Der umstrittene vorgeburtliche Bluttest auf das Downsyndrom soll offenbar künftig von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Darauf haben sich die Mitglieder des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Kassen geeinigt, wie „Der Spiegel“ am Freitag vorab berichtete. Die Kosten sollten allerdings nur bei „besonderen Risiken oder zur Abklärung von Auffälligkeiten“ übernommen werden. Ein flächendeckendes Screening soll es nicht geben.
Die Erzbischöfe von Berlin und Hamburg, Heiner Koch und Stefan Heße, haben Mecklenburg-Vorpommerns erkrankter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag ihre Genesungswünsche übermittelt. „Für die folgende und schwierige Zeit hoffe ich, dass Ihnen Familie und Freunde mit Kraft und Zuversicht zur Seite stehen und Sie begleiten“, heißt es laut Erzbischöflichem Amt Schwerin in einem Schreiben Kochs.
Eine „Gesamtlösung“ für eine bundesweit einheitliche Personalbemessung in der Pflege fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz. Es gelte, „die Bedürfnisse der Patienten und die Qualität der Pflege in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Dienstag in Berlin.
Papst Franziskus hat Euthanasie verurteilt. Die in einigen Staaten legale Praxis führe „nur scheinbar zu mehr persönlicher Freiheit, da sie in Wirklichkeit auf einem utilitaristischen Menschenbild basiert“, sagte das Kirchenoberhaupt. „Technik steht nicht im Dienst der Menschheit, wenn sie unterscheidet, wer verdient, weiter behandelt zu werden und wer nicht, weil er nur noch als Last gesehen wird“, sagte er bei einer Audienz für italienische Onkologen im Vatikan.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert das Gesetzesvorhaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur „Reha- und Intensivpflege“. Die Politik greife damit zu stark in die Freiheitsrechte von schwerstkranken Menschen ein und verhindere weitgehend eine Intensivpflege in den eigenen vier Wänden, wie sie von vielen gewünscht werde. „Ohne Zweifel braucht es eine hohe Qualität in der ambulanten Intensivpflege. Schließlich werden hier über 30.000 Menschen betreut“, sagte Vorstand Eugen Brysch.
Im kleinsten Staat der Welt gibt es eine eigene Krankenstation. Nach dem Attentat auf Johannes Paul II. 1981 wurde sie ausgebaut und dient heute als Anlaufstelle für kranke Vatikan-Mitarbeiter sowie für verletzte Pilger. Unter Papst Franziskus kam eine weitere Funktion hinzu: Die Krankenpfleger des Papstes kümmern sich vermehrt auch um die Randgruppen in Rom.
Vom Markusplatz in Venedig bis zum Petersplatz im Vatikan: Etwa zehn Tage brauchte der Italiener Manuel Giuge für die rund 480 Kilometer. Er legte die Strecke nicht etwa mit dem Auto oder Zug zurück. Und zu Fuß nahm er den Pilgerweg schon gar nicht auf sich. Denn der 33-Jährige leidet an einer Muskeldystrophie und sitzt deshalb im Rollstuhl. Mit einem für die lange Reise extra vorbereiteten Gerät nahm er die Strecke unter die Räder.
Im Kongo sind wegen der Ebola-Krise im Osten des Landes Tausende Kinder auf sich allein gestellt. Nach Angaben des Hilfswerks Unicef wurden seit Ausbruch der Epidemie in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri vor einem Jahr 1.380 Waisenkinder registriert.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Geschäfte auf Kosten von Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, unterbinden und die Versorgung der Betroffenen verbessern. Das sieht ein Gesetzentwurf von Spahn vor, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Darin heißt es, insbesondere bei der ambulanten Versorgung von Beatmungspatienten müsse von einer Fehlversorgung ausgegangen werden. Zudem bestünden Fehlanreize und Missbrauchsmöglichkeiten. Das verursache hohe Kosten für die Versichertengemeinschaft und Einbußen bei der Lebensqualität der Betroffenen.
Der ghanaische Kurienkardinal Peter Turkson hält sich derzeit im Osten der Demokratischen Republik Kongo auf. Er will dort den kirchlichen Beitrag im Kampf gegen die Ebola-Epidemie unterstützen. Wie das kongolesische Portal "Actualite.cd" berichtet, traf Turkson dazu am Mittwoch unter anderem mit dem Gouverneur der Provinz Nord-Kivu, Carly Nzanzu Kasivita, zusammen.
