WEISSENHORN – Die Stadt Weißenhorn im Kreis Neu-Ulm will „Friedensstadt“ sein. Solange noch jemand von den Ereignissen am Ende des Zweiten Weltkriegs berichten kann, möchte ein neu gegründeter Arbeitskreis eine Erinnerungskultur initiieren.
Der Vatikan hat am 20. Jahrestag des Kriegsbeginns im Irak an die vergebliche Warnung von Papst Johannes Paul II. gegen den Angriff der westlichen Alliierten erinnert. Im Interview des vatikaneigenen Portals "Vatican News" sagte der damalige Papstgesandte in Bagdad, der heutige Kurienkardinal Fernando Filoni: "Der Krieg kann niemals als ein Mittel unter anderen angesehen werden, das man einsetzt, um Streit zwischen den Nationen zu regeln."
Der mehrfach Oscar-prämierte Antikriegsfilm "Im Westen nicht neues" kann nach Ansicht der Bundesregierung auch als politisches Signal gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verstanden werden. Er zeige auf sehr intensive Weise die Schrecken des Krieges in Europa, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Bundesregierung hätten dem Regisseur und Drehbuchautor Edward Berger und dem ganzen Filmteam gratuliert. Vom "größten Erfolg, den ein deutscher Film jemals bei der Oscarverleihung einfahren konnte", würden auch der deutsche Film und der Filmstandort Deutschland profitieren, so der Regierungssprecher.
Papst Franziskus hat den Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am Freitagabend gemeinsam mit Menschen aus der Ukraine begangen. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte, schauten sie gemeinsam den Film "Freedom on Fire: Ukraine's Fight for Freedom" (Brennende Freiheit: Der Kampf der Ukraine für Freiheit") an. Der Dokumentarfilm des in Russland geborenen israelischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski zeigt das Leben von Menschen in der Ukraine in den ersten Monaten des Krieges.
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die bundespolitischen Vertretungen der christlichen Kirchen zum Frieden gemahnt. "Wann immer sinnvolle Gespräche mit der Russischen Föderation möglich sind, sollten diese, von wem auch immer, geführt werden", sagte der Leiter des Katholischen Büros, Karl Jüsten, in einem ökumenischen Gottesdienst am Freitagmorgen in Berlin. Die Aufgabe für alle sei, im Krieg den Frieden vorzubereiten.
Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel fordert von den Kirchen in Europa Widerstand gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Der Westen sei auf dem falschen Weg, sagte der enge Freund von Papst Franziskus im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Das ist nicht ein Krieg der Ukraine gegen Russland. Den Krieg führen die Vereinigten Staaten und die NATO gegen Russland und gegen China", so der 91-Jährige. Der Konflikt könne zu einem Atomkrieg eskalieren, warnte Esquivel, der als Bürgerrechtler während der argentinischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren verhaftet und gefoltert wurde. 1980 erhielt er für seinen Einsatz für Gewaltfreiheit den Friedensnobelpreis.
Papst Franziskus hat zum Gebet für ein rasches Ende des Kriegs in der Ukraine aufgerufen. Am Ende der Generalaudienz in der überfüllten vatikanischen Audienzhalle sagte der Papst am Mittwoch: "Vergessen wir nicht das geliebte, gemarterte ukrainische Volk! Beten wir, dass seine grausamen Leiden bald enden!"
Seit einem Jahr, seit dem 24. Februar 2022, führen russische Truppen Krieg gegen die Ukraine. Christian Wehrschütz berichtet für den Österreichischen Rundfunk ORF aus Kiew. Im Exklusiv-Interview spricht der 61-Jährige über Putins Ziele, Sinn und Unsinn der Sanktionen gegen Russland, die westlichen Waffenlieferungen und die Aussichten auf ein baldiges Kriegsende.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat zum "Red Hand Day" am Sonntag auf einen verstärkten Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit gedrungen. "Wenn wir gegen Armut und Hunger kämpfen, gegen gewaltsame Konflikte und für den gleichberechtigten Zugang von Mädchen und Jungen zu Bildung, dann investieren mir damit auch in den Schutz der Kinder vor Ausbeutung und Gewalt", sagte sie in Berlin. Jedes Kind, das gezwungen werde, in den Krieg zu ziehen, sei eines zu viel.
