Am Anfang stand ein kleines Männlein mit Knollennase. Es entsprang seiner Feder, er hegte und pflegte es, und es brachte ihm Glück: Feinsinnige Ironie und Sprachwitz, eine scharfe Beobachtungsgabe und ein untrügliches Gespür für Situationskomik, das waren Loriots Markenzeichen. Der Karikaturist, Autor, Regisseur und Schauspieler gilt bis heute als genialster Humorist deutscher Sprache.
Der blutige Hamas-Überfall auf Israel hat die ganze Welt schockiert. Der israelische Historiker Moshe Zimmermann ordnet den Terror im Interview ein und zeigt auf, in welcher Sackgasse der Friedensprozess in Nahost nicht erst seit der jüngsten Eskalation steckt.
Welcher Weltkonzern kann schon von sich behaupten, seinen Aufstieg einer Maus und einer Ente zu verdanken? Nichts war davon zu ahnen, als 1923 der 21-jährige Walter „Walt“ Elias Disney und sein Bruder Roy in einer Garage in Hollywood ihr „Disney Brothers Cartoon Studio“ gründeten.
Der Maler Caspar David Friedrich, geboren am 5. September 1774 in Greifswald, ist derzeit wieder ganz populär. Das liegt vielleicht an seinem bevorstehenden 250. Geburtstag. Mehrere Museen wollen ihn mit Sonderausstellungen feiern. Zwei von ihnen tun das schon jetzt – und nicht erst zum Termin im Jahr 2024. Den Auftakt macht Winterthur in der Schweiz.
33 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung haben Kirchen und Politik zu einem stärkeren Zusammenhalt aufgerufen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte zudem, die ostdeutsche Geschichte stärker zu einem Teil der gemeinsamen Geschichte werden zu lassen. Hamburg richtete wegen des Vorsitzes im Bundesrat am Dienstag den traditionellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit aus, zu dem rund 1.300 Gäste in der Elbphilharmonie erwartet wurden.
Neapel sehen und sterben“ – wer kennt nicht diese geflügelten Worte, die gerne im übertragenen Sinne gesagt werden, wenn man an etwas denkt, von dem man begeistert ist. Johann Wolfgang von Goethe soll sie schon verwendet haben. 1787 schrieb er im Tagebuch seiner italienischen Reise: „Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art von trunkner Selbstvergessenheit. Mir geht es ebenso, ich erkenne mich kaum, ich scheine mir ein ganz anderer Mensch.“ Auch der romantische Landschaftsmaler Carl Blechen, dessen 225. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, reiste nach Neapel. 1829 besuchte der Cottbuser Pompeji, stieg auf den Vesuv, fuhr mit dem Boot nach Capri und erwanderte die malerische Amalfiküste. Laut Kulturwissenschaftler Dieter Richter kann Blechen zu den Entdeckern der pittoresken Reize der Steilküste gezählt werden.
Nachdem die Spendenbüchse gut gefüllt ist, schafft August Hermann Francke Schulbücher an. Dann lässt er die Bettelkinder von den Straßen holen und erteilt ihnen Unterricht. Doch das Experiment misslingt. Die Kinder nehmen die Bücher mit nach Hause – aber nicht, um zu lernen. Sie verkaufen sie. Francke gibt nicht auf und vertraut darauf, das Richtige zu tun. Er kauft neue Bücher und sammelt diese nach dem Unterricht ein. Man schreibt das Jahr 1695, und die Armut in Glaucha, einem Dorf bei Halle, ist immens. August Hermann Francke, der als pietistischer Pfarrer in Glaucha tätig ist, sieht in der Bildung den Schlüssel zur Verbesserung gesellschaftlicher Zustände. Damit steht Francke, der 1663 in Lübeck geboren wurde und 1727 in Halle starb, in seinem Wirken in der Tradition Martin Luthers. Der Pietismus gilt als bedeutendste Geistesströmung in Europa zwischen Reformation und Aufklärung.
