Am Rande des Internationalen Friedenstreffens von Sant’Egidio hat heute in Berlin eine Begegnung zwischen dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und dem Scheich der ägyptischen Al-Azhar-Universität, Großimam Dr. Ahmad al-Tayyeb, stattgefunden. Im Fokus des Gesprächs standen die gemeinsame Friedensverantwortung von Christen und Muslimen sowie die Bedeutung des interreligiösen Dialogs.
Nach islamistischen Gewaltausbrüchen gegen Christen hat die Polizei im pakistanischen Faisalabad zwei Terror-Verfahren gegen mehr als 600 Menschen eingeleitet. Die Anklagen lauten auf Plünderung und Brandstiftung gegen Häuser von Christen sowie eine Kirche, wie das pakistanische Nachrichtenportal Dawn (Donnerstag) berichtete. Acht Personen seien als Anführer des gewalttätigen Mobs identifiziert worden. Sie seien Mitglieder extremistischer islamistischer Organisationen wie der Tehreek-i-Labbaik Pakistan (TLP).
Der langjährige UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt, kritisiert die Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark. "Öffentlich inszenierte Koranverbrennungen sind widerliche Akte der Provokation", sagte Bielefeldt in Stuttgart auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Papst Franziskus hat Koranverbrennungen in Schweden scharf verurteilt. Die Taten machten ihn wütend, sagte das katholische Kirchenoberhaupt in einem Interview der Tageszeitung "Al-Ittihad", die in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheint. Jedes Buch, das als heilig erachtet werde, müsse aus Respekt vor den Gläubigen respektiert werden, betonte Franziskus. Die Meinungsfreiheit dürfe niemals als Vorwand benutzt werden, um andere zu verachten.
Papst Franziskus hat eine rasche Lösung des Konflikts im Sudan gefordert. Die Gewalt müsse so schnell wie möglich beendet und der Weg des Dialogs wieder beschritten werden, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Kurz nach dem Osterfest wird der Weltkirchenbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, nach Indonesien reisen. Im weltweit größten muslimischen Land will sich der Augsburger Bischof vom 11. bis zum 16. April über den interreligiösen Dialog sowie Herausforderungen der Klimakrise vor Ort informieren, wie die Bischofskonferenz in Bonn mitteilte.
Kurz vor Beginn des Fastenmonats Ramadan haben Christen und Juden in Deutschland Muslimen ihre Grüße übermittelt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, wünschten am Mittwoch in Bonn Freude, Wohlergehen und Zuwendung. Der Zentralrat der Juden in Deutschland schrieb auf Twitter, er wünsche "allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten #Ramadan-Monat".
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben an den einen Gott,
liebe Freundinnen und Freunde im christlich-muslimischen Dialog!
„Höchster, allmächtiger und guter Herr, Dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehr.“ Das ist der Kehrvers des Sonnengesangs des hl. Franz von Assisi (ungefähr 1181 geboren, 1226 gestorben). Diesen Kehrvers haben wir zu Beginn unseres Abendgebets gemeinsam gesungen. Im Zentrum steht das Lob des einen Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde, wie es im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt. Franz von Assisi (auch bekannt als Franziskus), der im 12. Jahrhundert in Italien lebte, stellt in den Strophen seine Schöpfungs- und Naturmystik in ein ganz besonderes Verhältnis zu sich selbst: Sonne, Mond, Sterne, Wind, Feuer, Wasser, Erde, der Mensch und sogar der Tod – und noch vieles mehr – sind für ihn geschaffen von dem einen Gott, der auch ihn als Menschen, als Franz, geschaffen hat. Deshalb loben sie mit ihm den gemeinsamen Schöpfer und gelten ihm als Geschwister.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe muslimische Gäste,
es freut mich sehr, Sie heute, beim vierten Jahresempfang der Deutschen Bischofskonferenz für die Partner im christlich-islamischen Dialog willkommen heißen zu können! Ein besonderer Gruß gilt allen, die im Theologischen Forum Christentum und Islam mitwirken. Durch Ihre theologische Netzwerkarbeit leisten Sie seit mittlerweile 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung des christlich-islamischen Dialogs.
