Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) plädiert dafür, vorgeburtliche Bluttests in der Schwangerenvorsorge künftig in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen. Zugleich sollte aber eine ethische Beratung eingeführt werden. Es sei nicht vermittelbar, dass die Krankenkassen die "risikoreichere" Fruchtwasseruntersuchung bezahlten, nicht aber die "risikoärmeren" vorgeburtlichen Tests, sagte der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland, Martin Dutzmann, am Freitag in Berlin.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat den Zölibat als Lebensform für katholische Priester verteidigt. "Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ist die Lebensform Jesu und der Apostel", betonte Voderholzer am Mittwochabend beim Gottesdienst zum Hochfest des Bistumspatrons Wolfgang in Regensburg. Sie habe von Anfang an wegen ihres Zeugnischarakters in hohem Ansehen gestanden. Vom Mönchtum, aber auch von Bischöfen und Priestern sei diese gelebt worden, lange bevor sie für den Bereich der Westkirche im Mittelalter verbindlich vorgeschrieben worden sei.
OPPENHEIM – Bis zur Decke stapeln sich die Schädel und Knochen – sterbliche Überreste von Menschen: Alte und Junge, Männer, Frauen und Kinder. Bis zu 20 000 Tote, schätzt man, haben in Oppenheims Michaelskapelle ihre letzte Ruhestätte gefunden, in dem gotischen Karner neben der Katharinenkirche. Es ist das wohl größte Beinhaus Deutschlands.
Deutschlands Krankenhausseelsorger sind nach eigenen Angaben immer öfter mit konfessionslosen Patienten konfrontiert. Das gelte vor allem im Osten Deutschlands und in großstädtischen Milieus, hieß es bei einem Treffen von rund 60 Krankenhausseelsorgern in Trier.
Die Diakonie muss einer abgelehnten Stellenbewerberin, die konfessionslos ist, eine Entschädigung von rund 3.900 Euro zahlen. Das entschied am Donnerstag das Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Das evangelische Werk habe die Bewerberin wegen ihrer fehlenden Kirchenzugehörigkeit ungerechtfertigterweise benachteiligt, urteilte das Gericht unter Berufung auf das Europarecht.
Der beim Busunfall im Schweizer Kanton Tessin getöteten 27-jährigen Frau soll am Mittwoch in einem ökumenischen Gottesdienst gedacht werden. Mit Rücksicht auf die Angehörigen und Betroffenen sei die Feier in Köln aber nicht öffentlich, teilte das Erzbistum Köln am Montag mit.
Das Landgericht Gießen hat die Verurteilung der Ärztin Kristina Hänel wegen unerlaubter Werbung für Abtreibungen bestätigt. Das Landgericht verwarf am Freitag die Berufung Hänels gegen das Urteil des Amtsgerichts Gießen, das die Allgemeinmedizinerin im November 2017 wegen Verstoßes gegen den entsprechenden Paragrafen 219a zu einer Geldstrafe von rund 6.000 Euro verurteilt hatte. Sie hatte auf ihrer Homepage darauf hingewiesen, auch Schwangerschaftsabbrüche anzubieten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Bundestag hat am Donnerstag kontrovers über die Reform der Geschlechtseintragung in das Personenstandsregister debattiert. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung will für Menschen ohne eindeutiges biologisches Geschlecht den zusätzlichen Eintrag "divers" ermöglichen. Das Bundesverfassungsgericht hatte dem Bundestag vor einem Jahr eine Frist bis Ende Dezember gesetzt, um für Menschen, die weder eindeutig männlich noch weiblich sind, eine positive Geschlechtsbezeichnung einzuführen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünscht sich eine kontroverse Debatte über die Organspende. Er habe Verständnis, wenn es in der Bevölkerung Unbehagen über die von ihm geforderte Widerspruchslösung gebe, sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Immerhin geht es ums Sterben und um den Tod. Umso wichtiger ist eine breite und sachliche Debatte", so der Minister. Dabei müssten auch Gegenargumente auf den Tisch kommen, denn die Widerspruchslösung sei ein "Eingriff in die persönliche Freiheit. Aber ich bin davon überzeugt, der ist notwendig", sagte Spahn.
