Proteste gegen Militarisierung

120 Ostermärsche geplant

Als Demonstrationen für Frieden und gegen Militarisierung und Aufrüstung sind während der Osterfeiertage bundesweit rund 120 Ostermärsche geplant. "Wir rechnen wie im Vorjahr mit mehreren Zehntausend Teilnehmenden", sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Die Kooperative pflegt eine Internet-Datenbank mit einer Übersicht der Ostermärsche.

Im Zentrum der Friedensdemonstrationen stehen der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie der Krieg in Nahost. "Viele Demonstrationen richten sich auch gegen eine Aufrüstung in Deutschland und wollen der vom Verteidigungsminister Pistorius geforderten Kriegstüchtigkeit widersprechen", sagte Golla.

Viele Bürger könnten nicht glauben, dass sich nun eine Debatte über eine nukleare Bewaffnung in Europa abzeichne. "Die Friedensbewegung eint die Überzeugung, dass Konflikte niemals durch Krieg gelöst werden. Und auch nicht durch atomare Abschreckung, die die Möglichkeit beinhaltet, die Atomwaffen im Ernstfall auch einzusetzen", sagte Golla.

Die Friedenskooperative kritisierte, dass Deutschland zu viel Geld in Militär und Rüstung investiere, das jetzt und zukünftig schmerzlich für den Kampf gegen den Klimawandel fehle. "Manche halten wohl den Rüstungsproduzenten Rhein-Metall für den Retter des Abendlandes", sagte der Kooperativen-Sprecher.

Der Sprecher des Frankfurter Ostermarschbüros, Willi von Ooyen, bezeichnete die geplanten Demonstrationen als Widerstand gegen Militarisierung. "Die Friedensbewegung stellt sich gegen die immer offener artikulierten Großmachtansprüche und gegen die innere Militarisierung durch die massive Stärkung der Rüstungsindustrie. Die Kriegsvorbereitungsszenarien durch Atombunkerbau, Ausweitung der Kriegsforschung, Soldaten in Schulen und Einführung der Wehrpflicht wird abgelehnt", sagte von Ooyen.

Die Veranstalter der Ostermärsche wandten sich zugleich gegen "Trittbrettfahrer aus dem Corona-Leugner-Milieu". Vereinzelt seien Veranstaltungen angekündigt, die sich als Ostermarsch zu tarnen versuchten, aber nichts mit den Zielen der Friedensbewegung gemeinsam hätten, sondern aus ganz anderen Gründen die Öffentlichkeit suchten, betonte die Friedenskooperative.

Die Ostermärsche in Deutschland haben eine jahrzehntelange Tradition. Ein erster Ostermarsch fand bereits am Wochenende in Potsdam statt. Die meisten Demonstrationen folgen zwischen Karsamstag und Ostermontag.

KNA

25.03.2024 - Frieden , Ostern , Protest