Schutzmaßnahmen in Haifa

Zaun soll Kloster vor jüdischen Eindringlingen schützen

Ein neuerrichteter Zaun vor dem Eingang soll das Karmeliterkloster "Stella Maris" im israelischen Haifa vor strengreligiösen Juden schützen, die in den vergangenen Monaten wiederholt versucht hatten, in die Klosterkirche zu gelangen. Man lasse sich durch die täglichen Provokationen nicht einschüchtern, sagte der Ordensobere Pater Jean Joseph Bergara laut Bericht der Zeitung "Ynet". Bilder zeigten ein Transparent mit den arabischen Worten "Kirche – rote Linie" und "Soldaten Christi" vor dem Gotteshaus.

Der melkitische griechisch-katholische Generalvikar Elias Abed zeigte sich laut Zeitung besorgt über die jüngsten Entwicklungen. In Haifa habe es immer Partnerschaft und Koexistenz gegeben. Was jetzt geschehe, betrachte man mit Sorge.

Hintergrund sind seit Monaten anhaltende Besuche Ultraorthodoxer, die die Grabstätte des Propheten Elischa in der Klosterkirche vermuten – eine Annahme, die von einheimischen Christen als lügnerische Erfindung zurückgewiesen wird. Nach Aussage der bischöflichen Kommission "Justitia & Pax" der katholischen Bischöfe im Heiligen Land handelt es sich bei den Eindringlingen um Anhänger des in Haifa geborenen Rabbiners Eliezer Berland. Berland, der wegen Sexualvergehen und Betrugs verurteilt wurde, gehört der chassidischen Bratslav-Bewegung in Israel an.

Die Gruppe sei wiederholt in dieses Heiligtum eingedrungen, habe die Verwalter des Heiligtums ignoriert und sogar Ansprüche darauf erhoben, klagte die bischöfliche Kommission. Die jüdische Gruppe wies die Vorwürfe laut Zeitungsbericht zurück. Die Stätte sei ihnen wichtig, weil dort der Prophet Elischa begraben sei.

Zuletzt war es an dem Kloster wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Christen und strengreligiösen Juden gekommen, bei denen die Polizei eingreifen musste.

KNA

03.08.2023 - Christen , Israel , Kloster