Entgegen vieler Erwartungen hält der Frieden zwischen den äthiopischen Bürgerkriegsparteien: der Regierung in Addis Abeba und den Rebellen in der nördlichen Region Tigray. Die Entwaffnung der Rebellen hat begonnen. Zugleich steht das ostafrikanische Land vor neuen Herausforderungen: Schon wird an anderer Front gekämpft.
Die Ukraine war im vergangenen Jahr wichtigster Empfänger von Rüstungsexporten aus Deutschland. Danach folgten die Niederlande und die USA, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin bekanntgab. Auf der Liste der zehn wichtigsten Empfängerländer finden sich weitere europäische Länder wie Großbritannien und Ungarn, aber auch sogenannte Drittstaaten außerhalb von NATO und EU. Neben der Ukraine sind dies Singapur und Südkorea.
Der Sozialbeauftragte von Papst Franziskus, Kardinal Konrad Krajewski, ist nach seiner Ukraine-Reise über Weihnachten wieder nach Rom zurückgekehrt. Papst Franziskus habe seine erneute Mission im Kriegsland aufmerksam mitverfolgt und sich per Sprachnachricht bedankt, sagte der Kurienkardinal am Donnerstag zu Radio Vatikan.
Der russische Krieg in der Ukraine wird aus Sicht des Berliner Ostkirchenkundlers Reinhard Flogaus immer schärfer religiös aufgeladen. Schon zu Beginn des Angriffs habe es insbesondere von Seite der russisch-orthodoxen Kirche eine religiöse Legitimation für den Angriff gegeben; diese habe sich aber in den vergangenen Monaten stark gewandelt, schreibt Flogaus in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Zusammen an der Krippe vereint waren am Weihnachtsfest der Apostolische Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland Bischof Bohdan Dzyurakh und Bischof Bertram. Die beiden Geistlichen verbindet eine jahrelange Freundschaft.
Der Krieg in der Ukraine ist in den Nachrichten der letzten Wochen von anderen Themen und Skandalen überlagert worden. Den Geflüchteten hier bei uns geht es äußerlich gut. Doch der Krieg geht weiter und bei dem Gedanken an ihre Familien und das bevorstehende Weihnachtsfest wird es ihnen schwer ums Herz.
Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat die Resolution des Bundestags zur historischen Hungerkrise Holodomor begrüßt. Endlich werde das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer anerkannt, erklärte Renovabis-Chef Thomas Schwartz am Mittwochabend in Freising anlässlich einer entsprechenden Resolution. Der Bundestag hatte am Abend den Holodomor als Völkermord eingestuft. Lange sei das Schicksal des ukrainischen Volkes nicht im deutschen Bewusstsein gewesen. "Die Ukraine ist als Nation mit eigener Geschichte und Kultur einfach übersehen worden."
Papst Franziskus hat mit Nachdruck die Grausamkeiten des Ukraine-Kriegs verurteilt. Das gemarterte ukrainische Volk erleide so viel Schmerz und Leid durch "Söldner", die den Krieg wollten und führten, sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Täglich prägen Protestaktionen von Klimaaktivisten und Umweltschützern die Schlagzeilen. Doch während Privatleute, Landwirte und Betriebe angemahnt werden, ihren Schadstoffverbrauch einzuschränken, fehlt für unsere Kommentatorin, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, ein wichtiger Punkt in Debatten und Diskussionen. Niemand thematisiert die Umweltschäden durch den Waffeneinsatz in Kriegen.
Der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Ioan Sauca, hat seinen Besuch beim Moskauer Patriarchen Kyrill I. gegen Kritik verteidigt. "Wir haben unseren Job gemacht", sagte Sauca zur jüngsten Visite einer Delegation des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) beim Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Bei dem Treffen in der vergangenen Woche seien auch kritische Fragen zum Krieg gegen die Ukraine nicht ausgespart worden.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind weit mehr als eine halbe Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet, auch in das Bistum Augsburg. Viele von ihnen sind Kinder, die nach den schrecklichen Erfahrungen hoffen, hier wieder so etwas wie ein „bißchen Normalität“ zu finden.
Vertreter der katholischen Bischofskonferenzen in der EU erörtern vom 12. bis 14. Oktober in Brüssel die sozioökonomische und geopolitische Bedeutung der russischen Invasion in der Ukraine. Besonderes Augenmerk soll auf der Energiekrise liegen, wie die Bischofskommission COMECE am Donnerstag in Brüssel mitteilte.
