Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki will Flüchtlinge aus griechischen Lagern in seiner Erzdiözese unterbringen. "Wir im Erzbistum Köln stehen bereit, um Menschen aufzunehmen", bekräftige der Erzbischof am Montag in Köln. Die Menschen hätten ihre Heimat nicht aufgegeben, weil sie unbedingt nach Deutschland kommen wollten, "sondern weil sie es wegen eines fürchterlichen Kriegs oder katastrophaler humanitärer Zustände nicht mehr ausgehalten haben".
Wegen der Corona-Krise haben Schätzungen zufolge 95 Prozent der Pilgergruppen ihre Wallfahrt in das niederrheinische Kevelaer abgesagt. "Einige haben sie vom Frühjahr in den Herbst verlegt, aber die meisten kommen nicht wie sonst üblich", erklärte der Generalsekretär der Wallfahrt, Rainer Killich, am Dienstag in Kevelaer.
Ab April 2021 will die Bundeswehr einen neuen "Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz" anbieten. Damit solle eine Lücke im Rahmen der beruflichen Möglichkeiten bei der Bundeswehr geschlossen werden, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag in Berlin. Der Dienst solle der Stärkung der "Territorialen Reserve" dienen, wie sie etwa durch die Bundeswehr während der Corona-Pandemie zum Einsatz kam. Das Angebot solle zunächst in einer Erprobungsphase für 1.000 Personen gelten.
Rund jedes fünfte Kind in Deutschland lebt nach Angaben der Bertelsmann Stiftung in Armut. Betroffen sind rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche (21,3 Prozent), wie aus einer Analyse hervorgeht. Die Kinder- und Jugendarmut verharre trotz langer guter wirtschaftlicher Entwicklung seit Jahren auf diesem hohen Niveau, hieß es. Die Corona-Krise drohe das Problem zu verschärfen.
Die neue Vatikan-Instruktion zu Gemeindereformen sorgt in Deutschland weiter für heftige Kritik. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte, die Instruktion verfehle die Realität der katholischen Kirche in Deutschland: "Sie zeichnet etwas als Ideal, was biblisch und historisch, theologisch und praktisch weder wünschenswert noch real ist." Die Gemeinden hierzulande seien in Sachen Mitverantwortung längst viel weiter.
Die katholischen Bischöfe haben das Engagement des Zentralrats der Juden in Deutschland gewürdigt. "Die jüdischen Stimmen, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf rechtsextremistische und antisemitische Gruppen und Strömungen lenkten, haben einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung einer demokratischen Kultur in diesem Land", schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in einem Brief an Zentralratspräsident Josef Schuster. Anlass ist das 70-jährige Bestehen des Zentralrats an diesem Sonntag.
Betroffene von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche haben sich in einem Offenen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, gewandt. Darin äußern sie die Befürchtung, dass sich eventuelle Entschädigungs- oder Anerkennungszahlungen aufgrund der Corona-Krise verzögern oder dass diese ganz ausfallen könnten.
Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich einer Initiative für ein Lieferkettengesetz in Deutschland angeschlossen. "Wenn wir in unserer globalisierten Welt ein gutes Miteinander der Menschen möchten, müssen wir dafür sorgen, dass es weltweit gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen gibt", erklärte der Bischof. Auch Papst Franziskus habe wiederholt darauf hingewiesen, dass in einer globalisierten Welt die Menschen aufeinander angewiesen seien.
Vor 125 Jahren, am 10. Juli 1895, wurde der Komponist, Theatermann und Musikpädagoge Carl Orff in München geboren. bekannt ist er vor allem durch seine Neukomposition der "Carmina Burana". Der gebürtige Münchner lebte von 1955 bis zu seinem Tod 1982 im Dießener Ortsteil St. Georgen in einer Villa mit Blick auf den Ammersee und die Andechser Klosterkirche, in der er bestattet wurde.
Am 16. Juli 1920, vor 100 Jahren, trat der Vertrag von Saint-Germain in Kraft. Für Österreich ist er so etwas wie der Versailler Vertrag für Deutschland: Er beendete den Ersten Weltkrieg und führte zu territorialen Einschnitten. So musste die erst 1919 gegründete Alpenrepublik etwa auf von Deutschen besiedelte Gebiete in Böhmen und Mähren verzichten – und auf das überwiegend deutschsprachige Südtirol.
