Jüngste Berichte gehen von mehr als 2.000 Toten und ebenso vielen Verletzten aus.

Nach Erdbeben in Marokko treffen erste ausländische Helfer ein

Nach dem schweren Erdbeben in Marokko sind laut Medienberichten erste Helfer aus dem Ausland eingetroffen. Dabei soll es sich um spanische und tunesische Rettungsmannschaften handeln. Die mehr als 50 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks THW, die sich seit Samstagabend in der Nähe des Flughafens Köln/Bonn bereithielten, kehrten dagegen am Sonntag wieder an ihre Standorte zurück.

"Nun prüft das THW, ob und wie dem Land mit der Lieferung von Hilfsgütern geholfen werden kann", sagte Präsidentin Sabine Lackner. "Auch für eine mögliche Unterstützung bei der Trinkwasserversorgung vor Ort sind THW-Einsatzkräfte vorbereitet." Andere Organisationen aus Deutschland hatten ebenfalls angekündigt, zu prüfen, wie sie dem Staat im Nordwesten Afrikas helfen können.

Unterdessen steigt die Zahl der Toten und Verletzten nach dem Beben in der Nacht zu Samstag weiter. Jüngste Berichte gehen von mehr als 2.000 Toten und ebenso vielen Verletzten aus. Die Erdstöße hatten eine Stärke von 6,8. Das Epizentrum lag etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und den umliegenden Gebieten von dem Unglück betroffen sind.

Papst Franziskus rief nach dem traditionellen Gebet am Sonntagmittag auf dem Petersplatz zur Solidarität mit dem marokkanischen Volk auf. "Seien wir dem marokkanischen Volk in diesem tragischen Augenblick nahe!"

Zuvor hatten EU und UN ihre Bereitschaft erklärt, der Regierung des nordafrikanischen Staates bei der Versorgung der Bevölkerung zu helfen. Ein Sprecher von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, Guterres sei zutiefst bestürzt über die Nachrichten aus Marokko.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte Marokkos König Mohammed VI. "Ihrem ganzen Land und Ihnen wünsche ich viel Kraft bei den Rettungsarbeiten und dem Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur und Gebäude", so das deutsche Staatsoberhaupt.

Zuvor hatte bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf X (Ex-Twitter) von schlimmen Nachrichten aus Marokko geschrieben. Die Gedanken seien bei den Opfern des verheerenden Bebens; "unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen dieser Naturkatastrophe".

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, schrieb auf X: "In solchen Zeiten der Not erinnern uns die Solidarität und das Mitgefühl der Weltgemeinschaft daran, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein."

KNA

11.09.2023 - Afrika , Hilfe , Katastrophe