Caritas:

Abkehr von Bargeldzahlung an Flüchtlinge vorstellbar

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa kann sich eine Abkehr von Bargeldauszahlungen an Flüchtlinge grundsätzlich vorstellen. In einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hielt Welskop-Deffaa am Freitag stattdessen Bezahlkarten für eine mögliche Alternative. Diese müsste allerdings so gestaltet sein, dass Asylbewerber mit der Karte Geld abheben und bei ihren Einkäufen frei entscheiden können, was sie für ihr Essen bräuchten.

Anders als in Europa stünden etwa Kartoffeln in vielen Herkunftsländern nicht oben auf dem Speisezettel. Versuche, auf echte Sachleistungen umzusteigen, hätten sich als teuer und bürokratisch erwiesen, so Welskop-Deffaa. Bund und Länder kommen am Montag im Bundeskanzleramt zusammen, um unter anderem über die Situation von geflüchteten Menschen in den Kommunen zu sprechen.

Mit Blick auf Rückführungsabkommen mit anderen Ländern sagte die Caritas-Präsidentin, es komme auf die konkrete Ausgestaltung an. Es könne nicht um Prämiensysteme für Regierungen gehen, die einen irregulär nach Deutschland eingereisten Menschen zurücknehmen. Hier könnten schnell Fehlanreize entstehen. Verhandlungsinhalt müssten jeweils auch erleichterte legale Migrationsmöglichkeiten sein.

KNA

03.11.2023 - Finanzen , Flüchtlinge , Hilfswerk