Die Kirchen in Deutschland verurteilen die jüngsten Angriffe auf Politiker und Wahlkampfteams und rufen zum entschiedenen Einsatz für die Demokratie auf. "Diese offene Gewalt erschüttert uns persönlich und als Gesellschaft. Wir brauchen jetzt ein Bewusstsein dafür, wie stark die freiheitliche Demokratie von grundlegenden Werten lebt", heißt es in einem gemeinsamen Statement des evangelischen Landesbischofs von Sachsen, Tobias Bilz, und des Dresdner katholischen Bischofs Heinrich Timmerevers (im Bild) in Dresden.
Im Norden lockt der Walensee, im Süden die Dreitausender der Alpen. Dazwischen liegt ein weites Tal, das über den Klausenpass Richtung Vierwaldstättersee führt. Es ist der Kanton Glarus, der gewöhnlich am ersten Maisonntag sein größtes Fest feiert: die Landsgemeinde. Für viele seiner gut 40 000 Bürger ist sie wichtiger als Ostern und Weihnachten zusammen. Schließlich prägt die Landsgemeinde seit mehr als einem halben Jahrtausend das Leben im Kanton. Schon morgens lädt die Harmoniemusik Glarus zum Fest. Mehr als 50 Musikanten blasen vor dem Rathaus allen Frühaufstehern den Marsch. Noch ist das Wetter gnädig, weshalb die Organisatoren darauf verzichtet haben, die Landsgemeinde um eine Woche zu verschieben. Wie Perlen an der Schnur reihen sich im Stadtzentrum die Buden der Kunsthandwerker und Händler neben den Ständen der Gastronomen. Die Landsgemeinde ist auch Volksfest – nicht nur eine Demonstration direkter Demokratie.
Vor der Europawahl im Juni können Wähler mit dem "Sozial-O-Mat" der Diakonie sozialpolitische Positionen der Parteien vergleichen. Zu 20 Thesen fragt das Angebot dazu zunächst Zustimmung oder Ablehnung der Nutzer ab und vergleicht diese anschließend mit den Antworten der Parteien und Vereinigungen.
Vorgeburtliche Bluttests auf genetische Besonderheiten entwickeln sich nach Einschätzung einiger Parlamentarier trotz Vorbehalten des Gesetzgebers zu einer Routineuntersuchung. In einer am Mittwoch debattierten Anfrage kritisiert eine interfraktionelle Gruppe von 121 Bundestagsabgeordneten eine solche Entwicklung der Pränataldiagnostik. Der Antrag wurde an verschiedene Ausschüsse überwiesen.
Auf die bundesweit erste Entlassung eines AfD-Spitzenpolitikers aus einem Kirchenamt hat es offenbar unterschiedliche Reaktionen gegeben. "Es gibt viel Lob, die Mehrheit ist offenbar mit meiner Entscheidung zufrieden. Ich erfahre aber auch Ablehnung, mancher kündigte an, aus der Kirche austreten zu wollen", sagte der Generalvikar des zuständigen Bistums Trier, Ulrich Graf von Plettenberg, am Wochenende im "Spiegel"-Interview. In diesen Fällen gelte: "Hinter jeder Unmutsbekundung steckt ein Mensch, auf den ich zugehen will."
Ein Top-Politiker, den jeder kennt, nicht nur wegen seiner mächtigen Augenbrauen: Theo Waigel. Der frühere Bundesfinanzminister und CSU-Vorsitzende, heutiger Ehrenvorsitzender, der mit seiner Frau, dem einstigen Skiass Irene Epple, nun im Ostallgäu lebt, kam am 22. April vor 85 Jahren in Oberrohr bei Krumbach zur Welt. Seiner schwäbischen Heimat war er immer eng und hilfreich verbunden, ebenso der Kirche. Das Interview gibt Einblick, was Theo Waigel im Innersten bewegt.
