Neue Erkenntnisse

Todesopfer in Istanbuler Kirche war Alevit

Zwei Tage nach dem Anschlag auf Besucher einer katholischen Kirche in Istanbul werden weitere Details zu der Tat bekannt. Das Todesopfer, der 52-jährige Türke Tuncer Mura Cihan, sei kein Christ, sondern Alevit gewesen, gab der Apostolische Vikar von Istanbul, Massimiliano Palinuro, gegenüber Medien an. In der Gemeinde der Marienkirche im Stadtteil Sariyer sei der an einer leichten Behinderung leidende Mann dennoch gut bekannt gewesen, da er dort regelmäßig die Gottesdienste besucht habe - so auch am Sonntag zum Tatzeitpunkt.

Aufnahmen der Überwachungskameras zeigen die Momente des Überfalls. Die beiden maskierten, inzwischen verhafteten Täter, die der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) zugerechnet werden und laut der türkischen Regierung aus Tadschikistan und Russland stammen, warteten demnach längere Zeit im Kirchenvorraum und öffneten dem Opfer, das erst nach Beginn der Heiligen Messe kam, sogar die Türe. Kurz darauf drangen sie in den Kirchenraum vor, worauf Cihan ihnen laut Aussagen des Gemeindepriesters "Was macht ihr hier?" zugerufen habe. Alle rund 40 Anwesenden seien daraufhin in Deckung gegangen.

Wie die Filmaufnahmen weiter zeigen, schlugen die Vermummten den 52-Jährigen nieder und schossen ihm in den Kopf. Als sie weitere Schüsse abfeuern wollten - den Untersuchungen zufolge wurden zwei Einschusslöcher an einer Kirchenbank und an einer Wand gefunden - waren ihre Waffen jedoch offenbar blockiert, woraufhin sie aus der Kirche flüchteten. Behördenangaben zufolge hätte der Angriff ansonsten noch mehr Todesopfer fordern können.

KNA

30.01.2024 - Gottesdienst , Terror , Türkei