Im Vatikan haben am Mittwoch die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als einer der ersten erhielt der 84-jährige Papst Franziskus das Vakzin von Biontech/Pfizer, wie die argentinische Zeitung "La Nacion" und die US-Zeitschrift "America" unter Berufung auf interne Quellen meldeten. Das vatikanische Presseamt teilte nur den allgemeinen Impfbeginn mit. Eine Bestätigung über die Impfung des Papstes wollte der Vatikan auf Journalistenanfragen nicht geben.
Fabrizio Soccorsi, der Leibarzt von Papst Franziskus, ist im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" am Wochenende berichtete, war er wegen einer Krebserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik in Behandlung. Dabei sei es zu "Komplikationen" durch Covid-19 gekommen. Franziskus kündigte unterdessen an, sich in dieser Woche gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, kritisiert den Umgang des Vatikan mit der Kirche in Deutschland. Insbesondere bemängelt er in einem Interview mit der "Herder-Korrespondenz" (Januar) das Vorgehen zu einem von Bätzing mit unterzeichneten Papier zur Ökumene: "Ich war Ende Juni zu meinen Antrittsbesuchen in Rom und habe mit drei involvierten Kardinälen gesprochen. Keiner von ihnen hat gesagt, dass gerade eine Prüfung des Vorgangs läuft und sie gerne mit mir darüber reden wollen."
Mit einer feierlichen Zeremonie hat Kardinal Giuseppe Bertello am Freitagabend die vatikanische Krippe eingeweiht. Die monumentalen Figuren stammen diesmal aus einer Keramikwerkstatt in den Abruzzen. Zugleich wurde auf dem Petersplatz der Christbaum illuminiert, eine rund 30 Meter hohe, sieben Tonnen schwere Fichte aus Slowenien.
Mit einer neuen Handreichung fordert der Vatikan die Bischöfe weltweit zu mehr ökumenischem Engagement auf. "Das ökumenische Engagement eines Bischofs ist keine bloß mögliche Dimension seines Dienstes, sondern ein Auftrag und eine Pflicht", heißt es im Vorwort des 50 Seiten umfassenden Textes. Er wende sich an die gesamte Weltkirche und solle jenen, die weniger ökumenische Erfahrung haben, eine Hilfe sein, betonte Kurienkardinal Kurt Koch als Leiter des Rats für die Einheit der Kirchen.
Nach einem ersten Gespräch zwischen dem Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz über das vielkritisierte römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarreien zeigen sich die katholischen Laien zuversichtlich. Die Ankündigung eines gemeinsamen Gesprächs unter Einbeziehung von Laienvertretern habe ihn gefreut, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, am Freitag in einer digitalen Pressekonferenz.
Der Vatikan hat mit der Deutschen Bischofskonferenz über das vielkritisierte römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarreien gesprochen. Der erste Austausch fand am 12. November in Form einer Videokonferenz statt, wie der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte.
Nach 160 Jahren hat die Redaktion der Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" die Mauern des Vatikans verlassen. Die Donnerstagsausgabe erschien erstmals vom neuen Standort an der Piazza Pia neben der Engelsburg. Dort hatte der stellvertretende Leiter der Behörde, Lucio Adrian Ruiz, die neuen Redaktionsräume am Mittwoch eingeweiht. Nach der italienischen Tagesausgabe werden in den kommenden Wochen auch die Redaktionen der anderssprachigen Wochenausgaben neue Räume beziehen.
Der polnische Kardinal Stanislaw Dziwisz hat erneut eine unabhängige Untersuchungskommission zu Vorwürfen gegen ihn vorgeschlagen. Damit reagierte er am Montagabend auf die Sendung "Don Stanislao. Das andere Gesicht von Kardinal Dziwisz" des polnischen Nachrichtensenders TVN24 vom selben Abend. "Ich möchte eine transparente Aufklärung dieser Fragen", heißt es in einer schriftlichen Erklärung des früheren Privatskretärs von Papst Johannes Paul II. (1978-2005).
Papst Franziskus hat dem vatikanischen Staatssekretariat, der obersten Leitungsbehörde der katholischen Kirche, die bisher autonom verwalteten Vermögenswerte und jegliche Kontrollfunktion über wirtschaftliche Angelegenheiten entzogen. Zudem ordnete das Kirchenoberhaupt den Ausstieg aus Investments an, die seit Monaten für Schlagzeilen sorgten.