Von zwei Bischöfen, die nahe der syrisch-türkischen Grenze entführt wurden, fehlt seit elf Jahren jede Spur. Bei seinem Besuch nächste Woche in der Türkei solle Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (im Bild) das Schicksal der beiden Geistlichen offen ansprechen, forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen.
Initiativen, Organisationen und Vereine, die sich für die Demokratie einsetzen, sollen vom Staat künftig besser gefördert werden. Dies sieht der Entwurf eines Demokratiefördergesetzes von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) vor. Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, sieht das als Eingriff in die freie, öffentliche Meinungsbildung.
Der saarländische AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert verliert sein Kirchenamt. Er wird "mit sofortiger Wirkung" als Mitglied des Verwaltungsrats der katholischen Kirchengemeinde in Neunkirchen/Saar entlassen, teilte das Bistum Trier mit. Bis auf Weiteres sei ihm auch "die Wählbarkeit in den Verwaltungsrat oder Kirchengemeinderat einer Kirchengemeinde in der Diözese Trier" entzogen. Schaufert sei "im Rahmen einer Einzelfallentscheidung" entlassen worden, sagte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg (im Bild).
Das EU-Parlament hat erneut die Aufnahme eines Rechts auf Abtreibung in die Europäische Grundrechte-Charta verlangt. Für einen entsprechenden Appell an die Mitgliedstaaten stimmten am Donnerstag 336 Abgeordnete, 163 dagegen; 39 enthielten sich. Die Resolution erfolgte rund einen Monat nachdem Frankreich als erstes Land weltweit Abtreibungzu einem verfassungsmäßigen Recht erklärt hatte. Kirchenvertreter in Brüssel werteten die Initiative als ideologisches Manöver ohne rechtliche Relevanz.
Die Unionsfraktion sowie katholische Verbände kritisieren die Empfehlungen der von der Ampel eingesetzten Kommission zu Schwangerschaftsabbrüchen scharf. "Eine grundsätzliche Legalisierung von Abtreibungen würde dem Lebensrecht des Kindes entgegenstehen und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zuwiderlaufen", sagte die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Andrea Lindholz, (CSU) dem Magazin "Spiegel".
Abtreibungen sollen nach Ansicht einer von der Bundesregierung beauftragten Kommission künftig in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen grundsätzlich erlaubt sein. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf den Abschlussbericht der Arbeitsgruppe, der kommenden Montag vorgestellt werden soll.
Der Washingtoner Kardinal Wilton Gregory (im Bild) hat Joe Biden wegen dessen politischen Positionen zum Schwangerschaftsabbruch mit einem "Cafeteria-Katholiken" verglichen. Der US-Präsident sei zwar aufrichtig in seinem Glauben, ignoriere aber einige kirchliche Lehren, wie es auch "eine Reihe anderer Katholiken" täten, sagte Gregory laut Bericht des Portals "National Catholic Reporter" in der vom Sender CBS ausgestrahlten Sendung "Face the Nation". "
Wer in Deutschland eingebürgert werden will, muss sich künftig stärker mit Antisemitismus, dem Existenzrecht des Staates Israel und jüdischem Leben in Deutschland auseinandersetzen. Das habe Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) entschieden, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Er bestätigte entsprechende Angaben in einem Bericht des "Spiegel".
Das Bundesjustizministerium will in Kürze einen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Verbots von Kinderehen vorlegen. Ziel sei es dabei, die Ächtung der mit Minderjährigen geschlossenen Ehen klar zum Ausdruck zu bringen, teilte das Ministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Am Abend wollte der Bundestag auf Antrag der Unionsfraktion über das Thema beraten. Hintergrund ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Frühjahr 2023, nach dem eine Regelung im Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen verfassungswidrig ist. Der Gesetzgeber hat bis zum 30. Juni 2024 Zeit, eine Neuregelung umzusetzen.