Die Touristen auf dem Campingplatz nahe der Ausgrabungsstätte von Pompeji trauen ihren Augen nicht, als sie das Auto entdecken: Unter dem strahlend blauen Himmel Süditaliens steht ein ebenso himmelblauer Wagen – ein Trabant 601. Wird hier etwa ein Film gedreht? Nein. Der Trabi gehört einem jungen Mann aus Bayern. Dass er hier ist, hat aber durchaus mit einem Film zu tun: mit einer deutschen Kult-Komödie aus dem Jahr 1991.
Das Bistum Augsburg feiert seinen Patron – und in diesem Jahr sogar doppelt. Am 4. Juli vor 1050 Jahren starb der heilige Ulrich (890 bis 973). Am 28. Dezember vor 1100 wurde er zum Bischof geweiht. „Mit dem Ohr des Herzens“ lautet das Motto des Jubiläumsjahrs 2023/2024. Eingeläutet wird es mit der Erhebung des Ulrichsschreins am 3. Juli in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg.
Giacomo Secchi aus Reggio Emilia hatte für seinen am 28. Juni 1818, vor 205 Jahren, geborenen Sohn Angelo klare Zukunftspläne: Er würde das Schneiderhandwerk erlernen. Als Angelo ihm anvertraute, er wolle Priester werden, war der Vater nicht gerade begeistert. Am Ende sollte Angelo Secchi nicht nur als Jesuitenpater wirken, sondern vor allem als Wegbereiter der modernen Astronomie.
Sanierte Fassaden, gepflegte Grünanlagen und eine sorgfältig gepflasterte Innenstadt: Idylle pur, so der erste Eindruck von Eisenberg, einer Kleinstadt im Osten Thüringens, unweit von Weimar und Jena gelegen, den Stätten deutscher Klassik. Was nur wenigen bekannt ist: Eisenberg war in den 1950er Jahren auch ein Ort des Widerstands gegen das SED-Regime.
Ob man mit Bischöfen glücklich ist oder nicht: Die DNA der Kirche, ihre gestiftete Grundstruktur, ist die unter dem Bischof geeinte Ortskirche. Das ist göttlichen Rechts. Am Bischof vorbei gibt es keine Taufe und keinen Zugang zum Sakrament des Altars. Die gesamte kirchliche Disziplin baut sich auf diesem Prinzip auf, und das von Anfang an. Ein Paradebeispiel für diese „Ekklesiologie“ ist der Märtyrerbischof Cyprian, der 258 in seiner Bischofsstadt Karthago in Nordafrika (heute Tunesien) für seinen Glauben hingerichtet wurde.
Bibliotheken in ganz Deutschland erinnern derzeit an die große öffentliche Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am 10. Mai vor 90 Jahren. Mit Lesungen, Ausstellungen und Kurzvorträgen gedenken sie der Schriftsteller, deren Werke damals vernichtet wurden. Zu den verfemten Autoren gehörten Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Anna Seghers, Nelly Sachs, Rosa Luxemburg, Erich Maria Remarque und Alfred Kerr. Auf einer sogenannten Schwarzen Liste standen 12.000 zensierte Werke von fast 150 Schriftstellern.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu einem kritischen Umgang mit geschichtlichen Quellen aufgerufen. Geschichte sei zu allen Zeiten instrumentalisiert und ideologisch missbraucht worden, sagte Steinmeier aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des "Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten" in Berlin. "Wir erleben ja, wie autoritäre Regierungen Geschichte zur Waffe schmieden und Informationen fälschen, wie sie versuchen, mit modernster Technik Öffentlichkeiten zu täuschen und mit historischen Mythen Konflikte zu schüren und Kriege zu rechtfertigen."
„Des Kaisers letzte Reise“ ist ein umfassendes Kulturprogramm überschrieben, mit dem das Land Sachsen-Anhalt an Kaiser Otto I. erinnert, den schon Chronisten des Mittelalters „den Großen“ nannten. Anlass ist der Tod Ottos vor 1050 Jahren: Am 7. Mai 973 starb der Sieger über die Ungarn auf dem Lechfeld und Kampfgefährte des heiligen Ulrich in seiner Pfalz in Memleben.
„Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei“. Manche Leser werden sich noch des alten Kinderlieds erinnern. Mit dem Mai öffnet sich die Tür zum Sommer. Kein Wunder, dass man den ersten Maitag in vielen Kulturen besonders feiert. Schon der Vorabend bietet Anlass zu großen Feiern, die heute gewöhnlich als „Tanz in den Mai“ firmieren – oder als „Walpurgisnacht“, die vor allem im Harz zur touristischen Attraktion geworden ist.
Es gibt welthistorische Ereignisse, die aus Sicht der Nachgeborenen den Lauf der Geschichte verändert haben. Die Lechfeldschlacht 955 war so ein Ereignis. Mit dem Sieg über die heidnischen Ungarn bei Augsburg endete eine lange Zeit der Angriffe und der Instabilität in den deutschen Landen. Die Niederlage der Ungarn führte aber auch dazu, dass sie den christlichen Glauben annahmen und damit zu einem gleichberechtigten Glied des christlichen Abendlandes wurden. Wie aber muss man sich jene Krieger des zehnten Jahrhunderts vorstellen, denen König (später Kaiser) Otto I. und Bischof Ulrich von Augsburg mit ihren Truppen gegenüberstanden: Krieger, die den mitteleuropäischen Raum über Jahrzehnte in Atem hielten? Wie lebten sie und ihre Sippen, bevor sie sich an Donau und Theiß niederließen? Woran glaubten sie? Eine Ausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) zeigt ihre Hinterlassenschaften.
Da steht er, der bronzene Johann Sebastian Bach vor der Thomaskirche – ein kräftiger Herr mit wachem Blick. Einer der wusste, was er konnte und wollte. Zu diesem Denkmal zieht es alle Bach-Fans. Im Vorjahr spielten und sangen dort auch junge Menschen aus der Ukraine passend zum Sprichwort: „Nicht alle Musiker glauben an Gott, doch an Bach glauben sie alle.“ Selbst heutige Komponisten zitieren ihn, der stets ein „Soli Deo gloria“ (Gott allein gebührt Ehre) ans Ende seiner Partituren setzte.
Mit seinen Höhlensiedlungen galt Matera als Armenhaus Italiens. Mit den Kathedralen und der Altstadt ist das Städtchen Besuchermagnet und Kulisse von Bibelfilmen und zählt zum Unesco-Weltkulturerbe.
Neuseelands katholische Kirche unterstützt nachdrücklich den Schritt des Vatikans, die Lehre von der Entdeckung Amerikas (im Bild) und anderer Kontinente aus der Kolonialzeit zurückzuweisen. "Im 21. Jahrhundert verabscheuen wir die Art des Glaubens, dass eine Gruppe von Menschen einer anderen überlegen ist", heißt es in einer Erklärung der Bischöfe. Sie versicherten insbesondere die Maori-Ureinwohner, dass sie diese Lehre "absolut und vorbehaltlos" ablehnten. "Eine solche Doktrin hat keinen Platz in unserer Welt und sollte nicht Teil davon sein", betonen die Bischöfe.
Es war die Kuckucksuhr, die den Schwarzwald in aller Welt berühmt gemacht hat. Tausende von Tüftlern hatten die tönenden Zeitmesser dort einst hergestellt. Heute gehört das Uhrmacherhandwerk zu Deutschlands immateriellem Kulturerbe. Das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen dokumentiert seine abwechslungsreiche Geschichte. Wer will, kann dort seit neuestem auch mit fachlicher Hilfe seine eigene Kuckucksuhr fertigen.
Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller und Regisseure deutscher Sprache: Bertolt Brecht. Am 10. Februar jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal. Zur Welt kam Brecht in Augsburg. Die dortige Forschungsstätte leitet der Germanist und Theologe Jürgen Hillesheim. Er erklärt im Interview, warum Brecht auch heute noch aktuell ist – und womit er in der Gegenwart seine Probleme hätte.
