Mahnmale auf der Straße

Künstler Gunter Demnig verlegt 70.000. "Stolperstein"

Der Künstler Gunter Demnig hat am Dienstag seinen 70.000. „Stolperstein“ verlegt - und zwar im Frankfurter Stadtteil Nordend. Die kleinen, in das Straßenpflaster eingelassenen Messingtafeln sollen an von den Nationalsozialisten verfolgte und ermordete Menschen erinnern. Das Projekt gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Als er vor rund 22 Jahren in Berlin mit der Aktion begonnen habe, „dachte ich, dass es vielleicht 1.000 Stolpersteine werden würden“, sagte Demnig am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dass es nun 70.000 seien, sei „schon enorm, aber letztlich kein Grund zur Freude, denn 70.000 Steine sind 70.000 zu viel“. Der jetzt in Frankfurt verlegte „Stolperstein“ erinnert an Willy Zimmerer, der 1944 im hessischen Hadamar als Behinderter ermordet wurde.

Inzwischen liegen nach Angaben Demnigs „Stolpersteine“ in mehr als 1.260 Kommunen Deutschlands und in 24 Ländern. Dies sind neben Deutschland unter anderem Österreich, Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, die Niederlande oder Argentinien.

KNA

23.10.2018 - Historisches