Die Berliner Frauenrechtlerin und liberale Muslimin Seyran Ateş (59) erhält am Freitag den Theodor-Haecker-Preis der Stadt Esslingen. Die mit 10.000 Euro verbundene Auszeichnung soll ihren Einsatz gegen Diskriminierung und Unterdrückung muslimischer Frauen würdigen, erklärte die Stadt.
Der Präsident des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Bernd Neumann, warnt vor einer neuen Radikalisierungswelle unter Islamisten. "Das, was wir in den vergangenen zwei, drei Jahren erlebt haben, war so etwas wie eine trügerische Ruhe", sagte er im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Seit Ende des vergangenen Jahres sei eine "verstärkte Agitation" zu beobachten. Er sehe den Islamismus als größte Gefahr "gleich nach dem Rechtsextremismus".
Papst Franziskus hat an einen der höchsten Würdenträger der Schiiten geschrieben und an die politische Verantwortung religiöser Führer erinnert. Die Würde und die Rechte eines jeden Menschen und einer jeden Gemeinschaft seien "Quellen für persönliches und gesellschaftliches Glück sowie für Harmonie zwischen den Völkern", erklärte der Papst in einem am Dienstag bekannt gewordenen Brief an den schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani im Irak. "Daher obliegt es auch uns religiösen Führern, Verantwortungsträger in einer Gesellschaft dazu zu ermutigen, sich für eine Kultur einzusetzen, die auf Gerechtigkeit und Frieden baut", so der Papst weiter.
Die Zahl der Todesopfer beim Anschlag auf die Polizei-Moschee im pakistanischen Peschawar ist auf 96 gestiegen. Die meisten Toten seien Polizisten, berichteten pakistanische Medien. Unterdessen bekannten sich die pakistanischen Taliban zu dem Bombenangriff. Zwei Tage nach dem Selbstmordanschlag am Montag gebe es keine Hoffnung mehr, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden.
Christen in Pakistan zeigen sich beunruhigt über die Verschärfung des Blasphemiegesetzes ohne parlamentarische Debatte. Die vom Parlament einhellig beschlossene Ergänzung des Gesetzes sieht höhere Strafen für Beleidigungen von Angehörigen des Propheten Mohammed vor. "Unsere Forderungen wurden einmal mehr ignoriert", sagte Peter Jacob, Leiter des katholischen "Zentrums für soziale Gerechtigkeit" in Lahore, dem asiatischen Pressedienst Ucanews.
Papst Franziskus hat am Sonntag seinen viertägigen Besuch in Bahrain beendet. Bei seinen Begegnungen mit Vertretern des Königshauses, muslimischen Repräsentanten und der christlichen Minderheit des islamischen Staats am Persischen Golf pochte das Kirchenoberhaupt immer wieder auf die Achtung der Menschenrechte. So wandte er sich gegen die Todesstrafe und forderte die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen in der Gesellschaft. Daneben mahnte er gerechte Arbeitsbedingungen für alle an und verurteilte religiöse Diskriminierung.
Papst Franziskus appelliert in Bahrain weiter für die Einhaltung der Menschenrechte. Vor hochrangigen Religionsvertretern mahnte er am Freitag in Awali dabei auch die Anerkennung der Frau "in der Bildung, bei der Arbeit, bei der Ausübung ihrer sozialen und politischen Rechte" an. Eine gute Bildung und eine Erziehung, die gegenseitiges Verständnis nähre, seien dabei der Weg, "sich von historischen und sozialen Vermächtnissen zu emanzipieren".