Im Wald von Lachisch, 35 Kilometer südwestlich von Bethlehem, wurde im Dezember 2022 eine 2000 Jahre alte Grabhöhle aus der Zeit des zweiten jüdischen Tempels freigelegt, die als „Salome-Höhle“ bezeichnet wird und eine der beeindruckendsten antiken Grabstätten in Israel ist. Dazu gehört ein 350 Quadratmeter großer Vorhof, den Mosaiken schmücken.
Manch ein Berlin-Besucher wird sich beim Spaziergang über den Gendarmenmarkt fragen, aus welchem Grunde vis-à-vis vom Deutschen auch ein fast identisch aussehender Französischer Dom steht. Antwort gibt es genau dort. Denn im Französischen Dom verbirgt sich ein kleines Museum. Nach umfangreicher Renovierung und Neukonzeption der Dauerausstellung empfängt es wieder historisch Interessierte.
Schon am Morgen umschmeichelt trotz der Kälte die Sonne die Königliche Abtei Fontevraud, und bald erstrahlt die weiße Abteikirche in vollem Glanz: ein unvergesslicher Eindruck. Der Wegeplan zeigt, dass es noch viel mehr zu sehen gibt. Denn Fontevraud, gegründet um das Jahr 1100 vom Wanderprediger Robert d’Abrissel, entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen zu einer grandiosen, nur dem Papst unterstellten „Klosterstadt“ und zu einem architektonischen Gesamtkunstwerk.
Sie waren einst die „Popstars“ der Opernhäuser und Aushängeschilder der kirchlichen Chöre: Kastraten. Auch der Vatikan griff auf die kastrierten Männer mit den hohen Stimmen zurück – denn Frauen waren in kirchlichen Chören verpönt. Mit dem Priester und Komponisten Lorenzo Perosi kam das Kastratentum an sein Ende. Am 21. Dezember jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
Starker Regen hat in den vergangenen Tagen die bereits angegriffenen Dächer des Apostolischen Palastes im Vatikan weiter beschädigt. Wie die Zeitung "Messaggero" (Dienstag) berichtet, ist erneut Wasser in die Sala Regia (Königssaal) eingedrungen. Das müsse Besorgnis erregen, da schon beim letzten Mal Stuckteile von der Decke gefallen seien. Experten befürchteten damals, dass Staunässe auch in darüber liegende, jahrhundertealte Eichenbalken eingedrungen sein könnte.
Weil Weihnachten auf einen Sonntag fällt, beginnt der Advent dieses Jahr so früh wie schon lange nicht mehr. Die Dauer der Adventszeit ist nämlich im Kirchenjahr genau geregelt: Sie muss vier Sonntage umfassen und spätestens an Weihnachten enden. Je nachdem, auf welchen Wochentag also das Christfest fällt, ist die Adventszeit mal kürzer oder länger.
Historiker haben den neu gefassten Strafrechtsparagrafen 130 gegen Volksverhetzung kritisiert. "Ich sehe eine Gefahr darin, dass Erinnerungskultur die Geschichtswissenschaft überschreibt, die sich der Wahrheitssuche verpflichtet sieht. Es kann nicht sein, dass Tabus aufgerichtet werden, unter denen diese Wahrheitssuche leiden könnte", sagte der Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Andreas Wirsching. Nach dem neuen Absatz 5 des Gesetzes, das der Bundestag im Oktober beschlossen hat, soll künftig mit Strafe bedroht sein, wer Völkermord oder Kriegsgräuel leugnet. Bislang galt diese Bestimmung nur für den Holocaust, den Völkermord der Nazis an den Juden in Europa.
Seit dem Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses steht außer dem Kreuz vor allem der Schriftzug an der Kuppel in der Kritik. Erneut ist umstritten, inwieweit die Bibelzitate religiös oder politisch zu verstehen sind. Kürzlich kam die Idee auf, die Worte durch alternative Texte zu überblenden. Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, sieht das in ihrem Kommentar kritisch.