Die Universität Lausanne bietet angehenden medizinischen Fachkräften ab Herbst einen Studiengang in "Spiritual Care" an. Damit sollen die Absolventen für die spirituelle Dimension in der Pflege sensibilisiert werden, wie das Schweizer Portal "cath.ch" berichtet. Die Ausbildung wird getragen von der Medizinischen sowie der Theologischen Fakultät.
Als die kleine Benita am 15. August 2009 auf die Welt kam, waren ihre Eltern die glücklichsten Menschen auf Erden. Aber gerade Mal sieben Monate später kam die schreckliche Diagnose: Benita hat kein funktionierendes Immunsystem.
Mit dem August hat wieder der Kräutermonat begonnen. Jetzt sollen die Kräuter am wirksamsten sein. Das heißt auch: Kräuterheilige haben wieder viel zu tun, denn viele Kräuter und Pflanzen sind nach Heiligen verknüpft.
Ein Mensch ohne funktionierendes Immunsystem kann nicht lange überleben. Die Eltern von Benita Bernhart bekamen genau diese Diagnose mitgeteilt, als ihre Tochter gerade einmal sieben Monate alt war.
Für eine grundlegende Neuordnung der Krankenhauslandschaft in Deutschland spricht sich die Bertelsmann Stiftung aus. "Mit weniger als der Hälfte der Krankenhäuser wären Patienten besser versorgt", heißt es in der am Montag in Gütersloh veröffentlichten Studie. Eine starke Verringerung der Klinikanzahl - von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser - würde die Versorgungsqualität für Patienten verbessern und zudem bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern. Kritik kam von der Bundesärztekammer und Patientenschützern.
Die Bischöfe in Eritrea haben die Regierung des ostafrikanischen Landes dafür kritisiert, dass diese alle katholischen Kliniken habe schließen lassen. „Wir sind überzeugt davon, dass die gegen unsere Kliniken gerichteten Maßnahmen eines unserer religiösen Rechte besonders verletzt, und zwar anderen Menschen Gutes zu tun“, erklärten die Vertreter der katholischen Kirche Eritreas in einem am Dienstag in München veröffentlichten Schreiben an das Hilfswerk Missio München.
Das US-Gesundheitsministerium hat die Einführung der sogenannten Gewissensklausel für Mitarbeiter im Gesundheitswesen verschoben. Das von US-Präsident Donald Trump Anfang Mai angekündigte Regelwerk soll es unter anderem Klinikpersonal ermöglichen, aus moralischen oder religiösen Gründen die Mitwirkung an bestimmten medizinischen Eingriffen wie etwa Abtreibungen zu verweigern.
Viele Menschen, die im Alter alleine leben, gesundheitliche Einschränkungen haben oder besonders sturzgefährdet sind, vertrauen auf den Hausnotruf. Die Johanniter betreuen alleine in München und dem südöstlichen Oberbayern über 6800 Teilnehmer.
Deutschlands Verbraucherschützer stellen sich hinter die Forderung von Ärztepräsident Klaus Reinhardt nach einer stärkeren Gesundheitsförderung an Schulen. „Gesundheitsfördernde Verbraucherbildung muss endlich rein in die Stundenpläne, und zwar prüfungsrelevant“, sagte Klaus Müller, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv). Anders als vom Chef der Bundesärztekammer gefordert, sei dafür aber kein neues Schulfach notwendig.
Der Bundestag hat am Mittwoch erstmals über eine grundlegende Neuregelung der Organspende diskutiert. Dem Parlament liegen zwei Gesetzesentwürfe vor, die jeweils von Abgeordneten verschiedener Parteien unterstützt werden und beide darauf abzielen, die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Dazu schlagen sie allerdings unterschiedliche Wege vor.
Das Thema Organspende soll nach Wunsch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch in Schulen vorkommen. Ein unter Federführung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) entstandener Initiativplan sieht vor, das Thema langfristig in die Lehrpläne aufzunehmen. „Da eine Entscheidung gegen die Organspende mit der Vollendung des 14. Lebensjahres und die Entscheidung für die Organspende im Alter von 16 Jahren getroffen werden kann, ist es sinnvoll, bereits in der Schule mit der Aufklärungsarbeit zu beginnen“, heißt es in dem Plan.
