menschen nun eine Einkommenskrise. Und die Christen des Landes müssen einen schmerzlichen Verlust hinnehmen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg ist bereit für eine gemeinsame Überprüfung der Vereinbarung mit den Kirchen zum Kirchenasyl. "Wir sind für alle Gespräche offen, auch für eine gemeinsame Evaluierung, wenn es zu mehr gegenseitiger Akzeptanz führt", sagte Bamf-Vizepräsidentin Ursula Gräfin Praschma. Gleichzeitig wies sie die Kritik von Kirchenseite zurück, die eingereichten Härtefälle aus dem Kirchenasyl würden nicht ausreichend geprüft. Die Verantwortlichen würdigten "die Sachverhalte individuell und sehr sorgfältig".
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki will Flüchtlinge aus griechischen Lagern in seiner Erzdiözese unterbringen. "Wir im Erzbistum Köln stehen bereit, um Menschen aufzunehmen", bekräftige der Erzbischof am Montag in Köln. Die Menschen hätten ihre Heimat nicht aufgegeben, weil sie unbedingt nach Deutschland kommen wollten, "sondern weil sie es wegen eines fürchterlichen Kriegs oder katastrophaler humanitärer Zustände nicht mehr ausgehalten haben".
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland als Schande für Europa bezeichnet und Hilfe für die Menschen gefordert. Mit Blick auf die Aufnahme der ersten 47 der rund 350 von Deutschland akzeptierten Kinder aus den Flüchtlingslagern sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Mit der Evakuierung der Kinder ist das Problem ja nicht gelöst."
Die EU-Bischofskommission Comece hat von den EU-Mitgliedstaaten Großzügigkeit bei der Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger von den griechischen Inseln gefordert. "Wie muss es sich für diejenigen anfühlen, die in den Flüchtlingslagern sind, die nichts haben, nicht einmal Medikamente gegen die saisonale Grippe?", fragte Comece-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich am Donnerstag.
Der Transfer der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Griechenland soll offenbar nun doch schon in der kommenden Woche beginnen. Das Bundesinnenministerium teilte am Dienstagabend mit, Innenminister Horst Seehofer (CSU) habe sich mit Abgeordneten der Koalitionsfraktionen verständigt, dem Bundeskabinett vorzuschlagen, mit der Verteilung in einem ersten Schritt zügig zu beginnen und bis zu 50 Kinder und Jugendliche aufzunehmen. Das Kabinett kommt heute zusammen.
Die Situation der Menschen in Syrien scheint ausweglos: Seit neun Jahren tobt dort ein Bürgerkrieg, ein Ende ist nicht abzusehen. Das bedeutet Gewalt, Armut und Hoffnungslosigkeit für hunderttausende Menschen.
Kirchenvertreter und Hilfsorganisationen erhöhen den Druck zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland. „Die Flüchtlinge, aber auch Griechenland werden weitere Schritte der Solidarität benötigen“, kommentierte Flüchtlingsbischof Stefan Heße am Montag die Ergebnisse des Koalitionsausschusses von Sonntagnacht.
Mit scharfen Worten hat Papst Franziskus die anhaltenden Kriege im Nahen Osten und in Nordafrika verurteilt. „Krieg ist völliger Wahnsinn; es ist wahnsinnig, Häuser, Brücken, Fabriken, Krankenhäuser zu zerstören, Menschen zu töten“, sagte er am Sonntag in der süditalienischen Hafenstadt Bari. In seiner Rede vor rund 60 Bischöfen aus dem gesamten Mittelmeerraum kritisierte Franziskus zudem internationale Heuchelei. „Erst wird auf Konferenzen der Frieden beschworen, und dann kehrt man zurück, handelt weiter mit Waffen und führt Krieg.“
Es ist ruhig geworden um das Thema 'Flüchtlinge in der Region'. Andere Nachrichten haben sich in den letzten Monaten in den Vordergrund geschoben. Doch das bedeutet nicht, dass sich die Situation der Flüchtlinge hier bei uns im Bistum Augsburg beruhigt hat.
Mit Aufrufen zu Menschlichkeit beim Thema Migration ist am Sonntag die Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet worden. Beim zentralen Gottesdienst in Hannover kamen als Symbole unter anderem ein Rettungsboot und beschriftete Rettungswesten zum Einsatz. Im Mittelpunkt der Feier stand das Schicksal von Menschen auf der Flucht.
Angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten wirbt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr internationale Zusammenarbeit. „Ich hoffe, dass das Erschrecken über die Eskalation der letzten Tage und die katastrophalen Folgen einen Impuls zum Umdenken gibt, zurück zum mühsamen, harten, aber so notwendigen Versuch, Vertrauen aufzubauen“, sagte er am Montag in seiner Neujahrsansprache vor dem Diplomatischen Korps in Berlin. US-Botschafter Richard Grenell nahm unterdessen nicht am Empfang teil.
