Der Vatikan hat am Dienstag das Arbeitsdokument zur Jugendsynode im Oktober veröffentlicht. Das 214 Punkte umfassende Papier schildert die verschiedenen Lebenslagen Jugendlicher weltweit, bietet eine Deutungshilfe aus Sicht des Glaubens sowie Möglichkeiten der katholischen Kirche, jungen Leuten bei ihren Lebens- und Glaubensentscheidungen zur Seite zu stehen.
Nationalismus und ein intoleranter Islam gefährden nach Einschätzung des syrischstämmigen Politologen Joseph Yacoub die christliche Präsenz im Nahen Osten. „Wenn der orientalische Christ in seiner kulturellen und sprachlichen Identität anerkannt würde, würde ihn dies beruhigen und seine Integration in den regionalen Schmelztiegel erleichtern“, sagte er im Interview der libanesischen Tageszeitung „L'Orient le jour“ (Montag). In seinem jüngsten Buch „Bedrohte Minderheit“ nennt Yacoub den arabischen Nationalismus neben dem Islamismus eine der größten Herausforderungen für die Christen der Region.
Aus Sicht der katholischen Kirche fehlt in der aktuellen Asyldebatte oft der Blick auf die Menschen hinter den Flüchtlingszahlen. „Es scheint fast nur noch darum zu gehen, wie wir diese Menschen fernhalten oder loswerden können“, kritisierte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße am Montag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich zum Weltflüchtlingstag am Mittwoch.
Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar Retes, hat den Sieg seines Heimatteams bei der Fußball-WM gegen Deutschland gefeiert. In einer Predigt in der Hauptstadt-Kathedrale ermunterte er die Gläubigen am Sonntag (Ortszeit), das „schöne Geschenk...zu genießen“. Wenig später setzte der mexikanische Primas mit einem Tweet nach: „Ein großer Triumph für das mexikanische Nationalteam gegen Deutschland in Russland! Viva Mexico!“
Andrea Riccardi (68), Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, erhält die Friedens-Ehrenbürgerwürde der Stadt Assisi. Wie die Gemeinschaft mitteilte, wird Riccardi für seinen Einsatz für den „Geist von Assisi“ geehrt. Riccardi und die Gemeinschaft Sant'Egidio seien zu „Interpreten und treibenden Kräften jenes Friedenstreffens geworden“, zu dem am 27. Oktober 1986 Papst Johannes Paul II. (1978-2005) Vertreter aller großen Religionen eingeladen hatte, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Das katholische Hilfswerk Misereor hat den Papstfilm von Regisseur Wim Wenders gewürdigt. Die Dokumentation arbeite die gegenwärtige globale Ungleichgewicht zwischen Menschen heraus, die in großem Wohlstand leben und denjenigen, „die ausgegrenzt sind und nicht dazugehören“, erklärte Misereor. „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ läuft aktuell in den Kinos.
Ab August sollen engste Familienangehörige von Flüchtlingen mit eingeschränkten Schutzstatus wieder nach Deutschland nachziehen dürfen. Ein am Freitag vom Bundestag verabschiedeter Gesetzentwurf begrenzt dies aber auf 1000 Personen pro Monat. Der Entwurf aus dem Haus von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fand bei einer namentlichen Abstimmung eine deutliche Mehrheit. Grüne und Linken kritisierten die Beschränkung, da sie im Widerspruch zum Grundrecht auf Familie stehe. Diese Kritik hatten im Vorfeld auch Kirchen, Sozialverbände sowie und Menschenrechtsorganisationen geäußert.
Im Unionsstreit um die Asylpolitik ist weiter keine Einigung in Sicht. Während die CSU auf Grenzschließungen beharrt, will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiterhin eine europäische Lösung. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt vor nationalen Alleingängen in der Asylpolitik. In einer aktuellen Umfrage spricht sich die Mehrheit der Deutschen für einen härteren Kurs in der Asylpolitik aus.
