"Die Antwort ist nein":

Israels Botschafter lehnt EU-Vorstoß zu humanitärer Feuerpause ab

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, lehnt die Forderung aus der EU nach einer humanitären Feuerpause für den Gazastreifen ab. "Die Antwort ist nein", sagte Prosor am Dienstagmorgen in der Sendung RTL/ntv Frühstart. Die Hamas greife Israel weiter mit Raketen an und halte viele Geiseln in ihrer Gewalt. "Sie sollen nichts bekommen, bevor sie wirklich alle zurückgeben und auch diese Infrastruktur beseitigt wird."

Prosor bestätigte, dass die israelische Bodenoffensive vor allem mit Blick auf mögliche Befreiungen von Geiseln noch nicht begonnen habe. Er könne aber nicht sagen, dass Israel erst dann mit der Offensive beginnen werde, wenn viele oder sogar alle Geiseln frei seien. Der Botschafter wandte sich gegen mögliche Forderungen der US-Regierung nach einem Aufschub der Operation. "Wir brauchen niemanden, uns zu sagen, dass die Geiseln wirklich wichtig sind." Man arbeite aber mit den USA eng zusammen.

Zugleich kritisierte Prosor Bedenken in Deutschland gegen den Einsatz im Gazastreifen scharf. Es sei keine legitime Position, Solidarität mit Israel und Juden zu äußern, die Gegenangriffe in Gaza aber als zu weitgehend zu sehen. "Immer dieses 'Ja, aber' - Israel wurde angegriffen, es gab ein Massaker", so der Botschafter. Der Staat Israel sei gegründet worden, damit man diese Dinge nie wieder sehen müsse. "Wenn wir jetzt zurückschlagen - und wir werden zurückschlagen - möchte ich kein 'Ja, aber'."

KNA

24.10.2023 - Gaza , Israel , Krieg