Traditionell dauert die Weihnachtszeit bis 2. Februar, bis zum Fest Mariä Lichtmess. „Kleine Weihnachten“ wird es im Volksmund genannt. In Ebensee am Traunsee im Salzkammergut findet in dieser Zeit die „Kripperlroas“ statt: Jeden Winter können im Museum Ebensee, in der Pfarrkirche und in Privathäusern Weihnachtskrippen besichtigt werden. Teilweise sind die Exponate 200 Jahre alt. In diesem Jahr reiht sich die Schau ins Programm der Europäischen Kulturhauptstadt ein.
Papst Franziskus hat dazu ermuntert, Weihnachtskrippen nicht bloß als Kunstwerke zu betrachten, sondern sich innerlich von ihnen berühren zu lassen. Bei der letzten Generalaudienz vor Weihnachten erinnerte er daran, dass der heilige Franziskus die Tradition der Krippendarstellung vor 800 Jahren begründet habe. Ihm sei es darum gegangen, damit die äußerste Bescheidenheit und die besonderen Umstände der Geburt Jesu in einem Stall sinnlich erfahrbar zu machen.
In Marktredwitz, Große Kreisstadt am Rande des Fichtelgebirges, wartet auf Krippenfreunde eine Besonderheit. Der dortige Krippenweg mit über 20 Stationen lädt nicht vorrangig in Kirchen und Museen, sondern in Privathäuser. Das „Krippenschauen“ hat eine lange Tradition und richtet sich nicht nur an Einheimische. Seit 2021 steht die Marktredwitzer Krippenkultur auf der Liste des Immateriellen Erbes in Deutschland.
So um das Jahr 1000 herum stand bei Kissing eine kleine Turmhügelburg, der Sitz der Herren von Kissing. Im 17. Jahrhundert wurde dort eine barocke Wallfahrtskapelle gebaut. Das ist die Burgstallkapelle zur schmerzhaften Muttergottes. Und dort wird seit vielen Jahren eine Krippe aufgebaut. Wie jede schöne Krippe hat auch sie ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen.
Wer an Krippen denkt, denkt wohl mehr an die Weihnachtszeit als an die Osterzeit. Im Haus der Kunst und Krippen in Bad Wörishofen findet noch bis Ende Mai eine Sonderausstellung unter dem Motto „der österliche Festkreis und seine Symbole“ statt. Roland Stingl hat sich die Ausstellung mal näher angesehen.