Am 7. März soll das Urteil im Missbrauchsprozess gegen Kardinal Philippe Barbarin und andere Geistliche in Lyon verkündet werden. Das teilten die Richter am Donnerstag am vierten und letzten Tag der Anhörung mit. Der Erzbischof von Lyon muss sich seit vorigen Montag zusammen mit sechs anderen Geistlichen für die Nichtanzeige sexueller Übergriffe in den 70er Jahren vor Gericht verantworten.
Rouens Erzbischof Dominique Lebrun ist als Nebenkläger im Mordprozess um den Priester Jacques Hamel 2016 zugelassen worden. Wann die Verhandlung beginnt, sei noch unklar, sagte ein Sprecher der Erzdiözese am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der 85-jährige Hamel war im Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick wünscht dem bei einem Angriff in Bremen verletzten AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz "baldige Genesung". Auf Twitter und Facebook schreibt Schick am Mittwoch weiter: "Die Tat ist abscheulich. Der Täter wird hoffentlich bald gefunden und bestraft."
In Berlin ist die Zahl antisemitischer Gewalttaten im Jahr 2018 stark angestiegen. Bis Mitte Dezember des gerade vergangenen Jahres listet die offizielle Statistik 24 solche Straftaten auf, wie die neue Antisemitismusbeauftragte der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, Claudia Vanoni, der "Berliner Zeitung" (Donnerstag) sagte. 2017 waren es demnach sieben.
Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals halten die katholischen US-Bischöfe von heute bis Dienstag eine geistliche Klausurwoche. Auf Wunsch von Papst Franziskus ziehen sie sich in ein Priesterseminar des Erzbistums Chicago zurück, um über Ursachen und Folgen des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker nachzudenken. Geleitet werden die Exerzitien vom päpstlichen Hausprediger Raniero Cantalamessa. Kurz vor Beginn gab es neue Spekulationen über einen Maßnahmenkatalog gegen Missbrauch, für den der Vatikan im November von den US-Bischöfen einen Aufschub verlangt hatte.
Die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche treibt die deutschen Bischöfe weiter um. In mehreren Weihnachtspredigten spielte das Thema eine Rolle. In den Tagen zuvor rief eine Aussage des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer Widerspruch hervor, wonach der Missbrauch von Macht „in der DNA der Kirche“ stecke.
Wegen des Verdachts mehrfachen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen hat das Bistum Erfurt bei der Staatsanwaltschaft Mühlhausen Strafanzeige gegen einen seiner Priester erstattet. Die Taten sollen sich zwischen 1962 und 1965 im heutigen Kyffhäuserkreis ereignet haben, wie das Bistum am Mittwoch bekannt gab. Der Beschuldigte lebt seit Jahren im Ruhestand und ist nicht mehr im seelsorglichen Dienst. Er bestreitet die Vorwürfe.
Bisher unbekannte Täter sind in der Nacht auf Mittwoch in die Trierer Benediktinerabtei Sankt Matthias eingebrochen. Nach Angaben der Polizei schlugen der oder die Täter vermutlich zwischen 21.00 und 5.00 Uhr eine Scheibe zur Küche ein und gelangten so in das Gebäude. Von dort aus erreichten sie weitere Räume, den Kreuzgang und die Kirche. In mehreren Räumen hätten die Einbrecher Schränke und Behältnisse durchsucht und mehrere Gegenstände beschädigt. In der Kirche hätten sie zahlreiche sakrale Gegenstände und Mobiliar umgeworfen sowie Aushänge und Liedbücher angezündet. Das Feuer habe sich jedoch nicht ausgebreitet.
Bevor die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen Ende Februar in Rom über die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche sprechen, soll sich jeder von ihnen mit einem Opfer sexueller Gewalt in der Kirche treffen. Über einen entsprechenden Aufruf informierte der Vatikan am Dienstag. „Der erst Schritt muss sein, als Wahrheit anzuerkennen, was geschehen ist“, heißt es in dem Brief. In einer solchen Begegnung solle jeder Vorsitzende einer Bischofskonferenz aus erster Hand erfahren, welches Leid diese Menschen ertragen müssten.