Wegen der Corona-Infektionslage werden die Vatikanischen Museen von Donnerstag bis zunächst 3. Dezember geschlossen. Das gab der Vatikan am Mittwoch bekannt. Mit betroffen sind auch die Päpstlichen Villen außerhalb Roms und das Büro für die archäologischen Ausgrabungen.
Papst Franziskus sieht sich trotz Widerständen im Vatikan nicht auf verlorenem Posten. "Man kann sagen, ich fühle mich einsam, weil nicht mitarbeitet, wer mitarbeiten sollte, weil jemand, der sich die Hände für den Nächsten schmutzig machen sollte, es nicht tut, weil die Leute nicht meiner Linie folgen oder dergleichen", räumte der 83-Jährige gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos ein.
Der Vatikan will mit der katholischen Kirche in Deutschland über das vielkritisierte römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarreien sprechen - allerdings auf Ebene der Bischöfe und nicht wie von der Bischofskonferenz gewünscht unter Einbeziehung von Laien. Wie die Bischofskonferenz mitteilte, wird ein Termin gesucht, "um ein erstes zeitnahes Gespräch zu führen". Dem Konferenzvorsitzenden, Bischof Georg Bätzing, erscheint demnach "aber auch das Gespräch mit dem Präsidium des Synodalen Wegs der Sache nach angemessen".
Angesichts der Corona-Infektionsgefahr hat der Vatikan den sogenannten Allerseelen-Ablass auf den gesamten Monat November ausgedehnt. Als Grund nannte ein am Freitag veröffentlichtes Dekret, es sollten Ansammlungen von Gläubigen auf Friedhöfen und in Kirchen vermieden werden. Mit dem gleichen Motiv werden Priester aufgefordert, am Allerseelentag (2. November) drei Messen für die Verstorbenen statt nur einer zu feiern.
Gegen Kurienkardinal Giovanni Angelo Becciu wird laut italienischen Medienberichten wegen Veruntreuung ermittelt. Wie die Zeitung "Corriere della Sera" (Freitag) und andere Zeitungen meldeten, folgte die italienische Staatsanwaltschaft einem Rechtshilfeersuchen der vatikanischen Justiz. Demnach geht es um die Verwendung von rund 700.000 Euro für Wohltätigkeitsorganisationen von Brüdern Beccius in Sardinien und Rom.
Der Vatikan hat sein am Donnerstag verlängertes Abkommen mit China verteidigt. Die Übereinkunft zur Ernennung katholischer Bischöfe sei kirchentheologisch und seelsorglich motiviert, heißt es in einem Beitrag der halbamtlichen Vatikanzeitung "Osservatore Romano", der zusammen mit dem Kommunique verbreitet wurde. Einige "Missverständnisse" rührten daher, dass man den Vertrag mit Absichten, Ereignissen oder politischen Fragen in Verbindung bringe, die mit dem Abkommen nichts zu tun hätten.
Das Coronavirus treibt im kleinsten Staat der Welt sein Unwesen. Derzeit ist vor allem die Schweizergarde von der Pandemie betroffen. Nach den Tests, die in der vorigen Woche durchgeführt wurden, waren mindestens elf Gardisten mit dem Virus infiziert.
Im Vatikan befürchten einige, der jüngste Konflikt könnte sich zu einem neuen Skandal ausweiten. Wieder sind interne Dokumente an Journalisten weitergeleitet worden. Es geht um Kontoauszüge, die die frühere Nummer Zwei im Staatssekretariat belasten: den inzwischen zurückgetretenen Kardinal Giovanni Angelo Becciu (wir berichteten in Nummer 40). Zur gleichen Zeit ist der australische Kardinal George Pell nach Rom zurückgekehrt. Mit ihm lag Becciu mehrere Jahre im Streit um Kompetenzen.
In der Schweizergarde, die unter anderem für den Personenschutz des Papstes zuständig ist, sind mehrere Covid-19-Erkrankungen aufgetreten. Das bestätigte der Vatikan am Montag auf Medienanfragen. Die Fälle seien am Wochenende bekanntgeworden. Es handle sich um vier Personen, die sich inzwischen in Isolation befänden. Mögliche Kontaktpersonen würden derzeit ermittelt, hieß es. Zuerst hatte das Schweizer Fernsehen über den Vorfall berichtet.
