Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle dringen auch die Kirchen auf wirksamere Maßnahmen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. „Gegen Judenhass muss noch viel konsequenter vorgegangen werden als bisher“, erklärten die Leiter des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Dagmar Mensink und Rabbiner Andreas Nachama. „Christen haben hier eine besondere Verantwortung, denn sie kennen die Muster der alten Judenfeindschaft, die heute in neuen Gewändern wiederkehren.“
Katholische und evangelische Bischöfe haben sich nach den Ereignissen von Halle/Saale bestürzt geäußert und ihre Solidarität mit den Juden in Deutschland bekundet. Papst Franziskus gedachte am Mittwoch der Opfer des Attentats, wie das vatikanische Presseamt am Abend mitteilte. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, verurteilten den Angriff auf eine Synagoge, bei dem zwei Menschen starben, scharf.
Die ehemalige Beauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, hat die Leipziger Großdemonstration vom 9. Oktober 1989 als Meilenstein der friedlichen Revolution vor 30 Jahren gewürdigt. Birthler kritisierte zugleich die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), und ihren thüringischen Amtskollegen Bodo Ramelow (Linke), die es zuletzt abgelehnt hatten, die DDR einen „Unrechtsstaat“ zu nennen.
Die Verhandlung des Landgerichts Berlin zum Umbau der Sankt-Hedwigs-Kathedrale wird auf den 17. März 2020 verlegt. Das habe "dienstliche Gründe", sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag auf Anfrage. Er erklärte, Gerichtstermine würden nie leichtfertig verschoben, sondern um die "adäquate Durchführung des Verfahrens zu sichern". Ursprünglich war die Verhandlung für 15. Oktober anberaumt.
Albrecht Freiherr von Boeselager, deutscher Großkanzler des Souveränen Malteserordens, wird am heutigen Freitag 70 Jahre alt. Als Großkanzler ist Boeselager Chef der Exekutive und sowohl für die Verwaltung als auch für die Außenbeziehungen des international karitativ tätigen Ordens zuständig. Boeselager hat den Posten seit 2014 inne, wurde aber 2016 wegen interner Querelen zeitweise für abgesetzt erklärt. Im Mai bestätigte das Generalkapitel den Juristen für weitere fünf Jahre im Amt.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg warf kürzlich den Staats- und Regierungschefs beim Uno-Klimagipfel in New York vor, ihr durch Versagen die Kindheit gestohlen zu haben. Birgit Kelle nimmt Stellung.
Seit mehr als 30 Jahren präsentiert der Förderverein der Alten Kirche Sargenzell bei Fulda jährlich einen Früchteteppich. Der Erlös kommt karitativen Projekten zugute. In diesem Jahr wählte der Förderverein ein Aquarell des englischen Malers Willam Hole,, "Die Berufung des Levi".
Am Tag der Deutschen Einheit haben Vertreter der christlichen Kirchen an die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 und die vorausgehende friedliche Revolution erinnert. "Ich bin allen von Herzen dankbar, die sich vor 30 Jahren und auch die Jahre und Jahrzehnte davor, nicht schrecken ließen von Staatsmacht und Willkür", sagte die evangelische Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei einem ökumenischen Gottesdienst am Donnerstag in Kiel. Auch der katholische Erzbischof Stefan Heße zeigte sich dankbar für die Wiedervereinigung.
Vertreter aus Politik und Kirche haben die friedliche Revolution vor 30 Jahren gewürdigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hob am Wochenende das demokratische Engagement der Ostdeutschen im Jahr 1989 hervor. Sie hätten in der ehemaligen DDR viel Mut aufgebracht, um die deutsche Einheit Realität werden zu lassen, sagte Merkel in ihrem Video-Podcast. Auch Der frühere sächsische evangelische Landesbischof Jochen Bohl und der katholische Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, würdigten die friedliche Revolution.
Rund 150 Menschen aus ganz Deutschland haben Organspendern sowie stellvertretend ihren Angehörigen gedankt. Der Ethiker und Philosoph Eckhard Nagel betonte bei der Veranstaltung am Montag in Halle an der Saale, der zentrale Aspekt innerhalb der Transplantationsmedizin sei das existenzielle Beziehungsmoment, in dem Menschen zusammengeführt würden, die sich nicht kennen.