Die Kirchen haben im Vorfeld der Europawahl eine stärkere Berücksichtigung christlicher Werte eingefordert. In einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erklärung äußern sich vier christliche Organisationen besorgt über eine "umfassende Wertekrise im europäischen Raum", die demokratische Prinzipien und Institutionen in Frage stelle. Als Ursache sehen sie unter anderem die Auswirkungen der aufeinanderfolgenden Wirtschafts-, Einwanderungs-, Gesundheits- und Energiekrisen in Europa und der Welt. Hinzu kämen die herrschenden Kriege.
Der Hamburger Senat hat das Tanzverbot am Karfreitag gelockert. Er beschloss am Dienstag, dass die Zeit der Feiertagsruhe am Karfreitag erst ab 5 Uhr morgens beginnt und um 24 Uhr endet. Bisher galt das Tanzverbot von 2 Uhr am Karfreitag bis 2 Uhr am Karsamstag. Nun können Veranstaltungen, die am Donnerstagabend beginnen, bis in die frühen Morgenstunden des Karfreitags weiterlaufen. Der Karfreitag werde als stiller Feiertag aber weiter geschützt, hieß es.
Parteien und Verbände fordern zum Weltfrauentag in Deutschland und international mehr Einsatz für Gleichberechtigung und Schutz vor Gewalt. Weltweit leisteten Frauen rund drei Viertel der Sorge- und Pflegearbeit, teilte Brot für die Welt in Berlin mit. In vielen Ländern gebe es keine oder keine ausreichenden sozialen Sicherungssysteme, sagte Farina Hoffmann, Leitung des Gender-Referats bei Brot für die Welt.
Das Programm für den Deutschen Katholikentag vom 29. Mai bis zum 2. Juni in Erfurt steht. Mit rund 500 Veranstaltungen ist es deutlich kompakter als in den Vorjahren. Demokratie und Vielfalt zögen sich dabei als Profilthema wie ein roter Faden durch, hieß es bei der Vorstellung in Erfurt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist gegen eine anhaltende Unterscheidung von Ost- und Westdeutschland. "Wir sind seit mehr als 30 Jahren ein vereintes Deutschland. Deshalb bin ich nicht einverstanden, dass da immer noch differenziert wird zwischen Ost und West", sagte der 65-Jährige der "Sächsischen Zeitung". "Viele sind zwischen West und Ost hin- und hergezogen. Wir sind jetzt EIN Land, das ist jetzt EINE gemeinsame Geschichte."
Mehrere Menschenrechtsorganisationen fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), aktiv nach einem Kompromiss beim gescheiterten EU-Lieferkettengesetz zu suchen. Scholz müsse von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und den Koalitionsvertrag umsetzen, forderten am Montag Brot für die Welt, das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Germanwatch, Misereor und terre des hommes.
Herzliche Gespräche zu schweren Themen - so lautete die Kurz-Zusammenfassung von Olaf Scholz' Besuch im Vatikan. Am Samstag hatte Papst Franziskus den deutschen Bundeskanzler erstmals in Privataudienz empfangen. Das katholische Kirchenoberhaupt und der konfessionslose SPD-Politiker sprachen 35 Minuten lang vor allem über die aktuellen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.
"Papst Franziskus wird kommenden Samstag um 11 Uhr den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Audienz empfangen. Das gab der Vatikan am Mittwoch bekannt." Diese Nachricht verbreitete das der vatikanischen Medienbehörde unterstehende Portal Vatican News am Mittwochnachmittag in seinem deutschsprachigen Angebot.
Alois Glück, katholischer CSU-Politiker und früherer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), ist am Montag in München im Alter von 84 Jahren gestorben. Vertreter aus Politik und Religion würdigten in ersten Reaktionen vor allem Glücks Fähigkeit, unterschiedliche Positionen zusammenzuführen.
Abgrenzung von der AfD, Streit mit Rom über Kirchenreformen und Fragen von Krieg und Frieden waren die Kernthemen der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe. Völkisch-nationalistisch geprägte Parteien wie die AfD seien für Christen nicht wählbar, so die klare Ansage vom Donnerstag. Auch Nicht-Christen sollten deren politische Angebote zurückweisen.