Im Vatikanstaat besteht ab sofort eine Maskenpflicht im Freien. Die Vorschrift gilt auch in vatikanischen Besitzungen außerhalb des Kleinstaats sowie am Arbeitsplatz, wenn die erforderlichen Abstände nicht gewahrt werden können, teilte die Vatikanstaatsleitung in einem Rundschreiben mit. Zudem wird die Beachtung weiterer Hygiene- und Schutzmaßnahmen dringend empfohlen.
Der Vatikan will das umstrittene Abkommen mit China über Bischofsernennungen offenbar fortsetzen. Die "positiven, wenngleich begrenzten" Ergebnisse der vergangenen beiden Jahre legten nahe, die Vereinbarung über einen weiteren Zeitraum weiter anzuwenden, heißt es in einem Leitartikel der halbamtlichen Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Mittwoch).
Trotz eines allgemeinen Ausreiseverbots aus Australien wegen der Corona-Pandemie ist der frühere Kurienkardinal George Pell am Dienstag von Sydney nach Rom abgeflogen. Die Nachricht vom Flug des 79-Jährigen sei in den Sozialen Netzwerken auf Kritik und Unverständnis gestoßen, berichten australische Medien.
Papst Franziskus hat Kurienkardinal Giovanni Angelo Becciu vom Amt als Präfekt der Heiligsprechungskongregation entbunden. Zugleich nahm er den Verzicht Beccius auf alle Rechte seiner Kardinalswürde an. Das teilte der Vatikan am Donnerstagabend ohne Angabe von Gründen mit. Franziskus hatte Becciu erst 2018 an die Spitze der Heiligsprechungskongregation berufen und zum Kardinal ernannt.
Die Apotheke der Vatikanstadt ist am Dienstag nach umfassender Renovierung eröffnet worden. Wie das Portal "Vatican News" berichtet, wurden Lager- und Verkaufsräume vom Gouverneur der Vatikanstaats, Kardinal Giuseppe Bertello, offiziell wiedereröffnet. Die Umbaumaßnahmen hatten 2017 im Lager begonnen. Seit kurzem sind die erneuerten Verkaufsräume ebenfalls wieder zugänglich.
Der Vatikan fordert von der Regierung in Weißrussland, Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz wieder einreisen zu lassen. "Wir bestehen darauf, dass der Erzbischof von Minsk in seine Diözese zurückkehren kann, um seiner Herde ein Hirte zu sein", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dem Pressedienst Zenit.
Erzbischof Georg Gänswein (64) wird am Donnerstag in Rom aus dem Krankenhaus entlassen. Das bestätigte der Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Erstmals seit gut einem halben Jahr hat Papst Franziskus seine wöchentliche Generalaudienz wieder öffentlich gehalten. "Nach etlichen Monaten nehmen wir unsere Treffen wieder auf, von Angesicht zu Angesicht, nicht von Bildschirm zu Bildschirm", begann Franziskus sichtlich erfreut seine Ansprache. Das Treffen fand nicht wie sonst auf dem Petersplatz statt, sondern im Innenhof des Apostolischen Palastes.
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat Mutmaßungen über Divergenzen zwischen Papst Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI. zurückgewiesen. Ihre Beziehung sei vielmehr gekennzeichnet von "Kontinuität im Lehramt und Besonderheiten im pastoralen Umgang", schreibt der zweite Mann des Vatikan in einem neuen Buch über die beiden Päpste, das am Dienstag im Italien erschienen ist.
Benedikt XVI. ist nun der wohl älteste (ehemalige) Papst der Geschichte. Mit 34.108 Lebenstagen überholt der frühere Bischof von Rom, der von 2005 bis 2013 amtierte, an diesem Mittwoch (2. September) Leo XIII. (Vincenzo Gioacchino Pecci, 1810-1903), der nach 25 Jahren im Amt starb.
Der Weltkirchenrat (ÖRK) und der Päpstliche Rat für interreligiösen Dialog haben am Donnerstag ein gemeinsames Dokument zur Corona-Pandemie veröffentlicht. Das 24 Seiten umfassende Schreiben mit dem Titel "Serving a Wounded World" (Im Dienste einer verwundeten Welt) soll zu mehr Solidarität zwischen den Religionen beitragen. Ziel sei ein "konkretes und glaubwürdiges Handeln" - auch über die gegenwärtige Krise hinaus. Adressaten sind in erster Linie christliche Kirchen und Organisationen.