Zum Tag der Organspende am Wochenende hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erneut für die von ihm vorgeschlagene Widerspruchslösung geworben. Zugleich forderte die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine grundlegende Reform des Transplantationssystems. Dabei verwies sie auf eine aktuelle Umfrage in ihrem Auftrag, nach der nur jeder Zweite das deutsche System als gerecht empfinde.
Unter der Schirmherrschaft von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wird am Samstag der bundesweite Tag der Organspende in Kiel eröffnet. Der Tag solle danken, aufklären und gleichzeitig zur Beschäftigung mit dem Thema ermuntern, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation mit. Die Bürger sollten sich mit dem Thema befassen und eine Entscheidung treffen, die „viele von uns immer wieder gerne aufschieben - zumindest solange es uns nicht selbst betrifft. Eine Entscheidung, die aber Leben retten kann“.
Zwei Labortechniker des Caritas-Babyhospitals in Bethlehem haben ihre Forschungsergebnisse beim Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und infektiöse Erkrankungen (ECCMID) in Amsterdam präsentiert. Auch im palästinensischen Gesundheitssystem seien Infektionen, die auf keine Antibiotika ansprächen, ein massives Problem, heißt es in einer Mitteilung der in Luzern ansässigen Kinderhilfe Bethlehem.
Der Staat ist nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nicht verpflichtet, Bürgern einen Zugang zu tödlichen Medikamenten zu gewähren, wenn keine krankheitsbedingte Notlage vorliegt. Das entschied das Gericht am Dienstag in Leipzig (BVerwG 3 C 6.17). Geklagt hatte ein seit 1968 verheiratetes Ehepaar, das vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn die Herausgabe einer tödlichen Dosis des Betäubungsmittels Natrium-Pentobarbital zum Zweck einer gemeinsamen Selbsttötung verlangte.
Die Päpstliche Akademie für das Leben hat ein sogenanntes Weißbuch zur ganzheitlichen Begleitung am Lebensende veröffentlicht. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode betonte als Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz die christliche Hoffnung auf die Auferstehung als Teil der spirituellen Begleitung durch die Kirche.
Wenn Gaffer mit Videos und Fotos von Unfällen, Anschlägen oder Naturkatastrophen tödlich verunglückte Opfer bloßstellen, sollen sie nach Vorstellung der Bundesregierung künftig bestraft werden. Wie eine Sprecherin am Freitag in Berlin erläuterte, will das Bundesjustizministerium dazu "zeitnah" einen Gesetzentwurf zum Schutz des postmortalen Persönlichkeitsrechts vorlegen. Dies ist auch im Koalitionsvertrag vorgesehen.
Berlin – In der Debatte um die Organspende haben Bundestagsabgeordnete von Union, SPD, Grünen, Linkspartei und FDP am Montag einen alternativen Gesetzentwurf vorgelegt, der auf eine freiwillige und bewusste Entscheidung setzt. Danach sollen Organspenden weiterhin nur dann möglich sein, wenn der potenzielle Spender ausdrücklich zugestimmt hat. Ergänzt werden soll diese Regelung durch mehr Aufklärung und ein bundesweites Online-Register.
Schnell und einfach soll es gehen, richtig lecker sein und dann auch noch gesund: Was der aktuelle Ernährungsreport der Bundesregierung an Ergebnissen liefert, klingt, als ließen sich die Ansprüche der Deutschen beim Thema Essen kaum unter einen Hut bringen. Und tatsächlich läuft hier einiges schief. Denn die Zahl der ernährungsbedingten Erkrankungen steigt stetig, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet.
Der Bundestag hat am Donnerstag kontrovers über vorgeburtliche Bluttests für Schwangere und ihre Aufnahme in den Leistungskatalog der Krankenkassen debattiert. Zahlreiche Abgeordnete bekundeten deutliche Vorbehalte gegen die Tests, die Trisomien bereits im Mutterleib erkennen können. In der Orientierungsdebatte warnten sie vor einer Diskriminierung behinderten Lebens.
