Der überregional bekannte Früchteteppich in Sargenzell in Osthessen zeigt erstmals eine Collage von Begebenheiten aus dem Leben Jesu, die zusammen ein Gesicht ergeben. Das Antlitz Jesu sieht man am besten von der Empore der alten Kirche Maria Immaculata. Ein Besuch lohnt nicht nur zu Erntedank.
Einst prägten verzierte Fachwerkhäuser die Orte in vielen Gegenden Hessens und angrenzenden Regionen. Heute sieht man sie nur noch selten. Mit ihrem Verschwinden droht die Handwerkstechnik unterzugehen, der diese Häuser ihren ungewöhnlichen Reiz verdanken: der Kratzputz.
Der Zeitraum zwischen Mariä Himmelfahrt und dem 15. September nennt sich 'Frauendreißiger'. In dieser Zeit sollen Heilkräuter besonders viele Inhaltsstoffe haben. Und so ist es ein alter Brauch, in diesen 30 Tagen Kräuter zu sammeln, um die Familie mit Heilmitteln zu versorgen - auch durch den Winter hindurch. Früher eine typische Frauenaufgabe, die viel Wissen erfordert hat. Geblieben ist vielerorts der Brauch der Kräuterbuschen oder 'Kräuterboschen', wie sie im Allgäu heißen. Frisch gebunden, werden sie an Mariä Himmelfahrt gesegnet, bevor sie dann in den Herrgottswinkel kommen.
Es sind sich einig: Ohne dieses Gewerbe sähe eine Stadt wie München anders aus. Ein ehemaliger Dombaumeister präzisiert, dass für den gewaltigen Dachstuhl der Frauenkirche 630 Festmeter Rundholz in die bayerische Metropole geschafft werden mussten. Auf welche Weise konnte das Baumaterial Ende des 15. Jahrhunderts in die Stadt gelangen? Es waren Flöße, die mit ihren Ladungen nicht nur den Baufortschritt in München sicherstellten. Was heute viele als Gaudi-Gefährt kennen, ist eines der ältesten Verkehrs- und Transportmittel – wenn nicht das älteste überhaupt. Im Alten Testament ist zu lesen, dass König Salomon das Holz für seinen Tempelbau mit einem Floß gebracht wurde. Den schnellsten und kostengünstigsten Transport garantierte die Flößerei sowieso. Seit Anfang Dezember gehört das fast ausgestorbene Handwerk zum Immateriellen Weltkulturerbe der Unesco.
In der kleinen Gemeinde Waal im Ostallgäu haben die Passionsspiele eine lange Tradition. Einst legten die Dorfbewohner ein Gelübde ab, um der Pest zu entgehen. Und bis heute steht nahezu das halbe Dorf auf der Bühne, wenn an das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi erinnert wird. In diesem Jahr geschieht das zum 400. Mal - zum Jubiläum in einer ganz modernen, zeitgemäßen Form. Wir waren bei den Proben auf der großen Waaler Theaterbühne mit dabei.
Das katholische Hilfswerk Misereor verkauft erneut Maibäume für den guten Zweck. Die geschmückten Birken gibt es am 30. April zwischen 11.30 und 17 Uhr gegen eine Spende an der Geschäftsstelle in Aachen, teilte Misereor am Mittwoch mit. Der Erlös geht in diesem Jahr an die Opfer des Erdbebens in Syrien im vergangenen Februar.
Heute ist Ostern. Die Kinder suchen die Eier die der Osterhase versteckt hat, wir lassen unsere Osterschinken und gebackenen Osterlämmer in der Kirche beim Gottesdienst segnen und wir schlagen uns beim großen Osterfrühstück den Bauch voll mit lauter leckeren Sachen. Ostern ist zusammen mit Weihnachten das Fest mit den meisten Bräuchen und Traditionen. Über einige Traditionen, die es speziell hier bei uns in Schwaben gibt, oder gab, berichtet Eva Fischer.