Luis Durnwalder war von 1989 bis 2014 Landeshauptmann von Südtirol. Im Exklusiv-Interview spricht der 79-Jährige über seine Heimat, ihre Autonomie und die Brückenfunktion Südtirols.
Begeisterung über den Verbleib des SV Werder Bremen in der 1. Bundesliga bekundet die katholische Kirche. "Von ganzem Herzen und mit großer Freude gratuliere ich Werder Bremen zum Klassenerhalt", schreibt Propst Bernhard Stecker auf der Facebook-Seite des katholischen Gemeindeverbands.
Baden-Württembergs Landesregierung prüft die Einführung einer Pflicht zu Abtreibungen für Ärzte an Unikliniken. Man prüfe etwa, ob Neueinstellungen davon abhängig gemacht werden könnten, dass Ärzte bereit seien, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen, sagte die Staatssekretärin im Landessozialministerium, Bärbl Mielich, der "tageszeitung" in Berlin. Bei jungen Ärzten setze man zudem darauf, sie über Weiterbildungen dafür zu sensibilisieren, dass Abtreibungen zur Arbeit dazugehörten. Die Unikliniken unterstehen dem Land.
Als Max Klinger am 4. Juli 1920, vor genau 100 Jahren, friedlich entschlafen war, wurde der Maler und Bildhauer auf seinen Wunsch hin in bester Lage bestattet: in seinem Weinberg. Zu Lebzeiten war der 1857 in Leipzig geborene Sohn eines Seifenfabrikanten so erfolgreich wie umstritten.
Georg Bätzing (59), seit März Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hat am Wochenende seinen Antrittsbesuch beim Papst absolviert. Der Limburger Bischof berichtete im Anschluss von einem "intensiven, kollegialen Gespräch". Franziskus sei "mit dem Herzen bei uns in Deutschland" und verfolge den Reformprozess des Synodalen Wegs sehr genau. "Er wünscht sich, dass wir dabei gut vorankommen."
Der Corona-Ausbruch bei der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück steht offenbar auch im Zusammenhang mit einem Gottesdienst. Im Rahmen der Recherche bei Infizierten sei ein Ausbruchsgeschehen auf den Besuch einer Kirche in Herzebrock-Clarholz zurückzuführen gewesen, teilte der Kreis Gütersloh am Donnerstag mit. Danach besuchten mehrere Infizierte, die einen direkten Bezug zum Unternehmen Tönnies hätten, einen Gottesdienst am 17. Mai.
Vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben Nichtregierungsorganisationen die Wahrung der Menschenrechte angemahnt. Die Ratspräsidentschaft sei eine große Chance für Deutschland, aber letztlich zählten die Ergebnisse, so der Tenor am Donnerstag in Berlin. Bislang seien vor allem die Erwartungen groß und die versprochenen Projekte teils vage. Deutschland übernimmt am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate.
Sie gilt als eine der rätselhaftesten Handschriften der Geschichte: das Voynich-Manuskript – benannt nach dem Sammler Wilfrid Michael Voynich, der es 1912 erwarb. Seit Jahrzehnten versuchen Experten, die unbekannte Schrift zu entschlüsseln und die Bedeutung der umstrittenen Bilddarstellungen zu ergründen. Jetzt hat der deutsche Ägyptologe Rainer Hannig eine Lösung für das Rätsel vorgelegt. Er geht davon aus, dass es sich bei der Schrift um spätmittelalterliches Hebräisch handelt. Im Exklusiv-Interview erläutert er seine Erkenntnisse.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland kritisieren die Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung. "Die Regierung tut sich schwer mit den selbstgegebenen Richtlinien", sagte der katholische Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), Karl Jüsten, in Berlin. Der in der vergangenen Woche vom Kabinett verabschiedete Rüstungsexportbericht für 2019 widerspreche der Ankündigung der Koalition aus Union und SPD, eine einschränkende Politik zu verfolgen.
Für den 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt soll nach dem Willen der Stadt auch das Rathaus als Veranstaltungsort genutzt werden. Der Römer sei von der Protokollabteilung der Stadt für den geplanten Zeitraum vom 12. bis 16. Mai 2021 "geblockt" worden, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) nach einem Empfang des Kirchentagspräsidiums. "Wir als Stadt möchten, dass der Ökumenische Kirchentag auch in unseren Räumen stattfindet", betonte er.