Die Mehrheit der Bundesbürger kann sich laut einer Umfrage mit der Organspendeinitiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anfreunden. Nach der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für das Magazin „Focus“ (Samstag) geben 56 Prozent der Bundesbürger an, dass sie damit einverstanden wären, im Todesfall grundsätzlich als Organspender zu gelten, solange sie einer Spende zu Lebenszeiten nicht widersprochen haben. 41 Prozent lehnen den Vorschlag des Gesundheitsministers ab.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wendet sich gegen eine Widerspruchslösung bei der Organspende. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) favorisierte Regelung stehe dem Recht auf Selbstbestimmung entgegen, heißt es in einem Thesenpapier, das Overbeck und der Rat für Gesundheit und Medizinethik im Bistum Essen am Montag veröffentlichten. Die Bedeutung der persönlichen Bereitschaft, sich mit dieser Frage frei auseinanderzusetzen, werde eingeschränkt. Und wer sich in einem Findungsprozess zur Organspende befinde, könne seine Entscheidung nicht bewusst offen halten.
Vatikanstadt – Hygienische Gründe sind nach Vatikanangaben der Grund dafür, dass Papst Franziskus bei seiner Reise in den Wallfahrtsort Loreto einigen Gläubigen den Kuss auf den Fischerring verweigerte.
Zum Weltwassertag am heutigen Freitag schlagen Helfer Alarm. Weltweit haben 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser, wie die Organisation FIAN mitteilte. Gründe dafür seien eine Ausgrenzung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, die Folgen des Klimawandels, Industrie- und Bergbauaktivitäten sowie ein Ausbau der städtischen Infrastruktur und der industriellen Landwirtschaft.
Die gesetzlichen Krankenkassen werden künftig voraussichtlich die Kosten für einen vorgeburtlichen Bluttest auf das Downsyndrom übernehmen. Auf einen entsprechenden Beschlussentwurf habe sich das zuständige Entscheidungsgremium im Grundsatz geeinigt, berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Ein Moratorium für Eingriffe in die menschliche Keimbahn mit Hilfe von Genscheren fordert eine Gruppe von elf internationalen Wissenschaftlern. In einem am Mittwoch erschienenen Beitrag im Fachjournal "Nature" schlagen sie eine freiwillige Verpflichtung aller Nationen vor, vorerst auf den klinischen Einsatz von Keimbahninterventionen zu verzichten. Die Anwendung sei erst denkbar, wenn auch die langfristigen Auswirkungen verstanden seien.
Schwangere Frauen in Notsituationen sollen sich künftig besser über Ärzte informieren können, die Abtreibungen durchführen. Eine entsprechende Reform beschloss der Bundestag nach einer sehr emotionalen Debatte am Donnerstagabend. Zugleich sollen praktizierende Ärzte mehr Rechtssicherheit erhalten. Der Bundesrat muss dem Gesetz nicht zustimmen.
Ärzte und Palliativmediziner haben sich gegen eine staatlichen Bereitstellung von Betäubungsmitteln zum Zwecke des Suizids ausgesprochen. Bei einer Anhörung des Gesundheitsausschusses im Bundestag warnte der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery am Mittwoch davor, dass eine Behörde ermächtig werde, tödliche Mittel abzugeben. Thomas Sitte von der Deutschen Palliativ-Stiftung sagte: "Patienten müssen seit vielen Jahren nicht mehr an unerträglichen Schmerzen leiden." Nötig sei eine gute Begleitung und eine effektive Symptomlinderung.
Das Bundesarbeitsgericht hat die Kündigung eines Chefarztes an einem katholischen Krankenhaus wegen dessen Scheidung und Wiederheirat für nicht rechtmäßig erklärt. Das Gericht wies die Revisionsklage des Krankenhausträgers am Mittwoch in Erfurt unter Berufung auf das Europarecht zurück. Es habe keine kündigungsrelevante Dienstverletzung vorgelegen.
Durch eine Reform der Strukturen und eine bessere Zusammenarbeit bei der Organspende hofft der Bundestag, die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Dazu verabschiedete er am Donnerstag in Berlin mit den Stimmen von Union, SPD, Grünen, Linken und FDP gegen die Stimmen der AfD das "Zweite Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes". Die Regelung sieht unter anderem die verpflichtende Einrichtung eines Transplantationsbeauftragten vor.
Gesundheit ist ein hohes Gut. Manchmal merken wir das erst, wenn wir krank sind und je älter wir werden, desto mehr wissen wir Gesundheit auch zu schätzen. Papst Johannes Paul II. hat 1993 den "Welttag der Kranken" eingeführt.