Die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China drehen sich momentan um den Umgang Pekings mit der Demokratiebewegung in Hongkong. Bis vor kurzem war vor allem die Frage der Anerkennung Taiwans als unabhängiger Staat ein Stolperstein im Dialog zwischen beiden Seiten. Nun hat die Entwicklung in der ehemaligen britischen Kolonie neue Schwierigkeiten in den vatikanisch-chinesischen Beziehungen ausgelöst.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt den jüngsten Vorstoß der Bischöfe zu Gesprächen über die Vatikan-Instruktion zu Pfarreireformen. Eine Beteiligung von katholischen Laien an Gesprächen im Vatikan könne dazu dienen, deren Position darzulegen, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg.
In der Debatte über die Vatikan-Instruktion zu Pfarreireformen in der katholischen Kirche suchen die deutschen Bischöfe das Gespräch mit Rom. Daran wollen sie auch katholische Laien beteiligen, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag bei der Sitzung des Ständigen Rats in Würzburg mitteilte. Der Vorsitzende der Konferenz, Bischof Georg Bätzing, werde das Gesprächsangebot aus Rom annehmen. Dieses war vom Präfekten der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, übermittelt worden.
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, auch in den dunkelsten und bedrohlichsten Momenten des Lebens auf Gott zu vertrauen. "Wenn wir starke Zweifel und Angst empfinden und wir zu versinken scheinen, müssen wir uns nicht schämen, wie Petrus zu schreien: 'Herr, rette mich!'", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. "'Herr, rette mich!', ist ein schönes Gebet", so der Papst.
Einem Bericht der chinesischen Parteizeitung "Global Times" (Mittwoch) zufolge ist der Vatikan entschlossen, das vorläufige Abkommen mit der Volksrepublik zu erneuern. Die derzeitigen Verhandlungen seien "ein Beweis dafür, dass das Rahmenabkommen in den vergangenen zwei Jahren gut funktioniert" habe, heißt es in dem Bericht. Dies werde dazu beitragen, "die bilateralen Beziehungen auf die nächste Ebene zu heben".
Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. (2005-2013) ist nach Aussage seines Persönlichen Sekretärs Erzbischof Georg Gänswein "nicht besonders besorgniserregend". Das teilte die vatikanische Pressestelle am Montag mit. Dies gelte "mit Ausnahme der Tatsache", dass sich der 93-Jährige "in der akuten Phase einer schmerzhaften, aber nicht ernsten Krankheit befindet".
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. soll einem Medienbericht zufolge nach seiner Regensburg-Reise ans Sterbebett seines Bruders Georg selbst schwer erkrankt sein. Der 93-Jährige leide seit seiner Rückkehr in den Vatikan an einer Gesichtsrose, berichtete die "Passauer Neue Presse" (Montag) unter Berufung auf den Papst-Biografen Peter Seewald.
Nach der harschen Kritik deutscher Bischöfe an einem Vatikan-Dokument über Gemeindereformen bietet Rom ein klärendes Gespräch an. Die Kleruskongregation werde die Bischöfe gern empfangen, um deren Zweifel und Verblüffung zu beseitigen, sagte der Leiter der Kongregation, Kardinal Beniamino Stella. Der Besuch der Bischöfe könne stattfinden, "wenn sie das wünschen" und "zu gegebener Zeit".
Die Außenminister Jordaniens und des Vatikans haben über die geplante israelische Annexion im Westjordanland sowie den Status von Jerusalem beraten. Ayman Safadi und sein Amtskollege, Erzbischof Paul Gallagher, hätten am Montag telefonisch erörtert, wie die Pläne zur Annexion der besetzten palästinensischen Gebiete gestoppt werden könnten, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Amman.
Die Vatikan-Instruktion zu Reformen in katholischen Gemeinden sorgt weiter für Debatten unter den deutschen Bischöfen. Während der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die von der vatikanischen Kleruskongregation veröffentlichte Instruktion erneut verteidigte, übten weitere Bischöfe deutliche Kritik.
Die Kritik an der Vatikan-Instruktion zu Reformen in Kirchengemeinden dauert an. Einige Bischöfe wandten sich gegen das Papier. Es gab aber auch Zustimmung. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode bezeichnete es als "Bremse der Motivation und Wertschätzung der Dienste von Laien". Die Instruktion habe die Bischöfe völlig überrascht, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Er habe eine vorherige Fühlungnahme mit den Realitäten vor Ort und eine bessere Beachtung der viel beschworenen Synodalität erwartet.
