Fairer Ausgleich gefordert

Hilfswerk erwartet konkrete Fortschritte bei Weltklimakonferenz

Caritas international erwartet von der Ende des Monats startenden Weltklimakonferenz konkrete Fortschritte im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Das betreffe vor allem den Bereich "Loss and Damage", sagte der Chef des Hilfswerks, Oliver Müller, in Freiburg. Dabei gehe es um einen fairen Ausgleich von Schäden und Verlusten, die der Klimawandel schon jetzt bewirkt hat. "Hilfe für die Betroffenen von Extremwettereignissen ist längst nicht mehr nur eine Frage von Solidarität und Großzügigkeit. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit", sagte Müller.

Von Bedeutung seien in diesem Zusammenhang ein Recht auf Katastrophenvorsorge, auf Schadensbegrenzung und auf Anpassung an die sich verändernden klimatischen Bedingungen, erläuterte der Leiter von Caritas international. "Die unter den Extremwetterereignissen besonders stark leidenden Menschen in Ländern wie zum Beispiel Somalia, Pakistan und Haiti haben zur Klimakrise selbst kaum beigetragen", sagte Müller. "Für gerade einmal 0,13 Prozent der globalen CO2-Emissionen sind die am stärksten betroffenen Länder verantwortlich. Während für die größten Verursacher des Treibhauseffektes, darunter auch Deutschland, die Folgen der Klimakrise bislang eher selten zu spüren sind."

Bei den Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz wird es laut Müllers Einschätzung vor allem um das Geld gehen, "das Ausgleich für diese Ungerechtigkeit schaffen soll". Es stehe die Frage im Raum, wer den grünen Klimafonds und den noch zu etablierenden "Loss and Damage"-Fonds fülle. Hier stünden Industrienationen wie Deutschland in einer besonderen Verantwortung.

Die Weltklimakonferenz findet vom 30. November bis zum 12. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Zu den prominenten Teilnehmern des Treffens gehören neben vielen hochrangigen Regierungsvertretern auch Papst Franziskus und der britische König Charles III.

KNA

20.11.2023 - Caritas , Finanzen , Klimawandel