Im Streit um einen wichtigen Teil der Krankenhausreform haben sich Bund und Länder geeinigt. Vertreter von Bundestag und Bundesrat hätten im Vermittlungsausschuss den Weg für mehr Transparenz bei Klinikbehandlungen frei gemacht, teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Berlin mit.
Vor dem Treffen der G20-Außenminister im brasilianischen Rio de Janeiro ruft Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu mehr Anstrengungen gegen Armut, Unrecht und Klimazerstörung auf. "In Zeiten, wo uns die akuten Krisen jeden Tag in Atem halten, könnte das Signal nicht dringender sein, die großen globalen Fragen - Kampf gegen Armut, Ungerechtigkeit und die Klimakrise - von den hinteren Seiten der Zeitungen auf die Titelseite zu holen", sagte sie am Dienstagabend vor der Abreise in Berlin.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat für eine bunte Gesellschaft geworben. "Wir wollen dem Evangelium Jesu Christi trauen", sagte Meier am Samstag bei einer Demonstration gegen Extremismus in Augsburg. "Deshalb erteilen wir allen Versuchen, Spaltung und Misstrauen, Futterneid und Hass zu säen, eine klare Absage." Die katholische Kirche werde sich stets gegen menschenverachtende oder demokratiefeindliche Gruppierungen und Personen einsetzen - "aus welchem Eck auch immer", sagte Meier. "Unsere Gesellschaft ist und bleibt vielfältig und bunt."
Bei einem Gedenkgottesdienst im Berliner Dom haben Vertreter der Kirchen und Religionen am Montag den verstorbenen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble als überzeugten Christen und hingebungsvollen Demokraten gewürdigt. Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, sagte: "Er war ein Antipopulist und ein Mensch, der sich ganz und gar, mit all seiner Kraft, Leidenschaft und Hingabe in den Dienst unseres Gemeinwesens und unserer Demokratie gestellt hat."
Zum Beginn des Superwahljahrs warnen die sechs für Ostdeutschland zuständigen katholischen Bischöfe vor den Umtrieben rechter Parteien. In einem gemeinsamen Appell erklären sie unter Verweis auf ihr Gewissen, sie könnten die Positionen extremer Parteien wie der AfD nicht akzeptieren. Unterzeichnet ist der Aufruf von den Erzbischöfen Heiner Koch (Berlin, im Bild) und Stefan Heße (Hamburg) sowie den Bischöfen Gerhard Feige (Magdeburg), Ulrich Neymeyr (Erfurt), Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Wolfgang Ipolt (Görlitz).
Nach Bekanntwerden eines Treffens von Rechtsextremen und AfD-Spitzenpolitikern in der Privatwohnung des ehemaligen Berliner Finanzsenators Peter Kurth im vergangenen Sommer hat der CDU-Politiker dem Berliner Erzbischof Heiner Koch seinen Rücktritt als Finanzberater angeboten. Wie das Erzbistum Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage sagte, nahm Koch am Wochenende den Rücktritt Kurths als Mitglied des Diözesanvermögensverwaltungsrats an.
In Nicaragua hat das links-sandinistische Regime 2 inhaftierte Bischöfe sowie 14 weitere Geistliche und 2 Seminaristen aus dem Gefängnis entlassen und in Richtung Vatikan abgeschoben. Das Portal "100 Noticias" veröffentlichte Bilder aus den Sozialen Netzwerken, die die ausgewiesenen Bischöfe Rolando Alvarez und Isidoro Mora bereits bei einem Dankgottesdienst in Rom zeigen sollen. In einer Stellungnahme bedankte sich das Regime von Machthaber Daniel Ortega für die Vermittlungsbemühungen von Papst Franziskus und Kardinal Pietro Parolin.
In dieser Woche organisieren sich Landwirte und Bauern bundesweit zu einer Protestwoche gegen politische Vorgaben und Sparpläne. Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, erläutert in ihrem Kommentar, weshalb die Proteste und Kundgebungen gerechtfertigt sind.