Das Bundesverwaltungsgericht hat am Montag die Grundsätze zum Sonn- und Feiertagsschutz bestätigt und präzisiert. Die Richter in Leipzig hoben hervor, dass Regelungen für verkaufsoffene Sonntage das verfassungsrechtlich geforderte Mindestniveau des Sonntagsschutzes wahren müssten. Die Gewerkschaft verdi hat damit in zwei gemeinsam verhandelten Revisionsverfahren erfolgreich gegen die entsprechenden Verordnungen zu Sonntagsöffnungen der Großen Kreisstadt Herrenberg und der Stadt Mönchengladbach geklagt.
Ohne Computer geht heute fast nichts mehr. Ob im Alltag oder bei der Arbeit – der Rechner ist nicht wegzudenken. Oft verbirgt er sich auch dort, wo man ihn nicht sofort vermutet: im Fernseher, im Auto, ja selbst in der Armbanduhr. Den Markt beherrschen amerikanische und asiatische Hersteller. Den wenigsten ist bewusst, dass der Erfinder des Computers ein Deutscher war: Konrad Zuse. Vor 110 Jahren, am 22. Juni 1910, wurde er in Wilmersdorf (heute ein Stadtteil von Berlin) geboren.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (93) ist am Donnerstag überraschend nach Deutschland gereist. Grund ist der schlechte Gesundheitszustand seines in Regensburg lebenden älteren Bruders Georg Ratzinger (96). Wie der Sprecher des Bistums Regensburg, Clemens Neck, sagte, landete Benedikt am Vormittag mit einer Maschine aus Rom am Münchner Flughafen. Dort habe ihn der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer empfangen und sei mit ihm zusammen nach Regensburg gefahren, wo der frühere Papst im Priesterseminar wohne.
WOLFEGG – Ein kleines Mädchen strahlt über das ganze Gesicht – beim Schlittenfahren, beim Spielen mit dem Hofhund oder beim Hühnerfüttern. Die Fotos berühren an jeder Station der Wanderausstellung aufs Neue. Nach Marktoberdorf, Immenstadt, Lindenberg und Ottobeuren ist „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu. Ermordet in Auschwitz“ nun im Bauernhausmuseum Wolfegg zu sehen.
Vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft rufen die beiden großen Kirchen in Deutschland in Europa zu mehr Solidarität auf. Es gelte, "die Zukunft unseres gemeinsamen Hauses Europa in Verantwortung für den europäischen Zusammenhalt zu gestalten", erklärten die Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Mittwoch in Bonn und Hannover.
Als Kita des Jahres 2020 ist eine Einrichtung im niedersächsischen Aurich ausgezeichnet worden. Den mit 25.000 Euro dotierten Preis erhält die Pinguin Kindertagesstätte für die Förderung der Kreativität der Mädchen und Jungen, wie die Verantwortlichen des Deutschen Kita-Preises am Dienstagabend in Berlin mitteilten. In derselben Kategorie wurden zudem vier Zweitplatzierte mit jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet, darunter der katholische Kindergarten St. Franziskus im Kirchtal aus Benningen am Neckar in Baden-Württemberg.
Katholiken in ganz Deutschland haben am Donnerstag das Fronleichnamsfest gefeiert. Der mittelalterliche Name bedeutet so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi"; das Fest erinnert an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Wegen der Corona-Pandemie fielen die farbenfrohen Prozessionen meist aus. In Köln führte Kardinal Rainer Maria Woelki nach dem Festgottesdienst auf dem Domplatz eine kleine, geschlossene Sakraments-Prozession durch Straßen der Innenstadt.
Der Deutsche Kinderschutzbund fordert nach den Missbrauchsfällen in Münster die Bundesregierung auf, mehr in den Schutz von Kindern zu investieren. "Der Staat könnte die Jugendämter, Kindertagesstätten und Schulen besser ausstatten und finanzieren - er könnte viel mehr tun", sagte der Präsident der Organisation, Heinz Hilgers. Unterdessen forderte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hohe Strafen bei Fällen von Kindesmissbrauch.
In 168 Metern Höhe wird der künftige Düsseldorfer Stadtdechant Frank Heidkamp am Donnerstag den traditionellen Segen zu Fronleichnam spenden. Da die üblichen Prozessionen wegen der Corona-Krise ausfallen, gibt es in diesem Jahr einen Gottesdienst auf der Aussichtsplattform des Fernsehturms neben dem Landtag, wie das Stadtdekanat am Montag mitteilte.