Die vatikanischen Sonderermittler im Missbrauchsskandal in Chile haben am Donnerstag ihre Arbeit mit einem Besuch im Bistum Osorno fortgesetzt. An Vertuschungsvorwürfen gegen den inzwischen zurückgetretenen Leiter der Diözese, Juan Barros, hatte sich die aktuelle Krise entzündet. Die päpstlichen Delegaten Erzbischof Charles Scicluna und Jordi Bertomeu wollen bis Sonntag Pfarreien besuchen sowie mit Laienvertretern, Ordensleuten und den Klerikern des Bistums zusammentreffen, wie die Chilenische Bischofskonferenz am Mittwochabend (Ortszeit) bekanntgab. Das kleine südchilenische Bistum Osorno zählt 22 Pfarreien.
Papst Franziskus hat die Katholiken aufgerufen, sich im Einsatz gegen Armut mit anderen zusammenzutun und dabei nicht sozialem Geltungsdrang nachzugeben. „Nicht Geltungsdrang brauchen die Armen, sondern Liebe“, schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Welttag der Armen, die der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. In diesem Jahr fällt der Tag, den Franziskus 2016 ins Leben rief und der 2017 erstmals begangen wurde, auf den 18. November.
Religion spielt im Leben junger Menschen in christlich geprägten Ländern eine weniger wichtige Rolle als bei ihren Eltern: Eine am Mittwoch vorgestellte Studie des amerikanischen Pew Research Centers kommt zu dem Schluss, dass sich Jüngere immer seltener im Gottesdienst blicken lassen oder den Glauben im Alltag leben. In den USA prägten inzwischen „graue Gemeinden“ das Kirchenleben, heißt es. Südlich der Sahara hingegen gehören 98 Prozent einer Religionsgemeinschaft an.
Der südfranzösische Marienwallfahrtsort Lourdes ist ein weiteres Mal von Hochwasser überschwemmt. In der Nacht zum Mittwoch trat der Fluss Gave de Pau nach starken Regenfällen über die Ufer. Französischen Medienberichten (Mittwoch) zufolge stehen die Mariengrotte und die Pilgerbassins unter Wasser und blieben geschlossen. Die höher gelegene Wallfahrtsbasilika blieb bislang verschont.
Zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland hat Papst Franziskus zu Dialog, Begegnung und Brüderlichkeit aufgerufen. Auf diese Weise könne das Sportereignis zu Solidarität und Frieden in der Welt beitragen, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gleichzeitig übermittelte er allen Beteiligten seine herzlichen Grüße.
Hochrangige Vertreter der Kirchen in Deutschland kritisieren den Weltfußballverband FIFA für die Auswahl der Gastgeberländer für Fußball-Weltmeisterschaften. „Hier sind unentschuldbare Fehlentscheidungen gefallen“, sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Ich bin der Meinung, dass bei der Auswahl der gastgebenden Nationen deutlich strengere Maßstäbe gerade im Hinblick auf die Menschenrechtslage angelegt werden müssen.“
Kirchenvertreter bewerten das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorsichtig optimistisch. Der Nuntius in Südkorea und der Mongolei, Erzbischof Alfred Xuereb, sprach von einem „sehr positiven Anfang“. Mit der Begegnung sei „eine sehr wichtige Seite geschrieben worden, die den Beginn eines noch langen und schwierigen Weges markiere“, erklärte Xuereb am Dienstag laut dem Portal Vatican News.
Nach mehrjährigen Vorarbeiten beginnt Mitte Juli die Neugestaltung des Freisinger Dombergs. Mit einem Kostenrahmen von 215 Millionen Euro handelt es sich um die derzeit größte kirchliche Baustelle Deutschlands. Die Arbeiten sollen bis 2024 abgeschlossen sein, wenn das Erzbistum die Ankunft seines Patrons Korbinian in Freising vor 1.300 Jahren feiert. Am Mittwoch stellte die Bistumsleitung Details zu dem auch logistisch anspruchsvollen Vorhaben vor.
