Nach Hamas-Angriff auf Israel

Patriarch von Jerusalem rechnet mit langem Krieg

Der höchstrangige Katholik im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, befürchtet einen langen kriegerischen Konflikt im Nahen Osten. "Es ist klar, dass wir uns nicht in einer militärischen Operation befinden, sondern in einem erklärten Krieg", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem dem Online-Portal Vatican News (Mittwoch). Die internationale Gemeinschaft müsse die Konfliktparteien durch Vermittlungen zur Vernunft bringen - wobei öffentliche Vermittlungen "niemals funktionieren".

"Die Eskalation des Konflikts lag offen vor aller Augen und für alle sichtbar. Aber eine Explosion solcher Gewalt, solchen Ausmaßes und solcher Brutalität - das hatte niemand vorhergesehen", sagte Pizzaballa und betonte: "Solange die palästinensische Frage, also Freiheit, Würde und Zukunft der Palästinenser, nicht ausreichend berücksichtigt werden, solange werden die Aussichten auf Frieden zwischen Israel und Palästina immer schwieriger."

In Gaza seien auch Häuser christlicher Familien zerstört worden, berichtete der Kardinal. Die Menschen seien nun in Räumen der Gemeinde und in einer Schule des Patriarchats untergebracht.

Am Samstag hatte die Hamas Israel mit Raketen angegriffen und Menschen entführt. Israels Regierung erklärte daraufhin den Kriegszustand und startete Vergeltungsangriffe im Gazastreifen. In Israel wurden nach dem Angriff der Hamas rund 1.200 Todesopfer gemeldet, im Gazastreifen bislang mehr als 1.000.

KNA

12.10.2023 - Israel , Palästina , Patriarch