Angesichts des Rekordniveaus judenfeindlicher Straftaten in Deutschland fordert der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, einen verstärkten Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Dabei seien sowohl Politik, Justiz und Zivilgesellschaft gefragt, hieß es am Mittwoch in Berlin. "Dabei muss der israelbezogene Antisemitismus, der erschreckend weite Verbreitung in allen Teilen der Bevölkerung hat, einbezogen werden."
Die Teilnehmer des Synodalen Wegs zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland setzen angesichts der Corona-Pandemie zunehmend auf einen Austausch im Internet. Inzwischen tagten drei der vier Foren per Videokonferenzen, teilten die Organisatoren in Bonn mit.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist nach Worten seines Biografen Peter Seewald originell, demütig, bodenständig und humorvoll. Joseph Ratzinger sei "ein Solitär, kein Kumpeltyp, aber eben auch kein kalter Kirchenfürst", sagte Seewald im Interview der "Süddeutschen Zeitung". "Und irgendwie auch unkonventionell, antibürgerlich, alles andere als spießig", erklärte der Autor, der am 4. Mai eine umfangreiche Biografie des 2013 zurückgetretenen Papstes vorgelegt hat.
Der Blutritt in Weingarten kann in diesem Jahr trotz der jüngsten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht in der gewohnten Form stattfinden. Es bleibt bei der Absage von Europas größter Reiterprozession, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Unter Achtung strenger Hygiene- und Abstandsregeln soll es aber am 21. und 22. Mai mehrere Festgottesdienste geben, die über das Internet übertragen werden.
Genau ein Jahr vor dem Start des dritten bundesweiten Ökumenischen Kirchentags (ÖKT) laufen die inhaltlichen Vorarbeiten für das Großereignis weiter. "Neu & intensiv begleiten uns Demut und Verantwortung", twitterte der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, am Dienstag mit Blick auf die noch ungewissen Folgen der Corona-Pandemie. Wie genau der ÖKT aussehen werde, "beraten wir gerade".
Die deutschen Bischöfe gehen auf Distanz zu einer Gruppe um die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Joseph Zen Ze-kiun. Diese hatten zusammen mit Erzbischof Carlo Maria Vigano eine Warnung veröffentlicht, nach der die Corona-Pandemie genutzt werden solle, um eine Weltregierung zu schaffen, "die sich jeder Kontrolle entzieht".
Viele Seniorenheime in Deutschland dürfen am Muttertag wieder begrenzt öffnen. Doch Betreiber und Altenhilfe-Experten rieten am Freitag zu einem langsamen und rücksichtsvollen Neustart.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat dazu aufgerufen, das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren als Aufforderung für eine Stärkung Europas zu begreifen. "Aus dem Kriegsende folgt die Verpflichtung für Europa", sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Wichtig sei es auch, sich dafür verantwortlich zu fühlen, Errungenschaften wie Frieden und Demokratie nicht zu gefährden. "75 Jahre Frieden - das muss man wertschätzen und darf es nicht als gegeben abhaken."
In die Debatte über den Einsatz von bewaffneten Drohnen kommt Bewegung. Die in der Koalition vereinbarten Expertenanhörungen sollen am Montag beginnen und vom Verteidigungsministerium organisiert werden. Das geht aus einer Einladung hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch) vorliegt. Bei der ersten Anhörung sollen demnach ethische, rechtliche, politische und militärstrategische Fragestellungen besprochen werden.
Am Wochenende haben die Kirchen in Deutschland wieder vermehrt öffentliche Gottesdienste unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert. So leitete nach sieben Wochen Pause Kardinal Rainer Maria Woelki die erste Messe mit Gemeinde im Kölner Dom. "Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und werden dafür Sorge tragen, dass kein Leben gefährdet ist", versicherte der Kölner Erzbischof am Sonntag. Trotz der geltenden Sicherheits- und Hygieneauflagen sei er froh, wieder Gottesdienste feiern zu können. Den Gesang der Gläubigen im Dom habe er bei dieser ersten Messe jedoch vermisst.
Klöster gehören zu den Keimzellen der Braukunst. Viele Braustätten beziehen sich auf diese Tradition und nutzen den Titel „Klosterbrauerei“. Echte Klosterbrauereien und Braubetriebe in kirchlicher Trägerschaft sind indes selten geworden. Die Säkularisation im 19. Jahrhundert ließ ihre Anzahl schrumpfen. Vor allem in Bayern gibt es sie heute noch.