Zum zweiten Mal reist Papst Franziskus auf die Arabische Halbinsel. Nach seinem Besuch in Abu Dhabi 2019 ist der Papst heute Morgen zu einer viertägigen Reise (3. bis 6. November) nach Bahrain aufgebrochen. In dem kleinen Königreich am Persischen Golf nimmt der Papst unter anderem an einer interreligiösen Konferenz teil. Augenmerk liege dabei vor allem auf dem Dialog mit dem Islam, hatte das Kirchenoberhaupt kurz vor Reisebeginn mitgeteilt. So wird Franziskus auch eine Moschee besuchen.
Seit kurzem darf aus der Zentralmoschee der Ditib in Köln ein Muezzin über zwei Lautsprecher zum Gebet rufen. Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Menschenrechtsaktivistin sowie Mitbegründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin, sieht den Ruf als Machtdemonstration und warnt vor einer unkritischen Betrachtung.
Der Islamismus-Experte Ahmad Mansour kritisiert, dass in der Integrationsdebatte in Deutschland noch immer eine Forderung nach verbindlicher Einhaltung bestimmter Grundwerte fehle. Es brauche "Konsens, Entschlossenheit und Selbstbewusstsein", Werte wie Meinungsfreiheit, Ablehnung von Antisemitismus, sexuelle Selbstbestimmung oder die Akzeptanz aller Religionen von allen Menschen einzufordern, schreibt Mansour in einem Gastbeitrag für die "Welt".
Die Berliner Frauenrechtlerin und Moscheegründerin Seyran Ateş (59) erhält den Theodor-Haecker-Preis 2023 der Stadt Esslingen. Die mit 10.000 Euro verbundene Auszeichnung würdige Ateş' Einsatz gegen Diskriminierung und Unterdrückung muslimischer Frauen, teilte die Stadt am Montag mit. Ateş setze sich unter anderem für eine "zeitgemäße und geschlechtergerechte Auslegung des Koran" ein. Sie ist auch Gastautorin der Katholischen SonntagsZeitung und der Neuen Bildpost.
Ein Gericht in Malaysia hat den Antrag zweier Christen zur Wiederaufnahme einer Klage gegen einen islamistischen Politiker wegen Verleumdung und Volksverhetzung abgelehnt. Die beiden Kläger hätten nicht nachgewiesen, dass die Äußerungen des Politikers Abdul Hadi Awang den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllten, zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) aus dem Urteil des Berufungsgerichts.
In Nigeria ist eine Unterhaltung im Nachrichtendienst WhatsApp auf grausame Weise eskaliert: Am Ende der virtuellen Unterhaltung stand eine ermordete Studentin. Das Land droht nun mehr denn je, an den Gegensätzen der Religionen zu zerbrechen.
Papst Franziskus hat am Donnerstag den Präsidenten von Gabun, Ali-Ben Bongo Ondimba, in Audienz empfangen. Wie es aus dem Vatikan hieß, dauerte das Treffen der beiden etwa eine halbe Stunde. Im Anschluss sprach Bongo mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher. In den Gesprächen sei über eine Ausweitung der seit 25 Jahren per Rahmenabkommen bestehenden bilateralen Beziehungen gesprochen worden.
Im Prozess um den Mordfall des französischen Priesters Jacques Hamel sind die Angeklagten zu Haftstrafen von 8, 10 und 13 Jahren verurteilt worden. Drei der vier Männer wurden am Mittwochnachmittag von einem Geschworenengericht in Paris der Bildung einer terroristischen Vereinigung sowie Mitwisserschaft für schuldig befunden, wie die Zeitung "La Croix" (online) berichtet.
Indonesiens Regierung fordert die Moscheen des Landes zur Reduzierung der Lautstärke von Gebetsrufen und übertragenen Gebetsveranstaltungen auf. Die Verwendung von Lautsprechern durch die rund 750.000 Moscheen sei notwendig zur Verbreitung des Islam; ebenso wichtig sei aber auch die Anerkennung anderer religiöser Überzeugungen, zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews aus einer neuen Richtlinie von Religionsminister Yaqut Cholil Qoumas.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt vor einer "aggressiven Islamisierungspolitik" des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Sollte der geschwächte Präsident den sunnitischen Islam zur Staatsreligion machen, seien Andersgläubige wie etwa die 15 Millionen Aleviten sowie die christliche, jesidische und jüdische Minderheit bedroht, mahnte die GfbV am Mittwoch in Göttingen.