Michael Patrick Kelly (44), Musiker, plant eine zweite Friedensglocke gießen zu lassen. Sie soll aus Kriegsschrott aus der Ukraine hergestellt werden und 830 Kilogramm wiegen, sagte Kelly dem "Münchner Merkur" (Freitag). Freunde, deren Stiftung er mit Spenden unterstütze, hätten jüngst Granathülsen und Teile von zersprengten Panzern aus dem Kriegsgebiet mitgebracht. "Bei all meinen Konzerten gibt es eine Schweigeminute für den Frieden, die von einer Glocke eingeläutet wird", erklärte der Künstler.
In Afghanistan haben der Welthungerhilfe zufolge etwa neun Millionen Menschen akuten Hunger. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, rund 23 Millionen Menschen, könne sich nicht mehr allein ernähren, hieß es am Freitag in einer Mitteilung anlässlich der Machtübernahme der Taliban am 15. August. Die humanitäre Lage in dem Land habe sich seit der Machtübernahme "extrem verschlechtert".
Kontrolle über die Komplexität des Lebens, Gut und Böse, Glück, Krankheit, Leid und Tod zu bekommen, ist für die einen ein herausforderndes Abenteuer, für andere beängstigend. Coronavirus, Krieg, Energie- und Finanzkrise wurden zu einer ganz eigenen Herausforderung für alle. Für manche ein willkommener Anlass, sich in mehr Bevölkerungs-Kontrolle zu üben und mit allen Mitteln jeden Einzelnen als berechenbare Figur, als Bürger, Konsumenten, Wähler auf dem Spielfeld der Gesellschaft zu bewegen. Man staunt, wie schnell die „Sozialen Medien“ mitmachen und Mitbürger zum Aufseher werden können.Gräfin Consuelo Ballestrem kommentiert die momentane Krisensituation.
Der Papst hat erneut ein Ende des "irrsinnigen Kriegs" in der Ukraine gefordert. Er erneuere seine "Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk, das täglich von brutalen Angriffen auf einfache Menschen gequält wird", sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er bete für alle Familien, insbesondere für die Opfer, Verwundeten und Kranken.
"Sprachlos" – so heißt die Ausstellung im Augsburger Moritzpunkt. Denn es ist nur schwer zu fassen, was gerade direkt vor unserer Haustüre geschieht. Es geht um den Krieg in der Ukraine und die Darstellung in der Kunst.
Papst Franziskus hat davor gewarnt, den Ukrainekrieg auf eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse zu reduzieren. Das berge die Gefahr, nur die Ungeheuerlichkeit zu sehen und nicht das ganze Drama, das sich hinter diesem Krieg abspiele, sagt das Kirchenoberhaupt in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Redakteuren der europäischen Zeitschriften der Jesuiten. Dieser Krieg sei grausam und brutal, aber "vielleicht in gewisser Weise entweder provoziert oder nicht verhindert worden", erklärt Franziskus weiter.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind weit mehr als eine halbe Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet, auch in das Bistum Augsburg. Viele von ihnen sind Kinder, die nach den schrecklichen Erfahrungen hoffen, hier wieder so etwas wie ein „bißchen Normalität“ zu finden.
Russlands Krieg gegen die Ukraine führt nach Angaben der "Initiative Lieferkettengesetz" zu einem Ansturm auf Rohstoffe aus anderen Weltregionen. Das Bündnis fordert ein EU-Lieferkettengesetz zum Schutz von Menschenrechten und der Umwelt in potenziellen Herkunftsländern von Kohle, Öl und anderen Rohstoffen. "Wenn Unternehmen sich jetzt neue Lieferketten aufbauen, muss die EU mit einem Lieferkettengesetz sicherstellen, dass Umwelt und Menschenrechte wirksam geschützt werden", sagte der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pirmin Spiegel.
Die G7-Entwicklungsminister haben ein neues Bündnis für globale Ernährungssicherheit gestartet. Damit soll der durch den russischen Angriffskrieg weltweit drohenden Ernährungskrise gegengesteuert werden, betonte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in Berlin.