Mit Blick auf Missbrauch in der katholischen Kirche hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer von „fürchterlichen Dingen“ gesprochen. „Man kann sich dafür nur abgrundtief schämen“, sagte Voderholzer am Dienstag im Interview des österreichischen Internetportals kath.net: „Wir werden nicht verhindern können, dass es aktuell bleibt.“ Kindesmissbrauch sei ein gesamtgesellschaftliches Problem: Die Verbrechensstatistik in Deutschland werde auch für dieses Jahr wieder über bis zu 15.000 bekanntgewordene Fälle berichten.
Nach Missbrauchsvorwürfen hat der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode disziplinarrechtliche Schritte gegen einen 85-jährigen Ruhestandsgeistlichen ergriffen. Dieser habe in den 80er und 90er Jahren in der Kirchengemeinde von Merzen im Landkreis Osnabrück mehrere Kinder sexuell missbraucht, teilte das Bistum am Wochenende mit.
Nach einem Massaker an christlichen Flüchtlingen in der Zentralafrikanischen Republik fordert der katholische Erzbischof von Bangui mehr internationale Beachtung für die anhaltende Gewalt in dem Land. „Wir können nicht schweigen“, sagte Kardinal Dieudonne Nzapalainga laut einem Bericht des Portals Vatican News (Dienstag).
Der frühere Freiburger Erzbischof und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, räumt Fehler im Umgang mit Missbrauchstaten katholischer Priester ein. Aus heutiger Sicht hätte er die Pflicht gehabt, „entsprechende Täter“ anzuzeigen, sagte Zollitsch in einem am Montag veröffentlichten Video-Interview mit dem Hamburger Journalistenbüro Crimespot.
Die US-amerikanische Bischofskonferenz hat in einem Brief an Papst Franziskus Entschlossenheit im Kampf gegen sexuellen Missbrauch bekundet. Zugleich bekannten sie Versagen in eigenen Reihen. „Mit Scham müssen wir eingestehen, dass dies auch Verbrechen einiger unserer Mitbrüder im Bischofsamt einschließt“, heißt es in dem Grußwort an den Papst, das der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, während der in Baltimore tagenden Vollversammlung am Dienstag verlas. Das Internetportal Vatican News veröffentlichte am Mittwoch eine Mitschrift des Textes.
Mit einer überraschenden Intervention des Vatikan hat die Herbsttagung der US-Bischöfe begonnen. Auf Bitten von Papst Franziskus verschieben die Bischöfe die Verabschiedung von Maßnahmen zum Umgang mit dem Missbrauchskandal. Der Vorsitzende der US-Bischofsonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, erklärte am Montag zur Überraschung der versammelten Amtskollegen, der Vatikan habe darum gebeten, das für Februar geplante Welttreffen der Bischöfe im Vatikan abzuwarten. „Auf Veranlassung des Heiligen Stuhls werden wir nicht über die beiden Aktionspläne abstimmen“, so DiNardo.
Der in den chilenischen Missbrauchsskandal involvierte Kardinal Francisco Javier Errazuriz soll laut Medienspekulationen einen Rückzug aus dem engsten Beratergremium um Papst Franziskus vorbereiten. Nach Informationen der spanischen Internetseite Religion Digital hielt sich der 85-jährige Kardinal am Wochenende inkognito in Rom auf. Anlass sei womöglich, dass Errazuriz einer Entlassung aus dem Kardinalsrat zuvorkommen wolle. Das nächste Treffen des „K9“ genannten Gremiums findet vom 10. bis 12. Dezember in Rom statt.
Vor dem Hintergrund einer Missbrauchsaffäre im katholischen US-Bistum Buffalo nutzen Gläubige die sonntägliche Kollekte für Rücktrittsforderungen an den Bischof. Wie der Sender CNN am Wochenende berichtete, tauchten im Klingelbeutel bei Gottesdiensten handschriftliche Mitteilungen auf, die weitere Spenden an einen Amtsverzicht von Richard Malone knüpfen. CNN waren vor einigen Wochen Kirchendokumente zugespielt worden, aus denen nach Angaben des Senders hervorgeht, dass Malone in etlichen Verdachtsfällen nichts unternommen habe.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht bei seinem Amtsvorgänger Robert Zollitsch Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauchstaten durch Priester. Burger verwies auf den Fall Oberharmersbach im Ortenaukreis, wo ein Gemeindepfarrer zwischen 1968 und 1991 zahlreiche Jugendliche missbraucht haben soll. Vor einer Aufarbeitung nahm sich der Pfarrer das Leben.