Eine bundesweite Solidaritätsaktion für Flüchtlinge rund um entwendete Krippenfiguren könnte rechtliche Folgen haben. Die katholische Gemeinde Sankt Pankratius in Köln hat Anzeige wegen Diebstahls erstattet, bestätigte Pfarrer Wolfgang Fey. „Auf das Elend Geflüchteter in Lagern aufmerksam zu machen, ist ganz wichtig“, erklärte Fey. „Nur hier ist es völlig verdreht.“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ist dankbar für die große Solidarität nach Morddrohungen im Zusammenhang mit seinem Engagement für die Seenotrettung von Flüchtlingen. Zugleich kritisierte er eine „Verrohung der Kommunikationskultur“ und kündigte an, den Einsatz zur Rettung von Migranten unvermindert fortzusetzen.
Die Lage von etwa 500 Migranten, die seit Wochen in einer Kapstädter Kirche campieren, hat sich drastisch verschlechtert. Mindestens vier betroffene Kinder starben im vergangenen Monat an Windpocken, wie der staatliche Sender SABC berichtet. Die Angst vor weiteren Ansteckungen sei aufgrund mangelnder Hygiene groß. Darüber hinaus kam es zuletzt wiederholt zu Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen unter den Migranten. Die Polizei bestätigte zum Jahreswechsel die Festnahme von einem der Anführer.
Zum internationalen Tag der Menschenrechte am heutigen Dienstag fordern Initiativen einen besseren Schutz von Flüchtlingen, Religionsgemeinschaften und Frauen. So rief Amnesty International zum Schutz von religiösen Minderheiten auf. „Es ist wichtig, dass Regierungen ungeachtet der Mehrheit der Glaubensgemeinschaft im eigenen Land für den Schutz von religiösen Gemeinschaften eintreten“, sagte der deutsche Generalsekretär Markus N. Beeko.
Die Hilfe des Papstes für Benachteiligte, Obdachlose und Flüchtlinge beschränkt sich nicht nur auf jene in Rom. Im Auftrag von Franziskus hat sein Beauftragter für Nothilfe in Nord- und Süditalien neue Projekte gestartet. Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski war kürzlich deshalb viel unterwegs.
Zum Auftakt eines sechstägigen Staatsbesuchs in Deutschland hat der Großmeister des Malteserordens, Fra' Giacomo Dalla Torre, den Einsatz der Bundesrepublik in der Flüchtlingskrise gelobt. „Ich bin der Bundesregierung sehr dankbar für ihre Bemühungen um die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen“, sagte er am Dienstag in Köln. „Die Herausforderung der Migration kann nur auf internationaler Ebene bewältigt werden.“
Zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge hat Papst Franziskus zum Engagement für Benachteiligte aufgerufen. Es gehe nicht nur um Migranten, betonte der Papst am Sonntag mit Verweis auf das gleichlautende Motto des Aktionstags. Aufmerksamkeit bräuchten alle Menschen, „die zusammen mit den Migranten und Flüchtlingen Opfer der Wegwerfkultur sind“.
US-Katholiken haben bei einer Protestveranstaltung in Newark ein sofortiges Ende der Trennung illegal eingereister Migrantenfamilien gefordert. Newarks Erzbischof, Kardinal Joseph Tobin, sagte bei der Demonstration am Mittwoch (Ortszeit) vor mehreren Hundert Teilnehmern, er stehe in Solidarität zu den Familien und verurteile die Behandlung ihrer Kinder, die Traumatisches erlebt hätten.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat in der Debatte um die Seenotrettung im Mittelmeer vorausschauende Maßnahmen der EU für Afrika angemahnt. „Wenn Menschen sich schon auf marode Boote begeben, um auf See hinauszufahren, dann ist das alles schon viel zu spät. Das Problem muss sehr viel früher und sehr viel entschiedener angegangen werden“, sagte er dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de.
Die Kritik am sogenannten Geordnete-Rückkehr-Gesetz reißt nicht ab. Die Regelung zur Erleichterung von Abschiebungen tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Die Diakonie Deutschland beklagte am Dienstag vor allem, dass Flüchtlinge, die in einem anderen EU-Mitgliedsstaat Schutz gefunden haben, künftig keine Sozialleistungen in Deutschland mehr erhalten sollen. Kritik kam auch von Pro Asyl und der Linkspartei.
In der Nacht zu Freitag haben vier weitere Migranten an Bord der "Open Arms" das Schiff verlassen können. Wie die Besatzung per Twitter mitteilte, mussten drei Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Lampedusa an Land gebracht werden; ein Angehöriger durfte sie begleiten.
Im ersten Halbjahr 2019 sind 11.496 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (12.261), wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilt. Die wichtigsten Zielländer waren demnach Italien, Albanien, Serbien, Georgien und Frankreich. Besonders häufig waren Albaner, Serben, Russen, Georgier und Nigerianer betroffen.