Vom Dnjepr in die Allgäuer Berge: Diese weite Reise über mehr als 2300 Kilometer haben die sechs ukrainischen Flüchtlinge, vier Frauen und zwei Kinder, hinter sich, die in Bihlerdorf ein vorläufiges Zuhause gefunden haben. Mehrmals am Tag gesellt sich die Hausherrin Leni Bertele zu den Gästen. Den ukrainischen Borschtsch findet die Seniorin „sehr gut“.
Aussagen von Papst Franziskus zur Nato mit Blick auf den Krieg in der Ukraine stoßen in Deutschland weiter auf Widerspruch. In einem Interview des "Corriere della Sera" (Mittwoch) hatte der Papstzu bedenken gegeben, vielleicht habe "das Bellen der Nato an Russlands Tür" Wladimir Putin dazu gebracht, den Konflikt auszulösen.
Ein neues Graffito in Rom zeigt Papst Franziskus mit "atomarer Migräne". Das Werk des Künstlers Sirante mit dem Titel "Trauma-Tomica" schmückt seit Montag eine Hauswand im römischen Zentrum. Eingefasst in einen goldenen Rahmen ist dort ein weinender Papst zu sehen, der mit einer Hand sein Gesicht bedeckt; über seinem Kopf: ein glühender Atompilz.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), hat vor einem Boykott russischer Kunst und Kultur angesichts des Kriegs in der Ukraine gewarnt. "Es wäre die falsche Konsequenz aus Putins Krieg, nicht mehr in russische Restaurants zu gehen oder russische Kunst und Kultur zu boykottieren", sagte sie im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Putin allein ist nicht Russland, und erst recht ist er nicht Sinnbild russischer Kultur."
Kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine warnte das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis in unserer Zeitung vor der Flüchtlingswelle, die Europa gerade erlebt. Nun erläutert Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz im Exklusiv-Interview, wie den leidgeprüften Menschen in und aus der Ukraine geholfen wird. Er rechnet nicht mit einem schnellen Frieden.
Spitzenvertreter der europäischen Kirchen haben Russlands Präsident Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi zu einer einwöchigen Waffenruhe ab Ostersonntag aufgerufen. Sie solle den Weg zu Verhandlungen öffnen, die bereit sein müssten für "Opfer zum Wohl der Menschen", heißt es in dem gemeinsamen Brief des Vorsitzenden der katholischen EU-Bischofskommission Comece, Kardinal Jean-Claude Hollerich, und des Präsidenten der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Christian Krieger.
Der Krieg im Osten Europas verschärft die globale Lebensmittelknappheit: Sowohl die Ukraine als auch Russland sind wichtige Produzenten von günstigem Getreide – vor allem Weizen. Nun wächst die Sorge vor einer neuen Ernährungskrise in Afrika. Pater Giulio Albanese ist Comboni-Missionar, Journalist und Berater von Papst Franziskus bei Fragen, die den Schwarzen Kontinent betreffen. Im Interview spricht er über mögliche Folgen des Kriegs für arme Länder.
HERRSCHING – Nach dem Entschluss des Herrschinger Ehepaares Stumbaum-Bleeker, sein gerade zur Vermietung anstehendes Anwesen unentgeltlich den im Landkreis Starnberg ankommenden ukrainischen Flüchtlingen zu überlassen, ist eine wahre Flut von Hilfsangeboten losgetreten worden.
Viele Geflüchtete aus der Ukraine kommen gerade in großen Aufnahmeeinrichtungen unter. Einige haben aber auch das Glück, privat bei einer Familie oder auch in einem Pfarrhaus aufgenommen zu werden.
Millionen Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht vor dem Krieg. Die Hilfs- und Aufnahmebereitschaft in Deutschland ist groß. Auch in der Pfarreiengemeinschaft Biberbach sind sie willkommen.
Der Angriff auf die Ukraine hat auch bei den Menschen hier etwas ausgelöst. Die allerwenigsten Menschen hätten es für möglich gehalten, dass es in Europa einen Angriffskrieg geben könnte.
NEU-ULM – Seit Beginn des Kriegs in ihrer Heimat sind sie unermüdlich im Einsatz: Die Mitglieder der ukrainisch-katholischen Gemeinde im Bistum Augsburg haben bereits mehrere Hilfstransporte organisiert und betreuen Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet. Geleitet wird die Seelsorgestelle mit Sitz in Neu-Ulm von Pfarrer Andriy Pizo, der seit 2003 in Deutschland lebt. Seit 2005 ist der Geistliche, der verheiratet ist und eine Tochter hat, in der Diözese Augsburg tätig. Im Interview spricht er über den Krieg und das Engagement seiner Gemeinde.