Mit großer öffentlicher und medialer Aufmerksamkeit haben am Montag die bundesweiten Agrar-Proteste begonnen. Bereits im Vorfeld hatten Experten sowie zivilgesellschaftliche Verbände vor einer Vereinnahmung der Proteste durch rechtsradikale Kräfte gewarnt. Auch die deutschen Bischöfe machten darauf aufmerksam, während Bauernverbände sich gegen den Vorwurf wehren.
Papst Franziskus hat in einer Grundsatzrede über die Kriege und Konflikte auf der Welt zum Frieden aufgerufen. Bei der Neujahrsansprache vor dem Diplomatischen Korps des Heiligen Stuhls verurteilte er am Montag im Vatikan ausdrücklich den Terrorangriff auf Israel und machte sich für ein Verbot von Leihmutterschaften stark.
Mit einem Trauergottesdienst in seiner Heimatstadt Offenburg haben Familie und Wegbegleiter am Freitag Abschied von dem gestorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble genommen. An der Feier in der evangelischen Stadtkirche in seiner Heimatstadt Offenburg nahmen rund 400 Gäste teil. Neben Schäubles Frau Ingeborg und seinen vier Kindern waren auch zahlreiche Politiker dabei, darunter der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Die katholische Kirche hat den gestorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble als "engagierten evangelischen Christen mit einer großen ökumenischen Gesinnung" gewürdigt. "Seine ganze Politik war geprägt von Überzeugungen und Werten, die von christlichen Idealen geprägt waren", sagte der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten. Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren gestorben.
Wieder werden im kommenden Januar 108 Sternsinger von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin empfangen. Die jungen Könige stammen aus allen 27 deutschen Bistümern, jeweils vier pro Diözese, wie das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" in Aachen mitteilte. Der Empfang am 8. Januar ist der dritte in Scholz' Amtszeit.
Das neue EU-Lieferkettengesetz ist aus Sicht der deutschen Bischöfe ein internationaler Erfolg. "Mit dem EU-Lieferkettengesetzkann die EU ein starkes Signal für Menschenrechte und Nachhaltigkeit in der globalen Wirtschaft setzen", erklärte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger (im Bild). Er äußerte sich in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Berliner Erzbischof Heiner Koch, dem Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und dem Augsburger Bischof Bertram Meier.
Sternsinger aus dem Bistum Limburg besuchen am Dreikönigstag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Sie vertreten dabei am 6. Januar alle Kinder und Jugendlichen, die als Könige verkleidet rund um den Jahreswechsel Spenden sammeln. Das teilte das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" in Aachen mit.
Die deutsche Rüstungspolitik steht in der Kritik. Die beiden großen Kirchen forderten in ihrem jährlichen Rüstungsexportbericht mehr Transparenz. Greenpeace legte eine Studie zu Verflechtungen zwischen Politik und Rüstungsindustrie vor.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag vor dem Brandenburger Tor in Berlin das erste Licht des etwa zehn Meter hohen Chanukka-Leuchters entzündet. "Chanukka steht für Hoffnung und Zuversicht - beides brauchen wir in diesen Tagen ganz besonders", sagte Scholz bei seiner Rede. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel sei ein Angriff gegen die Menschlichkeit selbst gewesen und "hat uns alle tief erschüttert". Daran gebe es nichts zu rechtfertigen oder zu relativieren.
Papst Franziskus hat beim UN-Klimagipfel an die gemeinsame Verantwortung zur Bekämpfung des Klimawandels appelliert. Die klimatischen Veränderungen zeigten die Notwendigkeit einer politischen Veränderung auf, betonte er in einer verlesenen Ansprache beim COP28 in Dubai. Verlesen wurde sie am Samstagmorgen von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Papst Franziskus hatte seine persönliche Teilnahme krankheitsbedingt absagen müssen.