Der wegen seiner liberalen Haltung zu Homosexualität unter Druck stehende bisherige Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, Ansgar Wucherpfennig, will seine Aussagen zu dem Thema nicht widerrufen. "Ich sehe meine Äußerungen zur Homosexualität und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare auf dem Boden der katholischen Lehre", sagte der Jesuitenpater den Kirchenzeitungen der Bistümer Limburg, Mainz und Fulda.
Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg sind am Dienstag in Berlin orthodoxe Rabbiner und Kantoren ordiniert worden. Bei dem Festakt in der Beth Zion Synagoge in Berlin-Mitte bezeichnete es Außenminister Heiko Maas (SPD) als "unverdientes Geschenk", dass in der Stadt, an dem Deportationen und Vernichtung geplant und beschlossen worden seien, heute wieder die größte jüdische Gemeinde Deutschlands lebe.
Eine auch qualitativ positive Abschlussbilanz ziehen die Veranstalter des 101. Deutschen Katholikentags in Münster. 90 Prozent der Besucher seien laut einer Umfrage zufrieden bis sehr zufrieden mit der Veranstaltung gewesen, teilte der Deutsche Katholikentag in Münster mit. Für 86 Prozent habe die Qualität des Programms gestimmt, 76 Prozent hätten Lage und Qualität der Veranstaltungsorte für gut befunden. An dem Christentreffen vom 9. bis 13. Mai in der Westfalenmetropole hatten nach Angaben der Veranstalter rund 90.000 Menschen teilgenommen.
Die fehlende Bestätigung des Vatikan für eine weitere Amtszeit von Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig als Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt stößt beim Jesuitenorden auf Unverständnis. Johannes Siebner, Provinzial der Jesuiten in Deutschland, erklärte am Montag: "Ich kann mir ehrlich gesagt gar nichts anderes vorstellen, als dass es sich da um ein Missverständnis handelt. Ansonsten wäre es ein empörender Vorgang."
Zur Frankfurter Buchmesse erscheint das erste inklusive Kinder-Gebetbuch. Die beiden Seelsorger Christoph Beuers und Jochen Straub haben das Buch "Dir kann ich alles sagen" zusammengestellt, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick will den Zölibat nicht lockern, kann sich aber die Weihe verheirateter Männer zum Priester vorstellen. So könnten bewährte Männer durch Dispens von der Pflicht zur Ehelosigkeit entbunden werden, sagte Schick am Sonntag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zu den Folgen der Missbrauchsstudie: "Das gibt es auch schon jetzt, wenn ein evangelischer Pfarrer katholischer Priester wird. Das könnte man erweitern."
Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) in Bayern und in München hat am Freitag Klage gegen den sogenannten Kreuz-Erlass vor dem Verwaltungsgericht München eingereicht. Mit dabei sind 25 weitere Kläger, darunter der Liedermacher Konstantin Wecker, Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote von den Grünen und der evangelische Pfarrer im Ehrenamt, Matthias Striebeck, teilte der bfg am Freitag in München mit. Durch das verpflichtende Kreuz im Eingangsbereich von Behörden des Freistaat sähen die Kläger ihre Grundrechte verletzt.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat am Dienstag in Lübeck zusammen mit Hamburgs Erzbischof Stefan Heße und der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs die Sondermarke der Post zu Ehren der vier "Lübecker Märtyrer" vorgestellt. Anlass für die Herausgabe der 70-Cent-Marke ist der 75. Jahrestag der Hinrichtung der vier christlichen Geistlichen durch die Nationalsozialisten. Erstausgabetag der Briefmarke ist am 11. Oktober 2018.