Zum ersten Mal steht ein noch aktiver katholischer Bischof in den USA im Verdacht, einen Minderjährigen sexuell missbraucht zu haben. Der NewYorker Weihbischof John Jenik lässt wegen der Vorwürfe sein Amt als Bischof und Priester derzeit ruhen. Ein unabhängiges Laiengremium hatte zuvor erklärt, die Anschuldigungen seien "glaubhaft", wonach Jenik in den 1980er Jahren eine "unangemessene Beziehung" zu einem damals 13-Jährigen gehabt habe.
Das Oberste Gericht Pakistans hat die zum Tode verurteilte Katholikin Asia Bibi vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen. Es ordnete die die sofortige Haftentlassung der Mutter von fünf Kindern, wie pakistanische Medien (Mittwoch) berichten. Die Staatsanwaltschaft habe versagt, zweifelsfrei die Schuld der Angeklagten zu beweisen, heißt es in dem Berufungsurteil. Damit folgte das Gericht den Ausführungen der Anwälte von Asia Bibi über widersprüchliche Zeugenaussagen.
Vertreter des Judentums in Deutschland haben sich erschüttert über den Angriff an einer Synagoge in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania mit elf Toten gezeigt. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, drückte am Sonntag auf Facebook den Angehörigen und Opfern sein Mitgefühl aus. „Das Attentat zeigt, wohin ein Klima des Hasses führen kann“, so der aus Würzburg stammende Schuster. „Ich hoffe, dass die amerikanische Gesellschaft jetzt zusammensteht.“
Der Münchner Generalvikar Peter Beer hat Verständnis für Priester geäußert, die angesichts pauschaler Verdächtigungen im Zuge des Missbrauchsskandals innerlich kündigen. Dies sei unter diesen Bedingungen gut nachvollziehbar, „andererseits ist es auch keine echte Alternative, aufzugeben“, sagte Beer in einem Interview, das am Dienstag auf der Homepage des Erzbistums München und Freising veröffentlicht wurde. Gerade in der für die Kirche schwierigen Situation sei es eine Frage des Gewissens, engagiert zu bleiben, die Frohe Botschaft zu verkünden und für die Armen da zu sein.
AUGSBURG – Als „erschütternd“ wertete Generalvikar Harald Heinrich die Ergebnisse der MHG-Studie, die die Häufigkeit sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Priester und Diakone im Verantwortungsbereich der deutschen Bischöfe untersuchte. In einer Pressekonferenz in Augsburg, die kurz nach der Vorstellung der Studie in Fulda bei der Herbstzusammenkunft der Bischöfe an-
gesetzt war, bekannte der Generalvikar: „Ratlosigkeit, Trauer und Zorn“ beschreibe vielleicht am besten seine Stimmungslage, wenn er „immer und immer wieder“ in seiner Arbeit mit Missbrauchsfällen befasst sei.
Für einen besseren Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch hält der vatikanische Kinderschutzexperte Hans Zollner auch eine Änderung des Kirchenrechts für notwendig. So müssten unbedingt die Rechte und Pflichten aller Beteiligten genauer geregelt werden. Bisher gelte dies nur für Kleriker, nicht aber etwa für Laien oder Ordensschwestern, sagte Zollner am Donnerstag bei einem Gespräch mit internationalen Journalisten in Rom. Zudem sei sexueller Missbrauch kirchenrechtlich bisher unzureichend definiert. Über diese Reformen werde derzeit aber beraten.
