EU-Grenzschutz Frontex

Zahl irregulärer Einreisen auf neuem Höchststand

Der EU-Grenzschutz Frontex hat von Jahresbeginn bis August 232.350 irreguläre Einreisen in die Europäische Union registriert; das ist ein Fünftel mehr als in den ersten acht Monaten des Vorjahres. Zugleich handelte es sich um die höchste Zahl solcher Grenzübertritte in diesem Zeitraum seit 2016, wie die Behörde mit Sitz in Warschau am Donnerstag auf Grundlage vorläufiger Berechnungen mitteilte. Allein im August wurden 56.900 Übertritte verzeichnet, 39 Prozent mehr als von Januar bis August 2022.

Die meisten Einreisen erfolgten über die zentrale Mittelmeerroute. Demnach wurden seit Jahresbeginn 114.300 Personen bei dem Versuch entdeckt, per Schiff von Nordafrika nach Italien oder Malta zu gelangen. Auch dies waren so viele wie seit 2016 nicht mehr. Als einen Grund für das gestiegene Aufkommen vermutet die EU-Agentur den Wettbewerb zwischen kriminellen Schleppern und entsprechend sinkende Preise für Überfahrten. Nach UN-Angaben kamen seit Jahresbeginn 2.325 Personen bei der Überfahrt ums Leben oder gelten als vermisst.

Auf der Westbalkanroute wurden Frontex zufolge 70.550 irreguläre Grenzübertritte registriert, 19 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Maßgeblich dafür sei eine strengere Visa-Politik, hieß es. Auch die illegale Migration aus der EU nach Großbritannien ging zurück: 36.250 Personen überquerten ohne gültige Dokumente den Ärmelkanal, ein Minus von 13 Prozent.

KNA

14.09.2023 - Europa , Flüchtlinge , Migration