Ich bin Muslimin und Gründerin einer Moschee. Ich liebe den Gebetsruf, den Adhan – aber ich brauche keinen Muezzin, der die Stadt und Nachbarschaft damit beschallt. In unserer Moschee rufen nicht nur Männer, sondern auch Frauen zum Freitagsgebet. Sie rufen in der Moschee, um das Freitagsgebet einzuläuten, um die Menschen in der Moschee auf die folgenden spirituellen Momente einzustimmen. Man kann sich den Ruf der Frauen auch auf YouTube anhören.
Neben vielen positiven Reaktionen erhalten wir auch Ablehnung. So schrieb jemand: „Boah, ich bekomme Ohrenschmerzen vom Gesang.“ Ein anderer kommentierte unter dem Video mit dem Ruf einer Iranerin, die in unserer Moschee gerufen hat: „Als Frau ist es nicht gestattet, den Quran laut zu rezitieren.“
Seit 2017 existiert unsere liberale Moschee. Wir werden von der Mehrheit der sogenannten konservativen Muslime und der Mehrheit der deutschen Politik als „Randerscheinung“ behandelt, diskriminiert und sind schlimmsten Anfeindungen durch den politischen Islam ausgesetzt. Aktionen wie jetzt in Köln, den Muezzin vom Minarett rufen zu lassen, dienen weder der Integration noch einem friedlichen Miteinander!