Am 17. Januar wäre die Kurdin Hatun Aynur Sürücü 40 Jahre alt geworden. Wäre, denn sie wurde 2005 in Berlin von ihrem eigenen Bruder auf offener Straße erschossen. Die damals 23-Jährige soll mit dem Gedanken gespielt haben, katholisch zu werden. Vielleicht eines der Motive des Täters.
Die Islamforscherin Susanne Schröter sieht die angekündigte Integrationspolitik der Ampel-Koalition auf einem Irrweg. Statt des Prinzips "Fördern und Fordern" erkläre die neue Regierung den Verzicht auf das Einfordern integrativer Leistungen von Migranten, schreibt Schröter in einem Beitrag für die "Neue Zürcher Zeitung". "Das Gelingen der Integration wird jetzt ausschließlich als Aufgabe der Mehrheitsgesellschaft verstanden."
„Ein gesellschaftlicher Zusammenhalt, der niemanden ausschließt, und eine Geschwisterlichkeit, die für alle offen ist“ – mit diesen Worten aus der Enzyklika Fratelli tutti charakterisierte Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg) grundlegende Anliegen des christlich-islamischen Dialogs in Deutschland und weltweit. Als Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz empfing er heute (16. Dezember 2021) im Katholischen Büro in Berlin den Generalsekretär des Hohen Komitees für menschliche Geschwisterlichkeit, Richter Mohamed Mahmoud Abdelsalam. Das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Komitee setzt sich für die Umsetzung des Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen ein, das Papst Franziskus und der Scheich der ägyptischen al-Azhar, Großimam Ahmad al-Tayyib, 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet haben.
Ein Hauch von Israel, dazu viele jüdische Speisen und ein weltoffenes Klima – auf diese Melange trifft der Besucher, sobald er das Restaurant „Schalom“ in der Chemnitzer Heinrich-Zille-Straße betreten hat. Der Duft vermischt sich an diesem Herbsttag mit den warmen Farben von dunklem Eichenholz und dem Vielstimmenklang der Gäste unter den hohen Decken.
Ich bin Muslimin und Gründerin einer Moschee. Ich liebe den Gebetsruf, den Adhan – aber ich brauche keinen Muezzin, der die Stadt und Nachbarschaft damit beschallt. In unserer Moschee rufen nicht nur Männer, sondern auch Frauen zum Freitagsgebet. Sie rufen in der Moschee, um das Freitagsgebet einzuläuten, um die Menschen in der Moschee auf die folgenden spirituellen Momente einzustimmen. Man kann sich den Ruf der Frauen auch auf YouTube anhören.
Nach dem mutmaßlichen "Ehrenmord" an einer 34 Jahre alten Afghanin aus Berlin durch ihre Brüder fordern Politiker von Union und FDP Konsequenzen. "Dieser Mord resultiert aus einem mittelalterlichen Frauenbild", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Andrea Lindholz (CSU), der "Bild"-Zeitung am Mittwoch. Wer die Freiheit von Frauen oder Mädchen angreife, habe keinen Platz mehr in Deutschland.
Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael I. Sako hat die Iraker dazu aufgerufen, das Land gemeinsam von Korruption und Konflikten zu befreien. "Es ist eher ein ethisches Dilemma als ein politisches und wirtschaftliches", sagte er in einer am Dienstag auf der Webseite des chaldäischen Patriarchats veröffentlichten Grußbotschaft zum islamischen Opferfest "Eid al-Adha".
Religionsvertreter haben ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) kritisiert, das ein Kopftuchverbot am Arbeitsplatz unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt. Pauschale Kopftuchverbote werde es damit zwar auch künftig in Deutschland nicht geben, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek. "Aber das Signal ist integrationspolitisch zweifelhaft vor dem Hintergrund der so wesentlichen Rechtsgüter wie der Religionsfreiheit und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau."
