Der Donauwörther Pfarrer und Dekan Robert Neuner hat seine Predigt am vergangenen Faschingssonntag in gereimter Form im Stile einer Büttenrede gehalten, wie schon oft. Und wenn in diesem Jahr alles normal gewesen wäre, hätte man ihn vielleicht sogar wieder im Dirndl auf dem Donauwörther Tandlerfasching gesehen. Unbeschwerte Heiterkeit – leider Fehlanzeige.
Nach dem Fasching beginnt die Fastenzeit. Den Auftakt dazu macht der Aschermittwoch – sichtbares Zeichen dafür ist das Aschekreuz, das während des Gottesdienstes auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet wird.
Der Würzburger Bischof Franz Jung verzichtet dieses Jahr auf ein Hirtenwort zur Fastenzeit. Stattdessen sucht er auf dem Instagram-Kanal des Bistums Würzburg den Dialog mit Prominenten wie auch Menschen aus dem Bistum. Grundlage für die halbstündigen Gespräche sind Jungs "Anregungen zur österlichen Bußzeit angesichts der Corona-Pandemie", die er statt des Hirtenworts veröffentlicht. Sie sollen am Sonntag in den Gottesdiensten verlesen oder als Video gezeigt werden.
Auch die vorösterliche Fastenzeit steht unter dem Eindruck der Corona-Krise. Der traditionelle "Aschermittwoch der Künstler" wurde vielerorts abgesagt. Gleiches gilt für den "Sozialpolitischen Aschermittwoch" der beiden großen Kirchen im Ruhrgebiet.
Liebe Brüder und Schwestern, als Jesus seinen Jüngern sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung ankündigt, um den Willen des Vaters zu erfüllen, da enthüllt er ihnen zugleich den tieferen Sinn seiner Sendung und ruft sie, an dieser Sendung zum Heil der Welt teilzunehmen.
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, die Fastenzeit als Weg der Umkehr, des Gebets und des Teilens der eigenen Güter zu leben. In seiner am Freitag veröffentlichten Botschaft zur Fastenzeit warb das Kirchenoberhaupt besonders für Zuversicht in der Corona-Pandemie und für Hilfe für die Betroffenen. Wer die Wochen bis Ostern als gläubiger Christ begehe, erneuere den Glauben, schöpfe neue Hoffnung und empfange "mit offenem Herzen die Liebe Gottes, die uns zu Brüdern und Schwestern in Christus werden lässt".
Einfach mal wieder ausgelassen feiern, sich verkleiden und fröhlich-bunte Tage verbringen – das ist Fasching eigentlich. Auch wenn es dieses Jahr nicht möglich ist, feiern viele Fasching trotzdem – und sei es online.
In der Fastenzeit wollen sich junge Christen mit ihren jeweiligen Vorhaben auf dem Instagram-Kanal @fightyourhabits (etwa: bekämpfe deine Gewohnheiten) vorstellen. Mit täglichen Beiträgen zeigen sie ihren Alltag und wie sie durch die "Höhen und Tiefen des Gewohnheitswandels" gehen, wie die Katholische Fernseharbeit der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag in Frankfurt mitteilte.
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