Ein schönes Farbgemälde ist es zweifellos. Ein buntes Bild mit drei kleinen Fischerbooten im Vordergrund und einer glühenden Sonne im Zentrum, deren Strahlen sich orange im Wasser des Hafens von Le Havre spiegeln. Geschaffen hat es 1872 der französische Maler Claude Monet bei Sonnenaufgang von einem Hotelbalkon aus. Ein Kunstwerk, das Geschichte machen sollte. Sein Titel nämlich „Impression, Soleil levant“ (Impression, Sonnenaufgang) gab einer Stilrichtung den Namen, die heute als Impressionismus bekannt ist und ihren Anfang in der Normandie fand. Monets Sonnenaufgang entstand am 13. November 1872, genau morgens um 7.35 Uhr. Das jedenfalls haben Wissenschaftler unlängst herausgefunden, als sie Wetterberichte und andere für die Entstehung des Gemäldes relevante Daten wie Wasserstand und Öffnungszeiten der Hafenschleuse miteinander verglichen.
Er schrieb das erste Buch über das neuentdeckte Brasilien, das in Europa gedruckt wurde. In seiner Heimat ist er weitgehend vergessen. In Brasilien dagegen kennt man seinen Namen bis heute: Hier ist Hans Staden sogar zum Helden von Jugendbüchern und Comics geworden. Seine „Warhaftige Historia“ erschien vor 465 Jahren.
Mitten in Pirmasens, der Stadt, die ihm ihren Namen verdankt, steht er thronend über der Schlosstreppe vor der nach ihm benannten Pirminuskirche. Den Bischofsstab trägt er in der linken Hand, die andere hebt er segnend über die Stadt und ihr Umland. Pirminsland heißen es die Pfälzer, deren Patron er ist. Viel weiß man allerdings nicht über jenen „Apostel der Alemannen“.
Am 18. Oktober 1977, vor 45 Jahren, befreite die deutsche Antiterroreinheit GSG 9 die von Palästinensern entführte Lufthansa-Maschine „Landshut“. Die heute 68-jährige Gabriele von Lutzau war damals Flugbegleiterin an Bord. Nach der Entführung, bei der Kapitän Jürgen Schumann von den Terroristen erschossen wurde, beendete sie ihr berufliches Leben als Stewardess und arbeitet seitdem als Bildhauerin und Künstlerin. Wir sprachen mit ihr über die Ereignisse von damals und heute.
Eine Besonderheit Gotlands ist die große Dichte an romanischen Kirchenbauten, die die Herzen von Gläubigen und Kunstinteressierten höherschlagen lassen. In ihrem Inneren befinden sich monumentale Triumphkreuzgruppen, wuchtige Taufbecken mit Tierfiguren und Ornamenten oder bunte Wandmalereien, die vom Leben und Leiden Christi künden. In dieser Fülle und auf historisch so engem Raum dürfte es das woanders in Europa kaum geben.
AUGSBURG – Wie in anderen Kunstmuseen wird auch im Diözesanmuseum St. Afra der weitaus größte Teil des Bestandes im Depot aufbewahrt. Diese Kulturgüter müssen trotzdem erforscht und erhalten werden. Um zu zeigen, wie die tägliche Arbeit von Restauratoren aussieht, ermöglicht das Diözesanmuseum St. Afra in der Sonderausstellung „Kebab“ einen Blick hinter die Kulissen des Museums und der Restaurierungswissenschaft.
Mit einem Festakt am 25. September startet Corvey die Feiern zum 1200-jährigen Jubiläum des ehemaligen Klosters. Genau an diesem Tag im Jahr 822 nämlich begannen Mönche aus der nordfranzösischen Benediktinerabtei Corbie an der Weser mit ihrer Missionsarbeit.
Am Sonntag, den 12. September 2022, ist Tag des offenen Denkmals – und deshalb haben viele Denkmäler und auch Kirchen geöffnet. Es gibt zum Beispiel ganz spezielle Führungen durch die Gotteshäuser im Bistum Augsburg.
Textilrestaurator oder -restauratorin ist ein seltener Beruf. In Bayern gibt es nur noch acht. Sie sind vor allem mit Aufträgen der katholischen Kirche beschäftigt, da dort die Wertigkeit eines alten Priestergewandes geschätzt wird.