Eine TV-Dokumentation aus dem syrischen Bürgerkrieg und eine Magazin-Reportage über den Lebensweg verhaltensauffälliger Kinder: Die Filmemacher Feras Fayyad und Gudrun Hanke-El Ghomri sowie der Magazinjournalist Johannes Böhme haben den mit je 5.000 Euro dotierten Katholischen Medienpreis 2018 in den Kategorien Elektronische Medien und Print erhalten.
Mit einer Festwoche vom 5. bis zum 14. Oktober schließt der Veranstaltungsreigen zum 750. Gründungsjubiläum des Klosters Neuzelle bei Frankfurt/Oder. Zum Auftakt beginnt am Freitag ein zweitägiges Symposium zum Thema "Religion ausstellen", bei dem die Nutzung und Umnutzung von religiösem Erbe in Deutschland diskutiert wird. Am 12. Oktober, dem Jahrestag der Klostergründung, ist ein ökumenischer Festgottesdienst mit den Bischöfen Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) und Markus Dröge (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) geplant.
Achim Budde, seit 2007 Leiter der Bildungsstätte und Beauftragter für Wissenschaft und Forschung auf Burg Rothenfels am Main, wird zum 1. Januar 2019 neuer Direktor der Katholischen Akademie in Bayern. Die Personalie gab der Leiter des Katholischen Büros in Bayern, Lorenz Wolf, am Dienstagabend in München bekannt.
Seit fast einem Jahrtausend prägt der Hohe Dom St. Maria, St. Liborius und St. Kilian, ein gotisches Prachtwerk, das Stadtbild. Vom romanischen Bau, der 1068 von Bischof Imad geweiht wurde, ist heute kaum mehr als die Krypta erhalten geblieben. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 950. Jubiläum des alten Doms widmet sich eine Ausstellung dem Baustil des neuen Doms: der Gotik.
„Menschenwürde ist unantastbar. Ja zu jedem Kind – Selektion und Abtreibung beenden.“ Unter diesem Motto nahmen vorigen Samstag laut Polizei rund 7000 vor allem christliche Demonstranten am „Marsch für das Leben“ in Berlin teil.
REGENSBURG (pdr/md) – Am vergangenen Wochenende haben in Regensburg die Mitglieder des Allgemeinen Cäcilienverbandes (ACV) dessen Gründung vor 150 Jahren gefeiert. Der Verband fördert mit seinem Engagement die Kirchenmusik in Deutschland sowie in der Schweiz und in Österreich. Am Sonntag fanden die Feierlichkeiten mit einem Pontifikalgottesdienst im Dom St. Peter ihren Höhepunkt. Hauptzelebrant war Bischof Rudolf Voderholzer.
Nordrhein-Westfalen und Bayern setzen sich für ein Verschleierungsverbot vor Gericht ein. Ein entsprechender Gesetzesantrag der beiden Länder wird an diesem Freitag im Bundesrat vorgestellt. Verhüllungen des Gesichts seien mit der Wahrheitsfindung nicht vereinbar, heißt es darin zur Begründung. Die offene Kommunikation einschließlich der Mimik der Beteiligten sei ein zentrales Element der Gerichtsverhandlung. Die Glaubwürdigkeit eines Menschen sei nicht zuverlässig zu beurteilen, wenn das Gesicht verschleiert sei.
Der Augsburger Religionspädagoge Georg Langenhorst (56) hat einen neuen Krimi aus dem kirchlichen Milieu herausgebracht. Der Titel "Toter Chef – guter Chef" ist im Würzburger Echter-Verlag erschienen. Es geht darin laut Ankündigung um den Direktor des Domgymnasiums von Friedensberg, der brutal überfahren wird.