Die deutschen Bischöfe haben konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauchs in der katholischen Kirche beschlossen. In einer am Donnerstag in Fulda verbreiteten Erklärung kündigen sie unter anderem einen "transparenten Gesprächsprozess" mit Experten über den Zölibat und die Sexualmoral der Kirche an. Auch sollen die Zahlungen von Anerkennungsleistungen an Opfer überprüft werden. Zusätzlich wollen die Bischöfe externe und unabhängige Anlaufstellen zu Fragen sexuellen Missbrauchs einrichten.
Nach der Vorstellung der Studie über den Missbrauch in der katholischen Kirche melden sich die Orden zu Wort und fordern tiefgreifende Reformen. So müsse auch über die Rolle der Frau in der Kirche nachgedacht werden, erklärte die Vorsitzende der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK), Schwester Katharina Kluitmann, in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es sei im 21. Jahrhundert unrealistisch, eine Diskussion über die Weihe von Frauen einfach für beendet zu erklären.
Nach der Vorstellung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda haben sich auch mehrere katholische Bistümern zu regionalen Ergebnissen und möglichen Konsequenzen geäußert. Bischöfe und Generalvikare bekundeten am Dienstag Betroffenheit und Scham und baten die Opfer um Vergebung.
Von den rund 19 Millionen Bewohnern im westafrikanischen Mali bekennen sich mehr als 80 Prozent zum sunnitischen Islam. Die Glaubenspraxis war bisher allerdings sehr vielfältig; alte afrikanische Vorstellungen von Dämonen, Geistern und verborgenen Kräften flossen vielfach mit ein. Auch die Christen mit einem Anteil von etwa fünf Prozent wurden meist toleriert. Seit Ende 2012 ein Putsch ausbrach, den das Mutterland Frankreich mit hartem militärischem Eingreifen bekämpfte, geraten immer mehr Bewohner in den Meinungssog der Islamisten.
Der Augsburger Religionspädagoge Georg Langenhorst (56) hat einen neuen Krimi aus dem kirchlichen Milieu herausgebracht. Der Titel "Toter Chef – guter Chef" ist im Würzburger Echter-Verlag erschienen. Es geht darin laut Ankündigung um den Direktor des Domgymnasiums von Friedensberg, der brutal überfahren wird.
Die katholische Diözese Brooklyn entschädigt vier Opfer sexuellen Missbrauchs in einem Vergleich mit 27,5 Millionen Dollar (23,5 Millionen Euro). Die Opferanwälte erklärten laut US-Medienberichten (Mittwoch), dies sei die bislang höchste Summe für Einzelpersonen im US-Missbrauchsskandal.
Italiens Außenministerium verfolgt den Fall eines in der Nacht zum Dienstag im Niger verschleppten italienischen Ordensmanns. Außenminister Enzo Moavero Milanesi sei in ständigen Kontakt mit dem Krisenstab des Ministeriums, berichtet der Pressedienst SIR (Dienstagabend). Das Ministerium stehe in direktem Kontakt mit der Familie des Entführten. Italiens Botschaft in Nigers Hauptstadt Niamey habe zudem die örtlichen Behörden gebeten, sich für eine schnelle Lösung einzusetzen.
Vor dem Landgericht Mannheim hat am Dienstag der Prozess gegen einen Priester aus dem Erzbistum Freiburg begonnen. Dem 54-Jährigen werden Untreue und Betrug in zahlreichen Fällen zum Nachteil eines örtlichen Caritasverbandes, einer Ordensgemeinschaft sowie einer Pfarrgemeinde vorgeworfen. Der entstandene Schaden liegt laut Anklage bei rund 228.000 Euro. Der Geistliche sitzt seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.
Zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch fordert der Münsteraner Bischof Felix Genn einen Abschied vom Klerikalismus. Zurecht habe Papst Franziskus beklagt, dass sexueller Missbrauch durch die Haltung des Klerikalismus begünstigt werde, sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Münster. Genn forderte, „dass Priester und auch Bischöfe in der katholischen Kirche an vielen Stellen Macht und Einfluss abgeben“. Stattdessen brauche es ein neues Verhältnis zwischen Laien und Priestern, Haupt- und Ehrenamtlichen sowie von Männern und Frauen. „Wir brauchen Veränderungen“, so Genn.
