Die US-Regierung hat Einschränkungen für die medizinische Forschung an Geweben abgetriebener Föten aufgehoben. Die Entscheidung stellt weitgehend jene Richtlinien wieder her, die unter der Obama-Regierung galten. Gleichzeitig beendet sie die Restriktionen für Wissenschaftler, die Ex-Präsident Donald Trump verfügt hatte. Die am Freitag von den National Institutes of Health bekanntgegeben Regeln erlauben Forschern, für die Entwicklung von Medikamenten gegen Diabetes, Krebs, Aids oder Corona auf Gewebe von abgetriebenen Föten zurückzugreifen.
Für den Jesuiten Klaus Mertes muss es Voraussetzung und wichtigstes Ziel kirchlicher Missbrauchsaufarbeitung sein, nach Gerechtigkeit für Opfer und Betroffene zu streben. Die Interessen der Institution Kirche sowie das Ziel, Vertrauen zurückzugewinnen, müssten dahinter zurücktreten, fordert Mertes in seinem im Patmos-Verlag erscheinenden Essay "Den Kreislauf des Scheiterns durchbrechen - Damit die Aufarbeitung des Missbrauchs am Ende nicht wieder am Anfang steht".
Die christlichen Kirchen haben am Sonntag in Berlin mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche der Toten in der Corona-Pandemie gedacht. "Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in seiner Predigt. "Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor." Auch ihr Bild habe sich verändert.
Die beiden großen Kirchen haben am Samstag mit einem ökumenischen Gottesdienst im Augsburger Dom die bundesweite "Woche für das Leben" eröffnet. Die Aktion läuft bis 24. April unter dem Leitwort "Leben im Sterben". Sie widmet sich seelsorglichen, ethischen und medizinischen Aspekten der Sterbebegleitung sowie der Hospiz- und Palliativversorgung.
Zu einem Moment des Innehaltens und des Gedenkens an die Todesopfer in der Corona-Pandemie laden Staat und Kirchen für Sonntag ein. In Berlin sind ein zentraler staatlicher Gedenkakt sowie ein zentraler ökumenischer Gottesdienst geplant. Dazu wird neben einigen ausgewählten Hinterbliebenen die gesamte Staatsspitze erwartet. Wegen des aktuellen Infektionsgeschehens ist die Teilnehmerzahl stark eingeschränkt. An zahlreichen Orten in Deutschland planen Kommunen und Kirchen weitere Gedenkakte und Gottesdienste.
Angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie in Brasilien hat sich Papst Franziskus an die Bischöfe des Landes gewandt und sie zu Einigkeit aufgerufen. Brasilien stehe in einer der schwersten Prüfungen seiner Geschichte, sagte das Kirchenoberhaupt in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft an die derzeit tagende Bischofsvollversammlung. Die Oberhirten müssten eins sein, "weil das leidende Volk eins ist".
Das Stellungnahmeverfahren zur Aufnahme einer Versicherteninformation für nicht-invasive pränatale Bluttests (NIPT) bei Risikoschwangerschaften läuft öffentlich ab. Das entschied der Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), ein Zusammenschluss von Ärzten, Kliniken und Kasse, am Donnerstag einstimmig in Berlin. Damit können Beschlussentwurf und tragende Gründe auf der Internetseite des G-BA veröffentlicht werden.
Die Restaurierung der vor zwei Jahren durch einen Brand schwer zerstörten Pariser Kathedrale Notre-Dame soll wie geplant 2024 fertig sein. Das sagte der pensionierte General Jean-Louis Georgelin (72), Beauftragter von Präsident Emmanuel Macron für den Wiederaufbau, der "Süddeutschen Zeitung". Beim Hochamt zur Wiedereröffnung werde die Kathedrale bezugsbereit sein, außen und vor allem oben könne es noch etwas dauern, so der Chef der öffentlichen Baukörperschaft für Notre-Dame.
Die gegen den französischen Kardinal Philippe Barbarin wegen Missbrauchsvertuschung eingelegte Berufung ist abgewiesen worden. Barbarin kann damit nicht von den Betroffenen zivilrechtlich für mögliche Schäden haftbar gemacht werden, wie französische Medien am Mittwoch berichteten. Zivilkläger hatten zuvor Berufung gegen das im vergangenen Jahr beendete Strafverfahren eingelegt, in dem es um sexuelle Übergriffe ging, die sie als Minderjährige erlitten und die Barbarin nicht angezeigt hatte. Damals wurde der Kardinal freigesprochen.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat die nigerianische Regierung scharf kritisiert. Ihr gelinge es nicht, Kinder vor Angriffen durch Terroristen und Entführungen zu schützen, erklärte AI am Mittwoch anlässlich des siebten Jahrestages der Entführung von Chibok. In der Nacht zum 15. April 2014 waren in Chibok im Bundesstaat Borno 276 Schülerinnen aus ihren Schlafsälen verschleppt worden. 112 sind bis heute verschwunden. Der Vorfall löste weltweit Entsetzen und Proteste aus.
