Immer häufiger gezielte Angriffe

Bündnis beklagt wachsende Gefahren für humanitäre Helfer

Humanitäre Helfer sind nach Angaben des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft wachsenden Gefahren ausgesetzt. Es komme immer häufiger zu gezielten Angriffen auf Helfer, das Völkerrecht werde zunehmend missachtet, der Zugang zu Menschen in Not werde ihnen verwehrt, teilte das Bündnis am Mittwoch in Bonn mit.

Im vergangenen Jahr wurden 439 Helferinnen und Helfer Opfer von Angriffen; 115 starben. Weltweit sind der UN zufolge mehr als 339 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen; rund 100 Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Während der Bedarf an humanitärer Hilfe ständig steige, würden die Bedingungen für Helfer immer schwieriger, so Aktion Deutschland Hilft. Um die Risiken zu verringern, setze man auf strikte Neutralität und Kontakte zur Bevölkerung vor Ort. Viele Organisationen sicherten ihre Büros mit Zäunen oder vergitterten Fenstern.

Mancherorts kämen schusssichere Westen und Fahrzeuge zum Einsatz. In anderen Fällen ließen sich die Helfer durch Polizei eskortieren - oder sie versuchten, sich wie im Jemen möglichst unsichtbar zu machen, indem sie etwa alte, unauffällige Kleinbusse ohne Logo nutzten.

Die Aktion Deutschland Hilft äußerte sich zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August. Dem Bündnis gehören unter anderen die Arbeiterwohlfahrt AWO, Care, die Johanniter und die Malteser an.

KNA

17.08.2023 - Gewalt , Helfer , Katastrophe