Im Kampf gegen Judenfeindlichkeit hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Muslime zu mehr Einsatz aufgerufen. "Gegenseitiger Respekt zwischen Angehörigen verschiedener Religionen muss im Alltag erlernt und praktiziert werden - hier sehe ich auch die muslimischen Vertreter in der Pflicht", sagte er am Donnerstag laut Manuskript in einem Videogrußwort bei einer digitalen Tagung in Berlin zu 1.700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland und Religionsfreiheit in Europa.
Die traditionellen Gemeinschaftsessen bei der muslimischen Wallfahrt nach Mekka im Juli werden wegen Covid-19 untersagt. Das berichtete das Portal Gulf News (Dienstag) unter Berufung auf einen saudischen Offiziellen. Statt der üblichen Zusammenkünfte in den großen Speisehallen sollten die Pilger die Mahlzeiten in ihren Hotel- und Zeltunterkünften einnehmen, teilte Mohammed bin Yehia vom Nationalen Komitee für Haddsch und Umrah, also für die große und die kleine Wallfahrt, mit. Dafür stünden 78 Catering-Firmen bereit, die an den heiligen Stätten der Wallfahrt täglich drei Mahlzeiten ausgeben werden. Damit solle eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus' verhindert werden.
Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am heutigen Dienstag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Verbindendes zwischen Christen und Muslimen hervorgehoben. "In der Pandemie müssen wir jedoch auf viele vertraute und liebgewonnene Traditionen verzichten. Besonders schmerzlich ist dabei der Verzicht auf zwischenmenschliche Begegnungen, auf Gelegenheiten des Dialogs und der Gemeinschaft", sagte der Limburger Bischof in einer Grußbotschaft, die sich an die Muslime in Deutschland richtet.
An bayerischen Schulen wird es ab dem nächsten Schuljahr "Islamischen Unterricht" als Wahlpflichtfach geben. Es soll vorwiegend für Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens als Alternative zur Religionslehre neben Ethikunterricht wählbar sein, wie die Bayerische Staatskanzlei mitteilte. Der Islamunterricht biete in deutscher Sprache Wissen über die islamische Religion sowie eine grundlegende Werteorientierung im Geiste des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung. Eingesetzt würden staatliche Lehrkräfte.
Angesichts weltweiter Gleichgültigkeit muss es nach Aussage des Papstes der Menschheit gelingen, echte Geschwisterlichkeit aufzubauen. "Wir können es ruhig so sagen: entweder Geschwister oder Feinde", warnte das Kirchenoberhaupt bei einer Online-Veranstaltung zum UN-Welttag der Geschwisterlichkeit am Donnerstag. Sich nicht zu kümmern, sei eine "subtile Form der Feindschaft", warnte der Papst. Es müsse Schluss sein mit der "Technik des Wegschauens, sich um andere nicht zu kümmern".
Die hessische Europa-Ministerin Lucia Puttrich (CDU) fordert eine neue europäische Strategie "im Umgang mit dem politischen Islam". In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) weist sie als Vorbild für eine solche Strategie auf die "Kampfansage" des französischen Präsidenten Emmanuel Macron als "wegweisenden Schritt" hin, den es zu unterstützen gelte.
Nigerias Regierung führt einen „Krieg gegen Kirchen“ – sagt zumindest die „Christian Association of Nigeria“ (CAN), die Dachorganisation christlicher Kirchen im Land. Grund für den Streit ist ein Gesetz, das der Regierung Kontrolle über die Führung religiöser Einrichtungen gibt. Theoretisch könnte die Kirchenleitung demnach mit Muslimen oder Vertretern anderer Religionen besetzt werden.
Nach der Deutschen Islamkonferenz (DIK) sorgt die Ausbildung von Imamen in Deutschland weiter für Kontroversen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, begrüßte eine Ausbildung hierzulande als integrationsförderlich. Dem stimmte auch der Islam-Experte Ahmad Mansour zu, beklagte aber zugleich schwere Mängel. Der islamkritische Publizist Hamed Abdel-Samad erklärte hingegen aus Protest seinen Austritt aus dem Dialogforum zwischen Muslimen und Staat.