Gemeinsam mit Schülern einer Berliner Grundschule hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Lichter am Weihnachtsbaum vor dem Schloss Bellevue entzündet. Bei der Aktion am Freitag in Berlin sangen 24 Kinder der 4. Klasse der Charlottenburger Nehring-Grundschule für Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender Adventslieder und sagten Gedichte auf.
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, die Schuldenbremse auszusetzen. Dies sei nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt "der einzig folgerichtige Schritt", erklärte sie in Berlin. "Angesichts der Dringlichkeit der Klimaschutzinvestitionen sind neue Schulden des Bundes politisch zu vertreten", betonte die Chefin des katholischen Sozialverbands.
Nach der Verabschiedung der Kindergrundsicherung im Kabinett hält der Familienbund der Katholiken eine Verbesserung des Entwurfes im weiteren Gesetzgebungsverfahren für dringend erforderlich. Nachdem das Ziel der Leistungsverbesserungen für Familien weitgehend aufgegeben wurde, ist es fraglich, ob der Entwurf überhaupt das Mindestziel einer gelungenen Verwaltungsreform erreicht. Ulrich Hoffmann, Präsident des Familienbunds der Katholiken, kommentiert.
Nach monatelangem Streit hat die Bundesregierung am Mittwoch den Entwurf für eine Kindergrundsicherung beschlossen. Nun kann das parlamentarische Verfahren beginnen, zudem muss der Bundesrat dem Gesetz zustimmen. Mit der Grundsicherung sollen nach dem Willen der Regierung ab 2025 Leistungen für Familien wie das Kindergeld, der Kinderzuschlag und weitere Leistungen aus dem Bürgergeld für Kinder zusammengefasst werden. Familien sollen sie digital beantragen können.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feiert am Sonntag das Erntedankfest mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Peterskirche in Talle in Nordrhein-Westfalen. Er will dort am Vormittag mit der Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbands, Susanne Schulze Bockeloh, an einem ökumenischen Gottesdienst teilnehmen. Danach soll Steinmeier die Erntekrone erhalten. Eine Rede des Bundespräsidenten ist nicht vorgesehen.
Kinderrechte sollen weltweit besser durchgesetzt werden. Dazu haben anlässlich des Weltkindertags am heutigen Mittwoch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef und das Deutsche Kinderhilfswerk mehr politisches Engagement gefordert. Zu den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 gehöre auch das Versprechen, dass Kinder sich gut entwickeln und ihre Zukunft mitgestalten könnten, erklärten die Hilfswerke in Berlin.
Die Welthungerhilfe fordert verstärkte weltweite Anstrengungen bei der Bekämpfung des Hungers. Seit 2015 sei die Zahl der hungernden Menschen auf weltweit mehr als 735 Millionen angestiegen. Mit einem "Weiter so" gingen auch 2030 noch 590 Millionen Menschen hungrig ins Bett, erklärte Generalsekretär Mathias Mogge am Dienstag in Bonn. Das von der Weltgemeinschaft vereinbarte Ziel, bis 2030 eine Welt ohne Hunger zu schaffen, liege in weiter Ferne.
Nach der gescheiterten gesetzlichen Neuregelung der Suizidbeihilfe im Bundestag denken die Initiatoren der zwei fraktionsübergreifenden Gesetzesentwürfe über eine erneute Initiative nach. "Es muss unbedingt bald einen neuen Anlauf geben", sagte Lars Castellucci (SPD) der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Noch im September will die Abgeordnetengruppe um den SPD-Politiker beraten, wie es weitergehen soll. "Insbesondere werden wir bei denjenigen, die beide Entwürfe im Parlament abgelehnt oder dazu öffentlich aufgerufen haben, nach ihren Vorschlägen fragen", sagte Castellucci.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat die Einigung der Ampel-Koalition auf Eckpunkte zur Kindergrundsicherung kritisiert. Der Kompromiss bleibe hinter den Erwartungen zurück und sei "ernüchternd klein gerechnet", erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Montag in Berlin. Die Koalition hatte sich auf Mehrkosten für die Einführung der Kindergrundsicherung im ersten Jahr von 2,4 Milliarden Euro verständigt.
