Der Weltkirchenbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bertram Meier, drängt mit Blick auf die Klima- und Armutskrise zum Handeln. "Die Lage ist ernst, die Richtung stimmt, aber das Tempo ist viel zu langsam", sagte der Augsburger Bischof zum Abschluss der Jahrestagung Weltkirche und Mission am Mittwoch in Würzburg.
Der Nürnberger Jesuit Jörg Alt und zwei weitere Klima-Aktivisten wollen ihre Verurteilung wegen einer Straßenblockade nicht hinnehmen. Die drei teilten am Mittwoch mit, sie hätten Rechtsmittel eingelegt. Nach ihrer Auffassung habe sich ihre Aktion im Rahmen von Recht und Gesetz bewegt. Die Angelegenheit sei von grundsätzlicher Bedeutung, erklärten sie zur Begründung. Außerdem habe die Richterin in ihrem Urteil selbst Unsicherheiten angesprochen, die durch höhere Instanzen geklärt werden müssten.
Im Konflikt um das wegen Kohleabbau bedrohte Dorf Lützerath hat der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser zu Gewaltfreiheit und Respekt vor dem Rechtsstaat aufgerufen. "Friedliche Proteste sind zentraler Bestandteil einer lebendigen Demokratie", sagte er am Mittwoch laut einer Mitteilung des Bistums Aachen. "Zu einem glaubwürdigen Rechtsstaat gehört aber auch, dass Regeln und Vereinbarungen eingehalten werden."
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich enttäuscht über die Ergebnisse der Weltklimakonferenz (COP27) geäußert. Sie bedauere es, dass "auch bei der 27. Weltklimakonferenz kein Konsens darüber erzielt werden konnte, die Ursachen der Klimaerhitzung umfassend anzugehen und aus der Nutzung aller fossilen Energieträger auszusteigen", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. "Das Klima hat in Scharm El-Scheich verloren."
Anlässlich der laufenden Weltklimakonferenz hat Papst Franziskus seine Appelle zum Thema bekräftigt. "Wir sollten nicht müde werden, alles zu tun, was angesichts der dramatischen Dringlichkeit des Klimawandels möglich ist", forderte er am Donnerstag auf Twitter. Es brauche konkrete und weitblickende Taten, vor allem mit Blick auf jüngere Generationen, bevor es zu spät sei, so die eindringlichen Worte des Papstes.
Täglich prägen Protestaktionen von Klimaaktivisten und Umweltschützern die Schlagzeilen. Doch während Privatleute, Landwirte und Betriebe angemahnt werden, ihren Schadstoffverbrauch einzuschränken, fehlt für unsere Kommentatorin, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, ein wichtiger Punkt in Debatten und Diskussionen. Niemand thematisiert die Umweltschäden durch den Waffeneinsatz in Kriegen.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (im Bild) hat zu einer besseren und intensiveren Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. Das Konzept einer "integralen Ökologie" erfordere engere Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen und zwischen verschiedenen Disziplinen, sagte Parolin bei einer Konferenz anlässlich des Beitritts des Vatikanstaats zur UN-Klima-rahmenkonvention sowie dem Pariser Klimaabkommen.
Der Klimawandel hat im Zentrum des zweiten Tags der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe gestanden. Der 1. September wird in zahlreichen Kirchen auch als "Tag der Schöpfung" begangen. Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, sagte in einer Videobotschaft zu den 4.000 Delegierten aus 120 Ländern, der Klimawandel sei die größte Bedrohung für die Erde.
Der Jesuit Jörg Alt hat am Dienstagmittag mit anderen Aktivisten den Altstadtring in Nürnberg blockiert. Ein am Dienstag von seinem Orden verbreitetes Bild zeigt den Pater mit Priesterkragen auf der Straße vor dem Hauptbahnhof sitzend. "In der Klimakatastrophe hat die Kirche die Pflicht, die Regierung an ihre moralische Verantwortung den Menschen gegenüber zu erinnern", so Alt. Mit an der Aktion beteiligt waren Aktivisten der "Letzten Generation" sowie "Extinction Rebellion".
Trockenheit und Hitze prägen diesen Sommer. Abkühlung gibt es kaum. Vor einem Jahr ein ganz anderes Bild: gravierende Überschwemmungen, vor allem im Westen Deutschlands. Autos, Brücken und ganze Häuser wurden weggeschwemmt. Sind dies alles Folgen des Klimawandels? Oder gab es in der Vergangenheit auch schon extreme Wetterereignisse? Hier lohnt sich der Blick in alte Dokumente.
Das Zusammentreffen von Kriegen, Klimawandel und Covid-Pandemie führt nach der Analyse von Caritas international zu globalen Armuts- und Hungerkrisen nie gesehenen Ausmaßes. "Weltweit sind 811 Millionen Menschen unterernährt und hungern - so viele wie nie zuvor", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller.
Der Staat Vatikanstadt ist der UN-Klimarahmenkonvention beigetreten. Die Urkunde dazu sei am vergangenen Mittwoch beim UN-Generalsekretariat hinterlegt worden, teilte der Vatikan mit. Nach dem rechtlich vorgeschriebenen Ablauf von zwei Monaten werde der Staat ebenfalls dem Pariser Klimaabkommen beitreten, heißt es weiter.