Dresden, Paris, Nizza, Wien: Nach einer Phase relativer Ruhe ziehen islamistische Terroristen wieder eine blutige Spur durch Europa. „Diese bestialischen Morde werfen unweigerlich die Frage nach dem Verhältnis des Islams zur Gewalt neu auf“, sagt Mouhanad Khorchide, Islamwissenschaftler und Religionspädagoge an der Uni Münster, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Nach dem tödlichen Anschlag in Wien mehren sich Forderungen nach einem konsequenten staatlichen Vorgehen gegen Islamisten. Zugleich wird dazu gemahnt, europäische Werte und die Freiheit hochzuhalten und auch einen weiteren Austausch mit liberalen Muslimen zu pflegen. Experten rechnen derweil mit weiteren Taten in Europa.
Nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt steht für die Ermittler ein islamistischer Hintergrund fest. Ein am Montagabend von der Polizei getöteter Täter sei Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" gewesen, sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer am Dienstag. Demnach gibt es bisher vier Todesopfer, zwei Männer und zwei Frauen. 18 weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. "Wir gehen derzeit davon aus, dass es mehrere Täter gegeben hat", sagte Nehammer. Derzeit liefen weitere Ermittlungen.
Spitzenvertreter aus Politik und Religion in Deutschland haben sich entsetzt über das Attentat in der französischen Basilika Notre-Dame in Nizza geäußert. Deutschland stehe im Kampf "gegen alle radikale Extremisten und Islamisten fest an der Seite Frankreichs", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich "tief erschüttert". Der Vatikan teilte mit, Papst Franziskus bete für die Opfer und ihre Angehörigen und darum, dass wir "uns wieder als Brüder und Schwestern und nicht als Feinde betrachten".
Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat sich hinter Forderungen für einen muslimischen Seelsorger in der Bundeswehr gestellt. In den Streitkräften dienten etwa 5.000 muslimische Soldatinnen und Soldaten, sagt Wulff der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). "Es ist doch eine große Geste, dass auch diese 5.000 Soldatinnen und Soldaten bereit sind, ihr Leben zu riskieren für unsere Freiheit und unsere Werte. Hier könne die Politik ein Zeichen setzen, dass man Muslime als gleichberechtigt anerkenne.
Ein Muslim, der aus religiösen Gründen Frauen nicht die Hand gibt, erhält nicht die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) entschieden. Wer aufgrund einer "fundamentalistischen Kultur- und Wertevorstellung" einen Händedruck ablehne, weil er Frauen als "eine dem Mann drohende Gefahr sexueller Versuchung beziehungsweise unmoralischen Handelns" sehe, lehne damit eine "Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse ab", erklärten die Richter in der in Mannheim veröffentlichten Entscheidung.
Wird der Kaukasus das neue Syrien? Zumindest nimmt der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Exklave Bergkarabach Züge eines Religionskriegs an: Christliche Armenier stehen muslimischen Aserbaidschanern gegenüber. Russland unterstützt Armenien, die Türkei schickt islamistische Milizen.
Der ägyptische Großimam Ahmad al-Tayyeb hat die Enzyklika "Fratelli tutti" von Papst Franziskus als Weckruf an das menschliche Gewissen gewürdigt. "Sie offenbart eine globale Realität, deren Positionen und Entscheidungen instabil sind. Es sind die verletzlichen und an den Rand gedrängten Menschen, die den Preis dafür zahlen", schrieb der Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität auf Twitter.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, rät dazu, gemeinsame Gebete auszusetzen oder nur unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln durchzuführen. Dies gelte für "Gemeinschaftsgebete, mindestens aber die Freitagsgebete, und Festgebete", schreibt Mazyek in einem Gastbeitrag für das Magazin "Politik & Kultur" des Deutschen Kulturrats (Oktoberausgabe).