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau ist entsetzt darüber, dass es in Deutschland noch immer Seniorenheime gibt, wo es aufgrund der Corona-Maßnahmen "seit über einem Jahr keine Besuchsmöglichkeit" gibt.
Der Familienbund der Katholiken kritisiert, dass Kinder bei der Änderung des Infektionsschutzgesetzes zu wenig berücksichtigt werden. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Präsident Ulrich Hoffmann: "Wir beklagen eine Fantasie- und Kreativlosigkeit in der Frage, wie man auch bei hohen Inzidenzen eine verantwortliche Kinderbetreuung organisieren kann." Familie sei keine Einrichtung, die man schließen könne. "Die muss auch bei hohen Inzidenzen funktionieren."
Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am heutigen Dienstag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Verbindendes zwischen Christen und Muslimen hervorgehoben. "In der Pandemie müssen wir jedoch auf viele vertraute und liebgewonnene Traditionen verzichten. Besonders schmerzlich ist dabei der Verzicht auf zwischenmenschliche Begegnungen, auf Gelegenheiten des Dialogs und der Gemeinschaft", sagte der Limburger Bischof in einer Grußbotschaft, die sich an die Muslime in Deutschland richtet.
Christen sollen nach Worten von Papst Franziskus "Zeugen der Barmherzigkeit" sein. Nur so könnten sie das Evangelium verkünden, sagte er am Sonntag in einer Messe in Rom. Wer einen Beweis dafür suche, dass Gott sein Leben berührt habe, müsse sich fragen, ob er sich über die Wunden anderer beuge.
Papst Franziskus hat Queen Elizabeth II. zum Tod ihres Ehemanns kondoliert. In einem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Telegramm würdigte er den im Alter von 99 Jahren gestorbenen Prinz Philip als hingebungsvollen Ehemann und Familienvater sowie seinen herausragenden Ruf im Dienst für sein Land und seinen Einsatz für Bildung und Förderung der jungen Generationen. Allen, die über seinen Verlust "in der sicheren Hoffnung auf die Auferstehung" trauerten, wünschte der Papst Trost und Frieden.
Kirchenvertreter haben der britischen Königsfamilie ihr Beileid zum Tod von Prinz Philip ausgesprochen. "Ich trauere mit dem übrigen Vereinigten Königreich und dem Commonwealth um den Verlust Seiner Königlichen Hoheit Prinz Philip, des Herzogs von Edinburgh", teilte der anglikanische Primas Justin Welby am Freitag in London mit. Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, erklärte: "In diesem Moment der Traurigkeit und des Verlustes" bete er für den Verstorbenen, Queen Elizabeth und die ganze königliche Familie.
Nach Angaben von Menschenrechtlern verlangt die chinesische Regierung in einer neuen Verfügung von Geistlichen, ihre "Liebe zur Kommunistischen Partei (KP)" zu bekunden. Betroffen seien alle Religionen, darunter buddhistische Lamas, christliche Gemeindeleiter und Priester, muslimische Imame und andere religiöse Führer, teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt mit. Dies sei "eine weitere totalitäre Maßnahme zur Einschränkung der Religionsfreiheit". Die Verordnung trete am 1. Mai in Kraft.
Die katholische Gemeinschaft der Pallottiner schließt die einzige Fakultät für Pflegewissenschaft in Deutschland. Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) könne den Betrieb der Fakultät aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterführen, hieß es am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat aktive Senioren als Vorbilder gewürdigt. "Viele Ältere zeigen, wie man auch im Alter noch ein aktives Leben führen und damit andere begeistern kann", sagte die Ministerin, die auch für Senioren zuständig ist, am Mittwoch in Berlin. Auch die Corona-Pandemie habe die engagierten Älteren nicht davon abgehalten, sich zu betätigen. Die Rede von "der Risikogruppe" der älteren Menschen werde der Vielfalt und den Stärken der Senioren von heute nicht gerecht.