Angesichts des Klimawandels und der derzeit großen Hitze sorgt sich die Deutsche Stiftung Patientenschutz um die 810.000 Pflegeheimbewohner. "Alte Menschen in den Heimen sind der Affenhitze weitestgehend schutzlos ausgesetzt", sagte Vorstand Eugen Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Dortmund. "Der Klimawandel macht vor den Heimen nicht Halt."
Aktivisten von Extinction Rebellion haben vor Beginn des gut besuchten Dreikönigsgottesdienstes im Kölner Dom am Donnerstagabend für Klimaschutz demonstriert. Über mitgebrachte Lautsprecher habe eine Aktivistin Umweltzerstörung und mangelndes Engagement von Politik und Kirche angeprangert, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger". Nachdem die Gruppe aufgefordert worden sei, die Kathedrale zu verlassen, seien auch die Domschweizer eingeschritten und hätten die Männer und Frauen aus der Kirche gebracht.
Mit Blick auf den zu Ende gehenden UN-Klimagipfel COP26 in Glasgow hat der Papst auch Schottlands Katholiken eindringlich zu mehr Einsatz für den Klimaschutz aufgerufen. "Die Zeit läuft davon; wir dürfen diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen, sonst müssen wir uns Gottes Urteil stellen, weil wir es versäumt haben, treue Bewahrer der Erde zu sein, die er uns anvertraut hat", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief von Franziskus an die Katholiken in Schottland.
Vom UN-Klimagipfel, der an diesem Sonntag in Glasgow begonnen hat, hat Papst Franziskus "konkrete Ergebnisse" gefordert. "Der Schrei der Erde und der Armen" müsse endlich gehört werden, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Nur so gebe es eine konkrete Hoffnung für künftige Generationen.
Im Vorfeld des G20-Gipfels Ende Oktober in Rom rufen mehrere Bischöfe aus den wichtigsten Industrieländern zu einem Verzicht auf fossile Brennstoffe auf. Der Klimawandel sei eine Realität, die alle Menschen betreffe, heißt es in der am Dienstag in Italien veröffentlichten Erklärung.
Erneut haben sich Franziskus und der Vatikan als internationale Vermittler erwiesen. Dort, von wo der Papst sonst die Welt segnet, übergaben Religionsvertreter und Wissenschaftler einen Klima-Appell an die Politik.
Papst Franziskus hat in einer Videobotschaft das Engagement junger Klimaschützer gelobt. Ihre "Vision" könne die Welt der Erwachsenen herausfordern, sagte er aus Anlass einer Konferenz in Mailand. Unter dem Titel "Youth4Climate" beraten dort bis zum heutigen Donnerstag Hunderte junge Menschen aus zahlreichen Ländern über einen Beitrag für die UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow. Organisiert wird die dreitägige Veranstaltung von der italienischen und der britischen Regierung.
Jeder Bischof der anglikanischen Staatskirche von England pflanzt symbolisch einen Baum. Dies sei Teil der "Grünes Dach"-Initiative von Königin Elizabeth II., die Menschen aus ganz Großbritannien einlädt, einen Baum zu pflanzen, um 2022 ihr Platin-Thronjubiläum zu feiern, teilte die Kirche von England auf ihrer Internetseite mit.
DIEßEN – Unwetter mit Starkregen und orkanartigen Böen haben im Juli im südlichen Oberbayern Dächer abgedeckt, Gebäude beschädigt, Straßen überflutet und Schneisen in Wälder geschlagen. In der Gemeinde Halfing (Rosenheim) ist sogar der Kirchturm ins Wanken geraten.
Sie ist das bekannteste deutsche Gesicht von Fridays for Future: Luisa Neubauer (25) ist seit Anfang 2019 eine der führenden Aktivistinnen der Klima-Protestbewegung im Land. Ihr gesellschaftspolitisches Engagement begann die studierte Geografin in ihrer Kirchengemeinde. Im Interview spricht sie über den Einsatz der Kirchen für den Schutz der Schöpfung und mächtige Momente gemeinschaftlichen Gebets.
Bis zum Jahr 2030 soll die Diözese Augsburg – so hat es Bischof Bertram Meier in seinem Hirtenwort zu Erntedank gesagt – klimaneutral sein. Ein ehrgeiziges Ziel, für das einiges getan wird.
Neben dem Klimawandel ist das Artensterben die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde. Experten schätzen, dass in den kommenden Jahrzehnten rund eine Million Arten aussterben werden. Zum Welttierschutztag am 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franziskus, des Patrons der Tiere, erläutert der Zoologe und Pfarrer Rainer Hagencord, wie ein ökologischer Kollaps noch verhindert werden kann und welche Rolle die Papst-Enzyklika „Laudato si“ dabei spielt.