Zum Beginn des zweitägigen Neujahrsfests Rosch Haschana haben Politik und Religionsvertreter den Juden in Deutschland gratuliert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstrich in ihrer am Sonntag veröffentlichten Grußbotschaft, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland heute dank ihrer Integrationsleistung die drittgrößte in Europa sei. Kardinal Reinhard Marx übermittelte Friedens- und Segenswünsche an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zum Start des Jahr 5780 des jüdischen Kalenders.
Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper hat sich zu seiner Rolle bei der Entstehung des Briefs von Papst Franziskus an die deutschen Katholiken vom 29. Juni geäußert. In einem Beitrag für das Portal katholisch.de schreibt er am Donnerstag: „Es ist richtig, dass Papst Franziskus mich um ein Gespräch über die Situation in Deutschland gebeten hat. Von den Strukturreformen, die beim synodalen Weg zur Diskussion stehen, war dabei ebensowenig die Rede wie in dem nachfolgenden Brief des Papstes.“
Der staatlich angeordnete „Baustopp“ für die Sanierung und Umgestaltung der Berliner Sankt Hedwigs-Kathedrale wird aufgehoben. Diese Entscheidung erfolgte nach einer Besichtigung der Baustelle durch Vertreter des Bezirks Mitte und des Erzbistums, wie Bistumssprecher Stefan Förner am Freitag mitteilte. An dem Treffen nahmen am Donnerstag Bezirksstadtrat Ephraim Gothe und Guido Schmitz vom Fachbereich Denkmalschutz im Bezirk Mitte sowie Dompropst Tobias Przytarski und Christian Franke vom Projektsteuerungsbüro teamproject teil.
Die katholische Kirche in Deutschland setzt ihren geplanten „synodalen Weg“ zu innerkirchlichen Reformen fort. Zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz sagte der Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag in Fulda, dass „alle Bischöfe mitgehen“. Mit Blick auf kirchliche Missbrauchsopfer beschlossen die Bischöfe eine bessere Entschädigung. Genaue Summen wurden aber noch nicht festgelegt.
Die Widerspruchslösung bei der Reform der Organspende ist unter Experten hoch umstritten. Bei einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestags gab es am Mittwoch neben Zustimmung auch grundsätzliche Zweifel an der ethischen Vertretbarkeit. Gegenstand der Anhörung waren zwei konkurrierende Gesetzentwürfe, die die Zahl der Organspenden erhöhen sollen, sowie ein Antrag der AfD, der das Vertrauen in die Spende durch staatliche Aufsicht steigern will. Der Bundestag will die Organspende wohl noch in diesem Jahr neu regeln.
In den Tagen vor dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner offenbar eine bei ihm sonst ungewohnte Seite gezeigt. „Kardinal Meisner hatte Angst und zitterte. Was er selten tat. Er hatte Angst um die Menschen, dass es gewaltsam endet, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass die Machthaber einfach so nachgeben“, berichtete Berlins Erzbischof Heiner Koch, seinerzeit Priester in Köln, in Magdeburg.
Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) kritisiert die von SPD-Politikern erhobene Forderung nach einer Abschaffung des Paragrafen 218 des Strafgesetzbuchs (StGB). Damit würden Abtreibungen legalisiert und eine Tötung des ungeborenen Kindes „ohne Angabe von Gründen bis zur Geburt möglich“, erklärte die ALfA-Bundesvorsitzende Cornelia Kaminski am Dienstag in Fulda.
Zum „Saturday for Life“ begrüßte die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), Alexandra Linder, Tausende Teilnehmer vom Baby bis zur Großmutter vor dem Reichstag. Der Marsch für das Leben war in diesem Jahr noch bunter und internationaler. 8000 Teilnehmer waren am Samstag aus ganz Deutschland nach Berlin gereist.
Rund 150 Frauen haben am Montagmittag in Fulda für eine geschlechtergerechte Kirche demonstriert.