Wenn Mütter – oder auch Väter – in Haft sind, werden ihre Kinder mitbestraft. Der moderne Strafvollzug soll auch deren Rechte und Bedürfnisse berücksichtigen.
Der Besuch von Papst Franziskus am Wochenende in Irland ist weitgehend vom Thema Missbrauch bestimmt worden. Im Marienwallfahrtsort Knock im Westen des Landes betete er am Sonntagmittag für die Opfer und bat um Vergebung für das Versagen der Kirche. Beim Schlussgottesdienst seiner zweitägigen Reise ging er wenige Stunden später ausführlich auf die Vergehen ein, die durch Kirchenmitarbeiter oder in katholischen Einrichtungen geschehen waren.
Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Missouri hat eine Untersuchung zu sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum St. Louis angekündigt. Die Kirche habe volle Kooperation zugesagt, zitieren US-Medien Generalstaatsanwalt Josh Hawley (Donnerstag Ortszeit). Transparenz diene nicht nur der Öffentlichkeit; auch die Kirche selbst werde davon profitieren.
Kerstin Brandau-Fiebig ist Vollzugsabteilungsleiterin in Deutschlands größter Anstalt für offenen Strafvollzug in Bielefeld. Im Interview erklärt sie, welche Herausforderungen der familiensensible Strafvollzug birgt.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat sexuellen Missbrauch durch Priester als "Gräueltaten" bezeichnet. Die Skandale hätten eine "verheerende Wirkung" auf die Glaubwürdigkeit der Kirche gehabt, sagte der ranghöchste Vertreter der katholischen Kirche nach Papst Franziskus laut dem Informationsdienst "Vatican News" (Mittwoch). Erste Aufgabe der Kirche sei es, den Opfern zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen, ihr Leben wieder aufzubauen. Parolin äußerte sich mit Blick auf eine Papstreise nach Irland an diesem Wochenende.
Ein Raubüberfall auf den Lütticher Bischof Jean-Pierre Delville schockiert die Kirche in Belgien. Wie die Zeitung "La Derniere Heure" berichtet, sollen die beiden Täter in der Nacht zum Mittwoch durch ein Badezimmerfenster in die Bischofsresidenz eingedrungen sein, wo sich Delville und sein volljähriges Patenkind aufgehalten hätten. Beide wurden demnach geschlagen, bedroht und anschließend eingesperrt, trugen aber keine schweren Verletzungen davon.
In einem Brief an alle Christen bittet Papst Franziskus um Vergebung für das Versagen der Kirche im Umgang mit Missbrauch an Kindern und anderen Schutzbedürftigen. In dem knapp vierseitigen Schreiben, das der Vatikan am Montagmittag veröffentlichte, kritisiert der Papst Klerikalismus und fordert alle Katholiken auf, sich gegen eine solche Kultur zu engagieren.
Im US-Bundesstaat Pennsylvania haben einer umfassenden Untersuchung zufolge jahrzehntelang mehr als 300 katholische Priester sexuelle Übergriffe auf Minderjährige begangen. Mindestens tausend Kinder seien missbraucht worden - bis hin zur Vergewaltigung, heißt es im 900 Seiten starken Abschlussbericht eines Geschworenengremiums, der am Dienstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Die Taten in sechs der acht katholischen Diözesen Pennsylvanias sollen über einen Zeitraum von 70 Jahren stattgefunden haben.
Das Lebensmittellager der katholischen Caritas im norditalienischen Luino ist um Waren im Wert von rund 1000 Euro geplündert worden. Nach Angaben der Online-Zeitung „Luino Notizie“ (Donnerstag) erbeuteten die Diebe 240 Gemüsekonserven, 240 Dosen geschälte Tomaten, 80 Dosen Thunfisch, 20 Kilogramm Zucker, 30 Päckchen Kaffee, diverse Getränke, mehrere Kilogramm Nudeln sowie etwas Schokolade. Die Lebensmittel waren für Bedürftige bestimmt.