Die neue Vatikan-Instruktion zu Gemeindereformen sorgt in Deutschland weiter für heftige Kritik. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte, die Instruktion verfehle die Realität der katholischen Kirche in Deutschland: "Sie zeichnet etwas als Ideal, was biblisch und historisch, theologisch und praktisch weder wünschenswert noch real ist." Die Gemeinden hierzulande seien in Sachen Mitverantwortung längst viel weiter.
In Italien ist eine Klärung des Vatikans zu sogenannten Messstipendien auf lebhaftes Medienecho gestoßen. Zahlreiche Zeitungen machten die Feststellung, dass es sich um eine freiwillige Spende und keine "Gebühr" handle, am Dienstag zu einem Kernthema ihrer Berichterstattung über ein Dokument der Kleruskongregation zur Reform von Pfarreien. Der Papst schaffe damit weithin etablierte "Preislisten" ab, hieß es in "La Stampa". Ähnlich berichteten etwa "La Repubblica" oder "Il Tempo".
Das Bistum Trier sieht seine geänderten Reformpläne nach eigenem Bekunden in Einklang mit dem neuen Dokument des Vatikans zu Gemeindereformen. In der am Montag veröffentlichten Anweisung habe der Vatikan "die Rahmenbedingungen für Pfarreireformen klar markiert", teilte das Bistum mit. Die Inhalte seien bereits bei einem Gespräch zwischen Bischof Stephan Ackermann und Behörden der römischen Kurie zur geplanten Pfarreireform in der Diözese Thema gewesen und stellten daher "keine Überraschung" dar.
Papst Franziskus hat einer Sommerfreizeit für Kinder und Jugendliche im Vatikan einen Überraschungsbesuch abgestattet. Am Montagmorgen gesellte er sich zu den jungen Gästen beim Frühstück in der Audienzhalle und machte anschließend einen Rundgang zu den benachbarten Spielanlagen, wie das vatikanische Presseamt bekanntgab. "Leute, die sich nur allein vergnügen können, sind Egoisten; um Spaß zu haben, muss man mit Freunden zusammensein", gab Franziskus den Kindern mit auf den Weg.
Mit einem neuen Dokument hat der Vatikan Gemeindereformen Grenzen gesetzt. Laien bleiben laut dem am Montag veröffentlichten Schreiben von der Gemeindeleitung ausgeschlossen. Für die Aufhebung oder Zusammenlegung von Pfarreien, wie sie vielerorts geplant werden, sind demnach jeweils begründete Einzelfallentscheidungen der Bischöfe erforderlich. Der Aufgabe von Kirchengebäuden wegen Finanzknappheit oder Bevölkerungsrückgang erteilt der Vatikan eine Absage. Eine Rechenschaftspflicht für Pfarrer gegenüber ihren Gemeinden besteht nicht.
Vor 150 Jahren erklärte die Kirche den Primat des Papstes zum Dogma. Die Entscheidung des Ersten Vatikanischen Konzils war sehr umstritten, doch ging das Papstamt daraus gestärkt hervor. Erst das Zweite Vatikanum ergänzte den Primat durch die Lehre von der Kollegialität der Bischöfe.
Kardinal Jean-Claude Hollerich (61), Erzbischof von Luxemburg, hat ab sofort eine zusätzliche Aufgabe im Päpstlichen Rat für interreligiösen Dialog. Wie der Vatikan mitteilte, ernannte Papst Franziskus Hollerich sowie weitere Kardinäle und Bischöfe zu neuen Mitgliedern des Gremiums. Hollerich, der seit 2018 Vorsitzender der EU-Bischofskommission COMECE ist, wurde im Oktober 2019 ins Kardinalskollegium aufgenommen.
Der Vatikan wirbt für eine sicherheitspolitische Wende angesichts der Corona-Pandemie. Statt sich gemeinsam gegen die Bedrohung durch das Virus zu stellen, suchten politische Führer internationale und interne Spaltungen für sich zu nutzen, kritisierte Kardinal Peter Turkson. Er mahnte die Regierungen, Nationalismus, Abschottung und gegenseitige Schuldzuweisungen hinter sich zu lassen. Solidarität in der Krise, umfassende Gesundheitsfürsorge, Multilateralismus und vertrauensbildende Maßnahmen seien "der neue Name für Frieden", betonte Turkson.
