Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Afrikas schwache Position bei der Anschaffung von Impfstoff gegen das Coronavirus kritisiert. "Afrika läuft Gefahr, zurückgelassen zu werden, während Länder in anderen Regionen bilaterale Abkommen treffen", teilte das Afrika-Büro der WHO am Donnerstagabend in Brazzaville mit. Diese Deals drohten, die Preise für Impfdosen auch für Entwicklungs- und Schwellenländer in die Höhe zu treiben.
Der Medizinethiker und Theologe Matthias Beck hält eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen für denkbar. "Das wird kommen", sagte der Wiener Professor am Mittwoch in der aktuellen Ausgabe des Podcasts "Himmelklar". Denkbar sei eine solche Regelung für Personal in Kindergärten, Schulen und der Pflege.
In Rio de Janeiro haben die Corona-Impfungen am Montagnachmittag direkt unter der weltberühmten Christusstatue hoch über der Stadt begonnen. Lokale Medien berichteten, dass eine 80-jährige in einem Heim lebende Frau und eine 59 Jahre alte Krankenschwester als erste geimpft wurden. Aufgrund logistischer Probleme habe der symbolträchtige Impfstart aber beinahe verschoben werden müssen.
Mögliche Nebenwirkungen der Covid-19-Impfungen können auch in Apotheken gemeldet werden. "Wer möchte, kann seine Beobachtungen über die App safevac 2.0 des Paul-Ehrlich-Instituts melden. Wer kein Smartphone hat oder lieber mit einer Arzneimittel-Expertin oder einem -Experten sprechen möchte, kann in die Apotheke kommen", sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, am Montag in Berlin.
Die Malteser haben am Montagmorgen in Berlin ihr deutschlandweit größtes Impfzentrum eröffnet. Für die Bundeshauptstadt ist das Zentrum in den Berliner Messehallen bereits die dritte von insgesamt sechs geplanten zentralen Impfeinrichtungen und die erste in der Westhälfte der Stadt.
In Südafrika haben Kirchen und Wissenschaftler die Regierung zum Kauf von Corona-Impfdosen aufgerufen. Dabei sollten die Politiker des Schwellenlandes mit Pharmakonzernen verhandeln, um eine "Senkung der Kosten und Patentzeiträume" zu erzielen, forderte der Südafrikanische Kirchenrat (SACC) am Montag. Ohne eine solche wäre es für Entwicklungs- und Schwellenländer "vielleicht unerschwinglich, die Ausbreitung des Coronavirus aufzuhalten."
Kurz nach dem offiziellen Start der Corona-Impfungen hat der frühere Ethikrats-Vorsitzende Peter Dabrock die Reihenfolge bei den Impfungen in Deutschland kritisiert. So hätte stärker berücksichtigt werden müssen, wie viele nicht zu vermeidende Kontakte und damit Infektionsrisiken bestehen, sagte Dabrock am Montag dem Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden. "Zum Beispiel bei den Pflegekräften und auch bei denjenigen, die an der Kasse eines Supermarktes sitzen und von Berufswegen mit einem ständig wechselnden Personenkreis zu tun haben."