Vor 675 Jahren, am 2. September 1347, wurde Karl IV. von Luxemburg (1316 bis 1378) böhmischer König. Zuvor war er bereits zum römisch-deutschen König gewählt worden. Ab 1355 war er Kaiser. „Karl war der wichtigste, der größte Mann unserer Geschichte“, sagt die Prager Touristenführerin Hana Fuková. Beim Spaziergang durch die Stadt, die wie keine andere mit Karl verknüpft ist, findet man überall seine Vermächtnisse.
„Da setzte überall in Paris ein Gemetzel ein, dass es bald keine Gasse mehr gab, auch die allerkleinste nicht, wo nicht einer den Tod fand, und das Blut floss über die Straßen, als habe es stark geregnet“, so beschrieb ein Augenzeuge die Ereignisse der „Bartholomäusnacht“. 1572 eskalierte eine Serie politischer Morde zu einem rasenden Pogrom – eine traumatische Zäsur in der Geschichte Frankreichs.
Vier Jahre hat es gedauert – von der Planung, über die Umsetzung, bis hin zu Einweihung. Jetzt ist das neue Zentralarchiv der Pallottiner in Friedberg in Betrieb; es umfasst nicht nur die Archivalien der katholischen Ordensgemeinschaft aus dem süddeutschen Raum, sondern Unterlagen aus ganz Deutschland.
Trockenheit und Hitze prägen diesen Sommer. Abkühlung gibt es kaum. Vor einem Jahr ein ganz anderes Bild: gravierende Überschwemmungen, vor allem im Westen Deutschlands. Autos, Brücken und ganze Häuser wurden weggeschwemmt. Sind dies alles Folgen des Klimawandels? Oder gab es in der Vergangenheit auch schon extreme Wetterereignisse? Hier lohnt sich der Blick in alte Dokumente.
Seit einem Jahrzehnt wird nahe des südbadischen Städtchens Meßkirch an einem buchstäblich historischen Bauwerk gearbeitet: Auf einem 25 Hektar großen Areal entsteht eine Klosterstadt mit mehr als 50 Gebäuden – nach einem Plan und der Technik von vor 1200 Jahren. „Campus Galli“ heißt die Anlage: Hofgut des (heiligen) Gallus. Beginn des ambitionierten Bauprojekts war der 1. August 2012.
Der Thronsaal im Schloss Neuschwanstein erstrahlt ab sofort in neuer Pracht. Seine Restaurierung sei nahezu abgeschlossen, lediglich kleinere Arbeiten am Kronleuchter müssten noch beendet werden, teilte das bayerische Heimatministerium am Mittwoch in München mit.
Ein neues virtuelles Museum macht die Himmelsscheibe von Nebra und ihre Welt über das Internet erlebbar. Das Online-Museum www.emuseum-himmelswege.de vereint die fünf Stationen der Tourismusroute Himmelswege im virtuellen Raum, wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt am Freitag in Halle mitteilte.
Israels Küsten sind reich an archäologischen Fundstätten. Vor Qeisarjah, dem Caesarea Maritima der Antike, entdeckten Unterwasser-Archäologen kürzlich ein römisches Schiffswrack. Allein das ist bereits eine Sensation. Noch mehr das, was sie an Bord fanden: einen goldenen Ring mit dem frühchristlichen Symbol des guten Hirten.
Einst lebten mehr als 700 000 Deutsche in Rumänien: Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben werden die meisten von ihnen traditionell genannt. Fast alle sind evangelisch. Durch die Abwanderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat ihre Zahl drastisch abgenommen. Diejenigen unter ihnen, die geblieben sind, prägen ihr Land weiter mit – bis an die Staatsspitze.
Vor 70 Jahren vollzog sich der Bau einer kleinen Fatima-Kapelle auf einem Berg im fränkischen Grabfeldgau. Dort hatten sich 1938 fünf Brüder einer Familie voneinander verabschiedet. Der Krieg sollte sie für immer trennen. Nur zwei kamen aus dem Gemetzel zurück. Ein Heimgekehrter erlebte im Osten „ein Wunder“ und versöhnte Deutsche und Russen.