Aktualisierung 09.08.2018: Tatverdächtige festgenommen
Die Polizei hat einige Tatverdächtige festgenommen, die die Schüsse auf die Kirche Sankt Maria Himmelfahrt im nordrhein-westfälischen Stolberg abgegeben haben sollen. Sie sind zwischen 20 und 27 Jahre alte Deutsche. Ein fremdenfeindliches oder religiöses Motiv wird ausgeschlossen. Die Verdächtigen waren der Polizei zum Teil vorher bekannt.
Die katholische Religionslehrerin Bernadette Faber aus der Eifel betreut einen in den USA einsitzenden Deutschen: Jens Söring soll dem Gerichtsurteil von 1990 zufolge ein brutaler Doppelmörder sein – doch immer mehr Menschen sind von seiner Unschuld überzeugt. Auch Bernadette Faber.
Als „schmerzliches moralisches Versagen“ hat der Präsident der katholischen Bischofskonferenz der USA, Kardinal Daniel DiNardo, die Missbrauchsvorwürfe innerhalb der Kirche bezeichnet. In einer am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung kündigte er an, die Bischofskonferenz werde die Anschuldigungen gegen den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, „im vollen Umfang ihrer Autorität“ verfolgen. McCarrick wird sexueller Missbrauch von jungen Priesteranwärtern und mindestens zwei damals Minderjährigen vorgeworfen.
Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, stellen sich immer mehr katholische Priester öffentlich gegen den prominenten Kirchenmann. Bei zahlreichen Gottesdiensten in den vergangenen Tagen hätten Priester statt über das vorgesehene Predigtthema über sexuellen Missbrauch durch Geistliche gesprochen, berichtet der Katholische Pressedienst CNS (Dienstag). Andere seien neben dem Regelablauf der Messe auf das Thema eingegangen.
Das Werbeverbot für Abtreibungen ist umstritten. Die Bundesregierung ringt um einen Kompromiss. Linken und radikalen Feministinnen geht es um mehr: Sie wollen Schwangerschaftsabbrüche insgesamt legalisieren.
Papst Franziskus hat die Rücktritte von zwei weiteren chilenischen Bischöfen angenommen. Wie der Vatikan am Donnerstag bekanntgab, handelt es sich um Bischof Alejandro Goic Karmelic (78) von Rancagua sowie Bischof Horacio del Carmen Valenzuela Abarca (64) von Talca. Für beide Bistümer ernannte der Papst jeweils Apostolische Administratoren, die in seinem Auftrag die Diözesen einstweilen leiten werden. Dies sind die Weihbischöfe Luis Fernando Ramos Perez (59) und Galo Fernandez Villaseca (57) aus dem Erzbistum Santiago.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Urteil gegen einen Syrer wegen antisemitischer Gewalt begrüßt. „Noch sind uns die Details der Urteilsbegründung nicht bekannt, doch ganz offenbar ist das Gericht den absurden Ausflüchten und Rechtfertigungen der Verteidigung nicht gefolgt“, hieß es am Montagabend in einer Erklärung des Zentralrats in Berlin. Der Schuldspruch zeige aber auch, „dass wir mit dem Strafrecht alleine das Antisemitismus-Problem nicht in den Griff bekommen werden, sondern in der Schulbildung und bei der Integration der Migranten sehr viel Nachholbedarf besteht“.
Die italienische Polizei hat eine international tätige Betrügerbande festgenommen, die sich unter anderem als Kardinäle und Vatikanmitarbeiter ausgaben. 7 Festnahmen und 27 Ermittlungsverfahren wegen nationalen und internationalen Betrugs, Dokumentenfälschung und Geldwäsche meldet die Zeitung „Messaggero“ (Freitag) als Ergebnis der seit März 2017 laufenden Ermittlungen.
Die Karibikinsel Hispaniola vereint zwei Staaten, Haiti und die Dominikanische Republik. Zudem verbindet sie zwei Kontinente, Amerika und Europa, denn die Dominikanische Republik ist ein Brückenstaat des Drogenhandels. Eine Spurensuche zum Weltdrogentag am 26. Juni.
Die beiden päpstlichen Sondergesandten im chilenischen Missbrauchsskandal haben ihre Mission beendet. Erzbischof Charles Scicluna als Delegationsleiter bekräftigte zum Abschluss den Wunsch nach vorbehaltloser Aufklärung. Den Opfern müsse Gerechtigkeit widerfahren „für das Wohl des Landes wie auch der Kirche“.