Der frühere Papst Benedikt XVI. begeht an diesem Donnerstag seinen 93. Geburtstag. Offizielle Feiern sind nicht geplant. Sein Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein sagte laut Medienberichten schon vor zwei Wochen, mit Blick auf die Corona-Pandemie seien keine Delegationen vorgesehen. Benedikt XVI., von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche, führt ein zurückgezogenes Leben in einem früheren Kloster in den vatikanischen Gärten. In den vergangenen Monaten hat seine körperliche Verfassung merklich nachgelassen.
Öffentliche Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen soll es angesichts der Corona-Pandemie auch vorerst in Deutschland nicht geben. Das erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin. Zugleich wies Merkel auf den am Freitag stattfindenden Austausch zwischen Religionsvertretern und der Bundesregierung hin. Demnach soll dort ein "möglichst einvernehmlicher Weg" vorbesprochen werden. Das Verbot von öffentlichen Gottesdiensten gilt zunächst bis zum 3. Mai. Die Deutsche Bischofskonferenz äußerte sich enttäuscht darüber.
Versorgungslücken gehörten lange der Vergangenheit an. Durch die Corona-Krise könnten Lebensmittel hierzulande wieder knapp werden. Um gegenzusteuern, setzen viele auf eingekochtes Obst oder Gemüse. Vom „Einmachen“ oder „Einwecken“ sprachen schon die Großmütter. Sie meinten damit die Hitzesterilisierung als Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Diese stellte ab 1900 eine geradezu revolutionäre Entwicklung für die häusliche Wirtschaft dar.
Eine Art Sonnenaufgang hinter der Aufforderung "schaut hin": Mit diesem Motiv präsentiert sich der bundesweite Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main künftig in einer Werbekampagne. Nach Angaben der Veranstalter soll das Großereignis, zu dem im Mai kommenden Jahres mehr als 100.000 Besucher erwartet werden, trotz der derzeitigen Corona-Krise wie geplant stattfinden.
Ostersonntag ohne den Osterräderlauf: Für den Lügder Dechenverein, der die Traditionsveranstaltung ausrichtet, ist das unvorstellbar. Jahr für Jahr sind Tausende von Menschen dabei, wenn sechs brennende Riesenräder vom Lügder Osterberg ins Tal der Emmer rollen. Weil das 2020 nicht möglich ist, geht der Räderlauf online – und zwar um Punkt 21 Uhr am Ostersonntag, den 12. April: Die Osterräderlauf-Kanäle bei Youtube, Facebook und Instagram zeigen einen Film, der kurzfristig für die Osternacht 2020 gedreht wurde. Er enthält Bilder des Räderlaufs 2019 und aktuelles Material, mit dem die Dechen ein Zeichen für Solidarität und Gemeinschaft setzen wollen. Sichtbare und hörbare Signale des Räderlaufs wird es in Lügde auch geben: Wie immer um 21 Uhr läuten die Kirchenglocken von St. Marien und das Osterkreuz leuchtet in die Nacht. Vielleicht geht auch ein Wunsch der Dechen in Erfüllung: Die Lügder singen an ihren Fenstern mit, wenn zum Ende des Films das Dechenlied (mit Untertiteln) angestimmt wird.
In Zeiten der Corona gestaltet sich der Alltag immer schwieriger. Angesichts von Schul- und Kitaschließungen, Veranstaltungsverboten und reduzierten sozialen Kontakten bleibt vielen nur die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Wie Berufsleben und Familie irgendwie unter einen Hut gebracht werden können, zeigt der sehr persönlich gefärbte Erfahrungsbericht von Rocco Thiede und Catarina Hofmann-Thiede:
Das Kölner Traditionsunternehmen ist vor allem für seinen Melissengeist bekannt - nun will die "KlosterfrauHealthcare Group" dem Mangel an Desinfektionsmitteln in der Corana-Krise abhelfen. "Wir sind dabei, eine unserer Produktionsanlagen auf die Herstellung von Handdesinfektionsmitteln in 0,2 Liter-Flaschen umzustellen", erklärte CEO Helmut Fabry. Die Herstellung im Zweischichtbetrieb beginne Anfang April.