Im oberbayerischen Kloster Rottenbuch hat es am Dienstagabend einen Großbrand gegeben. Der Schaden beläuft sich auf schätzungsweise mehrere Millionen Euro. Rund 300 Feuerwehrleute, unterstützt durch Anwohner, waren die ganze Nacht im Einsatz, um den brennenden Dachstuhl eines Seitenarms der Anlage zu löschen. Die Kripo Weilheim ermittelt. Bisher gibt es laut Polizei keine Hinweise auf Brandstiftung. Kurz vor dem Ausbruch des Feuers war ein heftiges Gewitter über den Ort gezogen.
Zum 150-jährigen Bestehen des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland (ZdK) hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick daran erinnert, dass alle Getauften die Kirche bilden. Bei der Gründung sei es ebenso eine Tatsache gewesen wie zuvor und auch heute, dass die Kirche in Deutschland keine Klerikerkirche sei, sagte Schick am Donnerstagabend in einem Festgottesdienst im Bamberger Dom. Das ZdK sei vor 150 Jahren in Bamberg ins Leben gerufen worden, nicht um das Wirken der deutschen Katholiken zu initiieren, sondern um es zu bündeln und effektiver zu machen.
Eigentlich wollten die Bischöfe die Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche am 25. September vorstellen. Einige Medien berichten nun vorab über erste Ergebnisse. Ein Blick auf die Studie und ihre Geschichte.
Vor dem Landgericht Mannheim hat am Dienstag der Prozess gegen einen Priester aus dem Erzbistum Freiburg begonnen. Dem 54-Jährigen werden Untreue und Betrug in zahlreichen Fällen zum Nachteil eines örtlichen Caritasverbandes, einer Ordensgemeinschaft sowie einer Pfarrgemeinde vorgeworfen. Der entstandene Schaden liegt laut Anklage bei rund 228.000 Euro. Der Geistliche sitzt seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.
Gab es in meiner Stadt eine Synagoge? Und wo finde ich ein jüdisches Museum? Solche Fragen will ein neues Internetportal zu jüdischem Leben in Deutschland beantworten. Mitmachen kann man auch.
In der Debatte um eine Reform der Organspende schlägt Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch eine neue Möglichkeit zur Steigerung der Spenderzahlen vor. "Warum sollte nicht jeder Erwachsene bei der Ausstellung eines Ausweispapiers mit der Frage konfrontiert werden, ob er Organe zu spenden bereit ist oder nicht oder diese Entscheidung derzeit treffen kann oder will", schreibt Koch in einem Montag vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z.".
Deutschlands einziges Trappistenkloster Mariawald in der Eifel wird zum 15. September aufgelöst. Den genauen Termin der bereits im Januar angekündigten Schließung teilte das Bistum Aachen am Freitag mit. An dem Tag werde der Aachener Weihbischof Karl Borsch einen Gottesdienst feiern. Danach gebe es in der Klosterkirche keine regelmäßigen Gottesdienste mehr; sie stehe aber für Pilgergruppen und das persönliche Gespräch offen.
Vor den Landtagswahlen im Herbst ist es zwischen der AfD und ZdK-Präsident Thomas Sternberg zum Streit gekommen. Dabei gab es auch persönliche Angriffe. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) bezeichnete die AfD in einem Interview als rechtsradikale Partei mit "Parallelen zum Nationalsozialismus". In der Endphase der Weimarer Republik habe es "auch eine Partei" gegeben, die Ungeheuerlichkeiten in die Parlamente getragen habe, fügte Thomas Sternberg hinzu.
Streifzüge in die Vergangenheit unternehmen und „Geschichte zum Anfassen“ erleben – darum geht es auch in diesem Jahr wieder beim bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“.
Religionsvertreter haben sich angesichts der Vorgänge in Chemnitz besorgt geäußert. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Stefan Vesper, nannte die Ereignisse „erschreckend und bestürzend“. Im Interview des Bonner „General-Anzeigers“ (Montag) äußerte er die Sorge „um die Sicherstellung unserer Demokratie und der demokratischen Grundwerte der Gesellschaft“. Vesper plädierte für einen noch stärkeren Einsatz bestimmter Grundwerte, die aus der Menschenwürde entspringen. Standards des gesellschaftlichen Miteinanders wie einen respektvollen Umgang müssten verteidigt werden.