Die Kritik an der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplanten Studie zu den psychologischen Auswirkungen von Abtreibungen reißt nicht ab. Sie sei schockiert über die Entscheidung des Bundeskabinetts, dass fünf Millionen Euro für eine "wissenschaftlich unsinnige und ideologisch motivierte Studie vergeudet werden", erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis am Montag in Berlin. "Hier sollte der Gesetzgeber ein Stoppschild setzen" und die Mittel nicht bereitstellen, so Mattheis.
Als erste Länder weltweit erlaubten Belgien und die Niederlande 2002 die aktive Sterbehilfe. Seitdem haben die Fälle stark zugenommen - und auch der Kreis derjenigen, die sie in Anspruch nehmen, ist gewachsen.
In der schönen neuen Welt der Vernetzung von Daten aus verschiedensten Quellen laufen wir Gefahr, zum gläsernen Patienten zu werden. Wir laufen Gefahr, dass andere – unsere Krankenkasse zum Beispiel oder der Arbeitgeber – schon vor uns wissen, was wir für Krankheiten haben. Und wir selbst wollen vielleicht gar nicht wissen, ob wir in 20 Jahren krank werden, auch wenn es möglich wäre, das jetzt schon zu erfahren. Das sind die Themen, über die Professor Eberhard Schockenhoff auf Einladung des Akademischen Forums im Augsburger Haus St. Ulrich referiert hat: Es ging um die Vermessung des Menschen, Big Data und die Gesundheit. Kristina Apelt von katholisch1.tv hat mit ihm gesprochen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will eine Kostenübernahme der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) durch die gesetzliche Krankenversicherung nun doch ausführlicher beraten. Das Thema solle neu aufgerufen werden, wenn das Ministerium in diesem Jahr einen Bericht über die Erfahrungen mit PID vorlege.
Berlin – Nach monatelangem Streit haben sich die zuständigen Bundesministerien am Montagabend auf einen Referentenentwurf für eine Reform des Werbeverbots für Abtreibungen geeinigt. Danach sollen sich Schwangere leichter über Möglichkeiten für eine Abtreibung informieren können. Außerdem sollen junge Frauen die Verhütungspille zwei Jahre länger, bis zum 22. Geburtstag, von der Krankenkasse bezahlt bekommen.
Das Vorgehen des Bundestags bei der ethisch umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) stößt bei den Kirchen auf deutliche Kritik. Dass die Krankenkassen die Untersuchung von Embryonen auf Erbkrankheiten künftig unter bestimmten Bedingungen zahlen sollen, war überraschend in den Entwurf zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) eingefügt worden. Das Gesetz soll Kassenpatienten einen besseren Zugang zu Arztterminen verschaffen.
Mit Entsetzen und Protest haben katholische Bischöfe im US-Bundesstaat New York auf ein Gesetz reagiert, das Abtreibungen unter bestimmten Voraussetzungen bis zur Geburt erlaubt. Das Gesetz verletze die Rechte derjenigen, die am verwundbarsten seien, schrieb Kardinal Timothy Dolan am Donnerstag in seinem offiziellen Blog.
Vatikanstadt – Der Vatikan hat erstmals einen eigenen Sportverein gegründet. Das Team mit dem Namen "Athletica Vaticana" besteht aus rund 60 Vatikanmitarbeitern und zwei muslimischen Migranten als Ehrenmitgliedern, wie am Donnerstag bei der Vorstellung im Vatikan bekannt wurde. "Sport, Kultur, Religion und Ethik gehören zusammen", sagte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi. Der Leiter des päpstlichen Kulturrates verurteilte Doping, Rassismus und einen "Verfall der Ethik" im Sport; dem wolle das Vatikan-Team etwas entgegensetzen.
Frankfurt/Main – Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist erstmals seit 2010 wieder merklich gestiegen. Bundesweit haben 955 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe gespendet, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Freitag in Frankfurt mit. Das entspricht 11,5 Spendern pro einer Million Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr (797 Spender) bedeutet das eine Steigerung von knapp 20 Prozent. 2012 hatte es letztmals mehr Organspenden gegeben - nämlich 1.046.