Die Zahl der Meldungen verdächtiger Finanztransaktionen an die vatikanische Finanzaufsicht (AIF) ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Mit 64 betrug sie etwas mehr als 2018, als 56 Fälle verzeichnet wurden. Das geht aus dem AIF-Jahresbericht 2019 hervor. Zugenommen hat demnach auch die Zahl der Anzeigen an die vatikanische Staatsanwaltschaft - von 11 auf 15 im Jahr 2019. Nach AIF-Angaben wurden vier "präventive Maßnahmen" ergriffen, darunter das Einfrieren eines Bankkontos.
Das Auto ist einer der wichtigsten Motoren der deutschen Wirtschaft. Das haben die Diskussionen um staatliche Hilfen für Unternehmen zuletzt wieder deutlich gemacht. Auf deutsche Wertarbeit auf vier Rädern vertraut seit den 1930er-Jahren auch der Papst. Zum Fuhrpark Johannes Pauls II. gehörte aber auch ein Papamobil aus dem „Ostblock“.
Fünf Jahre nach Veröffentlichung der Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus hat der Vatikan die Weltgemeinschaft erneut zum Handeln aufgerufen. Mehrere vatikanische Behörden stellten am Donnerstag ein gemeinsam verfasstes Dokument vor, das Wege zu einem "ökologischen Wandel" aufzeigen soll.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann muss die geplante Bistumsreform nach Gesprächen im Vatikan ändern. Die römischen Behörden kritisierten an der neuen Pfarreienstruktur vor allem die Rolle des Pfarrers als Teil eines Leitungsteams mit Laien und die Stellung der anderen Priester, wie das Bistum mitteilte. Bedenken seien auch zur geplanten Größe und dem Aufbau der Pfarreien geäußert worden.
Nach drei Monaten pandemiebedingter Schließung haben die Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo am Wochenende wieder geöffnet. Das 55 Hektar große Areal in den Albaner Bergen nahe Rom beherbergt einen Gutshof mit eigener Landwirtschaft, die vatikanische Sternwarte und diverse historische Anwesen. Der reich dekorierte Papstpalast oberhalb des Kratersees diente von Anfang des 17. Jahrhunderts bis 2016 als Sommerresidenz des Kirchenoberhaupts.
Das Kasernen-Neubauprojekt der Päpstlichen Schweizergarde macht offenbar trotz Corona-Krise Fortschritte. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Spendenbarometer sind inzwischen 3,9 der insgesamt benötigten 55 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet rund 51 Millionen Euro) eingenommen worden.
Nach fast drei Monaten pandemiebedingter Schließung nehmen die Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle am Pfingstmontag den Besucherverkehr wieder auf. Besichtigungen sollen in Gruppen mit maximal zehn Personen stattfinden, wie es am Dienstag bei einer Vorab-Begehung hieß. Der Einlass erfolgt auf Voranmeldung im Viertelstundentakt. Gäste müssen eine Mund-Nase-Maske tragen, sich einer Temperaturkontrolle unterziehen und die Hände desinfizieren. Einzelheiten zum Sicherheitskonzept sollen unmittelbar vor der Eröffnung vorgestellt werden.
Der Vatikan rechnet durch die Corona-Krise mit Einnahmerückgängen von 25 bis 45 Prozent. Der Leiter des Wirtschaftssekretariats, Juan Guerrero, erklärte am Mittwoch in Rom, man stehe vor "sehr schwierigen Jahren". Schon vor der Pandemie habe die Zentralverwaltung der katholischen Kirche, der Heilige Stuhl, bezogen auf Gesamtausgaben um die 320 Millionen Euro pro Jahr ein Defizit von 60 bis 70 Millionen Euro erwirtschaftet, sagte er dem Portal Vatican News.
Wegen der Corona-Pandemie verschiebt die katholische Kirche die für 7. Juni geplante Seligsprechung des früheren polnischen Primas Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) auf unbestimmte Zeit. Der Vatikan habe dem zugestimmt, sagte der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz (Dienstag). Ein neuer Termin sei offen. Die Sicherheit der Menschen müsse Vorrang haben.
Der Vatikan hat die einschränkenden Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorerst bis Ostern verlängert. Dies gab das vatikanische Presseamt am Freitag bekannt. Am 3. April lief die Gültigkeit der Schutzvorkehrungen ab, die das vatikanische Staatssekretariat und das Governatorat des Vatikanstaates Mitte März verkündet hatten.