Die vatikanischen Sonderermittler im Missbrauchsskandal in Chile haben am Donnerstag ihre Arbeit mit einem Besuch im Bistum Osorno fortgesetzt. An Vertuschungsvorwürfen gegen den inzwischen zurückgetretenen Leiter der Diözese, Juan Barros, hatte sich die aktuelle Krise entzündet. Die päpstlichen Delegaten Erzbischof Charles Scicluna und Jordi Bertomeu wollen bis Sonntag Pfarreien besuchen sowie mit Laienvertretern, Ordensleuten und den Klerikern des Bistums zusammentreffen, wie die Chilenische Bischofskonferenz am Mittwochabend (Ortszeit) bekanntgab. Das kleine südchilenische Bistum Osorno zählt 22 Pfarreien.
Zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche ist am Wochenende die dritte Gesprächsrunde bei Papst Franziskus zuende gegangen. Seit Freitag hatte er dazu mehrere Geistliche aus Chile zu Gast, mit denen er am Samstag insgesamt gut vier Stunden intensive Einzel- und Gruppengespräche führte. So schilderten es zwei von ihnen am Samstagabend gegenüber Journalisten.
Vom 1. bis 3. Juni wird Papst Franziskus eine weitere Gruppe von Opfern des Missbrauchsskandals in Chile treffen. Es handle sich um fünf Geistliche aus dem Umkreis des verurteilten Priesters Fernando Karadima, teilte der Vatikan am Dienstabend mit. Die Gruppe werde begleitet von zwei weiteren Priestern sowie zwei Laien, die mit dem Fall befasst gewesen seien.
Ein 14 Jahre alter Kirchenrandalierer hat sich am Wochenende im oberfränkischen Ebermannstadt schwer verletzt. Laut Polizei ging er mit einem weiteren Jungen und einem Mädchen (beide 13) am frühen Samstagabend in das Gotteshaus, wo das Trio „aus Langeweile Unfug trieb“ und mehrere Gegenstände beschädigte. An den Splittern der zuvor eingedrückten Glasfassung einer Beichtstuhltür erlitt der 14-Jährige schwere Schnittwunden am Unterarm und musste mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Rosa Maria Segale, die katholische Ordensfrau, die unerschrocken selbst mit dem gefürchteten Revolverhelden „Billy the Kid“ zu verhandeln wusste: Sie könnte die nächste Heilige der USA werden. Die ersten Schritte zu ihrer Seligsprechung sind eingeleitet.
Der Vatikan will derzeit den Eichstätter Finanzskandal nicht selbst untersuchen. Das geht aus einem Schreiben der Kleruskongregation hervor, dessen Eingang die Diözese Eichstätt am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Damit reagierte der Vatikan auf eine Anzeige von 18 Katholiken gegen Bischof Gregor Maria Hanke. Es sei genau der Fall eingetreten, von dem man ausgegangen sei, sagte ein Bistumssprecher. Rom warte die Ergebnisse der staatlichen Ermittlungen ab. Zuerst hatte der „Donaukurier“ (Mittwoch) aus Ingolstadt vorab darüber berichtet.
Im Finanzskandal des Bistums Eichstätt hat einer der beiden Beschuldigten das Untersuchungsgefängnis verlassen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft München II am Montag. Der Haftbefehl sei mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Mannes gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor des Bistums. Der zweite Beschuldigte, ein Immobilien-Projektentwickler, sitzt dagegen weiter in U-Haft.
Ab nächsten Dienstag will Papst Franziskus mit 33 chilenischen Bischöfen drei Tage lang über den Missbrauchsskandal in der Kirche des Landes beraten. Der nachgewiesene jahrzehntelange sexuelle Missbrauch sowie der Missbrauch von Macht und Vertrauen verlange eine gründlichere Aufarbeitung der Ursachen und Folgen, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan vom Samstag. Dazu wolle Franziskus mit den Bischöfen einen „synodalen Prozess“ beginnen.
Wegen Unterschlagung und Geldwäsche müssen sich ab Mittwoch ein früherer Präsident der Vatikanbank IOR und sein Anwalt vor dem vatikanischen Gerichtshof verantworten. Nach Angaben des "Istituto per le Opere di Religione" geht es um Vergehen zwischen 2001 und 2008. Damals sei der Bank durch Immobiliengeschäfte ein Schaden von gut 50 Millionen Euro entstanden. Der zunächst für den 15. März vorgesehene Prozessbeginn war auf Antrag der Anwälte auf den 9. Mai verschoben worden.
Im Zuge der Vandalismus-Serie in mehreren Bamberger Kirchen ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten, hat der Festgenommene die Taten eingeräumt. Gegen den 25-Jährigen wurde Haftbefehl wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Diebstahls in einem besonders schweren Fall erlassen. Der Sprecher des Erzbistums Bamberg, Harry Luck, sagte auf Anfrage: „Wir sind erleichtert, dass die Ermittlungen der Polizei so schnell zum Erfolg geführt haben.“