Menschen werden immer älter, Pflegekräfte immer rarer, die Technik immer ausgefeilter. Im unterfränkischen Erlenbach soll Roboter „Pepper“ das Personal einer Tagespflege in einem Modellversuch entlasten und auch andernorts laufen Pilotprojekte. Doch darf man die Alten- und Krankenpflege wirklich bedenkenlos in vollautomatisierte Hände legen? Darüber und über die ethische Herausforderung künstlicher Intelligenz spricht im Exklusivinterview der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, ein vielgefragter Ethikexperte.
LANDSBERG – Bei den Landsberger Maltesern gibt es jetzt eine Therapiehundestaffel. Zehn Teams haben eine 18-monatige Ausbildung durchlaufen und beginnen mit Einsätzen. Initiatorin und Leiterin der Hundestaffel ist Elke Wittmann.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) plädiert dafür, vorgeburtliche Bluttests in der Schwangerenvorsorge künftig in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen. Zugleich sollte aber eine ethische Beratung eingeführt werden. Es sei nicht vermittelbar, dass die Krankenkassen die "risikoreichere" Fruchtwasseruntersuchung bezahlten, nicht aber die "risikoärmeren" vorgeburtlichen Tests, sagte der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland, Martin Dutzmann, am Freitag in Berlin.
Deutschlands Krankenhausseelsorger sind nach eigenen Angaben immer öfter mit konfessionslosen Patienten konfrontiert. Das gelte vor allem im Osten Deutschlands und in großstädtischen Milieus, hieß es bei einem Treffen von rund 60 Krankenhausseelsorgern in Trier.
In der Debatte um eine Reform der Organspende schlägt Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch eine neue Möglichkeit zur Steigerung der Spenderzahlen vor. "Warum sollte nicht jeder Erwachsene bei der Ausstellung eines Ausweispapiers mit der Frage konfrontiert werden, ob er Organe zu spenden bereit ist oder nicht oder diese Entscheidung derzeit treffen kann oder will", schreibt Koch in einem Montag vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z.".
BAD WÖRISHOFEN – Groß war die Bestürzung bei den Mitarbeitern der Kneipp’schen Stiftungen in Bad Wörishofen, als Anfang August 68 von ihnen ihre Kündigung erhielten: Eines der Häuser, das Kneippianum, soll bis 1. November geschlossen werden. Die spärlichen Informationen, die an die Öffentlichkeit gelangt sind, und ein anonymer Klagebrief an die Barmherzigen Brüder, der der Mindelheimer Zeitung zugespielt worden ist, geben reichlich Stoff für Spekulationen und emotionsgeladene Diskussionen.
Vor den Gefahren exzessiver Diäten von Mädchen insbesondere in der Sommerzeit hat die Caritas im Bistum Osnabrück gewarnt. Die Bikini- und Kurze-Hosen-Saison könne gerade bei jungen Mädchen zu Veränderungen des Essverhaltens führen, sagte die Caritas-Suchttherapeutin Ravenna Kampe am Montag in Osnabrück. „Mädchen, die ohnehin schon auf ihr Gewicht achten, sind in solchen Zeiten anfälliger dafür, sich vom Wunsch nach einer Bikinifigur oder von den Bildern in Sozialen Netzwerken wie Instagram beeinflussen zu lassen.“
Die vatikanische Kinderklinik "Bambino Gesù" will in Rom eine Kinderpalliativstation errichten. Mit der "Villa Luisa" eröffne ab Januar "die erste Kinder-Palliativeinrichtung in Süditalien", sagte Klinikleiterin Mariella Enoc laut der italienischen Tageszeitung "Avvenire" (Donnerstag). Weiter kündigte Enoc einen Neubau am Zweitsitz des Krankenhauses in Palidoro unweit von Rom an, der Platz für 70 Patienten und ihre Familien biete. In den nächsten Jahren sei zudem ein dritter großer Sitz in Rom geplant.
Das Werbeverbot für Abtreibungen ist umstritten. Die Bundesregierung ringt um einen Kompromiss. Linken und radikalen Feministinnen geht es um mehr: Sie wollen Schwangerschaftsabbrüche insgesamt legalisieren.
Die Lebenshilfe und die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) haben vor der Zulassung eines Bluttests für Schwangere als Kassenleistung gewarnt. Der sogenannte Pränatest sei unzuverlässig und führe zudem dazu, dass ein Leben mit Down-Syndrom als nicht lebenswert eingestuft werde, erklärten beide Organisationen.