Nach dem Staatsstreich

Vermittlungsversuche im Niger dauern an

Zwei Wochen nach dem Staatsstreich im Niger hat der frühere Emir der nordnigerianischen Stadt Kano, Sanusi Lamido Sanusi, General Abdourahmane Tiani getroffen. Nach Informationen des Senders BBC gehörte Sanusi einer Delegation an, die der Machthaber persönlich empfing. Nach dem Treffen sagte Sanusi, man sei in der Hoffnung gekommen, dass "unsere Ankunft den Weg für echte Gespräche zwischen den Führern von Niger und Nigeria ebnen wird".

Er kündigte an, er werde dem nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu eine Botschaft übermitteln, ohne auf Details einzugehen. Tinubu ist seit Anfang Juli Vorsitzender der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas. Sie hatte dem Niger ein einwöchiges Ultimatum gestellt und gefordert, den abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum wieder einzusetzen. Ansonsten sei eine Militärintervention möglich. Das Ultimatum ließen die Putschisten am Sonntag verstreichen.

Für diesen Donnerstag ist ein weiteres Treffen der westafrikanischen Staatschefs in Nigerias Hauptstadt Abuja geplant. Sie wollen die Krise nun möglichst auf diplomatischem Weg lösen. Bisherige Vermittlungsversuche von Delegationen, denen auch der Sultan von Sokoto angehörte, gelten aber als gescheitert, da die Junta keine Gesprächsbereitschaft zeigte.

Für Vermittlungen hatten sich auch katholische Bischöfe aus ganz Westafrika ausgesprochen. Die regionale Bischofskonferenz von Westafrika sagte, sie sei "sehr besorgt". Das Leben der Völker Westafrikas stehe auf dem Spiel.

KNA

11.08.2023 - Afrika , Bischöfe , Konflikt