Mehrere tausend Menschen demonstrieren zur Stunde beim 15. Berliner "Marsch für das Leben" gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe. Veranstalter ist der Bundesverband Lebensrecht, ein Zusammenschluss von 13 Lebensschutzorganisationen. Nach dessen Angaben ist der jährliche Marsch die bundesweit größte Demonstration für den Schutz des Lebens.
Lange Zeit wurden in den Bistümern Gotteshäuser gebaut, die aussahen „wie immer“ – also so, wie man sich die traditionelle Kirche vorstellt. Ab den 1920er Jahren übertrugen sich neue Stilrichtungen in der Architektur nach und nach auch auf den Kirchbau.
Papst Franziskus hat dem 15. „Marsch für das Leben“ am Samstag in Berlin seine Unterstützung zugesichert. „Jedes Leben ist kostbar, jeder Mensch ist gleich wertvoll. Dies gilt ohne Einschränkung und Unterschied“, heißt es in einer am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Stellungnahme. „Daher ist es unsere Pflicht, als Christen und Glieder der Gesellschaft aufzustehen, wenn das Recht auf Leben und die Würde des Menschen bedroht oder auf subtile Weise ausgehöhlt und untergraben werden.“
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Ulrich Hennes (57) vom Amt des Düsseldorfer Stadtdechanten entbunden. Zugleich leitete er gegen den bereits beurlaubten Geistlichen ein Verfahren zur Amtsenthebung als Pfarrer von Sankt Lambertus ein, wie das Erzbistum Köln am Mittwochabend mitteilte. Gegen Hennes lägen „glaubwürdige Berichte“ über sexuelle Handlungen an einem 20-Jährigen im Rahmen eines Seelsorgegesprächs vor.
Weil er kein passendes Bilderbuch als Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn fand, schritt der Arzt Heinrich Hoffmann selbst zur Tat: Sein „Struwwelpeter“ sollte ein Klassiker der Kinderliteratur werden. Vor 125 Jahren, am 20. September 1894, ist der Autor gestorben.
Im rheinland-pfälzischen Lantershofen nimmt am heutigen Dienstag das Institut für Prävention und Aufarbeitung (IPA) von sexualisierter Gewalt seine Arbeit auf. Ziel sei, Standards und Grundlagen für die Fortentwicklung der Präventionsarbeit und der Aufarbeitung zu entwickeln, erläuterte der designierte Leiter Oliver Vogt. Die Initiative zu der Einrichtung stammt vom Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann.
Nach der Kritik aus dem Vatikan geht die Debatte über Reformen in der katholischen Kirche weiter. Dabei wies der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Wochenende die Kritik zurück und kündigte klärende Gespräche in Rom in der kommenden Woche an. Bei einem Vorbereitungstreffen in Fulda bekräftigten Bischöfe und Laienvertreter, sie wollten am „synodalen Weg“ festhalten und dabei auch strittige Themen wie die Rolle der Frauen und die katholische Sexualmoral nicht ausklammern.
In einem feierlichen Gottesdienst im Limburger Dom hat Kurienkardinal Kurt Koch den im KZ Dachau gestorbenen Pallottinerpater Richard Henkes (1900-1945) seliggesprochen. An der Zeremonie nahmen am Sonntag etwa 1.000 Gäste teil, darunter zahlreiche Besucher aus Tschechien und Polen.
