Religionsfreiheit

Israels Präsident ruft zu Respekt gegenüber Andersgläubigen auf

Der israelische Präsident Isaac Herzog hat zu entschiedenem Protest gegen kriminelle und beleidigende Handlungen gegenüber anderen Religionen aufgerufen. "Ich verurteile auf das Schärfste die Gewalt in all ihren Formen, die von einer kleinen und extremen Gruppe gegen die heiligen Stätten des christlichen Glaubens und gegen christliche Geistliche in Israel im Allgemeinen und in Jerusalem im Besonderen ausgeübt wird", sagte er laut dem vom Präsidialbüro verbreiteten Redemanuskript am Sonntagabend bei der jährlichen Gedenkfeier für den Begründer des Zionismus, Theodor Herzl, in Jerusalem.

Es dürfe nicht zugelassen werden, dass "Religion und Glaube - die eine Grundlage für Partnerschaft und tiefe Verbindungen zwischen allen Kindern Gottes sein können und sollten - zu einer kranken und verzerrten Rechtfertigung für Hass und Angriffe auf andere werden", betonte Herzog. Dabei müsse gegen antisemitische Gewalt dieselbe Haltung gelten wie gegenüber Gewalt gegen andere Glaubensrichtungen und Religionen.

Herzog verwies auf Theodor Herzl (1860-1904), der sich entschieden für Respekt, Wertschätzung und Partnerschaft zwischen Juden und Andersgläubigen ausgesprochen habe. Israel sei daher bestrebt, die Übergriffe auf Christen und christliche Stätten zu beenden. Die besonders in den letzten Wochen und Monaten aufgetretenen Akte wie das Spucken auf Christen und die Schändung von Gräbern und Kirchen bezeichnete der Präsident als "schwerwiegendes Phänomen", "ein perverses Übel und eine absolute Schande für uns als Gesellschaft und als Land". In ähnlicher Weise verurteilte Herzog die Schändung eines Korans in Schweden.

KNA

11.07.2023 - Israel , Politik , Religionsfreiheit