Nach dem jüngsten Urteil des Bundesarbeitsgerichts zum Kopftuch fordert der CDU-Politiker Volker Kauder bekennende Christen unter Beamten auf, im Dienst offen ein Kreuz zu tragen. Wenn die Richter der Ansicht seien, dass religiöse Symbole bei Tätigkeiten im Auftrag des Staates getragen werden dürften, dann sollten christliche Lehrer, Richter oder Staatsanwälte "ihre Zurückhaltung abbauen" und im Dienst das Symbol ihrer Religion zeigen, sagte der frühere Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem Kölner Internetportal domradio.de
Das Land Berlin hat keine Bestätigung des Bundesarbeitsgerichts für sein Neutralitätsgesetz erhalten. Das höchste deutsche Arbeitsgericht wies am Donnerstag in Erfurt eine Revisionsklage des Landes gegen ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg von 2018 ab, das einer abgelehnten muslimischen Lehramtskandidatin mit Kopftuch eine Entschädigung in Höhe von 5.160 Euro zuerkannt hatte.
Rund einen Monat nach der Umwandlung der Hagia Sophia ist eine weitere Museumskirche in Istanbul nun wieder eine Moschee. Wie das Portal "Orthodox Times" am Freitag berichtete, ordnete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an, die Chora-Kirche aus byzantinischer Zeit wieder für das islamische Gebet zu öffnen.
Die christlichen Mosaike und Fresken in der Istanbuler Hagia Sophia werden entgegen Zusagen der türkischen Regierung offenbar weiter verhängt. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Asianews unter Berufung auf Informationen der Zeitung "BirGün". Demnach sind die Kunstwerke aus dem 9. und 10. Jahrhundert derzeit permanent hinter weißen Leinentüchern verborgen.
Der 1. FC Köln begrüßt die Kündigung eines Vereinsmitglieds, das sich an einem Moschee-Symbol auf dem aktuellen Vereinstrikot stört. "Diese Kündigung bestätigen wir gern", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Tweet des Vereins. Auf dem Trikot ist die Skyline Kölns mit Dom und Rhein sowie einer Moschee abgebildet.
Auch die katholische Kirche hat sich in der Debatte über das Religionsprojekt im Auswärtigen Amt zu Wort gemeldet. Es müsse weitergeführt werden "für die Außenpolitik und den Frieden", twitterte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Es habe gut begonnen und dürfe wegen einer umstrittenen Ernennung nicht in Frage gestellt werden, betonte Schick.
Wegen der Corona-Pandemie können Asiens Muslime das Opferfest an diesem Freitag nur mit großen Einschränkungen begehen. Zu dem Eid-al-Adha genannten Fest erinnern Muslime weltweit an die Bereitschaft des Stammvaters Abrahams, Gottes Gebot zu gehorchen und ihm seinen einzigen Sohn zu opfern. Die Feiern, die in diesem Jahr auf den 31. Juli fallen, gehören zu den wichtigsten im Islam.
Die Hagia Sophia in Istanbul ist nun offiziell wieder eine Moschee. Gemeinsam mit Hunderten Gläubigen vollzog der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittag in dem historischen Bauwerk über dem Bosporus das erste Freitagsgebet seit 86 Jahren. Zur Eröffnung der Umwidmungs-Zeremonie rezitierte der Staatschef die Eröffnungssure des Koran. Die Gläubigen in dem Gotteshaus sowie Tausende Gebetsteilnehmer, die das Geschehen vor Videowänden rund um die Hagia Sophia verfolgten, reagierten mit "Allahu Akbar"-Rufen.
Die Hagia Sophia in Istanbul wird an diesem Freitag offiziell wieder zu einer Moschee. Im Beisein des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wollen rund 2.000 Menschen dort das islamische Freitagsgebet vollziehen. Die Kritik reißt auch am Tag des ersten Freitagsgebets nicht ab. "Das ist ein symbolischer Akt, der an Dramatik kaum zu überbieten ist", sagte etwa der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber.
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