Der umstrittene vorgeburtliche Bluttest auf das Downsyndrom soll offenbar künftig von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Darauf haben sich die Mitglieder des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Kassen geeinigt, wie „Der Spiegel“ am Freitag vorab berichtete. Die Kosten sollten allerdings nur bei „besonderen Risiken oder zur Abklärung von Auffälligkeiten“ übernommen werden. Ein flächendeckendes Screening soll es nicht geben.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat eine Änderung des kirchlichen Entschädigungssystems für Opfer sexuellen Missbrauchs angedeutet. Er gehe davon aus, dass Betroffenen künftig deutlich höhere Summen gezahlt werden könnten, sagte der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz dem „Trierischen Volksfreund“ (Donnerstag). Er bestätigte, dass Summen von bis zu 300.000 Euro im Gespräch seien.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat vor falschen und überhöhten Erwartungen an die angekündigte Reformdebatte innerhalb der deutschen katholischen Kirche gewarnt. „Niemand wird ernsthaft glauben, dass im nächsten Jahr Frauen zu Priesterinnen geweiht werden“, sagte er am Mittwochabend in Hamburg. Aber die Diskussion darüber werde niemand mehr unterbinden können. Die deutschen Bischöfe und das ZdK wollen im Dezember einen „verbindlichen synodalen Weg“ zur Erneuerung der Kirche starten.
Die Erzbischöfe von Berlin und Hamburg, Heiner Koch und Stefan Heße, haben Mecklenburg-Vorpommerns erkrankter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag ihre Genesungswünsche übermittelt. „Für die folgende und schwierige Zeit hoffe ich, dass Ihnen Familie und Freunde mit Kraft und Zuversicht zur Seite stehen und Sie begleiten“, heißt es laut Erzbischöflichem Amt Schwerin in einem Schreiben Kochs.
Bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda wollen die Bischöfe über Reformen in der Kirche und über die weitere Aufarbeitung des Missbrauchsskandals beraten. Auf der Tagesordnung der Versammlung vom 23. bis 26. September stehen aber auch die politischen Entwicklungen nach den jüngsten Landtagswahlen, die Klimadebatte und das Engagement der Kirche für Flüchtlinge. An den Beratungen nehmen 69 Mitglieder der Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden teil, Kardinal Reinhard Marx.
Ein Schwangerschaftsabbruch kann nach den Worten der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer für ihre Partei „nie ein Bagatelldelikt, eine Bagatellentscheidung“ sein. Denn das „C“ mache deutlich, dass jeder einzelne Mensch nach dem Abbild Gottes geschaffen sei und daher eine eigene personelle Würde habe, sagte Kramp-Karrenbauer in Villingen-Schwenningen am Rande des Schwarzwalds. Dies gelte unabhängig etwa von Geschlecht und Geburtsort. „Wir machen Politik auf Grundlage des christlichen Menschenbildes“, betonte die CDU-Chefin.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigt sich offen für eine Einschränkung des Zölibats. Er könne sich durchaus vorstellen, dass es sinnvoll sei, "unter bestimmten Voraussetzungen in bestimmten Regionen verheiratete Priester zuzulassen", sagte Marx der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, beklagt deutliche Lücken beim Schutz von Kindern vor Missbrauch in Schulen oder Vereinen. „Kitas, Schulen, Sportvereine und die Einrichtungen des religiösen Lebens brauchen dringend mehr Unterstützung für ihr Engagement gegen sexuelle Gewalt“, sagte Rörig am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung eines Berichts des Deutschen Jugendinstituts zum Thema.
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat nach eigenen Angaben nicht damit gerechnet, so viel gesellschaftlichen Gegenwind abzubekommen. In den vergangenen Wochen habe das noch zugenommen, sagte er in einem Interview des Pastoral-Magazins aus dem Bistum Magdeburg „Moment“. „Den einen ist man zu liberal, den anderen zu konservativ“, sagte Feige.
Eine „Gesamtlösung“ für eine bundesweit einheitliche Personalbemessung in der Pflege fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz. Es gelte, „die Bedürfnisse der Patienten und die Qualität der Pflege in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Dienstag in Berlin.
Mit einer Wallfahrt hat das Bistum Görlitz am Sonntag seiner Gründung vor 25 Jahren gedacht. "Wir sind eine qualifizierte Minderheit, die bedeutungsvoll ist, das dürfen wir mit demütigem Selbstbewusstsein sagen", sagte Bischof Wolfgang Ipolt beim Festgottesdienst im Kloster Neuzelle. "Die Medien nehmen von uns Notiz, Journalisten fragen nach unserer Meinung und geben uns die Möglichkeit, das Evangelium zu verbreiten." Dem kleinsten deutschen Bistum gehören aktuell etwa 29.700 Katholiken an.