Es sind schreckliche Bilder, die uns gerade aus der Ukraine erreichen. Bilder von Zerstörung, Leid, Tod. Da kommen unweigerlich schlimme Ängste in uns hoch. Was wenn der Krieg auch zu uns kommt?
Die Ukraine durchlebt dramatische Tage: Tage des Krieges, Tage des menschlichen Leids. Soldaten auf beiden Seiten der Front werden getötet und verwundet. Auch viele Zivilisten sind unter den Opfern, weil Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser von Bomben und Raketen getroffen werden. Allen Regeln der Einhegung von Kriegshandlungen zum Trotz werden die zivilen Opfer in Kauf genommen, sehr wahrscheinlich sogar zur Einschüchterung und Demoralisierung der Bevölkerung bewusst herbeigeführt. Bereits in den wenigen Tagen, die dieser Krieg andauert, sind Tausende Menschen gestorben. Unzählige mehr haben den Tod von Angehörigen zu beklagen, ihr Hab und Gut verloren und wurden ihrer Lebenschancen beraubt. Viele haben Traumata erlitten, von denen sie sich erst nach sehr langer Zeit werden erholen können. Wahrscheinlich sind schon mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht ins Ausland. Die Schneise der Verwüstung, die der Krieg in kürzester Zeit geschlagen hat, ist riesig.
Menschen überall in Deutschland sammeln für die Ukraine – und auch im Bistum Augsburg ist die Hilfsbereitschaft groß. Um die Hilfe zu koordinieren, vernetzen sich die caritativen Organisationen und arbeiten Hand in Hand.
Der Wiener Theologe Paul Zulehner hat vor der Gefahr der Parteilichkeit der Kirchen im Ukraine-Krieg gewarnt. "Die Versuchung der Kirche könnte sein, sich missbrauchen zu lassen, zur Rechtfertigung des Krieges, zur Rechtfertigung weiterer Kämpfe", sagte er dem ORF. Anstatt sich vor den "kämpferischen Wagen" spannen zu lassen, wünsche er sich sowohl von der russisch-orthodoxen als auch von der griechisch-katholischen Kirche, dass sie "Brücken bilden" und sich nicht durch die Mächtigen trennen ließen. Menschen in beiden Völkern zusammenbringen sei der "eigentliche Job der Kirche heute".
Aus welchem Ideengut schöpft Wladimir Putin? Nach welcher Ideologie lebt und handelt er? Das sind Fragen, die gerade angesichts des russischen Einmarschs in der Ukraine viele Menschen bewegen. Alle möglichen Namen wurden als vermeintliche Quelle der Machtpolitik des Kreml-Chefs genannt. Der Name des russischen Religionsphilosophen Iwan Iljin (1883 bis 1954) fehlt meist – zu Unrecht.
Mit einem eindringlichen Appell für Frieden und einer scharfen Verurteilung des russischen Angriffskriegs hat am Montag die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe in Deutschland begonnen. Deren Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, sagte beim Eröffnungsgottesdienst in Vierzehnheiligen, "die russische Aggression kennt offenbar keinen Halt". Die Lage in dem osteuropäischen Land ist ein Schwerpunkt des viertägigen Treffens. Gemeinsam mit Experten wollen die Bischöfe darüber beraten. Dabei geht es vor allem um Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine.
Papst Franziskus und zahlreiche Bischöfe rufen zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine auf. Der Papst erneuerte am Wochenende seine Bitte um Frieden und rief auf Twitter zum Gebet zur Muttergottes, der "Königin des Friedens", auf - in russischer und ukrainischer Sprache.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, sieht eine große gesellschaftliche Hilfsbereitschaft für Frauen und Kinder aus der Ukraine, die sich in Deutschland vor dem Krieg in Sicherheit bringen wollen. "Es melden sich unheimlich viele Privatpersonen in ganz Deutschland, die anbieten, Menschen bei sich aufzunehmen. Das ist wirklich überwältigend", sagte Welskop-Deffaa der "Passauer Neuen Presse".
Gar nicht weit weg von uns tobt der Krieg in der Ukraine. Viele Menschen sterben, Familien werden auseinandergerissen und verlieren ihre Heimat. Und uns als Einzelne sind weitgehend die Hände gebunden.
