Papstbotschafter:

Fundamentalisten großes Problem für Religionen

Radikale fundamentalistische Gruppen sind nach Einschätzung von Papst-Botschafter Nikola Eterovic ein großes Problem für die Religionen. Das betreffe nicht nur den Islam, sondern auch das Christentum, sagte der Apostolische Nuntius am Donnerstagabend in Dresden. Der Erzbischof verwies auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Zuge dessen stünden nun auch ukrainische und russische orthodoxe Christen einander feindlich gegenüber. Das sei schlimm, besonders wenn auch die Kirchenführer dies unterstützten, sagte Eterovic: "Das ist gegen das Evangelium."

Papst Franziskus indes setze sich in dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine aktiv für Frieden und die Vermittlung humanitärer Hilfe ein. Dabei bezog die vatikanische Diplomatie neben Kiew und Moskau auch Washington und Peking mit ein. Das sei wichtig, damit aus dem Ukrainekrieg keine weitere Konfliktherde in der internationalen Gemeinschaft entstünden. Der Vatikan trete für einen Frieden in Gerechtigkeit ein: "Das ist nicht einfach, aber es gibt keinen anderen Weg", erklärte Eterovic.

Mit Blick auf den Krieg in Nahost betonte der Nuntius, dass der Vatikan eine klare Position zur radikalen Terrororganisation Hamas und zum Selbstverteidigungsrecht Israels habe. Der Heilige Stuhl plädiere für eine Zwei-Staaten-Lösung.

Eterovic ist seit 2013 Nuntius in Deutschland und vertritt in Berlin die Interessen des Heiligen Stuhls gegenüber der Bundesregierung. Der 72-jährige Kroate ist damit zugleich als Doyen Sprecher des Diplomatischen Corps.

KNA

03.11.2023 - Konflikt , Religionen , Vatikan