Nachfahren von NS-Verfolgten, denen bislang unter bestimmten Umständen die Einbürgerung verwehrt worden war, können ab sofort leichter die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. Dazu gelten ab heute neue Regeln, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. „Deutschland muss seiner historischen Verantwortung gegenüber denjenigen gerecht werden, die als Nachfahren deutscher NS-Verfolgter staatsangehörigkeitsrechtliche Nachteile erlitten haben“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
Die deutschen Bischöfe haben sich erstmals umfassend zu verbindlichen und vergleichbaren Standards in ihrer Finanz- und Vermögensverwaltung verpflichtet. Nach den neuen gemeinsamen Richtlinien müssen alle Jahresabschlüsse der Bistümer, Bischöflichen Stühle, Domkapitel und anderer bedeutenderer Rechts- und Vermögensträger veröffentlicht werden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sprach von einem „wichtigen Schritt, um eine neue Glaubwürdigkeit innerhalb und außerhalb der Kirche zu erreichen“.
Die seit 145 Jahren bestehende Vatikanapotheke setzt auf Innovation aus Deutschland: Für die Ordnung und Inventur der mehr als 40.000 Produkte ist künftig ein Roboter im Einsatz, wie die vatikanische Zeitung „Osservatore Romano“ mitteilte. Die rund 60 Mitarbeiter der Vatikanapotheke verstärkt demnach das Modell „BD Rowa“. Der Hersteller hat seinen Sitz in Rheinland-Pfalz.
Die Bundesregierung plant in dieser Legislaturperiode keine Änderung des Embryonenschutzgesetzes. Das erklärte sie am Montag in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Damit bleibt auch die Eizellspende verboten.
Das in Niedersachsen geplante Gesetz, das unter anderem Richtern das Tragen religiöser Symbole bei Verhandlungen verbieten soll, sorgt weiter für Kritik unter Islamvertretern. Durch den Gesetzentwurf würden muslimische Frauen „auf ihre Kleidung reduziert, statt ihre hart erarbeitete Kompetenz zu beachten“, sagte der Landesverbandsvorsitzende des Zentralrats der Muslime (LV-ZMD), Sadiqu Al-Mousllie, am Montag in Hannover.
Um den jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom gibt es Streit. Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) weist in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Offenen Brief an den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki Forderungen der katholischen Friedensbewegung Pax Christi zurück, auf den immer im Januar gefeierten Gottesdienst zu verzichten.
Hessen hat per Erlass des Innenministeriums Mahnwachen und Demonstrationen von Abtreibungsgegnern vor Arztpraxen stark eingeschränkt. Die Regelung gelte ab sofort, sagte Ministeriumssprecher Marcus Gerngroß am Donnerstag in Wiesbaden. Hessen sei seines Wissens das erste Bundesland, das eine solche Regelung getroffen habe.
Die Kritik am sogenannten Geordnete-Rückkehr-Gesetz reißt nicht ab. Die Regelung zur Erleichterung von Abschiebungen tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Die Diakonie Deutschland beklagte am Dienstag vor allem, dass Flüchtlinge, die in einem anderen EU-Mitgliedsstaat Schutz gefunden haben, künftig keine Sozialleistungen in Deutschland mehr erhalten sollen. Kritik kam auch von Pro Asyl und der Linkspartei.
Die evangelische Kirche hat zurückhaltend auf den Vorschlag der sachsen-anhaltischen Links-Fraktion reagiert, mit einer Ablösesumme von 700 Millionen Euro die jährlichen Zahlungen des Landes an die Kirchen zu beenden. Die Kirche wolle sich Gesprächen über eine Ablösung der Staatsleistungen nicht verweigern, sagte der landespolitische Beauftragte der evangelischen Kirchen in Sachsen-Anhalt, Albrecht Steinhäuser, am Montag der Katholischen-Nachrichten Agentur in Magdeburg.