Das Hilfswerk Misereor sieht die angekündigte Erweiterung des BRICS-Staatenbunds skeptisch. "Wir beobachten mit Sorge, dass unter den Ländern, die sich nun für einen Beitritt im BRICS-Bündnis interessieren, ausgerechnet solche mit eingeschränkten Demokratien beziehungsweise Theokratien sind", sagte die Misereor-Abteilungsleiterin für Politik und Globale Zukunftsfragen, Kathrin Schroeder.
Die Zentralamerikanische Provinz der Jesuiten hat die autoritäre Ortega-Regierung in Nicaragua aufgefordert, ihre Repressionen gegen den Orden einzustellen. Die Staatsspitze aus Machthaber Daniel Ortega und dessen Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo (im Bild auf einem Wahlplakat) müsse die Rechtsstaatlichkeit achten und "Wahrheit, Gerechtigkeit, Dialog und die Achtung der Menschenrechte" wieder in den Vordergrund stellen, heißt es laut "Vatican News" in einer aktuellen Erklärung der Provinz mit Sitz in San Salvador.
Künftig sollen transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister und ihre Vornamen einfacher ändern können. Das sieht das Selbstbestimmungsgesetz vor, das das Kabinett am Mittwoch in Berlin auf den Weg brachte. Zur Änderung des Geschlechtseintrags soll künftig eine "Erklärung mit Eigenversicherung" gegenüber dem Standesamt ausreichen. Sie soll drei Monate vor der Erklärung gegenüber dem Standesamt angemeldet werden.
Die Bundesregierung sieht derzeit keine Schließungswelle im Bericht der Alten- und Langzeitpflege. Allerdings gebe es eine "etwas höhere Zahl an Insolvenzen" im Vergleich zu früheren Zeiträumen, schreibt sie in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage (20/7837) der CDU/CSU-Fraktion, wie die Pressestelle des Bundestags berichtet.
Rotraut Susanne Berner (74), Grafikerin und Illustratorin, warnt vor zu viel politischer Korrektheit im Literaturbetrieb. "Man sollte nachträglich keine Werke umschreiben", sagte Berner am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Zwar könne sie das Anliegen verstehen, etwa gegen Rassismus vorzugehen, finde die Debatte aber ein wenig hysterisch. "Man kann nicht alles ausbügeln und 'nice' machen, nett und freundlich. So ist es nicht und so war es nie", betonte Berner.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) zeigt sich skeptisch gegenüber Plänen aus der Ampelkoalition, nach denen Senioren davon profitieren sollen, wenn sie Wohnraum für Familien freimachen. "Die Entscheidung, wo und wie man im Alter wohnen möchte, ist sehr individuell und auch emotional", sagte eine Sprecherin der Bagso am Mittwoch in Bonn der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Diejenigen, die ihr Haus oder ihre Wohnung im Alter gerne gegen eine kleinere, möglichst barrierefreie Wohnung tauschen möchten, stoßen häufig auf die gleichen Schwierigkeiten wie junge Familien: Es fehlt an verfügbaren Wohnungen, vor allem dann, wenn man in seinem bisherigen Wohnumfeld bleiben möchte. Das macht die Sache in der Realität oft schwierig."
Die Zahl der in Italien angelandeten Migranten steigt weiter. Laut Zahlen des Innenministeriums in Rom gelangten bis Montag knapp 100.000 Menschen über den Seeweg ins Land - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Wegen des anhaltenden Sommerwetters ist nicht unwahrscheinlich, dass der Höchstwert von 180.000 Ankünften aus dem Jahr 2016 übertroffen wird. Allein am vergangenen Wochenende erreichten knapp 1.000 Migranten die süditalienische Insel Lampedusa.
Die Zahl der Bundesbürger, die eine Ausbildung in einem Pflegeberuf machen, ist gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, haben 2022 rund 52.100 Männer und Frauen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Damit sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent oder 4.100 (2021: 56 300 Neuverträge).