Die Buchbranche in Deutschland steht unter Druck - und reagiert derzeit sensibel auf alle Anzeichen eines Bedeutungsverlusts. Das in Dortmund erscheinende Fachmagazin Buchreport registriert deshalb in seiner neuen Ausgabe im Befremden, dass im neuen Ikea-Katalog 2019 Bücher nur noch eine nebensächliche Rolle spielten.
Wir sind mittendrin in der Urlaubszeit. Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt hat es nicht immer leicht.
Der Supersommer hat ein erstes Kirchenopfer gefordert: Aufgrund der anhaltenden Hitze ist die frisch sanierte Dreifaltigkeitskirche im thüringischen Holzhausen bei Arnstadt abgesackt, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Erfurt mit. Die Wände zeigen demnach Risse, die Orgel ist nicht bespielbar.
Dass sie auf der Höhe der Zeit waren, zeigten die deutschen Katholiken im Revolutionsjahr 1848: Vom 3. bis 6. Oktober tagten in Mainz die deutschen Piusvereine, die sich die religiöse Freiheit auf die Fahnen geschrieben hatten und gegen die Unterdrückung der Katholiken durch protestantische Regierungen eintraten. Sie gründeten den Katholischen Verein Deutschlands und besiegelten mit ihrer Versammlung den Prototypen des Deutschen Katholikentags. Das Jubiläum 100 Jahre später – aus gegebenem Anlass ebenfalls in Mainz, auf dem 60000 Quadratmeter großen Gelände des Katholischen Jugendwerks – fiel allerdings in schwere Zeiten: Die Gräuel des Kriegs waren noch allgegenwärtig, entsprechend lautete das Motto: „Der Christ in der Not der Zeit.“ Trotzdem sollte bei der Tagung vom 1. bis 5. September der historische Zusammenhang nicht ganz untergehen. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistete Papst Pius XII., indem er zum 100-jährigen Bestehen der Katholikentage seinerseits ein historisches Novum präsentierte: die erste Rundfunkansprache eines Papstes auf Deutsch. Gut verständlich, wenn auch etwas langsam, wandete sich der frühere deutsche Nuntius direkt an seine Zuhörer an den Rundfunkgeräten. Der Wortlaut der Rede:
Der Naumburger Dom: Seit diesem Sommer ist er Weltkulturerbe der Unesco. Er glänzt vor allem mit dem Westchor und seinen zwölf Stifterfiguren. Seit eh und je eilen Besucher dorthin, um insbesondere die Figur der eleganten Markgräfin Uta zu bewundern. Erst beim Rundumblick fällt auf, dass zwei der bunten Glasfenster des Doms eingehaust sind. Sie werden gerade restauriert.
Zum letzten Mal vor dem mehrjährigen Umbau feiert der Berliner Erzbischof Heiner Koch an diesem Mittwoch einen Gottesdienst in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale. Die Messe ist für das Hochfest Mariä Himmelfahrt geplant. Bis Ende August werden in der Kathedrale noch weitere Gottesdienste gefeiert, allerdings ohne den Erzbischof. Ab September ist die Kirche Sankt Joseph im Wedding für die kommenden Jahre ersatzweise die katholische Berliner Bischofskirche.
Inmitten des idyllischen Donautals mit seinen eindrucksvollen Kalksteinfelsen liegt das Kloster Beuron. In ihm leben, beten und arbeiten rund 40 Benediktiner. Der Wallfahrtsort hat einen eigenen Kunststil hervorgebracht. Aktuell beschäftigt sich die Klostergemeinschaft mit einem großen Bauvorhaben: Um den Bestand des Klosters zu sichern, soll der Gebäudekomplex umgebaut werden.