Die 27 katholischen Bistümer in Deutschland haben ihrem Dachverband eine neue Struktur gegeben. Die von den Diözesanbischöfen einstimmig verabschiedete Verfassungsreform tritt zum 1. November in Kraft, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte. Ziel sei eine bessere Zusammenarbeit, hieß es. Durch die Neuaufstellung des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) könnten die Bistümer stärker zusammenrücken, sagte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, der bei dem Projekt federführend war.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich mit Mitgliedern der Protestbewegung Maria 2.0 getroffen. Das teilte das Bistum am Donnerstag mit. Bei dem 90-minütigen Treffen am Mittwochnachmittag im Bischofshaus habe Kohlgraf deutlich gemacht, dass ihm an einer Fortsetzung des Dialoges gelegen sei.
Der Pastor der evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde in Hamburg-Lohbrügge versteigert sein Predigtthema auf Ebay.
Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger fordert einen geringeren Fleischkonsum in Deutschland. "Im Endeffekt müssten wir dahin kommen, etwa nur ein Viertel der Fleischmenge zu essen, die wir momentan zu uns nehmen", sagte er am Mittwoch dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Dann könne eine "richtig gute Tierhaltung" garantiert werden. Massentierhaltung verursache Umweltschäden.
Das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung hat einem Medienbericht zufolge einen für diesen Donnerstag geplanten Beschluss darüber verschoben, ob der Bluttest auf Trisomie künftig von den Kassen bezahlt werden soll.
Bayerns früherer CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber (77) hat Unverständnis zum Umgang der Kirchen mit dem Kreuzerlass geäußert. Die Kirchen hätten einen "unnötigen Konflikt mit der Staatsregierung gegen die Aufhängung von Kreuzen in Behörden vom Zaun gebrochen", sagte Stoiber der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost". "Kardinal Marx hat Markus Söder sogar eine Spaltung der Gesellschaft vorgeworfen! Diese harte Tonart kann ich bis heute nicht nachvollziehen." Damals hätten auch hohe Kirchenvertreter wie der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und Kardinal Gerhard Ludwig Müller widersprochen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Geschäfte auf Kosten von Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, unterbinden und die Versorgung der Betroffenen verbessern. Das sieht ein Gesetzentwurf von Spahn vor, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Darin heißt es, insbesondere bei der ambulanten Versorgung von Beatmungspatienten müsse von einer Fehlversorgung ausgegangen werden. Zudem bestünden Fehlanreize und Missbrauchsmöglichkeiten. Das verursache hohe Kosten für die Versichertengemeinschaft und Einbußen bei der Lebensqualität der Betroffenen.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel, hat die Weimarer Reichsverfassung als "Juwel der Religionsfreiheit" gewürdigt. Teile würden noch heute gelten. "Wir müssen die Trennung von Staat und Religion im Geist der Kooperation weiterentwickeln", forderte Grübel anlässlich des Inkrafttretens der Verfassung vor 100 Jahren am 14. August 1919.
Im ersten Halbjahr 2019 sind 11.496 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (12.261), wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilt. Die wichtigsten Zielländer waren demnach Italien, Albanien, Serbien, Georgien und Frankreich. Besonders häufig waren Albaner, Serben, Russen, Georgier und Nigerianer betroffen.
Ein Umdenken durch ein größeres Miteinander und einen täglichen Aufstand der Anständigen fordern Raed Saleh, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, und Yehuda Teichtal, der Gemeinderabbiner der jüdischen Gemeinde zu Berlin. Denn gegenwärtig komme es in Deutschland "täglich zu Angriffen auf Menschen, weil sie als anders wahrgenommen werden", schreiben sie in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
"Es gibt viele Wege zu Gott. Einer führt über die Berge" - dieses Motto des früheren Innsbrucker Bischofs Reinhold Stecher gilt auch für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke.
Für den Schlagersänger Peter Orloff (Schwarzmeer Kosaken-Chor) gehört Gott nach eigenem Bekunden "irgendwie" zum Leben. Zugleich trage er den Glauben aber nicht vor sich her. "Ich möchte nicht missionieren, weil ich keinem vorschreiben möchte, was er glauben soll", sagte Orloff in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de.