600 Jahre Sankt Salvator in Nördlingen – das wird in diesem Jahr groß gefeiert: Es ist ein Rückblick auf eine sehr sehr wechselvolle Geschichte, die ihren Anfang im Jahr 1422 nahm: 1422 – das war Amerika noch ein unbekannter Kontinent, und Europa befand sich mitten im 100jährigen Krieg.
„Ros Beiaard macht seine Runde – in der Stadt von Dendermonde.“ Unüberhörbar sind die Schlachtgesänge und das Loblied auf Pferd und Reiter. Auf die vier Haimonskinder und Ros Beiaard, ihr sagenhaftes Pferd. Auf die Helden eines Festes, das nur alle zehn Jahre stattfindet. „Seht, wie sie reiten! Sie sind die Schönsten im Land!“, tönt es aus Tausenden Kehlen.
„Ein Bild sagt mehr als viele Worte“, sagt der Volksmund. Wer sich mit Bibelfliesen beschäftigt, dem wird bewusst, dass diese Weisheit wahrlich keine Erfindung des Internetzeitalters mit seiner Bilderflut auf Instagram und Co. ist: Keramikfliesen, die kunstvoll mit Darstellungen aus Bibelgeschichten bemalt wurden, kennt man etwa seit dem frühen 17. Jahrhundert.
AUGSBURG – Im Wittelsbacher Park unter dem Augsburger Hotelturm feierte die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg ihr 90-jähriges Bestehen mit einem großen Treffen junger und älterer Pfadfinder. Am Georgstag 1932 wurde die „Landespfadfinderschaft Augsburg“ gegründet und somit der Grundstein für den heutigen Diözesanverband gelegt.
Kaum einer kennt ihn. Und das, obwohl er einen bedeutenden Anteil daran hatte, dass Adolf Hitlers Traum vom „Endsieg“ vorzeitig ausgeträumt war: Marian Rejewski. Durch ihn gelang es dem polnischen Geheimdienst schon vor der NS-„Machtergreifung“, die Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken und damit in die Nachrichtennetze der Deutschen einzudringen.
Man schreibt den 8. Mai 2007, vor 15 Jahren. Das israelische Fernsehen unterbricht sein Programm für „Breaking News“. Die Menschen im Land halten den Atem an. Was ist geschehen? Ein Terroranschlag? Eine Zuspitzung im Konflikt mit dem Iran? Nein! Professor Ehud Netzer verkündet die Lösung eines der größten archäologischen Rätsel Israels.
NEUBURG/DONAU – Im November 1646 wurde die Pfarrkirche St. Peter in Neuburg an der Donau geweiht und im vergangenen Jahr zum 375. Jubiläum saniert. Aus diesem Anlass wurde die sonst unzugängliche Gruft für Besucher geöffnet.
Papst Franziskus hat die Bedeutung persönlicher Zeitzeugen gewürdigt. Kein Medium könne es ersetzen, wenn Menschen persönlich ihre Lebenserfahrungen und Wissen weitergeben, sagte er bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Er selbst habe seinen Hass auf Krieg von seinem Großvater gelernt. Dieser habe während des Ersten Weltkriegs als Soldat in Norditalien gekämpft und ihm von dem Leid dort erzählt. Keine Informationen aus Büchern könnten solche Geschichten ersetzen.
Der Heilige Josef ist der Schutzpatron der katholischen Kirche, der Arbeiter und Handwerker und hat am 19. März seinen Gedenktag. Im vergangenen Jahr hatte Papst Franziskus sogar ein Josefsjahr ausgerufen.
Heute ist er meist nur ein Tag unter vielen, früher aber war er einer der wichtigsten Einschnitte im Jahr: der 2. Februar. Denn 40 Tage nach Weihnachten feiern die Christen das Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund meist Maria Lichtmess oder Mariä Lichtmeß genannt.
Vor kurzem hat die dringend nötige Generalsanierung des Augsburger Bischofshauses begonnen. Da Bischof Bertram Meier das Haus nach seinem Amtsantritt nicht bezogen hatte, konnte die historische Bausubstanz in den vergangenen eineinhalb Jahren Schicht für Schicht analysiert werden.