Härtere Wirtschaftsbedingungen am Arabischen Golf haben nach Ansicht des katholischen Bischofs für Nordarabien, Camillo Ballin, auch Auswirkungen auf das Christentum. Nach einem starken Wachstum gehe die Zahl der Christen auf der Arabischen Halbinsel wieder zurück. Als Gründe nannte der Bischof in der italienischen Zeitung „Avvenire“ anhaltenden Druck auf dem Ölmarkt, höhere Steuern und mehr Einschränkungen für Arbeitsmigranten, die praktisch alle Christen der Region stellen.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union scharf kritisiert. "Um weitere Menschen von einer Flucht nach Europa abzuhalten, wird menschliches Leid vor unserer Haustür bewusst in Kauf genommen", sagte Florian Westphal, Geschäftsführer der deutschen Sektion, am Dienstag in Berlin. Er äußerte sich bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2017.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am Dienstag kritisieren Hilfswerke die weltweite Ausbeutung von Kindern. „Wenn Mädchen und Jungen arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familie beizutragen, dann können sie in dieser Zeit nicht zur Schule gehen“, erklärte das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ am Montag in Aachen. Dieser Kreislauf müsse durchbrochen werden, um Mädchen und Jungen langfristig aus der Kinderarbeit zu befreien. Nach Angaben von Unicef arbeiten weltweit rund 150 Millionen Kinder, viele davon in ausbeuterischen Verhältnissen.
Papst Franziskus betet für einen Erfolg des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trumpund Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un. Er hoffe, die Gespräche in Singapur trügen zu einer friedlichen Zukunft für die koreanische Halbinsel und die ganze Welt bei, sagte der Papst bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Anschließend betete er gemeinsam mit den anwesenden Pilgern und Besuchern.
Im Kommunionstreit der katholischen deutschen Bischöfe sendet der Passauer Bischof Stefan Oster versöhnliche Signale an die Mehrheit. Aus seiner Sicht gibt es "keine Gewinner und Verlierer". In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur wagte Osteram Wochenende einen Ausblick, wie es jetzt weitergehen könnte. So sollten die Bischöfe sich "miteinander ehrlich fragen, was in den vergangenen Wochen gut und was weniger gut gelaufen ist".
Franz Jung (52) ist der 89. Bischof von Würzburg. Bambergs Erzbischof Ludwig weihte den früheren Generalvikar der Diözese Speyer am Sonntag im Kiliansdom. Anschließend nahm Jung sein neues Bistum mit rund 750.000 Katholiken offiziell in Besitz, indem er sich auf die Kathedra, den Bischofsstuhl, setzte. Papst Franziskus hatte Jung im Februar zum Nachfolger von Friedhelm Hofmann ernannt, der 13 Jahre lang Oberhirte in Würzburg war.
Bei dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un am 12. Juni sind die Erfolgsaussichten aus Sicht von Südkorea-Experten offen. Sie hielten es gleichermaßen für möglich, dass Kim Jong-un nur zwei bis drei Jahre Zeit gewinnen oder aber wirklich eine „Denuklearisierung“ wolle, sagte der Präsident des Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Karl-Heinz Kamp, am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in Berlin. Er äußerte sich nach einer Reise nach Südkorea.
Die Umweltschäden durch Raubbau im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen stehen im Mittelpunkt einer von Papst Franziskus einberufenen Bischofssynode. Das geht aus dem am Freitag im Vatikan veröffentlichten Vorbereitungsdokument hervor. Weiter erörtern die Synodenteilnehmer eine Stärkung der indigenen Bevölkerung, Ämter für Frauen in der Kirche und neue Wege, um einen Zugang der Gläubigen zur Messfeier sicherzustellen. Eine Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt, wie sie im Vorfeld auch von einzelnen Bischöfen ins Spiel gebracht wurde, wird in dem Papier nicht erwähnt.