Immer weniger Tote werden nach Expertenangaben kirchlich bestattet. Der Anteil der katholischen und evangelischen Beisetzungen an den rund 911 000 Beisetzungen in Deutschland sank 2016 im Vergleich zum Vorjahr von 58,1 auf 56,5 Prozent, wie die Verbraucherinitiative Aeternitas am Donnerstag in Königswinter mitteilte. Im Jahr 2000 wurden demnach noch 71,5 Prozent aller Verstorbenen kirchlich beerdigt.
Der unbekannte Spender, der ungefragt die Restaurant-Rechnung einer Gruppe behinderter Kinder in Straubing übernommen hatte, hat sich zu erkennen gegeben. Er habe allein aus Nächstenliebe gehandelt, sagte der 39-jährige Dirk Harmssen der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag): „Es hat mich zutiefst beeindruckt, wie die Betreuer sich in dem Burger-Restaurant um diese Kinder gekümmert haben.“
Aus Sicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx muss die Kirche wieder mehr tun, um den Menschen zu helfen, Jesus Christus zu entdecken. „Die Abkehr vieler von der Kirche schmerzt mich - und ich frage mich oft, was wir falsch machen“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag in der Sendung „phoenix persönlich“.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich am Donnerstag bei der Einweihung der "Radstätte" Rasdorf in Hessen als Hilfsministrant betätigt. Die solarbetriebene Service-Station für Radwanderer ist Teil des rund 1100 Kilometer langen "Radwegs Deutsche Einheit", der die Bundesstadt Bonn mit Berlin verbindet.
Mit einem eigenen Aktionssong werben die im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) versammelten Jugendverbände für ihre 72-Stunden-Aktion. Nach dem Auftakt 2013 wird die deutschlandweit größte Sozialaktion der katholischen Jugendverbände vom 23. bis 26. Mai 2019 zum zweiten Mal stattfinden. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, haben die Schirmherrschaft übernommen.
Die religionspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Christine Buchholz, hat sich für eine Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen ausgesprochen. 2019 werde dieser Verfassungsauftrag 100 Jahre alt, sagte die Politikerin in einem Interview der Wochenzeitung "Die Tagespost".
Die Deutschen lassen sich vom Freitag den 13. wenig beeindrucken. 90,7 Prozent der Befragten ändern ihr Verhalten nicht, wenn der 13. auf einen Freitag fällt, heißt es in einer Umfrage für die Arag-Versicherungen. Mit 3,7 Prozent ist der Anteil der abergläubischen Bundesbürger klein.
Klaus Winterkamp (52), Domkapitular im Bistum Münster, wird neuer Generalvikar der Diözese. Er löst nach nur zwei Jahren Norbert Köster (51) ab, wie das Bistum am Dienstag in Münster bekanntgab. Köster wolle wieder stärker wissenschaftlich im Bereich Kirchengeschichte arbeiten, hieß es. Der Theologe hatte vor seinem Amtsantritt am 1. Juli 2016 einen Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster inne.
Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. 2017 wurden durch richterlichen Beschluss 153.500 Ehen geschieden. Das waren knapp 9.000 oder 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Zuletzt war die Anzahl im Jahr 1992 mit 135.000 niedriger gewesen. Einen stärkeren prozentualen Rückgang gegenüber dem Vorjahr hatte es nach der deutschen Einheit nur 2005 mit minus 5,6 Prozent gegeben.
Die Verhandlungen des Erzbistums Hamburg mit der Initiative „Hamburger Schulgenossenschaft“ sind endgültig gescheitert. Erzbischof Stefan Heße teilte seine Entscheidung den Initiatoren der Genossenschaft, Christian Bernzen und Nikolas Hill, am Donnerstag in einem persönlichen Gespräch mit, wie das Erzbistum bekanntgab.
