So viele Kinder wie nie zuvor gehen in Deutschland in eine Kita. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung hervorgeht, besuchen praktisch alle Kinder zwischen drei Jahren bis zum Schuleintritt eine solche Einrichtung. Auch die Zahl der Mädchen und Jungen unter drei Jahren ist weiter angestiegen. Die Angaben stammen aus der aktuelle Ausgabe von "Kindertagesbetreuung Kompakt" des Bundesfamilienministeriums. Die Broschüre enthält Daten zum Ausbaustand und zum Betreuungsbedarf in der Kindertagesbetreuung im Jahr 2022.
Konkret besuchten demnach zum Stichtag 1. März 2022 bundesweit 2.651.611 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt ein Angebot der Kindertagesbetreuung. Das sind laut Statistik rund 39.000 Kinder mehr als im Vorjahr. Die Betreuungsquote lag damit bei 92 Prozent, bei den unter Dreijährigen lag sie bei 35,5 Prozent. Im Jahr zuvor betrug sie 34,4. Zum Vergleich: Vor der Einführung eines Rechtsanspruchs für diese Altersgruppe lag sie 2006 bei 13,6 Prozent.
Zugleich stieg in den vergangenen Jahren der Bedarf an einem Betreuungsplatz. Laut der Untersuchung liegt der Betreuungsbedarf bei Kindern unter drei Jahren bei 49,1 Prozent, betreut werden aber nur 35,5 Prozent. Bei den älteren Kindern bis zum Schuleintritt gibt es eine Kluft von 4,5 Prozentpunkten. Der Bedarf liegt bei 96,5 Prozent, betreut werden 92 Prozent. Für die Kinder im Grundschulalter beträgt der Bedarf 73 Prozent, betreut werden 55 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe.
Ebenfalls am Donnerstag beschloss das Kabinett einen Bericht zur Evaluation von Kitas mit Blick auf deren Qualität und die bundespolitische Förderung. Demnach zeigten die Ergebnisse, dass sich die Investitionen und Maßnahmen bewährt hätten. So hätten sich die Personalschlüssel verbessert. Seit 2019 unterstützt der Bund die Länder mit zusätzlichen Mitteln, um die Qualität von Kitas zu verbessern. Von 2023 bis 2024 sollen die Länder rund vier Milliarden Euro erhalten.
KNA