Die Fusion der Konzerne Bayer und Monsanto ist nach Ansicht des katholischen Hilfswerks Misereor eine schlechte Nachricht für Bauern weltweit. Bayer ziele auf reine Gewinnmaximierung und ignoriere die Realitäten bäuerlicher Betriebe, teilte Misereor am Donnerstag in Aachen mit. Der Konzern setze auf risikoreiche Ansätze, „Ertragssteigerung durch das eigene Saatgut und giftige Pestizide“, und nicht auf Ernährungssicherheit für die Weltbevölkerung.
Das Erzbistum Hamburg und die Initiative „Hamburger Schulgenossenschaft“ streiten erneut um die Zukunft der katholischen Schulen in der Hansestadt. „Wir sind in einer Situation, in der ein Scheitern der Gespräche sehr gut möglich ist“, sagte Christian Bernzen von der Initiative am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Für einen Erfolg müssten sich die Positionen noch stark verändern.“
Beobachter der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland sollten nach Meinung des katholischen Weihbischofs Jörg Michael Peters aus Trier die Augen offenhalten und Kritik äußern. „Politik macht sich den Sport gelegentlich zunutze“, sagte der Sportbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz der Trierer Bistumszeitung „Paulinus“. Er rief Berichterstatter wie auch politische Vertreter deswegen dazu auf, Maß zu halten.
Die Äußerungen zum Richtungsstreit in der Frage des Kommunionempfangs für nichtkatholische Ehepartner halten weiter an. Laut Kardinal Walter Kasper geht es dabei nicht um „einen deutschen Sonderweg oder um ein deutsches Eigenkirchenwesen“. Ihn habe der Eindruck verwundert, „dass auch solche, die es besser wissen müssten, behaupten, eine Kommunion von nichtkatholischen Christen sei grundsätzlich ausgeschlossen oder müsse zumindest universalkirchlich erst geklärt werden“, schreibt Kasper in einem Gastbeitrag für das Portal katholisch.de (Donnerstag).
Die katholische Kirche in Guatemala hat eine Hilfsaktion für die Opfer des Vulkanausbruchs vom vergangenen Wochenende gestartet. Nach bisherigen Informationen starben bei der Naturkatastrophe rund 70 Menschen, mehr als 200 Menschen gelten als vermisst.
Die weltweite Flüchtlingshilfe wird nach Einschätzung von "Aktion Deutschland Hilft" vor allem von armen Ländern geleistet. Derzeit sind den Vereinten Nationen zufolge rund 67 Millionen Menschen auf der Flucht, wie das Bündnis von Hilfsorganisationen am Dienstag mitteilte. "Die Last dieser massiven Flüchtlingsbewegungen und Binnenvertreibungen tragen vor allem Staaten, die selbst wirtschaftlich wenig entwickelt sind", sagte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Manuela Roßbach.
Der Passauer Bischof Stefan Oster sieht das jüngste Schreiben aus dem Vatikan zum Kommunionempfang für nicht-katholische Ehepartner als eine Aufforderung, „weiterhin gemeinsam und möglichst einmütig nach Wegen zu suchen, wie wir in der Ökumene vorankommen“. Denn das sei „allen ja ein bleibendes Anliegen und Verpflichtung“, sagte er am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für ihn sei der Brief klärend vor allem im Blick auf die weltkirchliche Relevanz des Themas.
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen (75) ist nach fast siebzehn Jahren an der Spitze des Bistums aus dem Amt geschieden. Papst Franziskus nahm am Dienstag das Rücktrittsgesuch des Bischofs an, wie das Bistum mitteilte. Die Emeritierung Algermissens trat am Mittag um 12.00 Uhr in Kraft. Bis zur Wahl eines Diözesanadministrators werde zunächst Weihbischof Karlheinz Diez die Diözese leiten, hieß es.