Offiziell heiliggesprochen wurde er nie – und doch gilt St. Goar den Menschen am Mittelrhein als Patron der Schiffer, Winzer und Wirte. Am 6. Juli wird des Volksheiligen gedacht.
Wegen eines verdächtigen Mannes ist der Kölner Dom am Freitagvormittag für rund drei Stunden evakuiert worden. Laut Polizei gab es keine Hinweise auf einen Terroranschlag. Die Kathedrale war mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht und dann wieder freigegeben worden.
Grabsteine aus Kinderarbeit sind in Brandenburg wohl auch weiterhin nicht verboten. Der Innenausschuss des Landtags votierte am Donnerstag in Potsdam mehrheitlich gegen einen entsprechenden Änderungsantrag der Grünen-Fraktion zu der im parlamentarischen Verfahren befindlichen Novelle des Brandenburger Bestattungsgesetzes. „Wir möchten der Kinderarbeit entgegentreten“, sagte die Grünen-Abgeordnete Ursula Nonnemacher in der Debatte. Der SPD-Innenpolitiker Daniel Kurth bezeichnete das Anliegen des Grünen-Antrags zwar als einsichtig, man habe aber große Bedenken bei der Frage, wie man die Herkunft der Grabsteine kontrollieren solle.
Meterdicke Mauern, trutzige Türme und schlichte Rundbögen sind die Merkmale der Romanik. In diesem strengen, kraftvollen Stil wurden spätestens ab dem Jahr 1000 Burgen, Klöster und Kirchen errichtet. In Sachsen-Anhalt haben zahlreiche Bauten die Zeiten zumindest teilweise überdauert: Manch alte Krypta ist noch komplett erhalten, anderes konnte teilweise gerettet werden.
Ab August sollen engste Familienangehörige von Flüchtlingen mit eingeschränkten Schutzstatus wieder nach Deutschland nachziehen dürfen. Ein am Freitag vom Bundestag verabschiedeter Gesetzentwurf begrenzt dies aber auf 1000 Personen pro Monat. Der Entwurf aus dem Haus von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fand bei einer namentlichen Abstimmung eine deutliche Mehrheit. Grüne und Linken kritisierten die Beschränkung, da sie im Widerspruch zum Grundrecht auf Familie stehe. Diese Kritik hatten im Vorfeld auch Kirchen, Sozialverbände sowie und Menschenrechtsorganisationen geäußert.
Nach mehrjährigen Vorarbeiten beginnt Mitte Juli die Neugestaltung des Freisinger Dombergs. Mit einem Kostenrahmen von 215 Millionen Euro handelt es sich um die derzeit größte kirchliche Baustelle Deutschlands. Die Arbeiten sollen bis 2024 abgeschlossen sein, wenn das Erzbistum die Ankunft seines Patrons Korbinian in Freising vor 1.300 Jahren feiert. Am Mittwoch stellte die Bistumsleitung Details zu dem auch logistisch anspruchsvollen Vorhaben vor.
Die neue Idee von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), nach dem Streit um seinen Kreuz-Erlass einen Runden Tisch einzuberufen, stößt bei den Kirchen auf große Zurückhaltung. Der Sprecher des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes, Michael Mädler, sagte auf Anfrage, bisher wisse man davon nur aus den Medien. Solange keine offizielle Einladung vorliege, werde sich die Landeskirche nicht äußern.
Der Vatikan will derzeit den Eichstätter Finanzskandal nicht selbst untersuchen. Das geht aus einem Schreiben der Kleruskongregation hervor, dessen Eingang die Diözese Eichstätt am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Damit reagierte der Vatikan auf eine Anzeige von 18 Katholiken gegen Bischof Gregor Maria Hanke. Es sei genau der Fall eingetreten, von dem man ausgegangen sei, sagte ein Bistumssprecher. Rom warte die Ergebnisse der staatlichen Ermittlungen ab. Zuerst hatte der „Donaukurier“ (Mittwoch) aus Ingolstadt vorab darüber berichtet.