Bei einem Blutspendetermin in einer Würzburger Pfarrei hat das Bayerische Rote Kreuz (BRK) einen außergewöhnlichen Andrang registriert. Der Ehrenamtliche Stefan Schwarz zeigte sich im Anschluss "überwältigt" von der großen Bereitschaft vor allem von Erstspendern. Unter ihnen waren den Angaben zufolge viele Studierende, die Aufrufen in den sozialen Medien gefolgt seien. Teils hätten die "in verantwortungsvollem Abstand zueinander Wartenden" mehr als zwei Stunden Schlange stehen müssen. "Trotzdem war die Stimmung gut, niemand hat gemeckert oder gejammert", lobte Schwarz.
Angesichts der Corona-Krise rufen die großen christlichen Kirchen in Deutschland zum Zusammenhalt auf. Jede und jeder sei von der aktuellen Lage betroffen, insbesondere die Schwachen treffe sie "mit aller Härte", heißt es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, dass sich die drei Kirchen gemeinsam zu einer aktuellen Situation äußern.
In Deutschland sind jetzt alle öffentlichen christlichen Gottesdienste wegen der Coronakrise abgesagt. Am Mittwoch setzte als letztes der 27 katholischen Bistümer Regensburg das staatliche Verbot in eine Anweisung an seine Seelsorger um.
Als im November 1989 in Berlin die Mauer fiel, bereitete sich Matthias Wanitschke in Erfurt auf seine Weihe vor. Priester wollte er werden. Daraus wurde nichts. Heute arbeitet der Diplom-Theologe bei der thüringischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des früheren DDR-Staatssicherheitsdiensts und gilt als Experte für das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und SED.
Die Ausbreitung des Coronavirus stellt auch das religiöse Leben in Deutschland vor Herausforderungen. Die gegenwärtige Situation erfordere außergewöhnliche Schritte, erklärte Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode in einem am Freitag veröffentlichen Schreiben. Laut Bode gibt es in der derzeitigen Situation für keinen Katholiken eine Verpflichtung zum Besuch von Gottesdiensten im Sinne der Sonntagspflicht. Die für 21. März geplante Bischofsweihe in Augsburg fällt aus, ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Wegen des sich verbreitenden Coronavirus werden in immer mehr Bundesländern vom kommenden Montag an die Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen - meist bis zum Ende der Osterferien.
Ein wachsamer Küster hat in der Münchner Kirche Heilig Geist innerhalb von zwei Tagen zwei Opferstock-Diebe überführt. Das berichtet der „Münchner Merkur“. Dem 30-jährigen Alexander Kastner fiel demnach am Donnerstagabend vergangener Woche auf, wie sich ein Mann am Opferstock herumdrückte.
Die Bundesregierung will die Länder bei der Umsetzung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter unterstützen. Der Bundestag debattierte am Donnerstag in erster Lesung ein entsprechendes "Ganztagsfinanzierungsgesetz". Demnach will der Bund in diesem und im kommenden Jahr ein Sondervermögen von insgesamt zwei Milliarden Euro errichten. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter soll laut Koalitionsvertrag bis 2025 eingeführt werden.
Die Wahl des Limburger Bischofs Georg Bätzing (58) zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz hat zahlreiche positive Reaktionen ausgelöst. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte, Bätzing übernehme nach wichtigen Ämtern im Bereich des interreligiösen Dialogs und der Weltkirche nun eine zentrale Aufgabe und große Verantwortung an der Spitze der katholischen Kirche in Deutschland. „Sie schaffen wichtige Verbindungen zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft“, betonte er.
Pater Hans Langendörfer (69) bleibt nun doch noch einige Monate Sekretär der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Die Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe bestätigte ihn am Dienstag in seinem Amt. Der Jesuit hat angekündigt, diese Aufgabe bis höchstens Ende des Jahres auszuüben.
Bischof Georg Bätzing (58) ist neuer Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Der Bischof von Limburg wurde am Dienstag in Mainz zum Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx (66) gewählt.
Mit bewegten Worten hat der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode dem scheidenden Kardinal Reinhard Marx für die sechsjährige Arbeit als Bischofskonferenz-Vorsitzender gedankt. Als Stellvertreter erinnerte Bode am Montag in der Vollversammlung der Bischöfe an das enorme Reisepensum, das Marx zwischen Bonn, Berlin, München und Rom zurückgelegt habe.
Der Reformdialog in der katholischen Kirche in Deutschland nimmt weiter Gestalt an. Zwei der vier Foren, die die zentralen Themen des Synodalen Wegs bearbeiten, haben jetzt ihre Vorsitzenden gewählt, teilten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag in Bonn mit.