Umweltbischof Rolf Lohmann hat sich hinter die Anliegen des globalen Klimastreiks gestellt. Die Schöpfung mit ihren empfindlichen Ökosystemen sei die menschliche Lebensgrundlage und sollte stets behütet und bewahrt werden, sagte der Münsteraner Weihbischof. "Dafür setzen sich auch die jungen Menschen immer wieder mit Nachdruck ein. Das finde ich gut! Sie mahnen die Entscheidungsträger, aber auch jede und jeden Einzelnen, unsere Verpflichtungen ernst zu nehmen und umzusetzen. Tun wir das! Zu viel steht sonst auf dem Spiel!", warnte Lohmann.
Angesichts der Reihe trockener Sommer und der aktuellen Wasserknappheit in einzelnen Kommunen hat Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) ein bundesweites Konzept zur Wasserversorgung angekündigt. "Im kommenden Jahr werde ich eine nationale Wasserstrategie vorlegen", sagte Schulze der "Rheinischen Post".
Die Deutschen verlieren auch in der Corona-Krise laut einer aktuellen Studie die Klima-Probleme nicht aus dem Blick. 59 Prozent von ihnen glauben, dass die Klimaveränderung langfristig größere Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft hat als die Pandemie, wie aus einer am Montag in Osnabrück veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hervorgeht. 23 Prozent schätzten die Folgen als gleich hoch ein, 17 Prozent hielten die der Corona-Krise für größer.
Papst Franziskus hat anlässlich des internationalen Tags der Erde zu einer "ökologischen Bekehrung" gemahnt. Die Menschheitsfamilie sei aufeinander angewiesen; deshalb bedürfe es eines von allen getragenen Plans, um die Bedrohungen des gemeinsamen Hauses Erde abzuwenden, sagte das Kirchenoberhaupt in seiner wöchentlichen Videoansprache am Mittwoch. Nötig sei der Einsatz jedes Einzelnen. Kein Beitrag sei zu klein, als dass er nicht etwas ändern könne.
Wer wohl bekannter ist? Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg oder Papst Franziskus? Jedenfalls machen sich beide vehement für den Schutz der Schöpfung stark, so dass auch in der Kirche niemanden das Klima kalt lassen kann. Das gilt nicht nur weltweit, sondern auch für die einzelnen Diözesen. Die Katholische SonntagsZeitung fragte bei Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella nach, wo und wie sich das Bistum Augsburg im Umweltschutz engagiert.
Sie sind grün, leben im Wasser und sind genügsam – und in Zukunft könnten sie das Klima positiv beeinflussen: Algen. Aus ihnen könnte Flugbenzin gewonnen werden, wodurch mehr Kohlendioxid verbraucht als erzeugt wird. Das könnte der Erwärmung der Erde Einhalt gebieten. Oder aus den Algen werden Karbonfasern gewonnen, die als neuartiger Baustoff zum Einsatz kommen – leichter als Aluminium und genauso stark wie Stahl.
Die ganze Welt redet vom Klimaschutz, von den Gefahren des CO2-Anstiegs und von Maßnahmen, auf erneuerbare Energie umzusteigen. Die Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg belässt es nicht beim Nachdenken. Durch verschiedene Maßnahmen haben die Mönche eine erfreuliche Energiebilanz erreicht.
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg (16) ist aus Sicht von Kurienkardinal Peter Turkson eine "große Zeugin der kirchlichen Lehre über die Umwelt".
Es war wohl weit mehr als ein kleiner imagepflegender Beitrag zu mehr Grün im Vatikan, als Papst Franziskus in den Vatikanischen Gärten einen Baum pflanzte. Die Steineiche aus Assisi soll Christen in aller Welt als Symbol der Hoffnung dienen: der Hoffnung darauf, dass die großen ökologischen Probleme auf der Erde, wie sie etwa bei der Amazonas-Synode zur Sprache kamen, gelöst werden können. Dafür muss die Verantwortung für die Schöpfung noch mehr Gewicht innerhalb der Kirche erhalten.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg warf kürzlich den Staats- und Regierungschefs beim Uno-Klimagipfel in New York vor, ihr durch Versagen die Kindheit gestohlen zu haben. Birgit Kelle nimmt Stellung.
Beim dritten weltweiten Klimastreik sind an diesem Freitag auch in Augsburg tausende Menschen auf die Straße gegangen. Viele katholische Vereine und Verbände haben ebenfalls Stellung bezogen.
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart will bis 2050 klimaneutral sein. Dies entspricht im Vergleich zum Jahr 2015 einer Reduzierung der Emissionen um 85 Prozent, erläuterte Bischof Gebhard Fürst vor Journalisten. Fürst gratulierte dabei auch der „Fridays for Future“-Initiative, weil sie „Druck ausübt“.
Nach Schätzungen der SOS-Kinderdörfer treffen die Folgen des Klimawandels Kinder deutlich härter als Erwachsene. Wenn nicht schnell gehandelt werde, könne die Zahl der minderjährigen Opfer von Dürren, Stürmen, Waldbränden, Missernten, Hungersnöten und Fluchtbewegungen auf jährlich 175 Millionen steigen, warnte die Hilfsorganisation im Vorfeld des am Mittwoch begangenen Weltumwelttags.