Die vatikanischen Sonderermittler im Missbrauchsskandal in Chile haben am Donnerstag ihre Arbeit mit einem Besuch im Bistum Osorno fortgesetzt. An Vertuschungsvorwürfen gegen den inzwischen zurückgetretenen Leiter der Diözese, Juan Barros, hatte sich die aktuelle Krise entzündet. Die päpstlichen Delegaten Erzbischof Charles Scicluna und Jordi Bertomeu wollen bis Sonntag Pfarreien besuchen sowie mit Laienvertretern, Ordensleuten und den Klerikern des Bistums zusammentreffen, wie die Chilenische Bischofskonferenz am Mittwochabend (Ortszeit) bekanntgab. Das kleine südchilenische Bistum Osorno zählt 22 Pfarreien.
Zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche ist am Wochenende die dritte Gesprächsrunde bei Papst Franziskus zuende gegangen. Seit Freitag hatte er dazu mehrere Geistliche aus Chile zu Gast, mit denen er am Samstag insgesamt gut vier Stunden intensive Einzel- und Gruppengespräche führte. So schilderten es zwei von ihnen am Samstagabend gegenüber Journalisten.
Vom 1. bis 3. Juni wird Papst Franziskus eine weitere Gruppe von Opfern des Missbrauchsskandals in Chile treffen. Es handle sich um fünf Geistliche aus dem Umkreis des verurteilten Priesters Fernando Karadima, teilte der Vatikan am Dienstabend mit. Die Gruppe werde begleitet von zwei weiteren Priestern sowie zwei Laien, die mit dem Fall befasst gewesen seien.
Ein 14 Jahre alter Kirchenrandalierer hat sich am Wochenende im oberfränkischen Ebermannstadt schwer verletzt. Laut Polizei ging er mit einem weiteren Jungen und einem Mädchen (beide 13) am frühen Samstagabend in das Gotteshaus, wo das Trio „aus Langeweile Unfug trieb“ und mehrere Gegenstände beschädigte. An den Splittern der zuvor eingedrückten Glasfassung einer Beichtstuhltür erlitt der 14-Jährige schwere Schnittwunden am Unterarm und musste mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Rosa Maria Segale, die katholische Ordensfrau, die unerschrocken selbst mit dem gefürchteten Revolverhelden „Billy the Kid“ zu verhandeln wusste: Sie könnte die nächste Heilige der USA werden. Die ersten Schritte zu ihrer Seligsprechung sind eingeleitet.
Der Vatikan will derzeit den Eichstätter Finanzskandal nicht selbst untersuchen. Das geht aus einem Schreiben der Kleruskongregation hervor, dessen Eingang die Diözese Eichstätt am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Damit reagierte der Vatikan auf eine Anzeige von 18 Katholiken gegen Bischof Gregor Maria Hanke. Es sei genau der Fall eingetreten, von dem man ausgegangen sei, sagte ein Bistumssprecher. Rom warte die Ergebnisse der staatlichen Ermittlungen ab. Zuerst hatte der „Donaukurier“ (Mittwoch) aus Ingolstadt vorab darüber berichtet.
Im Finanzskandal des Bistums Eichstätt hat einer der beiden Beschuldigten das Untersuchungsgefängnis verlassen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft München II am Montag. Der Haftbefehl sei mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Mannes gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor des Bistums. Der zweite Beschuldigte, ein Immobilien-Projektentwickler, sitzt dagegen weiter in U-Haft.
Ab nächsten Dienstag will Papst Franziskus mit 33 chilenischen Bischöfen drei Tage lang über den Missbrauchsskandal in der Kirche des Landes beraten. Der nachgewiesene jahrzehntelange sexuelle Missbrauch sowie der Missbrauch von Macht und Vertrauen verlange eine gründlichere Aufarbeitung der Ursachen und Folgen, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan vom Samstag. Dazu wolle Franziskus mit den Bischöfen einen „synodalen Prozess“ beginnen.