Schätzungen zufolge leiden rund 100 Millionen Christen weltweit unter Verfolgung, Diskriminierung und Unterdrückung. Darauf machte Berthold Pelster vom internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" am Montag in München aufmerksam. Eine genaue Statistik gebe es jedoch nicht. Auch müsse die Lage in als gefährlich eingestuften Ländern immer wieder differenziert betrachtet werden, sagte der Experte. So könnten Christenetwa im Süden Nigerias ohne Probleme leben; anders sehe es jedoch im Norden des Landes aus.
Der Vatikan lehnt die von den deutschen Bischöfen mehrheitlich beschlossene Handreichung zum Kommunionempfang von nicht-katholischen Ehepartnern in ihrer bisherigen Form ab. Das Dokument werfe eine Reihe von ungelösten Problemen von erheblicher Tragweite auf, heißt es in einem Brief von Erzbischof Luis Ladariaan den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Wörtlich schreibt der Präfekt der Glaubenskongregation, Papst Franziskus sei zu dem Schluss gekommen, "dass das Dokument noch nicht zur Veröffentlichung reif ist".
Zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche ist am Wochenende die dritte Gesprächsrunde bei Papst Franziskus zuende gegangen. Seit Freitag hatte er dazu mehrere Geistliche aus Chile zu Gast, mit denen er am Samstag insgesamt gut vier Stunden intensive Einzel- und Gruppengespräche führte. So schilderten es zwei von ihnen am Samstagabend gegenüber Journalisten.
Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht in den Äußerungen von AfD-Chef Alexander Gauland zur NS-Zeit eine zerstörerische Form von Populismus. „Einerseits darf man die permanenten Tabubrüche und Provokationen der AfD nicht mit dem provozierten Widerspruch belohnen. Andererseits dürfen wehrhafte Demokraten nicht zulassen, dass die Grenzen des Sag- und Machbaren stetig verschoben werden“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag).
Erstmals seit 40 Jahren hat ein Papst die jährliche Fronleichnamsprozession wieder in einem römischen Vorort gefeiert. Am Sonntagabend besuchte Papst Franziskus die Küstenstadt Ostia und beging dort mit mehreren zehntausend Teilnehmern das Fronleichnamsfest. In seiner Predigt rief er die Menschen unter anderem auf, „die Mauern der Gleichgültigkeit und der Vertuschung“ niederzureißen und sich gegen „Gewalttaten und Anmaßung“ zu stellen.
Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals in Chile hat Papst Franziskus sich in einem persönlichen Brief an die Katholiken des Landes gewandt und sie zur Erneuerung des kirchlichen Lebens aufgerufen. Die „Kultur des Missbrauchs“ und das „System der Vertuschung“ könnten nur durch die Mitarbeit aller beseitigt werden. Dabei bekannte sich der Papst auch zu innerkirchlicher Freiheit und Vielfalt. Eine synodalere und prophetischere Kirche verlange „erneuerte Formen der Teilhabe“, so das Katholikenoberhaupt. Das achtseitige Schreiben wurde am Donnerstag von der Chilenischen Bischofskonferenz in Santiago de Chile veröffentlicht.
Katholiken in ganz Deutschland haben am Donnerstag mit Gottesdiensten und Prozessionen das Fronleichnamsfest gefeiert. Auf dem Marienplatz in München nannte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, Fronleichnam ein „fröhliches Bekenntnis“ und „nicht ein Fest der ängstlichen Selbstbehauptung“. Es gehe um das „Heil für alle Menschen“, denn die Kirche wolle die Menschen zusammenführen.
Mit Blick auf den am 1. Juni in Bayern in Kraft tretenden Kreuz-Erlass hat der Freistaat volles Vertrauen in die Leiter der jeweiligen Behörden. Dies erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Oliver Platzer, bereits vor wenigen Tagen gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). So sieht die Allgemeine Geschäftsordnung vor, dass im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat „gut sichtbar“ ein Kreuz anzubringen sei, und zwar „als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns“. Laut Platzer werden jedoch keine Kontrolleure zum Einsatz kommen, um dies zu überprüfen.