Die aktuelle Debatte über die Sterbehilfe steht im Mittelpunkt der bundesweiten "Woche für das Leben" der beiden großen Kirchen. Sie findet unter dem Leitwort "Leben im Sterben" vom 17. bis 24. April statt. Im Zentrum der Aktion stehen die Sorge um Schwerkranke und sterbende Menschen durch palliative und seelsorgliche Begleitung sowie die allgemeine Zuwendung für sterbenskranke Menschen.
Hans Küng, einer der renommiertesten Theologen weltweit und Begründer der Stiftung Weltethos, ist am Dienstagmittag im Alter von 93 in seinem Haus in Tübingen gestorben. In der Stadt am Neckar hatte der Schweizer von 1960 bis 1996 gelehrt. Seine in mehr als 30 Sprachen übersetzten Bücher wie "Unfehlbar?", "Christ sein" und "Existiert Gott?" wurden Bestseller mit Millionenauflagen. Die Deutsche Bischofskonferenz würdigte Küng als einen anerkannten und streitbaren Forscher.
Die ersten Freiwilligen im neuen Heimatschutz-Dienst der Bundeswehr haben am Dienstag ihre Ausbildung begonnen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wies Kritik zurück, man würde damit in Konkurrenz zu anderen Freiwilligendiensten treten: "Wir nehmen mit diesem Freiwilligendienst niemandem etwas weg", sagte sie in Berlin. Der Dienst im Heimatschutz richte sich an eine spezielle Gruppe, die sich für die Bundeswehr interessierte, aber keinen normalen Dienst leisten wolle, der auch Auslandsverpflichtungen mit sich bringe.
Papst Franziskus hat sein zweites Osterfest im Corona-Lockdown für einen Appell zur Beendigung bewaffneter Konflikte in aller Welt genutzt. "Die Pandemie ist immer noch in vollem Gange; die soziale und wirtschaftliche Krise ist sehr schwer, besonders für die Ärmsten", sagte er in seiner Osterbotschaft am Sonntag im Petersdom. "Trotzdem - und das ist skandalös - nehmen die bewaffneten Konflikte kein Ende und werden die militärischen Arsenale verstärkt", beklagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben in ihren Osterbotschaften zum Zusammenhalt in der Pandemie aufgerufen. In manchen Predigten wurde aber auch der Blick auf die Probleme der Kirche gerichtet.
Nach den Worten des Passauer Bischofs Stefan Oster passt die Tradition des Osterlachens in diesem Jahr besonders gut. Die Menschen hätten wegen der Corona-Pandemie viel Anlass zur Traurigkeit und bräuchten Hoffnung, erklärte Oster in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, bedauert Skandale und Unbeweglichkeit in der katholischen Kirche. Er leide an der Kirche, "wenn sie durch Skandale gläubige Menschen ins Wanken bringt oder durch erstarrte Strukturen und mangelnde Veränderungsbereitschaft vielen den Zugang zum Glauben blockiert", schreibt der Limburger Bischof in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post".
Die Kirchensteuereinnahmen für das Corona-Jahr 2020 sind laut einer Schätzung um 800 Millionen Euro zurückgegangen. Diese Einnahmen der beiden großen Kirchen in Deutschland sanken im Vergleich zu 2019 um etwa sechs Prozent auf rund 11,9 Milliarden Euro, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.
Wegen Corona ist alles anders: Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) wird zur digitalen Großveranstaltung. Statt einer mehrtägigen Präsenzveranstaltung mit Zehntausenden Teilnehmern vor Ort in Frankfurt wird der ÖKT rund um Christi Himmelfahrt - vom 13. bis 16. Mai - online und digital organisiert. Im Mittelpunkt steht ein Haupttag am Samstag. Bei einer Online-Pressekonferenz stellten die ÖKT-Macher am Dienstag Einzelheiten zum Programm vor.
Die Kirchen in Deutschland werden an den Ostertagen weitgehend Präsenzgottesdienste unter Corona-Hygiene-Bedingungen feiern. Während im vergangenen Jahr die Gottesdienste ohne Anwesenheit von Gläubigen stattfanden, sind 2021 eingeschränkt Besucher mit Maske unter Abstandsregeln sowie oft mit Anmeldung erlaubt. Erhöhte Inzidenzwerte können in einzelnen Gemeinden jedoch weitere Beschränkungen nach sich ziehen.
Papst Franziskus hat dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße (54) nach dessen Rücktrittsgesuch zunächst eine Auszeit gewährt. Das teilte das Erzbistum auf seiner Internetseite mit. Der Papst habe Heße auf seinen angebotenen Amtsverzicht eine erste Antwort gegeben. Während seiner Abwesenheit soll nach Willen von Franziskus Generalvikar Ansgar Thim (63) die ordnungsgemäße Verwaltung der Erzdiözese sicherstellen.
