145 Exemplare

Fledermäuse in Dachstuhl von Ex-Priesterseminar eingezogen

Im Dachstuhl des ehemaligen Fuldaer Priesterseminars hat es sich eine umfangreiche Fledermaus-Familie bequem gemacht. Rund 145 Große Mausohren, eine heimische Fledermausart mit einer Spannweite von bis zu 40 Zentimetern, seien dort aktuell beheimatet, darunter "Fledermausmütter mit ihren Baby-Fledermäusen", teilte das Bistum Fulda mit.

Wie alle anderen Fledermausarten stehen die Großen Mausohren unter Schutz. Darauf nehme das Bistum bei den anstehenden Sanierungsarbeiten in dem historischen Dachstuhl Rücksicht. Es handle sich um einen alten Dachstuhl, der nicht gedämmt sei und über zahlreiche Einfluglöcher verfüge, sagte Astrid Schlegel von der Bauabteilung des Bistums. Die Tiere hätten jede Menge Möglichkeiten, sich an den alten Nadelholzbalken oder Dachlatten festzukrallen.

Insgesamt knapp 400 Quadratmeter Fläche umfasst der Dachstuhl. Die Jungtiere könnten in der geschützten Kinderstube erste Flugversuche starten und sich so für ihre Reise in Richtung Milseburgtunnel vorbereiten - einem ehemaligen Eisenbahntunnel im hessischen Teil der Rhön. Dort überwintern die Tiere in den kalten Monaten.

Die Sanierungsarbeiten fänden deshalb "bewusst im Winter statt, wenn die Tiere ausgezogen sind", sagte Schlegel. Dabei will das Bistum darauf achten, dass die Fledermäuse auch im nächsten Sommer wieder in den Dachstuhl einziehen könnten. Denn Fledermäuse seien ortstreue "Gewohnheitstiere".

KNA

28.08.2023 - Baustellen , Bistum , Tiere