Angesichts steigender Getreidepreise infolge des Kriegs im wichtigen Anbauland Ukraine haben Landwirtschaftsvertreter und Hilfsorganisationen vor einer globalen Krise und wachsendem Hunger gewarnt. "Die Getreidepreise am Weltmarkt sind bereits im vergangenen Herbst im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach den Corona-Lockdowns stark angestiegen. Dies setzt sich mit Putins Krieg weiter fort", sagte Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Um konkrete Hilfe vor Ort geht es dem Osteuropa-Hilfswerk Renovabis. Seit seiner Gründung 1993 ist es das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Länder des ehemaligen Ostblocks. 1000de Projekte konnten bis heute mit der Unterstützung von den Partnerorganisationen vor Ort umgesetzt werden.
Ein neues Video mit dem Titel "Krieg ist Wahnsinn" zeigt den jüngsten Appell von Papst Franziskus für den Frieden in der Ukraine. Vatican News veröffentlichte das 40 Sekunden lange Stück am Dienstagabend mit Blick auf den von Franziskus für Aschermittwoch (2. März) ausgerufenen Gebets- und Fastentag für den Frieden.
Der aus der Schweiz stammende promovierte Historiker und Journalist Mario Galgano arbeitet seit mehreren Jahren als Korrespondent der Katholischen SonntagsZeitung und der Neuen Bildpost: Er ist Vatikan-Experte und hat für uns auch schon Papst Franziskus interviewt. Durch die Heirat mit seiner aus der Ukraine stammenden Frau Nataliya Karfut – die beiden haben zwei Töchter – kennt Galgano sehr gut die Verhältnisse und Hintergründe in der jetzt vom Krieg heimgesuchten Ukraine.
Mit Worten und Taten dringt Papst Franziskus auf Frieden in der Ukraine und Hilfe für die Menschen im Land. Beim Mittagsgebet am Sonntag forderte er humanitäre Korridore für die Flüchtlinge aus der Ukraine. "Ich denke an die alten Menschen, die einen Zufluchtsort suchen, ich denke an die Mütter, die mit ihren Kindern fliehen", sagte Franziskus. Er nutzte die Gelegenheit, um Ukrainer auf dem Petersplatz in ihrer Landessprache zu begrüßen. "Slava Isusu Christu", "Gelobt sei Jesus Christus", rief der Papst ihnen zu.
Bischof Dr. Bertram Meier zeigt sich schockiert und erschüttert über die Nachrichten aus der Ukraine und hat alle Gläubigen des Bistums zum „inständigen Gebet“ aufgerufen. Besonders schließt sich Bischof Bertram dem Aufruf des Papstes an, den Aschermittwoch als einen Tag des Gebets und des Fastens für Frieden in der Ukraine zu begehen.
AUGSBURG – „Wir müssen uns in den Pfarrgemeinden, in den Landkreisen und Städten wie auch im ganzen Bistum gut auf die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine vorbereiten. Wir werden bereitstehen müssen, da wir viele Flüchtlinge erwarten und weil die nun notwendigerweise getroffenen wirtschaftlichen und finanziellen Boykottmaßnahmen insbesondere die Menschen auch bei uns treffen werden, die ohnehin schon unter und knapp an der Armutsgrenze in Deutschland leben.
In der Ukraine wird die Gefahr eines Krieges immer realer. Am Montag verkündete Russland die Entsendung von „Friedenstruppen“ in die Separatisten-Gebiete im Osten des Landes. Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis ist im ständigen Kontakt mit seinen Partnern in der Ukraine. Hauptgeschäftsführer Pfarrer Thomas Schwartz schildert – noch einige Stunden vor der russischen Ankündigung – im Interview seine Sicht der Lage.
Halloween hat Londonderry berühmt gemacht. So nennen die Briten die Stadt am Ufer des Foyle. „Für mich“, sagt der Bürgermeister im Rathaus, „ist das Derry.“ Gleiches gilt für die Katholiken, die die Mehrheit der Stadtbewohner stellen und auf Protestanten früher ebenso schlecht zu sprechen waren wie auf englische Royalisten. Sie müssen aber damit leben, dass die Stadt offiziell Derry/Londonderry heißt – mit einem Schrägstrich, dem „stroke“. Spötter sprechen daher gern von der „Stroke City“.
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