In Slowenien bleiben die Kirchen wegen steigender Corona-Infektionszahlen an den Kar- und Ostertagen geschlossen. Die Regierung in Laibach gab am Wochenende für das ganze Land verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen von 1. bis 12. April bekannt. Ein Großteil des Handels sowie alle kulturellen und religiösen Einrichtungen müssen in diesem Zeitraum geschlossen bleiben.
Mit einer Messe zum Palmsonntag hat Papst Franziskus im Vatikan die Feiern der Kar- und Ostertage eröffnet. Im Gottesdienst zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem rief er dazu auf, sich im persönlichen Glauben wieder mehr erstaunen zu lassen. "Ein christliches Leben ohne Staunen wird grau", sagte das Kirchenoberhaupt. Zeugnis von Jesus Christus könne nur geben, wer immer wieder neu darüber staunt, wie groß Gottes Liebe zu den Menschen ist.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat zum Gebet für Jerusalem aufgerufen. "Es ist Teil der besonderen Mission unserer Kirche von Jerusalem, für diese heilige Stadt zu beten und ihre Berufung zu bewahren, ein Haus des Gebets für alle Völker zu sein, in dem alle gleichermaßen Bürger sind und in dem jeder Gläubige sein eigenes Zuhause findet", sagte er zum Abschluss der Palmsonntagsfeiern.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zum Palmsonntag an die Verbundenheit von Christen, Juden und Muslimen erinnert. Papst Franziskus habe mit seiner Pilgerfahrt in den Irak deutlich gemacht, dass das Heilige Land die Glaubensheimat aller abrahamitischen Religionen sei. Daraus ergebe sich ein besonderer Auftrag. Die Begegnung der Religionen setze einen starken Impuls für das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlichen Glaubens.
Mit der Abkehr von der geplanten "Osterruhe" ist auch die Bitte von Bund und Ländern nach rein virtuellen Gottesdiensten zu Ostern formell vom Tisch. Das Bundespresseamt veröffentlichte am Donnerstag einen geänderten Beschluss, in dem der ganze Abschnitt zu schärferen Einschränkungen von Gründonnerstag bis Ostermontag gestrichen wurde.
Angesichts des seit zehn Jahren andauernden Kriegs in Syrien mahnt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick mehr Engagement für eine diplomatische Lösung an. "Jetzt ist dringendes Handeln auf allen Ebenen internationaler Politik erforderlich", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn.
Die katholischen Bischöfe halten an der Möglichkeit von Präsenzgottesdiensten zu Ostern mit klaren Hygienemaßnahmen fest. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, twitterte am Mittwoch nach einer Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Abkehr von der eigentlich geplanten "Osterruhe" von Gründonnerstag bis Ostermontag: "Wir gehen davon aus, dass wir unter Einhaltung aller Schutz-/Hygienemaßnahmen #Gottesdienste weiterhin feiern können."
Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing hat das Nein der vatikanischen Glaubenskongregation zu Segnungen homosexueller Partnerschaften kritisiert. Das Vatikanpapier werde "in der Breite nicht mit einer Akzeptanz und einer entsprechenden Befolgung rechnen können", betonte Bätzing. "Ein Dokument, das sich in seiner Argumentation so eklatant einem Erkenntnisfortschritt theologischer und humanwissenschaftlicher Art verschließt, wird dazu führen, dass die pastorale Praxis darüber hinweggehen wird."
Die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern stoßen weiterhin auf Kritik. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kritisierte die Bitte an die Religionsgemeinschaften, auf Gottesdienste zu verzichten. "Es hat mich schon erstaunt, dass ausgerechnet Parteien, die das C im Namen führen, den Kirchen den Verzicht auf Gottesdienste nahelegen, noch dazu an Ostern", sagte er. Sein Haus habe diesen Vorschlag nicht gemacht, obwohl es für die Religionen zuständig sei. Die Hygiene-Konzepte der Kirchen funktionierten "bis heute tadellos".
Die Osterfeierlichkeiten im Vatikan finden erneut unter starken Einschränkungen durch die Corona-Krise statt. Papst Franziskus feiert das höchste christliche Fest in einem weithin leeren Petersdom. Die zentrale Liturgie der Osternacht beginnt mit Rücksicht auf die nächtliche Ausgangssperre in Italien bereits am frühen Abend. Bei sämtlichen Feiern sind nur wenige Gläubige zugelassen, wie am Dienstag aus dem vatikanischen Presseamt verlautete.