Den Glauben lebt er mit seiner Familie jeden Tag. Vor dem Essen und vor dem Schlafengehen betet Katholik Christian Kochta (34) in Quoos bei Radibor mit seiner Frau Maria (33) und den Töchtern Helena (3) und Theresa (1). „Wir sprechen über Erlebtes. Wir bitten für unsere Mitmenschen, wir danken für den Tag und unser Leben“, erzählt der Familienvater. Seit 20 Jahren verkündet Christian Kochta als Osterreiter die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu. Das Osterreiten ist ein sorbischer Brauch, sichtbar an den Aufschriften der Banner. In Wittichenau startet eine zweisprachige Prozession.
Wir sind mitten in der Fastenzeit. 40 Tage wird in der katholischen Tradition gefastet, von Aschermittwoch bis zur Osternacht. Heutzutage verzichten wir in dieser Zeit auf Süßigkeiten, Alkohol, Handy oder das Auto.... Unsere Großeltern wissen noch, dass am Freitag traditionell kein Fleisch gegessen wurde. Was ist aber überhaupt der Sinn und Zweck des Fastens? Roland Stingl berichtet.
Der Sonntag nach dem Fest Mariä Himmelfahrt steht in dem kleinen Ort Vilgertshofen ganz im Zeichen einer jahrhundertealten Tradition: Die Bruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes, die 1708 in Vilgerthofen gegründet wurde, hat ab 1730 biblische Szenen und die Leidensgeschichte Jesu im Rahmen einer Stummen Prozession dargestellt. Stumm deshalb, weil die Stille zu religiöser Besinnung anregen soll. Zur Tradition dieses Tages gehört auch ein Jahrmarkt, der als Begleitprogramm die Menschen nach Vilgertshofen anlockt. Da reichen sich von alters her Religion, Brauchtum und Kommerz die Hände.
Dass Linden im Dorfzentrum stehen, ist angesichts der Bedeutung des Baumes in Rechtsgeschichte und Volksglaube keine Seltenheit. Dass zur Kirchweih getanzt wird, auch nicht. Dass aber die Menschen in ihrer Dorflinde tanzen – das hat Seltenheitswert. In Franken ist die ungewöhnliche Tradition bis heute zu Hause.
Für ganz viele Buben und Mädchen im Bistum Augsburg ist an diesem Sonntag ein aufregender Tag. Sie schlüpfen in ihr weißes Kleid, den feschen Anzug oder in die weiße Albe und empfangen in der Kirche ihre erste Heilige Kommunion.
Die zwei Wochen nach Weihnachten sind bei vielen ja eine ziemlich faule Zeit. Viele igeln sich ein und tanken Kraft für das neue Jahr. Früher war die Zeit dagegen ganz besonders aufregend – wegen der Rauhnächte. Was es damit auf sich hat, sagt Ihnen jetzt Susanne Bosch von Radio Augsburg.
Papst Franziskus schränkt die Feier der sogenannten Alten Messe ein. Laut einem heute im Vatikan veröffentlichten Erlass ist der ordentliche, von Paul VI. und Johannes Paul II. erlaubte Messritus die "einzige Ausdrucksweise" des Römischen Ritus. Der von Benedikt XVI. 2007 in größerem Umfang erlaubte außerordentliche Ritus darf nur noch unter engeren Auflagen gefeiert werden.
Es steht sogar im Duden und definiert sich dort als „mit dem Klöppel läuten“: Beiern. Im nordrhein-westfälischen Arnoldsweiler hatte das Beiern eine lange Tradition, bevor es vorläufig ausstarb und durch die Corona-Krise von drei jungen Christen aufs Neue entdeckt wurde. Seitdem wird an hohen Festtagen vom Glockenturm der neuromanischen Kirche Groß St. Arnold wieder gebeiert – so wie an diesem Sonntag.
An einem Samstag in der Altstadt von Jerusalem. Zwischen 17 und 18 Uhr werden fünf US-Amerikanerinnen Teil einer jahrhundertealten Tradition. Marina, eine der fünf, hat bei Wassim Razzouk einen Termin vereinbart. Die jungen Frauen, die zwei irakischstämmigen Familien angehören, lassen sich vom Meister tätowieren. In der Jerusalemer Altstadt liegt das wohl älteste Tätowier-Studio der Welt.