Drei Tage ohne Nahrungsmittel

UN-Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat vor einer Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. "Die Gefahr einer Hungersnot ist real", sagte der Direktor des deutschen WFP-Büros, Martin Frick, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Selbst wenn Lastwagen über die Grenze rollen, kommen Hilfsgüter bei den Menschen nicht an, weil die Koordinierung von Hilfe zwischen fallenden Bomben nicht möglich ist." Nötig sei daher eine langfristige Waffenruhe sowie die Freilassung aller Geiseln und eine Aussicht auf Frieden - "um dieses Leid auf allen Seiten zu stoppen".

Es fehlten Worte, "um das Grauen und Leid der Zivilbevölkerung zu beschreiben", sagte Frick. "Es gibt schlicht keine sicheren Orte mehr im Gazastreifen - für niemanden." Nach dem Ende der Feuerpause seien drei Tage lang keine Nahrungsmittel nach Gaza gelangt. Die wenigen noch vorhandenen Lebensmittel zu verteilen, sei für Helfende und die Zivilbevölkerung lebensgefährlich. "Wenn das letzte Rinnsal an Hilfe wegen der Kämpfe versiegt, stehen 2,2 Millionen Hungerleidende in Gaza vor dem Nichts."

Am 7. Oktober hatte die Hamas Israel angegriffen und dabei rund 1.200 Menschen getötet und 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit Gegenschlägen auf die Terrorattacke. Im Rahmen einer Feuerpause war ein Teil der Geiseln freigelassen worden. Auch wurden Hilfsgüter in den Gazastreifen transportiert.

Nach der einwöchiger Feuerpause hatte Israel den Krieg gegen die Hamas am Freitag wieder aufgenommen. Israel hatte der Hamas einen Bruch der Feuerpause und einen Verstoß gegen die Rahmenvereinbarungen vorgeworfen.

KNA

06.12.2023 - Hunger , Krieg , Nahost